Aktuelles

..aus Wissenschaft und Forschung - rund um Psychotherapie, Psychologie und Medizin (Teil 2)

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Drei Psychopharmaka sollen Diabetesrisiko erhöhen

Drei neuere Medikamente gegen Schizophrenie und andere psychische Erkrankungen können nach jüngsten Erkenntnissen das Diabetesrisiko erhöhen. Das berichtete die "New York Times" am Montag unter Berufung auf eine bisher unveröffentlichte Untersuchung von Francesca Cunningham von der Universität Chicago.

Die Forscherin beobachtete ein Zunahme des so genannten Altersdiabetes (Typ 2) um 50 Prozent bei Patienten, die statt älterer Mittel die Medikamente Zyprexa (Eli Lilly), Risperdal (Jannsen Pharmaceutica) oder Seroquel (AstraZeneca) einnahmen. "Dieses Ergebnis bestätigt eine wachsende Anzahl von Warnungen, die einige als "atypisch" bekannte antipsychotische Mittel mit dem Risiko für Diabetes in Verbindung bringen", schreibt die Zeitung.

Quelle: New York Times, 25.08.2003

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Assoziation zwischen Cannabiskonsum und der Entwicklung psychischer Erkrankungen

Regelmäßiger Konsum von Cannabis führt laut einer Studie im British Medical Journal bei Teenagern zu Depressionen und Angstzuständen.
Ein Wissenschafterteam um Dr. George C. Patton untersuchte bei 1.601 14 bis 15jährigen Mädchen die Auswirkungen des Cannabis-Konsums auf eine mögliche Entwicklung von Depressionen und Angstzuständen. Rund 60 Prozent gaben an, Cannabis konsumiert zu haben, sieben Prozent konsumierten täglich die Droge.
Nach Adjustierung auf den Konsum anderer Drogen lag die Odds ratio der Entwicklung einer Depression oder Angststörung bei Mädchen bei täglichem Konsum von Cannabis bei 5,6 (95% confidence intervall 2,6 - 12,0). Bei ein mal wöchentlichem Konsum konnte noch immer eine Verdopplung des Depressions- und Angstrisikos registriert werden (OR=1,9; 95% CI 1,1-3,3).
Regelmäßiger Konsum von Cannabis könnte laut den oben beschriebenen Resultaten mit einer deutlichen Steigerung der Entwicklung von Depressionen oder Angststörungen assoziiert sein.

Quelle: Medaustria, 22.11.2002

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Sildenafil (Viagra®) mit z.T. schweren Nebenwirkungen

Sildenafil verursacht verschiedene Nebenwirkungen. Am häufigsten sind Kopfschmerzen, Hitzegefühl, Dyspepsie, verstopfte Nase und Sehstörungen. Sildenafil scheint aber auch ZNS-Nebenwirkungen hervorrufen zu können, wie eine Übersicht zeigt, in der 274 Meldungen zu solchen Nebenwirkungen zusammengestellt sind. Es handelt sich um neurologische und psychiatrische Störungen wie zum Beispiel Verwirrtheit, Desorientiertheit, Angstzustände, Agitiertheit, depressive und manische Zustände sowie psychotische Reaktionen. Auch aggressives Verhalten ist beobachtet worden, das zum Teil zu Selbstmord oder zu Verbrechen führte (Vergewaltigungen, Tötungsdelikte). Sildenafil passiert die Bluthirnschranke und hemmt wahrscheinlich auch intrazerebral die Phosphodiesterase Typ 5, was die Konzentrationen von zyklischem GMP und Stickstoffmonoxid (NO) beeinflusst - zwei Stoffen, welche Verhalten und Emotionen zu steuern helfen.

Quelle: Infomed online, 06.09.2002

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Sex im Alter

Nur etwa 50 Prozent der Menschen zwischen 40 und 80 haben mindestens vier Mal Sex im Monat - damit ist Österreich im Europa-Vergleich mit den Spaniern an letzter Stelle. Das zeigen die Daten einer internationalen Studie, die Viagra-Produzent Pfizer mit 26.000 Teilnehmern in 30 Staaten der Erde durchgeführt hat. Im allgemeinen Teil der Studie wurde auch die Grundeinstellung der Angehörigen dieser Altersgruppe zur Sexualität erhoben, demnach ist für 43 Prozent der österreichischen Männer Sex "sehr wichtig", hingegen nur für 24 Prozent der österreichischen Frauen. 87 Prozent der Männer der 40- bis 80-Jährigen erklärten, in den vergangenen zwölf Monaten Sex gehabt zu haben, hingegen nur 66 Prozent der Frauen.

Mit ihrem Liebesleben zufrieden sind in Österreich 84 Prozent der Männer und 70 Prozent der Frauen. Tagträume: 40 Prozent der Männer denken ein- bis mehrere Male pro Woche an Sex, bei den Frauen sind es hingegen nur 25 Prozent. Fünf Prozent der Männer hängen laut der Studie nie sexuellen Gedanken nach, hingegen 21 Prozent der Frauen. Über Probleme bei Sex sprechen nur 47 Prozent der Befragten mit ihrem jeweiligen Partner. 63 der Männer und 83 Prozent der Frauen hatten im der Befragung vorangegangenen Jahr zumindest ein Mal die Sorge, unfähig zu sein, Geschlechtsverkehr zu haben, wenn sie müde oder gestresst waren.

Quelle: APA, 13.11.2002

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Deutliche Zunahme von Autismus in den USA

Zwischen den Jahren 1987 und 1998 wurde in Kalifornien, USA ein geradezu explosionsartiger Anstieg von Autismus-Fällen registriert. Dieser sei nicht durch die Veränderung der entsprechenden Diagnosekriterien zu erklären, so der Autor der Studie, Robert S. Byrd vom M.I.N.D. Institute der University of Califonia/Davis. Auch eine Einwanderung betroffener Familien sei als Ursache auszuschließen. Die Genetik spiele zwar eine Rolle (bislang wurden schon mindestens sechs Gene entdeckt, die Menschen für den Autismus prädisponieren können sollen) - eine Epidemie auslösen können diese aber nicht, betonte Byrd.
So bleibt zunächst mal Verunsicherung über die möglichen Ursachen der enormen Zunahme: "Die Autismus-Zunahme kann ebenso gut in anderen Bundesstaaten festgestellt werden. Nur sieht diese niemand". Die öffentliche Hand unterstützt nun einschlägige Forschungen mit rund einer Mio. Dollar, um nach den für die Steigerung zuständigen Faktoren zu suchen.

Quelle: UC Davis Health System, 17.10.2002

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Deutliche Zunahme von Angststörungen bei Kindern

Zwei Studien mit Tausenden von Kindern und Jugendlichen zeigen, dass Angststörungen heute deutlich häufiger vorkommen als noch in den 50er-Jahren. Diese Störungen haben derart zugenommen, dass durchschnittliche Schulkinder der 80er-Jahre öfters über Angstzustände berichten, als kinderpsychiatrische Patienten um 1950. Die Ergebnisse der Studien wurden im "Journal of Personality and Social Psychology" der Amerikanischen Psychologischen Gesellschaft publiziert. Sie deuten unter anderem darauf hin, dass auch die Häufigkeit von Depressionen in Zukunft noch zunehmen wird, denn Patienten mit Angststörungen entwickeln häufig im Laufe ihres Lebens auch eine Depression. Weiters geht die auch von einem Anstieg des Alkohol- und Drogenmissbrauchs aus, da Drogen häufig als (untaugliche) Mittel zur Bekämpfung der Angst eingesetzt werden. Neben ernsthaften psychischen Erkrankungen besteht aber auch noch eine körperliche Bedrohung: Menschen mit Angststörungen leiden häufiger als andere unter Asthma, Reizdarmsyndrom, Ulzera und koronaren Herzerkrankungen. Dadurch verringert sich auch ihre Lebenserwartung.

Quelle: Journal of Personality and Social Psychology, 2000, Vol. 79, No. 6, 1007-1021

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Der "Ex-Partner" als Freund

Fast jeder zweite Deutsche zwischen 25 und 60 Jahren (= ca. 44%) ist noch mit einem(r) ehemaligen Beziehungspartner(in) oder sogar mit mehreren Ex-Partner(inne)n befreundet, wie eine Umfrage im Auftrag des Hamburger Magazins "Stern" ergab. 48% der Befragten, die noch Kontakt zum "Ex" haben, treffen sich weiter in Lokalen, 43% telefonieren der Umfrage zufolge regelmäßig, 24% plauderten mit den Ehemaligen über Probleme ihrer neuen Beziehungen. 14% haben noch Sex mit den Ex-Partnern ("wobei Experten von einer erheblichen Dunkelziffer gehen", so der "Stern").

Das Ergebnis der Umfrage läßt auf ein in Veränderung befindliches Sozial- und Beziehungsverhalten schließen, denn frühere Umfragen lassen den Schluß zu, daß es vor 10 Jahren kaum mehr als 10 Prozent der Deutschen geschafft hätten, eine alte Beziehung in Freundschaft zu verwandeln.

(Befragt nach der Freundschaft mit dem Ex-Partner wurden insgesamt 2.290 Männer und Frauen. Die Fragen nach gemeinsamen Unternehmungen wurden denjenigen gestellt, die angegeben hatten, mit mindestens einem Ex-Partner befreundet zu sein.)

Quelle: dpa, Stern 26.09.2002

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Psychische Erkrankungen nehmen zu

Rund ein Drittel der deutschen Bevölkerung muss mindestens einmal im Leben wegen einer psychischen Erkrankung stationär behandelt werden. Solche Leiden sind mittlerweile der häufigste Grund für Frühpensionierungen von Frauen und stehen insgesamt an sechster Stelle der Ursachen für Arbeitsunfähigkeit, wie die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) in Augsburg berichtet.
13,5% der Krankenhaustage und zehn Prozent der Kosten für stationäre Behandlungen seien auf psychische Leiden zurückzuführen. Zu den häufigsten Krankheitsbildern zählten Depressionen, Angsterkrankungen, und Abhängigkeit von Alkohol, Medikamenten und Drogen.

Als mögliche Gründe für den Anstieg werden nicht nur bessere Untersuchungsmethoden und ein weniger tabubesetzter Umgang der Menschen mit psychischen Beschwerden genannt, sondern auch "Überforderungs- und Abnutzungserscheinungen in unserer immer schnelleren und unsicheren Welt". Menschen müßten heute schneller reagieren, mehr Entscheidungen treffen - und das bei einem Verlust an Orientierungsmöglichkeiten, so Peter Falkai, der Sprecher der Fachgesellschaft. Ein mentaler Rahmen - ob ideologisch oder religiös - wirke stabilisierend. "Geld zu verdienen und Fun zu haben, scheint diesen nicht ersetzen zu können". Es seien geradezu frühkapitalistische Probleme, die die Menschen seit den 90er Jahren wieder ereilten.

Quelle: APA, 04.10.2002

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Rechte Regierung - mehr Suizide?

Kurz vor den deutschen und österreichischen Wahlen ließen neue Studien aus Australien und Großbritannien aufhorchen: unter konservativen Regierungen steigt die Selbstmordrate deutlich an. Teams der Universitäten Sydney und Bristol verglichen die Suizidraten zwischen 1901 und 1998 - verteilt auf die einzelnen Regierungsperioden - und stellten fest, daß es im Vergleich zu aus dem "linken" Lager stammenden Regierungen zu 17 Prozent mehr Suiziden bei Männern und gar 40 Prozent mehr bei Frauen kam. Einen ähnlichen Trend stellten die Briten fest.

Die Forscher vermuten, daß das rauhere soziale Klima unter rechten Regierungen eine Ursache für die beobachteten Effekte ist. Die verstärkte Notwendigkeit, in individualistischen "Winner-takes-all"-Gesellschaften für sich selbst sorgen zu müssen, und die Verschärfung von Ungleichgewichten in der Versorgung mit Bildung, im Gesundheitssystem, der Absicherung bei Arbeitslosigkeit oder anderwertigen Bedrohungen, "durch das Netz zu fallen", erhöht das Gefühl, für Probleme selbst verantwortlich zu sein, oder als Individuum versagt zu haben.
Unter linken Regierungen dagegen herrscht ein tendentiell stärkeres Gemeinschaftsgefühl, was letzlich auch das Risiko Einzelner, sich sozial zu isolieren, reduziert. [mehr..]

Quelle: New Scientist, 18.09.2002

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Viele geschiedene Männer fühlen sich zum bloßen Zahlvater degradiert

Streit, Trennung, Scheidung - und anschließend ein glückliches Leben mit der neuen Freundin? Diesem Klischee der "glücklich geschiedenen" Männer kommen offenbar nur sehr wenige Ex-Familienväter nahe. Im Gegenteil: Männer leiden einer Studie der Universität Bremen zufolge besonders stark unter der Trennung von ihren Kindern und der Familie - mit ernsten körperlichen und psychischen Beschwerden. Nach einer Befragung von 2100 geschiedenen, von ihren Familien getrennt lebenden Männern, zeigte sich, daß ca. 76 Prozent der Männer nach ihrer Scheidung unter gesundheitlichen Beschwerden litten. 41 Prozent gaben vorübergehende psychische, zwölf Prozent vorübergehende körperliche Beschwerden an. 34 Prozent hatten andauernde seelische Beschwerden, bei neun Prozent der Befragten waren körperliche Krankheitssymptome noch nicht abgeklungen.

Studienleiter Prof.Gerhard Amendt: "Die Leiden dieser Männer haben auch eine volkswirtschaftliche Dimension: über 40 Prozent jener Männer, die von ständigen emotionalen Belastungen durch die Trennung berichteten, haben die Lust an ihrem Beruf verloren. Dieses Desinteresse zeigt sich auch an einer hohen Rate von Kündigungen oder Arbeitsplatzwechsel, die Gesellschaft muß hier deutlich mehr Unterstützung und Beratung für Männer bieten. In Einzelfällen dauern selbst die körperlichen Symptome bis zur Frührente."

Amendt sieht viele Väter nach der Scheidung in einer existentiellen Lebenskrise. Anders als ihre Ex-Ehepartnerinnen fänden sich die Männer dabei plötzlich außerhalb der Familie wieder und hätten ein Gefühl, zum bloßen Zahlvater degradiert zu sein - speziell dann, wenn diese Väter ihre Kinder nur wenige Wochenenden im Jahr sehen können. Wenn Scheidungsväter ihre Kinder weiter häufig sehen und bei ihrer Erziehung mitreden können, sind die gesundheitlichen Beschwerden nach den Erkenntnissen der Bremer Forscher eher vorübergehender Art.

Quelle: Dt.Ärzte-Zeitung 05/2002

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Männer gehen öfters als früher zur Psychotherapie

Der Kölner Förderverein Psychologie und Gesundheit stellt eine deutliche Zunahme von Männern, die psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch nehmen, fest - im vergangenen Jahr kamen bereits mehr als doppelt so viele Männer zu einem persönlichen Gespräch in seine Beratungsstelle wie noch im Jahr davor, diese Entwicklung bestätige einen Trend, der sich schon seit längerem abzeichnet. Die meisten anfragenden Männer leiden unter Angststörungen, Depressionen oder unter psychosomatischen Beschwerden. "Viele Männer haben Angst um ihren Arbeitsplatz bzw. Existenzängste", so U. Reinsch, Sprecherin des Vereins. Bei Frauen sei das Spektrum der Störungen breiter, hier nehmen Eßstörungen und Neurosen zu.

Quelle: Dt.Ärzte-Zeitung 09/2002

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Diverse aktuelle News

Übergewicht und Adipositas als Determinanten des KHK-Risikos: Auswertungen von Daten der Framingham Heart Study zeigten, dass nicht nur adipöse sondern auch übergewichtige Personen ein deutlich gesteigertes Hypertonie- respektive KHK-Risiko aufweisen.
Niedrigere Allergierate bei Kindern aus Haushalten mit mehreren Haustieren: ein früher Kontakt mit zwei oder mehr Haustieren verringert die Rate späterer Allergisierung bei Kindern signifikant, stellten US-Wissenschaftler (Georgia) fest. Beinahe zeitgleich wurde dieser Tage eine deutsche Studie veröffentlicht, die die sog. "Hytgiene-Hypothese" bestätigt: demnach ist "..bei Kindern, die auf einem Bauernhof aufwachsen, das Risiko für Heuschnupfen und Asthma nur halb so groß", deren Immunsystem war offenbar schon frühzeitig "trainiert" worden.
Verhaltens- und Lernstörungen in Folge von Eisenmangel während der Kindheit: eine nicht therapierte schwere Eisenmangelanämie während der Kindheit kann in der Jugend zu Verhaltens- und Lernstörungen führen.

Quellen: MedAustria 19.09.2002

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Österreicher harmoniebedürftig - und zufrieden

Wien - Die Österreicher zeigen in allen Lebenslagen ein starkes Harmoniebedürfnis - egal ob privat oder im Job. Das ergab eine Umfrage der Fessel-GfK-Sozialforschung. Demnach streben sechs von zehn Befragten (58 Prozent) in ihrem Umfeld nach Ausgeglichenheit. Dadurch gab wahrscheinlich die Mehrheit der Befragten an, Alles in Allem mit ihrem Leben zufrieden zu sein. 42 Prozent sind sogar "sehr" zufrieden. Zur Belastung werden am ehesten Dinge, die dem Österreicher wichtig sind: Zu 85 Prozent sind das Lebensbereiche wie die Familie bzw. Partnerschaft, zu 84 Prozent die Gesundheit, zu 58 Prozent der Freundeskreis bzw. Freundschaften und zu 45 Prozent der Arbeitsplatz bzw. der Beruf.

Um zu innerer Ausgeglichenheit zu kommen, ist der Umfrage zufolge dem Österreicher die Freizeit sehr wichtig. Am liebsten verbringt er diese mit Medienkonsum und der Familie. Während Fernsehen für 79 Prozent, Zeitungen und Zeitschriften für 75 Prozent und Radio für 73 Prozent der Befragten zur regelmäßigen Erholung gehören, ist das beim Internet nur für 29 Prozent der Fall. Die Internetnutzung ist eindeutig eine Vorliebe von Männern und den jüngeren Altersgruppen. 79 Prozent der Österreicher betätigen sich - zumindest gelegentlich - sportlich, vor allem beim Radfahren und Schwimmen.

Quelle: Fessel/Gfk 08/2002

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Psychische Erkrankungen bei junger Generation nehmen dramatisch zu

Laut dem aktuellen Gesundheitsreport der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) blieben die Krankenstände im Jahr 2001 gegenüber den Vorjahren unverändert bei 3,5% (ein erwerbstätiges DAK-Mitglied war im vergangenen Jahr im Durchschnitt 12,8 Tage krank), dramatisch angestiegen sind jedoch psychische Erkrankungen: von 1997 bis 2001 wuchs die Zahl der Erkrankungstage bei dieser Krankheitsart um 51 Prozent. Besonders ausgeprägt zeigte sich dieser Trend bei den jungen Mitgliedern zwischen 15 und 29 Jahren. Die Häufigkeit der Fälle weist hier ein überproportionales und alarmierendes Wachstum zwischen 70 und 90 Prozent auf. Dies betrifft sowohl junge Männer als auch Frauen. "Immer mehr junge Menschen reagieren offensichtlich mit psychischen Problemen auf ihre Anforderungen im beruflichen und privaten Umfeld. Das ist die Schattenseite der Spaßgesellschaft", kommentierte der stv. DAK-Vorstandsvorsitzende Eckhard Schupeta. "Die Verbesserung der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen muss künftig hohe gesundheitspolitische Priorität haben."

Depressionen auf Platz eins bei psychischen Krankheiten

Depressionen verursachen etwa dreiviertel aller Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) bei psychischen Erkrankungen. Bei 100 Frauen kam es im vergangenen Jahr zu 42,3 Arbeitsunfähigkeitstagen aufgrund von Depressionen, bei Männern dagegen nur zu 23,5 Tagen. Eine große Rolle spielen auch die neurotischen Erkrankungen. Darunter fallen beispielsweise Angsterkrankungen, Zwangsstörungen, Reaktionen auf schwere Belastungen sowie psychosomatische Erkrankungen (somatoforme Störungen). Die meisten AU-Tage entfallen auf die Belastungsreaktionen (Frauen 21,3 , Männer 11,7 Tage). Es folgen somatoforme Störungen (Frauen 12,9, Männer 7,1 Tage) sowie Angststörungen (Frauen 8,4, Männer 4,5 Tage). Nach den Depressionen und den neurotischen Erkrankungen stehen die Suchterkrankungen (Alkohol, Medikamente) an dritter Stelle. Hier sind Männer stärker betroffen als Frauen. Sie weisen bei dieser Diagnose durchschnittlich 8,2 AU-Tage auf (Frauen 3,2). Männer bis 24 Jahre sind häufiger, aber relativ kurz, alkoholbedingt arbeitsunfähig. Besorgniserregend ist auch die Entwicklung bei Essstörungen. Die AU-Tage haben bei Frauen mit Essstörungen (Anorexie, Bulimie) von 1,6 Tage im Jahr 2000 auf 2,6 Tage 2001 zugenommen. Männer erkranken deutlich seltener an Essstörungen. Aber auch hier registrierte die DAK einen leichten Anstieg.

Quelle: Dt. Angestellten-Krankenkasse, Juni 2002

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Magersucht: Auch ein Männerproblem

Auch bei jungen Männern ist bei Gewichtsabnahme und Untergewicht an die „peinliche Mädchenkrankheit“ Anorexia nervosa zu denken: Zunehmend geraten auch immer mehr männliche Jugendliche und junge Männer in den Teufelskreis Magersucht und müssen in einer langwierigen Therapie erst wieder ein normales Körpergefühl vermittelt bekommen. Fatal ist, dass sich gerade junge Männer dieses Problem nicht eingestehen wollen, da sie der Meinung sind, es handele sich um eine peinliche „Mädchenkrankheit“, so Daniela Rösler, Diplom-Oecotrophologin bei der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik in Bad Aachen. Auch das Umfeld der Betroffenen erklärt die Gewichtsabnahme meist vorschnell mit einem Wachstumsschub. Das Problem wird erst bemerkt, wenn der Grad der gesundheitlichen Störung bereits weit fortgeschritten ist und fast nur noch eine stationäre Behandlung in Frage kommt.

Während Essstörungen bei jungen Frauen durch Persönlichkeitsstörungen und das falsche Schönheitsideal überschlanker Models ausgelöst werden, liegt bei jungen Männern die Ursache im Streben nach „schlanken“ Muskeln, erklärt Rösler die „maskuline Magersucht“. Zugrunde liegt diesen Störungen jedoch immer die "Sehnsucht, von der Umwelt angenommen und geliebt zu werden". Der Weg vom Jungenspeck oder jugendlichen Bierbäuchlein zum Waschbrettbauch endet so möglicherweise in einem Kontrollverlust und schließlich der Anorexia nervosa. Die Entwicklung der Krankheit wird zu Beginn der Gewichtsabnahme durch Bestätigung aus dem Umfeld sogar gefördert, erläutert Rösler.

Die Behandlung von Essstörungen erfordert zunächst eine Psychotherapie, ist das Problem jedoch erst einmal erkannt, muß das gefährliche Untergewicht und Mangelerscheinung meist auch auf physiologischer Ebene behandelt werden.

Quelle: Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V., 30.08.2002

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Depressionen machen krank

Depressionen erhöhen deutlich das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. "Vermutlich ist eine Herzerkrankung nach dem Suizid die zweithäufigste Todesursache bei depressiven Patienten", berichtet Hans-Peter Kapfhammer von der Psychiatrischen Klinik der Universität München. Auch die Gefahr von Diabetes und Osteoporose steigt bei depressiven Erkrankungen, wie die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde betont. Den Hauptgrund für die physischen Folgen der psychischen Störung sehen die Experten darin, dass die körpereigenen Stress-Systeme bei den Betroffenen permanent aktiviert sind. Die psychisch-biologischen Mechanismen gerieten außer Kontrolle und beeinträchtigten wichtige Herz-Kreislauf-Faktoren wie Blutdruck und Blutgerinnung sowie Herzfrequenz. Hinzu komme, dass depressive Menschen überdurchschnittlich stark rauchten und sich häufig wenig bewegten.

Allgemein werden Wechselwirkungen zwischen Depressionen und körperlichen Erkrankungen nach Ansicht der Experten von Psychiatern, Kardiologen und Internisten noch zu wenig beachtet: so wurden Herzinfarkt, Schlaganfälle und Diabetes nicht nur als Folgeerkrankungen, sondern bei 25% aller zuvor gesunden Patienten auch als typische Auslöser von Depressionen ermittelt, bei einem weiteren Viertel waren zunächst erste, in diesem Stadium aber noch nicht zwingenderweise zu behandelnde Ansätze erkennbar. Störungen des Hormonstoffwechsels wurden ebenfalls als Verursacher, teils auch Folgeerkrankungen von Depressionen ermittelt. Bei den betreffenden Patienten sei die Knochendichte um rund 15 Prozent geringer als bei gesunden Menschen. Altersbedingte Knochenerkrankungen wie Osteoporose träten im Schnitt fünf bis acht Jahre früher auf als in vergleichbaren Altersgruppen.

Quelle: Der Standard, 01.09.2002

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Der Schönheitswahn wirkt auch nach innen

Schönheitsoperationen und Biotechnik verändern nicht nur das Äußere des Menschen, sondern werden nach der Einschätzung des Trendanalytikers Professor Norbert Bolz auch Denken und Charakter beeinflussen. "Wenn ein Mensch bisher Charakter oder Identität hatte, war das auch Ergebnis seiner Schwächen, Ticks und körperlichen Eigenheiten. Das Besondere an ihm war die Abweichung von der Norm", sagte der Kommunikationsforscher von der Universität Essen.

Heute ließen immer mehr Menschen ihren Körper nach Schönheitsnormen "systematisch optimieren" - das bedeute die "Ausmerzung des Besonderen". Dabei sei die "Bearbeitung" des Körpers zu einer "Ersatzreligion" geworden. "Die bürgerliche Identität war als Selbstbewusstsein über das gegebene kreatürliche Ich und über Vergänglichkeit definiert. Dagegen arbeitet unsere Gesellschaft heute an", sagte Bolz, "es macht den Menschen immer weniger Probleme, ihre Identität mit künstlichen Eingriffen zu verknüpfen." Selbst ein Computerchip - etwa für mehr Intelligenz -, sollten ÄrztInnen ihn ins Gehirn einpflanzen, würde so als Teil des selbst geplanten Ichs akzeptiert. Auch die Skrupel gegen heute verbotene Korrekturen am eigenen genetischen Bauplan sieht Bolz schrumpfen.

Sinnsuche

Hintergrund der Entwicklung könnte die beständige Suche nach Sinn im Leben sein. Nach der Religion hätten Ende des 20. Jahrhunderts auch die politischen Ideologien beim "großen Projekt der Selbstverwirklichung" ihre Kraft als "Sinnstifter" eingebüßt. "Das wirft den Menschen bei der Sinnsuche auf seinen Körper zurück." Ein anderer Aspekt sei die Schnelllebigkeit im TV- und Computerzeitalter: "Das Leben ist ein großer Kampf um Aufmerksamkeit. Und da heute elektronische Medienbilder mehr denn je zählen, gewinnt der schnelle äußere Eindruck an Gewicht", urteilte Bolz. Dieses Zeitphänomen verstärke den Trend, das Aussehen mit Schönheitsoperationen zu verändern.

Es ist die Norm, daß Frauen hungern

Durchtrainiert, dünn und vor allem vollbusig. Die ideale Frau ist nicht natürlich, sondern zurechtgemacht (worden). Bereits 1992 ließen sich in den USA täglich 400 Frauen die Brust vergrößern (Quelle: Psychologie Heute, April 2001), in einer kürzlich fertiggestellten Befragung von deutschen Frauen zwischen 15 und 50 Jahren gaben 81% der Frauen an, sich vorstellen zu können, sich einer Schönheitsoperation zu unterziehen. Und: "In unserer Kultur ist es die Norm, dass Frauen hungern." (US-Feministin und Autorin Naomi Wolf). Das Schönheitsideal, das die Medien präsentieren, bezieht sich immer weniger auf die Realität. Das führt dazu, dass die Models immer dünner - und unterernährt werden .. während die Durchschnittsbevölkerung an Gewicht zulegt. So wird z.B. die "Miss Amerika" nach Berechnungen von WissenschaftlerInnen immer dünner. Obwohl die Teilnehmerinnen in den letzten 70 Jahren nur um 2 Prozent wuchsen, verloren sie 12 Prozent an Gewicht, berichtet Psychologie Heute (Mai 2001). Vor zwanzig Jahren war die Welt der Miss-Wahlen scheinbar noch in Ordnung, damals hatten die Models zumindest ein Körpergewicht im normalen Bereich (BMI: "Normalgewicht").

Quellen: Der Standard, 30.07.2002, 21.08.2002 und Psychologie Heute 04/2001, 05/2001

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Einfluss der Ernährung auf den psychischen Status

Amerikanische Wissenschaftler haben das Bild vom "lustigen Dicken" entkräftet. Nach einem Forschungsbericht, der an über 1.700 Kaliforniern durchgeführt wurde, stimmt das weitverbreitete Vorurteil nicht. "Das stereotype Bild entbehrt jeglicher wissenschaftlichen Grundlage", schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin "Annals of Behavorial Medicine". Die Testpersonen wurden nach Fröhlichkeit, Lebensumständen, privaten Beziehungen und Zukunftsaussichten gefragt. Nach den ersten Ergebnissen stand fest, dass Dicke ebenso an psychischen Problemen wie Depressionen leiden wie der Rest der Bevölkerung.

Einige der Probanden litten zusätzlich an typischen psychischen Problemen, die im Zusammenhang mit dem Dick-sein standen. Die Berechnung verschiedener Indikatoren für seelische Probleme ergab, "dass entweder kein Zusammenhang zwischen Übergewicht und psychologischen Störungen bestand oder es den Übergewichtigen schlechter ging." Das gängige Bild sei dadurch jedenfalls definitiv widerlegt, meint Roberts.

Quelle: pte, 20.08.2002

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Johanniskrautpräparate bei der Behandlung leichter bis mittelschwerer Depressionen

Im Zuge einer Metastudie der Psychiatrischen Klinik der Universität München (G. Laakmann, G. Jahn, C. Schüle) wurde die Wirkungsweise der bisher eingesetzten Hyperikumextrakte untersucht.
Die zusammenfassende Auswertung der insbesondere in den letzten Jahren in methodologischer Hinsicht auf durchaus ansprechendem Niveau durchgeführten Studien spricht nach Meinung der Wissenschafter zum derzeitigen Zeitpunkt trotz der Negativergebnisse zweier vor kurzem veröffentlichten amerikanischen Studie dafür, dass Johanniskrautpräparate bei leicht bis mittelschwer depressiven Patienten eine signifikante therapeutische Überlegenheit im Vergleich zu Plazebo aufweisen. Ferner gehen die Wissenschafter [..] von einer mit synthetischen Antidepressiva vergleichbaren therapeutischen Wirksamkeit der Johanniskrautextrakte aus.

Quelle: Nervenarzt 73 (2002) 7

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Jede(r) 10. Österreicher(in) leidet an schweren Depressionen

Beim Herzinfarkt gibt's keine Scham - doch die Erkrankungen von Psyche und Nervensystem werden in der modernen Gesellschaft noch immer beiseite geschoben. Dabei richten sie mehr Leid und Schaden an als viele anderen Krankheiten. So seien in Österreich allein rund 800.000 Menschen schwer depressiv - das ergibt sich aus Daten, die bei der 35. Fortbildungswoche der Österr. Apothekerkammer (Feb.2002) in Saalfelden präsentiert wurde.

"Nach Zahlen der Weltgesundheitsorganisation gibt es zumindest in jeder österreichischen Familie eine Person, die an einem mehr oder weniger schweren psychischen oder neurologischen Leiden erkrankt ist" erklärte weiters die Vizepräsidentin der Apothekerkammer, Dr. Christiane Körner.

Wobei die psychischen Erkrankungen an der Spitze jener Leiden stehen, welche die meisten Fälle von Invalidität bedingen. An erster Stelle steht hierbei die Depression, an 5. Stelle liegen die durch Alkoholmißbrauch ausgelösten Erkrankungen, an 7. Stelle die Schizophrenie, am 9. Platz manisch-depressive Erkrankungen und an 13. Stelle die Alzheimer-Demenzen. Im Vergleich dazu: Diabetes findet sich "erst" an 20. Stelle.

Warum psychische Probleme so hartnäckig verdrängt werden? Ein Grund könnte in einem gesellschaftlichen Dilemma liegen: Psychotherapie und Psychiatrie widmen sich der Verhinderung und der Behandlung besonders jener Störungen, die von der Gesellschaft selbst verursacht werden. Quelle: APA, 25.02.2002

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Mediziner warnt vor Ritalin

Der Göttinger Neurobiologe Gerald Hüther (Prof. für Neurobiologie an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen) hat vor möglichen Spätfolgen des Medikaments Ritalin gewarnt, mit dem weltweit etwa 10 Mio. Kinder mit dem so genannten Zappelphilipp-Syndrom ADHS (Hyperaktivität) behandelt werden. "Ich muß befürchten, dass wir demnächst immer jüngere Parkinson-Kranke bekommen", sagte Hüther dem dt. Nachrichtenmagazin "Spiegel". Tierversuche hätten gezeigt, daß der in Ritalin enthaltene Wirkstoff Methylphendidat die optimale Hirnentwicklung bei jungen Ratten störe.

Ritalin zählt offiziell zum Kreis der Betäubungsmittel. Allein im Zeitraum von 1995-2000 hat der Pharmakonzern Novartisseinen Ritalin-Absatz in Deutschland um das Zehnfache auf 13,5 Millionen Tagesdosen gesteigert. Hützer sprach angesichts dieses drastischen Zuwachses von einer "verheerenden Verschreibungspraxis - Kinder sollten so selten wie möglich die Erfahrung machen, dass sie nur mit einer Pille funktionieren können."

Novartis verweist wiederum darauf, daß das Medikament seit 40 Jahren im Gebrauch und in bisher 170 Studien untersucht worden sei. Bei der Warnung Hüthers handle es sich lediglich um eine weitere Theorie, "die wir auch ernst nehmen". Es gebe jedoch auch "viele Experten, die das Experiment mit Ratten anzweifelten. [..] Das Medikament muß verantwortungsbewußt verschrieben werden." Quelle: APA, 09.03.2002

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Kokain in der Mittelschicht

Kokain halte zunehmend Einzug in die Mittelschicht, so Alexander David, Arzt und Drogenbeauftragter der Stadt Wien. Die betreffenden Leute sind meist finanziell gut gestellt, im sozialen Netz verankert und haben gute Jobs - flüchten aber vor dem Streß in eine andere Welt, mithilfe von Drogen. David schätzt, es gäbe zwanzig- bis dreißigtausend Betroffene allein in Wien. "Am Wochenende leisten sie sich Kokain um ein paar Tausender, dann ist das Börsel wieder leer und sie haben unter der Woche praktisch Pause." Dies verzögert auch den psychischen und physischen Verfall, und der Umwelt fällt lange nicht auf, daß sie ein Drogenproblem haben. Erst langsam machen sich Persönlichkeitsveränderungen wie gesteigerte Aggressivität, geistige Abwesenheit, Fehlentscheidungen im Beruf und irgendwann oft auch der finanzielle "Crash" bemerkbar.

Zum Glück bestehen für diesen Kreis der Betroffenen gute Chancen: ambulante Betreuung beim Entzug und begleitende Psychotherapie reichen meist aus. Stützend wirken auch der durchschnittlich höhere Bildungsgrad wie auch die Unterstützung durch Freunde, Verwandte und Bekannte. Quelle: Der Standard, 18.12.2001

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Durchschnittlich 6 Stunden auf Pornoseiten

Rund 6,5 Prozent der männlichen Internet-User sind einer US-Umfrage zufolge so stark von "Cyber-Sex" abhängig, daß ihr normales Sexualleben darunter leidet. "Diese Leute gehen online, um Dinge zu erleben, die sie in ihrem Offline-Leben nicht tun würden - sei es Sex mit Tieren, zu Dritt oder mit gleichgeschlechtlichen Partnern", sagte der Psychologe Al Cooper vom Zentrum für Eheleben und Sexualität der Universität in San Jose (Kalifornien). Im Durchschnitt verbringen sie 5,7 Stunden pro Woche auf Porno-Websites und in Sex-Chatrooms. Die meisten von ihnen hatten weniger Sex mit ihren Partnerinnen als früher.Quelle: Der Standard, 20.12.2001

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Jugendliches Aussehen als Zwangsvorstellung

Bei Patienten, die sich nur noch mit ihrem Äußeren beschäftigen, sich unattraktiv empfinden und mit Life-Style-Medikamenten verzweifelt gegen das Alter kämpfen, wird üblicherweise vom "Dorian-Gray-Symptom" gesprochen - angelehnt an Oscar Wildes' Buch "Das Bildnis des Dorian Gray", in dem die Hauptfigur ewig jung bleiben darf .. aber um den Preis ihrer Seele.
Hinter dem verständlichen Wunsch nach Jugendlichkeit könne, wenn er zwanghaft werde, "..eine ernste psychische Störung stecken, die immer mehr um sich greift und möglicherweise psychotherapeutisch behandelt werden muss", sagt der Sprecher der DGPPN, Peter Falkai. Der ganz normale Alterungsprozeß erscheint dann als belastende Katastrophe, jedes Haar, das am Kamm hängen bleibe, werde zu einem Zeichen des Verfalls.

Nach Angaben der Fachgesellschaft leiden vor allem Menschen zwischen 20 und 50 Jahren unter diesem Syndrom. "Die Tendenz ist steigend, betroffen sind auch immer mehr Männer", sagt Burkhard Brosig von der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Gießen. Das quälende Gefühl, unattraktiv zu sein, lasse die Patienten nicht mehr los. Viele zögen sich zurück, mieden zunehmend jeden Kontakt - sie verkaufen ihre Seele nicht mehr "dem Teufel", greifen aber oft zu so genannten Life-Style-Medikamenten etwa gegen Haarausfall und Faltenbildung oder suchen ihr Heil in kosmetischen Operationen. Viele der PatientInnen sind nach Angaben der Experten zugleich von psychosomatischen Störungen und Depressionen bis hin zu Suizidabsichten betroffen. Hinter dem Symptom stecken demnach oft tiefer liegende Ängste und Krisen - und die Patienten hätten die Illusion, ihre Probleme seien gelöst, wenn ihre vermeintlichen körperlichen Schwachstellen beseitigt seien.
Falkai kritisiert Haus- und Fachärzte, die nach wie vor viel zu häufig die gewünschten Life-Style-Medikamente verschrieben, ohne mögliche psychische Ursachen zu beachten. "Doch damit wird der Leidensdruck höchstens kurzfristig gemildert", betont der Professor, echte Hilfe böten dagegen Psychotherapien, die dabei helfen könnten, sich -und ihr Alter- zu akzeptieren.Quelle: APA, 15.03.2002

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Deutsche denken 8x täglich an Sex

Deutsche denken im Schnitt acht Mal am Tag und damit rund 3.000 Mal im Jahr an Sex. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Kondomherstellers Durex. Für 44 Prozent der Männer ist demnach Sex die schönste Nebensache der Welt, jedoch nur für 23 Prozent der Frauen. Diese gaben an, am liebsten ihre Zeit mit Freunden zu verbringen (31 Prozent). Am meisten fürchten die Deutschen beim Sex, sich mit dem HI-Virus zu infizieren. Trotzdem hatte jeder Fünfte im vergangenen Jahr ungeschützten Verkehr mit einem unbekannten Partner.

Bei der geschlechtsspezifischen Betrachtung zeigen sich jedoch andere Ängste: Männer haben demnach die größte Furcht vor Impotenz, Frauen sorgen sich dagegen am häufigsten davor, sie könnten ihre Attraktivität verlieren. Deutsche haben laut der Studie im Durchschnitt 105 Mal im Jahr Sex, am aktivsten sind die Altersgruppe zwischen 21 und 24 Jahren sowie Paare ohne Trauschein.

Der Ex-Partner: Noch immer gefragt
43 Prozent der Befragten würden mit ihrem Ex-Partner ins Bett gehen. Jeder fünfte Mann hätte keine Skrupel, die Partnerin seines besten Freundes zu verführen. Sex mit dem Chef wäre für 16 Prozent der Frauen denkbar.

Insgesamt wurden 1.052 sexuell aktive und nicht-aktive Erwachsene zwischen 16 und 55 Jahren im gesamten Bundesgebiet mit anonymen Fragebögen befragt.

Quelle: Der Standard, 19.03.2002

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Mangelnde Motivation kostet Geld

Laut Gallup-Umgrade sind nur 16 Prozent der deutschen Arbeitnehmer wirklich engagiert. Schuld daran ist das Management - das auch teuer bezahlt für zu wenig Motivation: bis zu 226,45 Mr. Euro Schaden kann durch "Unengagierte" entstehen, die Kosten fehlenden Engagements sind für die Unternehmen also massiv. Gemäß der Gallup-Studie ist schlechtes Management der zentrale Grund für mangelndes Engagement der Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Viele der insgesamt über 2000 befragten Arbeitnehmer monierten in den Interviews, dass sie nicht wissen, was von ihnen erwartet wird, dass ihre Vorgesetzten sich nicht für sie als Menschen interessieren oder, dass ihre Ansichten und Meinungen kein Gewicht haben.
Unengagierte Mitarbeiter verursachen Kosten durch häufigere Krankenstände, aber auch Fluktuationskosten, weil sie das Unternehmen eher verlassen.
Mitarbeiterengagement ist also Chefsache, und der Grad der Mitarbeiterzufriedenheit damit auch Zeugnis für die Führungskräfte. Unternehmen und Behörden, schreibt Gallup, könnten erhebliche Einsparungen erzielen, indem sie Mitarbeiter besser führten und motivierten.
Letztlich bemühen sich nicht engagierte Mitarbeiter auch nicht besonders um das gute Image des eigenen Unternehmens. Nur gerade 22 Prozent der "aktiv Unengagierten" (besonders verstimmte, demotivierte Mitarbeiter) sind gewillt, die Produkte oder Leistungen ihres Unternehmens an Bekannte weiterzuempfehlen, verglichen mit 73 Prozent bei den "Engagierten" (motiviert, eingebunden).

Quelle: Dt. Gallup-Institut, NZZ, 06.02.2002

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Kleptomanie - meistens weiblich

Frauen leiden nach einer Untersuchung der Universität München viel häufiger an krankhaftem Stehltrieb - so genannter Kleptomanie - als Männer.

Entsprechend groß sei die Quote der Frauen, die von Gerichten nach Ladendiebstählen für schuldunfähig erklärt und zu Psychotherapien verpflichtet würden, sagte Fliegel. Insgesamt gehörten aber weniger als fünf Prozent der Ladendiebe zum Kreis der Kleptomanen. Und die erwischten Ladendiebe sind nach einer vom deutschen Bundeskriminalamt bestätigten Zahl meist Männer (2000: 281.033 im Vergleich zu 185.225 Frauen).

Die Gründe für die Stehlsucht sind vielfältig, nur in seltenen Fällen spielt Armut eine Rolle. Kleptomanen kommen auch keineswegs vorzugsweise aus sozial schwachen Milieus, sondern zum Stehlen veranlasse vielmehr ein Zwang, eine Sucht oder ein Rausch, der sogar zur sexuellen Erregung führen kann. Manchmal ist auch der Wunsch nach Aufmerksamkeit infolge innerer Einsamkeit die Ursache krankhaften Stehlens oder die Sehnsucht nach Abenteuer und Nervenkitzel. Speziell Jugendliche wollen auch einfach nur Mut beweisen, um ihre Stellung in der Clique zu stärken. Als erster Schritt auf dem Weg zur Befreiung vom Stehltrieb wurde empfohlen, gemeinsam mit Bezugspersonen oder einem Psychotherapeuten die tieferen Ursachen herauszufinden.

Quelle: APA, 14.06.2002

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