Seite 3 von 3

Re: Betrunken Auto gefahren

Verfasst: Di., 11.10.2022, 12:54
von Lungo
Sydney-b hat geschrieben: Di., 11.10.2022, 12:46 Was willst du denn nun konkret tun?

Möchtest du einen Arzt aufsuchen und dein Problem schildern?
Dir Hilfe holen, weil diese Gedanken ja nicht von alleine verschwinden....?

Was ist mit deiner Aussage, dass du nur noch wegen deiner Frau und Kinder weitermachst?

Für mich hört sich das nämlich sehr übel an....

Was werden deine nächsten Schritte sein?

Davon berichtest du so gar nichts.
Deshalb entsteht in mir die Frage, ob du tatsächlich was ändern möchtest?
Ich habe mich für eine psychosomatische Klinik angemeldet. Wird halt einige Wochen dauern bis es los geht. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich heftige depressive Symptome habe, mir aber nichts antun würde, weil ich das meinen Kindern nicht antun könnte.

Re: Betrunken Auto gefahren

Verfasst: Di., 11.10.2022, 13:02
von Sydney-b
Finde ich super, Lungo!

Ja, die Aufnahme in der Klinik wird eine Weile dauern.
Aber du weißt nun, dass du deinen Zwangsgedanken nicht für ewig ausgeliefert sein wirst.

Freut mich sehr für dich!

Re: Betrunken Auto gefahren

Verfasst: Di., 11.10.2022, 14:26
von Lungo
candle. hat geschrieben: So., 09.10.2022, 11:26
Lungo hat geschrieben: So., 09.10.2022, 10:21 Es quält mich also, dass ich eventuell eine Schuld an dem Tod des Tieres trage.
Naja, wir bringen auch unzählige Insekten um und was ist mit dem Fleischkonsum?

Ich kann das schon nachvollziehen, weil mir kürzlich während der Fahrt ein Vogel untergeflogen ist und das beschäftigte mich auch ein paar Stunden, aber in dieser Form finde ich das ungewöhnlich.

Du bist auch kein junger Mann mehr, so dass ich mich frage: Warum trinkst du? Ist das vielleicht das Problem?

candle
Das Problem welches ich habe, ist dass ich bei meinen bisherigen Fehlern zwar lange hadern musste aber ich im Enfeffekt sagen konnte "Ich war ein Kind" order "Ich wußte es eben nicht besser" oder "Ich habe eben das gemacht was ich für richtig hielt, auch wenn es falsch war". So funktionierte mein moralischer Kompass. Jetzt bin ich vor der Situation mir etwas verzeihen zu müssen, wo ich keine Entschuldigung für habe, das ist sehr verwirrend und hart für mich.

Re: Betrunken Auto gefahren

Verfasst: Di., 11.10.2022, 14:32
von candle.
Ich kenne das von mir ja auch, nur dass mir noch niemand etwas dazu gesagt hat bzw. ob das Schuldgefühle sind. Woher weißt du das denn? Bzw. doch, mir wurde mal etwas gesagt, sowas wie "Allmachtsfantasien" zu glauben, dass man das Leben steuern kann. Kann man nicht.
Lungo hat geschrieben: Di., 11.10.2022, 14:26 Das Problem welches ich habe, ist dass ich bei meinen bisherigen Fehlern zwar lange hadern musste aber ich im Enfeffekt sagen konnte "Ich war ein Kind" order "Ich wußte es eben nicht besser" oder "Ich habe eben das gemacht was ich für richtig hielt, auch wenn es falsch war". So funktionierte mein moralischer Kompass.
Und was hast du in der Kindheit angestellt? Irgendwas muß sich ja tief eingebrannt haben.

candle

Re: Betrunken Auto gefahren

Verfasst: Di., 11.10.2022, 16:32
von Zephyr
candle. hat geschrieben: Di., 11.10.2022, 14:32 Und was hast du in der Kindheit angestellt? Irgendwas muß sich ja tief eingebrannt haben.
Das muss gar nichts sein, wo man real Schuld hat, nur als Hinweis. Es reicht, wenn man das als Kind aus irgendeinem Grund dachte.
Ich habe ähnliche Gedanken (wenn auch zeitlich begrenzt) oft, wenn ich nah an Kindheitsthemen bin. Die “Ursprungsschuld” (die de facto keine ist) ist der Missbrauch.

Re: Betrunken Auto gefahren

Verfasst: Di., 11.10.2022, 19:15
von Maia
Das freut mich, dass du dich in einer Klinik angemeldet hast, das ist ein guter Schritt!

Falls es dir irgendwie hilft - gerade dieses zwanghafte Grübeln und die Suche nach der absoluten Gewissheit sind wirklich sehr typisch für diese Zwangsgeschichten. Und das Fiese daran ist, dass sich die Gefühle (wie bei dir z. B. die Schuldgefühle) einfach SO echt anfühlen.
Lass dich nicht unterkriegen, auch wenn du dich grade echt schlecht fühlst - objektiv betrachtet gibt es keinen Grund dafür, dich selbst so anzuklagen. Kein Mensch ist perfekt und geht ohne jegliche Fehler durchs Leben. Das ist schlicht menschlich. Und dafür, dass nichts passiert ist, hast du doch jetzt eigentlich schon genug "gebüßt" oder?

Ich weis nicht woher du kommst, aber sehr hilfreich ist z. B. die Homepage der Deutschen Gesellschaft für Zwangserkrankungen...die vermitteln z. B. auch Therapeuten.

liebe Grüße