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Re: Wege aus der Abhängigkeit vom/von der Thera

Verfasst: Fr., 09.11.2012, 14:50
von **AufdemWeg**
und das ist es eben
dass ich erst jetzt NACH dem Ende das alles so klar vor Augen habe.
Ja, es IST da aber es hätte auch schief gehen können und ich hätte es nicht bemerkt
vor lauter fixiert sein auf sie. Mich hat es dermaßen gehemmt IN der Therapie und ja, das finde ich schon sehr schade.

Re: Wege aus der Abhängigkeit vom/von der Thera

Verfasst: Fr., 09.11.2012, 14:58
von lemon
aber sie im Hintergrund zu haben und zu wissen sie ist einfach nur da, ist das Schönste was ich bisher in meinem Leben erlebt habe.
Mit diesen tiefen Gefühlen zur Therapeutin wird dir die Therapie im eigentlichen Sinne nichts nutzen. Das würde mich sehr nachdenklich stimmen emotional so abhängig von einer Person zu sein. Wie die Abhängigkeit eines kleinen Kindes von seiner Mutter.

So viel seelische Bedürftigkeit und kaum Autonomie - ich würde unbedingt mit der Therapeutin darüber sprechen.

lemon

Re: Wege aus der Abhängigkeit vom/von der Thera

Verfasst: Fr., 09.11.2012, 15:02
von candle.
**AufdemWeg** hat geschrieben:und das ist es eben
dass ich erst jetzt NACH dem Ende das alles so klar vor Augen habe.
Ja, ich denke vor Augen hast du es, emotional ist es aber nicht verankert, weil es nach Wochen immer noch von dir ganz arg rekapituliert wird. Und da frage ich mich, ob es dich nicht doch noch sehr schmerzt?

candle

Re: Wege aus der Abhängigkeit vom/von der Thera

Verfasst: Fr., 09.11.2012, 15:03
von **AufdemWeg**
Doch, das schmerzt unheimlich, unheimlich.

Re: Wege aus der Abhängigkeit vom/von der Thera

Verfasst: Fr., 09.11.2012, 15:06
von candle.
**AufdemWeg** hat geschrieben:Doch, das schmerzt unheimlich, unheimlich.
Ja, das denke ich mir. Warum, werde ich nicht verstehen, darüber tauschten wir uns schon aus, aber ein Erfolg ist es nur auf halber Strecke leider. Die Frage ist, ob du raus willst, kannst oder was du überhaupt willst?

candle

Re: Wege aus der Abhängigkeit vom/von der Thera

Verfasst: Fr., 09.11.2012, 15:07
von **AufdemWeg**
Ich habe keine Alternativen, candelina.

Re: Wege aus der Abhängigkeit vom/von der Thera

Verfasst: Fr., 09.11.2012, 15:09
von candle.
**AufdemWeg** hat geschrieben:Ich habe keine Alternativen, candelina.
Die gibt es immer. Nun will ich dich aber nicht wieder in den Wiederholungsrausch treiben.

candle

Re: Wege aus der Abhängigkeit vom/von der Thera

Verfasst: Fr., 09.11.2012, 15:12
von CrazyChild
lemon hat geschrieben:So viel seelische Bedürftigkeit und kaum Autonomie - ich würde unbedingt mit der Therapeutin darüber sprechen.
Seelische Bedürftigkeit - ja....kaum Autonomie - nein.

Ich bin autonom, lebe mein Leben, arbeite. Aber ich habe nicht gewusst daß ich so starke und intensive Gefühle haben könnte. Das ist auch für mich sehr, sehr erstaunlich und eine völlig neue Erfahrung...und natürlich macht es oft auch Angst.

Und ja...spreche ich mit meiner Thera drüber, immer wieder. Sie weiß das alles.

Re: Wege aus der Abhängigkeit vom/von der Thera

Verfasst: Fr., 09.11.2012, 15:20
von **AufdemWeg**
wenig Autonomie, ja so habe ich es empfunden
nicht im Aussen aber sehr stark im Innern.
Darüber sprechen war kaum möglich
weil ich es zu quälend empfand
körperlich und seelisch wie angef...*sorry, aber genau so hat es sich angefühlt wenn ich mal einen Ansatz gewagt habe
und das war der Fehler, vielleicht.

Denn wie ich lese sprechen doch Einige mit ihren Therapeuten offen darüber
wodurch es vielleichte eine Veränderung gibt...
vielleicht liegt darin der Schlüssel?

Re: Wege aus der Abhängigkeit vom/von der Thera

Verfasst: Fr., 09.11.2012, 15:31
von lemon
Ich bin autonom, lebe mein Leben, arbeite
Ich meinte innere Unabhängigkeit, Selbstbestimmtheit und dass du dich selbst entscheiden kannst für wen du was fühlst, dass du dich löst von ungesunden Verbindungen und eine gesunde daraus machst.
Aber ich habe nicht gewusst daß ich so starke und intensive Gefühle haben könnte. Das ist auch für mich sehr, sehr erstaunlich und eine völlig neue Erfahrung...und natürlich macht es oft auch Angst.
Mir ist aufgefallen, dass du geschrieben hattest, es wäre das SCHÖNSTE was du bisher in deinem Leben erlebt hast. Hast du sonst noch keinen Menschen geliebt Crazy Girl?, Partner oder eine „beste Freundin“ oder „besten Freund“ oder Schwester oder Kinder oder Mutter / Vater oder Oma…

Dieses starke Verbundenheitsgefühl, das sollte es wo anders geben in deinem Leben – suchst / fühlst du danach?

lemon

Re: Wege aus der Abhängigkeit vom/von der Thera

Verfasst: Fr., 09.11.2012, 15:37
von candle.
lemon hat geschrieben:
Mir ist aufgefallen, dass du geschrieben hattest, es wäre das SCHÖNSTE was du bisher in deinem Leben erlebt hast. Hast du sonst noch keinen Menschen geliebt Crazy Girl?, Partner oder eine „beste Freundin“ oder „besten Freund“ oder Schwester oder Kinder oder Mutter / Vater oder Oma…
Gute Frage, und ich meine diese auch schon gestellt zu haben.

candle

Re: Wege aus der Abhängigkeit vom/von der Thera

Verfasst: Fr., 09.11.2012, 15:44
von stern
Darf man
neue Erfahrung
nicht erst am Thera testen?

Im übrigen sehe ich es so, dass zu Liebe/intensiveren Beziehung beides gehört: Autonomie und Abhängigkeit. Kritisch wird es erst, wenn eine Seite (aber es im Grunde egal welche) überbetont ist.
und dass du dich selbst entscheiden kannst für wen du was fühlst, ...
och... das hatten wir schon mal. Kannst du dich (via willentlicher Entscheidung) z.B. verliebt machen? Ärgern auf Knopfdruck? Usw. Ich nicht... was nicht heißt, dass man gar keinen Einfluss nehmen kann.

=>
Aber ich habe nicht gewusst daß ich so starke und intensive Gefühle haben könnte. Das ist auch für mich sehr, sehr erstaunlich und eine völlig neue Erfahrung...und natürlich macht es oft auch Angst.

Re: Wege aus der Abhängigkeit vom/von der Thera

Verfasst: Fr., 09.11.2012, 15:47
von **AufdemWeg**
Im übrigen sehe ich es so, dass zu Liebe/intensiveren Beziehung beides gehört: Autonomie und Abhängigkeit. Kritisch ist natürlich wenn eine Seite (aber es im Grund egal welche) überbetont ist.

Re: Wege aus der Abhängigkeit vom/von der Thera

Verfasst: Fr., 09.11.2012, 15:52
von lemon
was nicht heißt, dass man gar keinen Einfluss nehmen kann.


So meinte ich es stern, wir können Einfluss auf unsere Gefühle nehmen und sind ihnen gegenüber nicht hilflos ausgeliefert.

Re: Wege aus der Abhängigkeit vom/von der Thera

Verfasst: Fr., 09.11.2012, 16:08
von stern
lemon hat geschrieben:So meinte ich es stern, wir können Einfluss auf unsere Gefühle nehmen und sind ihnen gegenüber nicht hilflos ausgeliefert.
Um das zu lernen, wenn man das nicht kann, macht man ja eine Therapie. Allerdings mit der Einschränkung: Es ist m.M.n. nicht so, dass man jedes Gefühl willentlich oder über die ratio wesentlich beeinflussen kann, wesentlich zumindest nicht. Klar, ich kann äußere Umstände ändern (Gefühle vermeiden, aus dem Weg gehen, usw. Das ist aber etwas anderes als eine innere Struktur).

Oder welche Vorstellungen hast du denn, wie man auf derartige Gefühle, wie sie beschrieben wurden, Einfluss nehmen kann? Das sparst du (wieder) aus

Und es wahrscheinlich, dass sich derartige Gefühle dann auch in der Therapie zeigen... heißt aber nicht, dass es für immer so bleiben muss, dass es mit dermaßen Leiden verbunden ist.

Wenn jemand alternativ stark autonome, bindungsängstliche Tendenzen hat, der wird sich vielleicht, was weiß ich, emotional nicht so recht auf die Therapie einlassen können. Und das wird demjenigen in anderen Beziehung sehr wahrscheinlich ähnlich ergehen. Da bringt es also auch nur bedingt etwas, zu sagen: Such' solange bis du jemanden findest, bei dem du etwas von deiner Autonomie abgeben kannst, und bei dem du dich emotional auf die Beziehung einlassen kann. Sondern da kann PT vielleicht auch Hilfe sein.

Das jedenfalls:
Und ja...spreche ich mit meiner Thera drüber, immer wieder. Sie weiß das alles.
Klingt doch soweit gut. Dann wenn ein Therapeut (der auch der richtige Ansprechpartner ist) meint, nicht (mehr) weiterhelfen zu können, müsste er das ansprechen.