Psychotherapie-Forum

Hallo ich bin Poly,also mehrfachsüchtig. Springt hin und her. Seit 6 Wochen mit Depressionen zu tun. Weiß nicht wie ich da raus komme

Und was genau möchtest du nun vom Forum?

Was hast du bereits alles unternommen?
Bist du in Therapie oder bei einer Beratungsstelle?

Ein paar mehr Informationen wären hilfreich, sonst kann man sich kein Bild machen.

Ich war 2019 in 3 monatiger Stationärer Therapie. War die Hölle aber hatte geklappt. Danach Scheidung, neue Frau kennengelernt die gerne getrunken hat. Und so fing alles wieder an. War bis vor einem Jahr in ambulanter Therapie,hat aber ehrlich gesagt nichts gebracht. Abgebrochen.Habe mich von der letzten Frau getrennt,kommen nicht so richtig voneinander weg. Die Diakonie meldet sich nicht mehr. Bin jetzt seit 2 Tagen von allem weg aber das geht jetzt schon seit ca 2Jahren so. Möchte aus diesem verdammten Kreislauf raus. Sag zwar immer ich schaffe das alleine aber klappt nicht. Vielleicht hat jemand Tipps wie ich dem Suchtdruk nicht nachgeben. Ich versteh mich nicht. Wenn ich clean bin und bei vollem Verstand weiß ich ja das ich nichts darf,trotzdem klappt es nicht.

Hast du es schon mit Selbsthilfegruppen versucht?

Bin ich schon gewesen aber 1. sind das 'nur' Alkoholiker verstehen meine Sucht nicht. Und das bringt mir nichts,oder hatte noch nicht die richtige Gruppe gefunden.

Was hast du denn noch für Süchte außer Alk?
Welche Süchte hast du in deiner stationären Therapie behandelt?

Mein Problem ist das ich das Leben nüchtern kaum kenne. Bin 43 und seit meinem 15. Lebensjahr eigentlich im Wechsel mit verschiedenen Sachen dicht. 2 Ehen gingen dadurch kaputt. Seit meiner Kur trinke ich zwar fast keinen Hartalk,dafür aber heimlich. Weiß ja jeder seit der Kur bescheid. Dafor wußte keiner was war.

Also gehts doch ums Saufen und da kennen sich die Selbsthilfegruppen sehr wohl aus.

Und jetzt glaubst du du bist ein Sonderfall weil du seit deinem 15. Lebensjahr quasi dauerdicht bist?
Ich würde eher sagen das ist die Regel bei Suchtkranken.

Bei mir ging’s mit 13 los……

Ich kann mir ein zufriedenes Leben mit klarem Kopf im Moment nicht vorstellen...

Aber so will ich nicht weitermachen. Habe Kinder usw...

Kann nicht mit Problemen umgehen...

eh klar, konnte ich damals auch nicht

Aber um Zufriedenheit erlangen zu können, musst du dir Zeit geben und deine Ansprüche zurückschrauben.

Ich hab mir damals ( auch um mir den Druck nie mehr etwas trinken zu können, zu nehmen) gesagt ich trinke ein ganzes Jahr lang keinen Tropfen Alk, ganz egal wie beschizzen es mir dabei geht und nach diesem Jahr entscheide ich ob ich trocken bleibe oder mich zu Tode saufe.
Hat funktioniert

Warst du schon mal 1 Jahr wirklich clean ?

Nein,aber nach der Therapie ca 3 Monate. Hatte viel Sport gemacht. War so fit wie noch nie. Dann Abends einen Joint,fand ich auch OK so. Kein Bock auf Alkohol gehabt. Naja und dann gings leider wieder los

3 Monate sind gar nix, 1 Jahr ist in Wirklichkeit auch nix aber in der Regel ändert sich in einem Jahr n a c h h a l t i g so viel, dass es eine gute Basis für die weitere Zeit ist.

Um ohne Alk bleiben zu können brauchst du rund um die Uhr einen glasklaren Kopf, mit hie u da einem Joint funktioniert das auf keinen Fall.
Das brauchst du gar nicht versuchen, schade um die Zeit u die Energie die du dafür aufwendest.

Wenn du dich so leicht verführen lässt dann brauchst du ein cleanes Umfeld. Evtl nochmal stationär gehen, stationäre Langzeittherapie mit Psychotherapie. Da lernt man hoffentlich dann mit Dingen umzugehen ohne sie mit Substanzen wegzumachen und einen Sinn jenseits von Konsum.

Anscheinend bist du noch nicht weit genug bzw hast du noch nicht die Ressourcen um es alleine zu schaffen.

Und wenn du dich in deiner Situation mit einer trinkenden Frau einlässt, naja, was soll dabei rauskommen?