Psychotherapie-Forum

@torsade
aber das besondere am geldschein ist ja, dass er im gegensatz zu einer banane oder sonstetwas einen definierten wert hat...

noch ein Unterschied zur Banane. Und wenn man es bzw. sich gut anlegt, kriegt man auch noch Zinsen.

Grüße
Anastasius

Der Unterschied wird wohl auch in der Verletzlichkeit liegen.
Dem inneren Wert sozusagen.
Ob ein Floh oder ein Elefant auf einer Banane rumhüpft, dürfte ja ein ganz unterschiedliches Ergebnis hervorbringen.
Schöne Geschichte, wenn von der Banane der Floh zum Elefanten gemacht wurde.
Unschöne, wenn der Thera einen Elefanten zum Floh machen will.

Torsade_de_pointes....sinnvoll - ist das der Gegensatz zu sinnlos oder zu sinnfrei?

mein gedanke war, wer definiert den wert eines menschen?

um dieses synonym geht es ja in dieser geschichte.

der idealfall: (wenn man psychisch gesund ist) man selbst
die realität: man selbst und aber auch die anderen, beginnend bei den eltern.

somit hinkt mir der vergleich mit dem zweidimensionalen toten geldschein etwas. daher meine frage.

@today

wenn du mir definierst, was du unter sinnfrei verstehst, dann kann ich drüber nachdenken, ob sinnvoll dazu gegensätzlich ist.
sinnlos und sinnvoll würde ich jetzt mal spontan als gegensatz bezeichnen.

mmh, ich kam auf sinnlos/-frei/-voll auch wegen des Wertes.
Wenn ein Mensch wertvoll sein kann, kann er dann auch wertlos sein oder ist es besser zu sagen - der Mensch ist im übergeordeneten Sinne wertfrei und in konkreter Beziehung (belebt/unbelebte Umwelt) zu Etwas mehr oder weniger wertvoll bis hin zur Wertlosigkeit.

Sinn analog - Leben an sich ist sinnfrei, am einzelnen liegt es, es sinnvoll bis sinnlos zu gestalten.

Torsade_de_pointes hat geschrieben:
somit hinkt mir der vergleich mit dem zweidimensionalen toten geldschein etwas

.

Ob er hinkt oder läuft, Hauptsache er kommt an. Und das wird er wenn die Beziehung zum Thera stimmt.

@tiago

du meinst es reicht, wenn es die klientin verstanden hat und genau so nehmen kann. was andere dazu denken ist also sekundär, wenn ich dich richtig verstanden habe?

@today

ich muß ehrlich zugeben, ich habe das wort sinnfrei noch nie gehört oder gelesen.

Keine Ahnung, wann ich "sinnfrei" das erste Mal gelesen/gehört habe.

Zu sich selbst eine wertende Haltung einnehmen kommt mir wie ich-Spaltung vor, so zweimal da, ich als mich selbst betrachtend und mir Wert beimessend. Das geht ja als gedankliches Konstrukt (inneres Kind, Metaebene und so), aber wirklich zweimal "vorhanden" sind wir glaube nicht.

Insofern denke ich, Wert entsteht erst in einer (auch einseitigen) Beziehung. Alles jedoch, was erst durch Beziehung entsteht, ist kausal abhängig davon, dass diese Beziehung existiert.
Und hat damit selbst auch keine feststehende (die Beziehung überdauernde) Eigenschaft, ist somit eigenschaftsfrei. Nicht eigenschaftslos, denn -los bedeutet ja nach meinem Wortverständnis ein Fehlen von etwas, was vorhanden sein könnte.

@Mademoiselle de Pointes:

Torsade_de_pointes hat geschrieben: du meinst es reicht, wenn es die klientin verstanden hat und genau so nehmen kann. was andere dazu denken ist also sekundär?

Sekundär ist die Meinung anderer nicht, aber halt was anderes. Das tiefe Erleben dieser kleinen Szene zwischen einen leidenden Menschen und seinen Vertrauensmann ist hoffentlich durch kritische Gedanken nicht mehr zu ändern. Sicher hast du recht und hinkt der Vergleich, wie alle andere auch. Ich bin aber von seinem power beindruckt. Wenn ein Therapeut seiner Klientin anschaulich machen will dass ihr intrinsischer Wert bestehen bleibt trotz Selbstverachtung und Demütigung, dann wirkt dieser Zaubertrick wie ein befreiender Schock. Mich hat er schon beim Lesen überzeugt und eifersüchtig gemacht.

Natürlich kann man den Geld-Banane-Selbstwert-Vergleich auseinandernehmen.

Ich denke aber, man kann sogar u. U., was hier ja nicht der Fall ist, aus völligem Nonsens eine/die richtige (d. h. einem hilfreiche) Lehre ziehen.

Grüße
Anastasius

ich lasse den vergleich auch gerne stehen, er beschreibt den idealfall. die realität ist ja von so vielen faktoren und parametern beeinflußt und abhängig, daß dieser vergleich natürlich immer hinken wird.

aber es läßt sich nicht abstreiten, daß wie tiago so schön sagt - es u.U. zu einem befreienden schock kommt oder bzw kommen kann.

mich sollten wohl eher meine gedanken dazu schockieren.

ich beziehe mich wieder auf meine einleitenden worte, daß dieser (mein) einwurf wohl eher sinnlos ist/war.

@today,

ich beziehe mich da eher auf die realität - ich denke jeder mensch hat einen gefühlten (selbst)-Wert. man bewertet sich selbst und man wird bewertet.
spaltung hin oder her.
und das ein bestimmter gefühlter wert erst im dualismus entsteht, das sehe ich auch so.

die auseinandersetzung über sinnlos und sinnfrei finde ich momentan für mich sinnlos - weil ich den unterschied nicht verstehe - zumindest nicht im moment, und dann habe ich vermutlich auch aufgrund meines unverständnisses keine ahung was mir danach diese erkenntnis bringen könnte.

aber vielleicht komm ich noch dahinter, wenn mehr platz im kopf frei ist....

Torsade_de_pointes hat geschrieben:die auseinandersetzung über sinnlos und sinnfrei finde ich momentan für mich sinnlos - weil ich den unterschied nicht verstehe

Ich möchte die Auseinandersetzung zwar nicht weiter fort führen. Aber doch was anmerken. Einen praktischen Unterschied sehe ich auch nicht. Und es ist trotzdem nicht das Gleiche. Z. B., hatte ich keinen Cent in der Tasche , sagte ich bislang, ich sei bargeldlos. Jetzt würde ich sagen, bargeldfrei. Weil, das hört sich viel schöner an, geradezu emanzipatorisch.

Viele Grüße
Anastasius

@anastasius,

da fehlt dann wohl die emanze in mir .......... und ich bleibe vorerst in altmodischer weise bargeldlos.... aber hoffentlich nicht so wie in den letzten nächten schlaflos....

schlaffrei?



auf alle fälle gute nacht!