Greenapple05 hat geschrieben: ↑Do., 23.11.2023, 19:28
Ich habe eine riesen Angst vor einem Therapieabbruch wegen der Selbstverletzung (Schneiden). Kann dies passieren?
Wie sind eure Erfahrungen damit? Kann es sein, dass der Thera Wunden/Narben sehen will?
Ich denke es ist sehr unterschiedlich, wie Therapeuten auf SVV reagieren...
Es wird m.E. aber nicht gleich zu einem Therapieabbruch kommen, wenn man darüber spricht, bzw. dem Therapeuten dies anvertraut.
Ein Therapeut muss ja wissen womit er es zu tun hat, um seinen Patienten wirklich helfen zu können. Verschweigen wäre da m.E. unklug.
Mein Therapeut hatte mich mal danach gefragt und wollte dies auch mal sehen, sofern es für mich okay wäre. Beim ersten Mal habe ich dies verweigert, weil ich damit nicht gerechnet hatte und ich mich für dieses SVV auch sehr schäme.
Nach einer längeren Zeit fragte er mich nochmal...
Dann habe ich mich überwunden und ihm eine frische Stelle am Unterschenkel gezeigt.
Und keine Sorge, wir blieben Beide dabei auf unseren Sesseln sitzen. Er kam mir dafür nicht näher, sondern betrachtete dies aus der Entfernung.
Hintergrund war der, daß er wissen wollte, ob ich mich ernsthaft mit dem SVV in Gefahr bringe. Auch wollte er wissen, wie ich diese Wunden versorge, bzw. ob ich schon mal genäht wurde, oder im Falle der Notwendigkeit mich nähen lassen würde.
Ich muss hier aber auch erwähnen, daß ich diese Wunden als MFA regelrecht fachmännisch selbst versorgen kann. Wie er bei dieser Art Verletzungen bei einem absolutem Laien reagieren würde, weiß ich natürlich nicht. Aber mit einem direkten Therapieabbruch sicherlich nicht.
Ich sehe dies eher so, daß er in diesem Fall einer Art Sorgfalt nachgegangen ist.
Ihm sind seine Patienten und ihre Unversehrtheit halt wichtig.
Sicher ist er nicht begeistert davon, daß ich SVV “betreibe“. Jedoch kann ich mir in manchen Situationen oft leider noch nicht anders helfen.
Er fragt auch nur noch selten danach, ob ich noch SVV mache und wie oft. Und bisher hat er auch nicht wieder danach gefragt, ob er mal eine Stelle sehen darf.
Wie schon geschrieben, denke ich geht es dabei eher darum, daß sich ein Therapeut vergewissern möchte, ob und welche Art SVV sein Patient betreibt und in wie weit dieser sich damit ggf. auch gefährdet.
Dir bleibt es jedoch immer selber überlassen, ob überhaupt und wann Du Deinem Therapeuten etwas zeigst. Dies hängt ja auch u.U. davon ab, wo sich diese Stellen befinden.
Ich habe auch Stellen, die ich meinem Therapeuten natürlich nicht gezeigt hätte.
Ich würde an Deiner Stelle mit Deinem Therapeuten zumindest offen darüber sprechen.
Wie soll er Dir sonst diesbezüglich helfen können, wenn er von Deinem SVV nichts weiß?
L.G. Tobe