Positive Übertragung nach Therapieende/ Was tun gegen Übertragung?
Verfasst: Sa., 20.08.2016, 10:03
Hallo Zusammen,
nachdem ich hier schon ein wenig rumgestöbert und einiges über Übertragung gelesen habe, habe ich beschlossen doch letztendlich ein neues Thema zu eröffnen.
In den meisten Threads geht es um Übertragung während der Therapie und oft auch um sie Frage ob man den Therapeuten bzw. die Therapeutin darauf ansprechen soll. In die "Kategorie" passt meine Situation "leider" nicht ganz rein. Meine Therapie ist seit ca. 10 Wochen abgeschlossen und erst jetzt werde ich mir darüber bewusst dass ich auch ein "Opfer" der Übertragung geworden bin.
Vor etwa einer Woche habe ich zum ersten Mal ziemlich intensiv emotional von meinem (ehemaligen) Therapeuten geträumt und das erstmal als verarbeitenden Traum abgetan. (zum Glück ohne körperliche Elemente, sonst würde ich mich wohl noch unwohler fühlen als eh schon) Die Gedanken daran haben mich allerdings dann doch einige Tage eher unangenehm begleitet und gestern wo ich das ganze endlich schon sehr in den Hintergrund geschoben hatte, kam ein neuer Traum. Diesmal rein platonischer Natur und eher darauf bezogen die Therapie fortzuführen. Trotzdem bringt mich diese Situation gerade so ziemlich an den Rand des Wahnsinns. Für mich ist die Frage ob ich ihn damit konfrontieren sollte/ kann eher irrelevant, da die Therapie wie gesagt abgeschlossen ist und das so eben auch kein Problem für die Therapie darstellen kann. Ihn jetzt noch damit zu konfrontieren würde für mich eher unter Belästigung fallen … zumal er gerade eine längere Auszeit nimmt nachdem er Vater geworden ist.
Schon direkt zu Beginn und auch während der ganzen Therapie war mir mein Therapeut immer sehr sympathisch und ich hab mir auch sicher im ein oder anderen Moment eine privatere Beziehung gewünscht, aber eher in die Richtung dass er ein guter „Kumpel“ wäre. Diese Gedanken sind aber immer sehr am Rand geblieben, da ich durch meine Vorgeschichte immer sehr selbstkontrolliert und distanziert bin. Aber jetzt nachdem ich schon relativ lange nach Ende der Therapie diese Träume hatte, fühle ich mich als hätte ich meinen allerallerbesten Freund verloren.
Was da vorgeht ist mir eigentlich ziemlich klar, zumal der Therapeut mir schon am Anfang der Therapie Informationsmaterial über die Therapie gegeben hat in dem auch von möglicher Übertragung die Rede war. Und ich dachte noch so „passiert mir nicht“, was im Nachhinein betrachtet ziemlicher Humbug war, da ich eigentlich schon immer dazu neige mich emotional an jemanden zu binden (und das dann unter Umständen auch mit Verliebtheit zu verwechseln) der mir ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenkt und/ oder nett zu mir ist. Viel mehr als eine Verliebtheit die in dem Zusammenhang ja oft beschrieben wird ist es bei mir glaube ich mehr die Sehnsucht nach einer sehr innigen und vertrauensvollen Freundschaft, die ich zu knüpfen im wirklichen Leben nie wirklich in der Lage war oder bin. Selbst meine engsten Freunde wissen im Grunde fast nichts über mich, auch daran haben wir in der Therapie gearbeitet und es hat sich auch ein wenig gebessert.
Obwohl es sich glaube ich mehr um ein Freundschaftsgefühl handelt, habe ich dennoch ein ziemlich schlechtes Gefühl meinem Mann gegenüber, habe schon mehrfach überlegt mit ihm darüber zu sprechen, aber ich glaube er könnte das nicht verstehen und würde sich womöglich zurückgesetzt fühlen. Natürlich merkt er das was nicht stimmt, ich bin nicht mehr so gut im „Heile Welt“ spielen wie vor der Therapie …
Naja nun abschließend, hier sind ja einige die Erfahrungen damit gesammelt haben und einige bei denen das auch schon länger her ist. Wie seid Ihr damit umgegangen, wie hat sich das ganze letztendlich entwickelt? Wie werde ich dieses Gefühl wieder los? Muss ich nur lange genug warten und es vergeht irgendwann? Kann oder sollte ich irgendwie aktiv daran arbeiten oder ist es womöglich besser es einfach so zu akzeptieren?
Mein Bauch/ Herz sagt evtl. ist ja doch sowas wie eine Freundschaft möglich (was natürlich unmöglich ist) und mein Kopf ruft mich vehement zur Ordnung. Trotzdem kann ich es nicht lassen immer wieder mal bei Facebook vorbeizuschauen um die neuesten Geschehnisse im Leben meines Therapeuten mitzubekommen und so doch ein klein wenig teilzuhaben. Und ich weiss, damit mache ich es garantiert nicht besser … Vielleicht steigere ich mich da auch gerade ein bisschen rein, ich weiss es echt nicht ...
Wie gerne würde ich mit meinem Therapeuten darüber sprechen, der würde es verstehen, aber ich habe ja keinen mehr ...
Hmm, ok, das reicht wohl …. Vielen Dank fürs Lesen, würde mich freuen etwas von Euren Erfahrungen lesen zu dürfen!
Entschuldigt wenn mein Text etwas durcheinander ist, ich habe das grösstenteils stückweise zwischendurch geschrieben wenn men Mann auf dem Balkon zum Rauchen war ...
nachdem ich hier schon ein wenig rumgestöbert und einiges über Übertragung gelesen habe, habe ich beschlossen doch letztendlich ein neues Thema zu eröffnen.
In den meisten Threads geht es um Übertragung während der Therapie und oft auch um sie Frage ob man den Therapeuten bzw. die Therapeutin darauf ansprechen soll. In die "Kategorie" passt meine Situation "leider" nicht ganz rein. Meine Therapie ist seit ca. 10 Wochen abgeschlossen und erst jetzt werde ich mir darüber bewusst dass ich auch ein "Opfer" der Übertragung geworden bin.
Vor etwa einer Woche habe ich zum ersten Mal ziemlich intensiv emotional von meinem (ehemaligen) Therapeuten geträumt und das erstmal als verarbeitenden Traum abgetan. (zum Glück ohne körperliche Elemente, sonst würde ich mich wohl noch unwohler fühlen als eh schon) Die Gedanken daran haben mich allerdings dann doch einige Tage eher unangenehm begleitet und gestern wo ich das ganze endlich schon sehr in den Hintergrund geschoben hatte, kam ein neuer Traum. Diesmal rein platonischer Natur und eher darauf bezogen die Therapie fortzuführen. Trotzdem bringt mich diese Situation gerade so ziemlich an den Rand des Wahnsinns. Für mich ist die Frage ob ich ihn damit konfrontieren sollte/ kann eher irrelevant, da die Therapie wie gesagt abgeschlossen ist und das so eben auch kein Problem für die Therapie darstellen kann. Ihn jetzt noch damit zu konfrontieren würde für mich eher unter Belästigung fallen … zumal er gerade eine längere Auszeit nimmt nachdem er Vater geworden ist.
Schon direkt zu Beginn und auch während der ganzen Therapie war mir mein Therapeut immer sehr sympathisch und ich hab mir auch sicher im ein oder anderen Moment eine privatere Beziehung gewünscht, aber eher in die Richtung dass er ein guter „Kumpel“ wäre. Diese Gedanken sind aber immer sehr am Rand geblieben, da ich durch meine Vorgeschichte immer sehr selbstkontrolliert und distanziert bin. Aber jetzt nachdem ich schon relativ lange nach Ende der Therapie diese Träume hatte, fühle ich mich als hätte ich meinen allerallerbesten Freund verloren.
Was da vorgeht ist mir eigentlich ziemlich klar, zumal der Therapeut mir schon am Anfang der Therapie Informationsmaterial über die Therapie gegeben hat in dem auch von möglicher Übertragung die Rede war. Und ich dachte noch so „passiert mir nicht“, was im Nachhinein betrachtet ziemlicher Humbug war, da ich eigentlich schon immer dazu neige mich emotional an jemanden zu binden (und das dann unter Umständen auch mit Verliebtheit zu verwechseln) der mir ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenkt und/ oder nett zu mir ist. Viel mehr als eine Verliebtheit die in dem Zusammenhang ja oft beschrieben wird ist es bei mir glaube ich mehr die Sehnsucht nach einer sehr innigen und vertrauensvollen Freundschaft, die ich zu knüpfen im wirklichen Leben nie wirklich in der Lage war oder bin. Selbst meine engsten Freunde wissen im Grunde fast nichts über mich, auch daran haben wir in der Therapie gearbeitet und es hat sich auch ein wenig gebessert.
Obwohl es sich glaube ich mehr um ein Freundschaftsgefühl handelt, habe ich dennoch ein ziemlich schlechtes Gefühl meinem Mann gegenüber, habe schon mehrfach überlegt mit ihm darüber zu sprechen, aber ich glaube er könnte das nicht verstehen und würde sich womöglich zurückgesetzt fühlen. Natürlich merkt er das was nicht stimmt, ich bin nicht mehr so gut im „Heile Welt“ spielen wie vor der Therapie …
Naja nun abschließend, hier sind ja einige die Erfahrungen damit gesammelt haben und einige bei denen das auch schon länger her ist. Wie seid Ihr damit umgegangen, wie hat sich das ganze letztendlich entwickelt? Wie werde ich dieses Gefühl wieder los? Muss ich nur lange genug warten und es vergeht irgendwann? Kann oder sollte ich irgendwie aktiv daran arbeiten oder ist es womöglich besser es einfach so zu akzeptieren?
Mein Bauch/ Herz sagt evtl. ist ja doch sowas wie eine Freundschaft möglich (was natürlich unmöglich ist) und mein Kopf ruft mich vehement zur Ordnung. Trotzdem kann ich es nicht lassen immer wieder mal bei Facebook vorbeizuschauen um die neuesten Geschehnisse im Leben meines Therapeuten mitzubekommen und so doch ein klein wenig teilzuhaben. Und ich weiss, damit mache ich es garantiert nicht besser … Vielleicht steigere ich mich da auch gerade ein bisschen rein, ich weiss es echt nicht ...
Wie gerne würde ich mit meinem Therapeuten darüber sprechen, der würde es verstehen, aber ich habe ja keinen mehr ...
Hmm, ok, das reicht wohl …. Vielen Dank fürs Lesen, würde mich freuen etwas von Euren Erfahrungen lesen zu dürfen!
Entschuldigt wenn mein Text etwas durcheinander ist, ich habe das grösstenteils stückweise zwischendurch geschrieben wenn men Mann auf dem Balkon zum Rauchen war ...