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Re: Psychoanalyse die richtige Therapieform?

Verfasst: Do., 01.02.2024, 12:22
von dumbhead
Der Arzt ist eh super und er hat mir schon mehrfach versichert, dass er das gern macht.
Ist bei mir sinnlos. Ich glaubs nicht. :-)
Ich denke immer, ich nehme jemandem der es dringender braucht den Platz weg.

Re: Psychoanalyse die richtige Therapieform?

Verfasst: Do., 01.02.2024, 13:52
von Sydney-b
dumbhead hat geschrieben: Do., 01.02.2024, 12:22 Der Arzt ist eh super und er hat mir schon mehrfach versichert, dass er das gern macht.
Ist bei mir sinnlos. Ich glaubs nicht. :-)
Ich denke immer, ich nehme jemandem der es dringender braucht den Platz weg.
Lass das doch den Therapeuten entscheiden. ;)

Re: Psychoanalyse die richtige Therapieform?

Verfasst: Do., 01.02.2024, 14:04
von dumbhead
Er könnte auch nein sagen weil er keine Plätze hat.

Ich bin leider wirklich ziemlich gestört und würde das als massive Niederlage und große Blamage sehen und es würde meine Grundannahme bestätigen, dass mich alle Menschen ohnehin hassen.
Ich könnte also nie wieder dorthin gehen und irgendwann gehen mir die Tabletten aus.
Und dann wandle ich, wie schon vor einigen Jahren wieder auf einem schmalen Grat zwischen Knast und Friedhof.
Wenn ich das Lyrica vergesse herrscht sofort wieder Krieg in meinem Kopf. Egal, ob die wirklich so einen dramatischen Effekt haben, oder ob es Placebo ist.
Würde ich gern vermeiden.
Vermeiden. Auch etwas worüber ich ein Buch schreiben könnte und was in direktem Zusammenhang mit dem oben Geschriebenem steht.
Ich überlege zb gerade, ob ich das jetzt absenden soll, oder ob ich euch mit der Posting Lawine schon nerve. :-)

Re: Psychoanalyse die richtige Therapieform?

Verfasst: Do., 01.02.2024, 15:21
von Sydney-b
Nein, du nervst kein bisschen, dumbhead!
Auf jeden Fall hast du ein sehr wichtiges Thema für deine nächste Therapie.
Deine Gedankengänge kann ich sehr gut nachvollziehen und verstehen.
Wäre ja schön, wenn du das bearbeiten könntest. (Eine Absage als Niederlage zu verstehen…meine ich damit)

Re: Psychoanalyse die richtige Therapieform?

Verfasst: Do., 01.02.2024, 16:36
von ziegenkind
münchnerkindl hat geschrieben: Do., 01.02.2024, 10:24 Jepp, und wenn bei dir die Beschäftigung mit Traumainhalten heftige Emotionen hervorruft dann bietet die Psychoanalyse keine Methodik und praktische Unterstützung bei dem Umgang damit.
Hab ich anders erfahren. Es gibt ja die Arbeit an der Übertragung und in der Übertragung. Letzteres hat für mich gut funktioniert um in den tieferen Geschichten emotionales Erleben zu verändern. Ich kann mich an viele Stunden erinnern, in denen ich auf der Couch gelegen haben wie als kleines Kind, die Analytikerin neben mir in der Rolle der guten Mutter, die sanft mit mir geflüstert hat. Ein unglaubliches Erlebnis, das bei mir viel zu Entwicklung von Beziehungs- und Liebesfähigkeit, aber auch Fähigkeit zu vertrauen beigetragen hat. Das waren sehr magische Momente.

Re: Psychoanalyse die richtige Therapieform?

Verfasst: Do., 01.02.2024, 18:41
von alatan
ziegenkind hat geschrieben: Do., 01.02.2024, 16:36 Ich kann mich an viele Stunden erinnern, in denen ich auf der Couch gelegen haben wie als kleines Kind, die Analytikerin neben mir in der Rolle der guten Mutter, die sanft mit mir geflüstert hat.
Das dürfte aber eine eher randständige Variante der AP (neutral gemeint) gewesen sein.

Re: Psychoanalyse die richtige Therapieform?

Verfasst: Do., 01.02.2024, 19:38
von münchnerkindl
dumbhead hat geschrieben: Do., 01.02.2024, 11:17 Ich weiß natürlich nicht wie das in der Psychoanalyse genau läuft.
Mein Psychiater ist ja auch Analytiker und das merkt man auch im Gespräch, bzw manchmal im "Nichtgespräch" wenn er mich mit meinen Spielchen auflaufen lässt.

Ein Therapeut der dich irgendwie auflaufen lässt ist evtl nicht das was du brauchst, vor allem wenn du tatsächlich traumatisiert bist. Vor allem wenn das dann so argumentiert wird dass du angeblich "Spielchen spielst".
dumbhead hat geschrieben: Do., 01.02.2024, 14:04 Ich könnte also nie wieder dorthin gehen und irgendwann gehen mir die Tabletten aus.

Ich würde auch definitiv Psychiater und Psychotherapie getrennt halten.

Re: Psychoanalyse die richtige Therapieform?

Verfasst: Do., 01.02.2024, 19:46
von ziegenkind
alatan hat geschrieben: Do., 01.02.2024, 18:41 Das dürfte aber eine eher randständige Variante der AP (neutral gemeint) gewesen sein.
In psychoanalytischen Publikationen wird in genau dieser Akzentuierung von der Arbeit IN der Übertragung gesprochen. Spricht vielleicht nicht für Marginalisierung.

Re: Psychoanalyse die richtige Therapieform?

Verfasst: Do., 01.02.2024, 19:49
von Philosophia
Bei mir wars wie bei dir, ziegenkind.

Re: Psychoanalyse die richtige Therapieform?

Verfasst: Do., 01.02.2024, 20:05
von ziegenkind
Ich kenne viele, bei denen es genau so war.

Re: Psychoanalyse die richtige Therapieform?

Verfasst: Do., 01.02.2024, 22:17
von Zauberlehrling
So auch bei mir. Also eher keine randständige Variante.

dumbhead, ich finde es sehr interessant, dass du dich an deine ersten Jahre kaum erinnern kannst. Betrifft es alle Bereiche? Damit meine ich Familie, Schule (bzw vorher Kindergarten) und Freizeit? Oder nur einzelne Bereiche?

Ich würde mich freuen, wenn du weiter schreiben würdest!

Re: Psychoanalyse die richtige Therapieform?

Verfasst: Do., 01.02.2024, 22:25
von dumbhead
münchnerkindl hat geschrieben: Do., 01.02.2024, 19:38 Ein Therapeut der dich irgendwie auflaufen lässt ist evtl nicht das was du brauchst, vor allem wenn du tatsächlich traumatisiert bist. Vor allem wenn das dann so argumentiert wird dass du angeblich "Spielchen spielst".
Ein Missverständnis. Hat er nie gesagt.

Es gab früher mitunter Termine wo ich den Kasperl machte, oder ihn beinhart anlog. "Spielchen" stammt von mir.
Hatte ich auch beim zweiten Therapeuten, wo ich 80€ die Stunde zahlte, nur um ihn zu provozieren.
Während der Therapeut da richtig aufbrausend werden konnte, "straft" das der Psychiater mit einem milden Lächeln und Schweigen, weil er genau weiß dass ich das keine 20 Sekunden durchhalte und dann wieder etwas sinnvolles sage :-D
Und ich mag das sogar. Ich muss dann selbst über mein kindisches Verhalten lachen.
Er hat mich auch gewarnt, dass mein Gegenüber nächste Woche mitunter auch recht still sein könnte und eher von mir zugetextet werden will.

Re: Psychoanalyse die richtige Therapieform?

Verfasst: Do., 01.02.2024, 22:42
von dumbhead
Zauberlehrling hat geschrieben: Do., 01.02.2024, 22:17 dumbhead, ich finde es sehr interessant, dass du dich an deine ersten Jahre kaum erinnern kannst. Betrifft es alle Bereiche? Damit meine ich Familie, Schule (bzw vorher Kindergarten) und Freizeit? Oder nur einzelne Bereiche?
Ich erinnere mich an Urlaube, teilweise sogar extrem detailliert und positiv. Immerhin 50 Jahre her. Aber eigentlich auch nur an ein paar Dinge, die es auf Filmen und Fotos gibt.
An so gut wie nichts familiäres zu Hause und wenn, dann negativ. Banalitäten, aber für mich jedes mal Weltuntergangsstimmung. Und an Angst. Da kommt die Mutter ins Spiel, die aus mir ein Wunderkind machen wollte und gern drohte. Aber ich hab keine Ahnung was da genau lief. Bis auf ein paar Fetzen.
Kindergarten und Schule waren die Hölle. Ich fühlte mich da geradezu gedemütigt und bestraft.
Bis auf die VS Lehrerin zu Beginn. Die war extrem attraktiv und fuhr nen Manta A. Wollte ich gleich heiraten. Leider kam dann eine andere und ab da ging es nur mehr bergab.

Re: Psychoanalyse die richtige Therapieform?

Verfasst: Fr., 02.02.2024, 00:10
von diesoderdas
Wenn ich reinkrätschen darf... mögen diejenigen mit guten Erfahrungen in der Analyse vielleicht näher erklären, wie das ablief und was genau als hilfreich erlebt wurde und welche konkreten Veränderungen es bewirkt hat? Und nach welcher Zeit?
Bei mir sind sich ja alle total uneins, was angeblich das richtige für mich ist. Von "nur Analyse" bis "auf keinen Fall Analyse, nur VT".
Das mit der Therapeutin in der Rolle der Mama finde ich sehr schön. Ich bekomme da allerdings schon vom Zuhören Bammel, wie groß da die Gefahr ist, wenn etwas schief geht :-(

Re: Psychoanalyse die richtige Therapieform?

Verfasst: Fr., 02.02.2024, 05:50
von Philosophia
diesoderdas hat geschrieben: Fr., 02.02.2024, 00:10 Bei mir sind sich ja alle total uneins, was angeblich das richtige für mich ist. Von "nur Analyse" bis "auf keinen Fall Analyse, nur VT".
Das mit der Therapeutin in der Rolle der Mama finde ich sehr schön. Ich bekomme da allerdings schon vom Zuhören Bammel, wie groß da die Gefahr ist, wenn etwas schief geht :-(
Das wichtigste ist auch zudem die Passung - sonst funktioniert das nicht. Und ausreichend Zeit. Und ja, die Gefahr ist in der Analyse wohl am größten einen Therapieschaden zu erleiden durch die tiefe Bindung, die da entstehen kann. Ich hab das der Analytikerin mal gesagt, dass sie mir das Herz richtig brechen könnte, weil ich mich so auf sie eingelassen habe - und sie hat es mir bestätigt und gesagt, dass es daher ganz wichtig ist, dass AnalytikerInnen sich dessen immer bewusst sind und entsprechend umsichtig und verantwortungsvoll sind.
Letztlich hab ich gelernt, dass keiner sagen kann, welche Therapierichtung für einen selbst passt - das muss man selbst rausfinden. Mir hat immer jeder gesagt, bei dem ich gerade war, dass seine/ihre Therapierichtung am besten ist. Düdüm. Die Analytikerin hat aber zwischendrin immer auch andere Ansätze einfließen lassen und das auch so benannt. Ein/e gute/r Therapeut/in beschränkt sich nicht auf irgendeine Schule, sondern lässt sich individuell ein - auch wenn die Grundrichtung vielleicht maßgeblich ist. Wichtig ist eher die aufgeschlossene Grundhaltung des/der Therapeuten/in.