Anpassungsstörung / depressive Verstimmung

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Xster
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Anpassungsstörung / depressive Verstimmung

Beitrag Di., 29.07.2014, 11:06

Hallo Zusammen,

Ich würde mir gern euren Rat einholen.

Ich bin 21 Jahre alt und hatte vor ca. 3 Wochen ein einschneidendes Ereignis in der Familie welches mich sehr belastet hat.
Seit 2 Wochen werde ich von einer schrecklichen inneren Unruhe am Tag und starken Schlafstörungen Nachts verfolgt.

Ich war bereits beim Hausarzt und beim Psychologen.
Es wurde eine Anpassungsstörung/depressive Verstimmung diagnostiziert.
Beide Ärzte meinen das geht definitiv wieder weg und wird aber seine Zeit dauern.
Ich nehme nun Jeden Tag 4x2 Sedacur forte Beruhigungsdragees und Nachts 50mg Doxepin Antidepressiva.
Es wird nicht recht besser und dazu kommt für mich etwas beunruhigendes was ich voher nie hatte.
Ich habe unterbewusste Reaktionen auf den Tod. Das heißt ich denke darüber nach wann es soweit sein wird und wie es sein wird. Ob es danach weiter geht oder ob dann alles einfach aus ist.
Das nimmt mir absolut alle Freude an dem was ich mache.

Kennt das eventuell jemand als Begleiterscheinung bei sowas?

Ich bin gespannt auf eure Antworten

LG Xster

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Fundevogel
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 50
Beiträge: 1294

Beitrag Mi., 30.07.2014, 20:51

Hallo Xster,

erstmal willkommen hier im Forum!

So ein einschneidendes Ereignis, von dem du hier berichtest, das braucht schon einige Zeit, um es zu verarbeiten. Hausarzt und Psychologe benennen das mit den jeweiligen Störungsbildern, ich denke aber nicht, dass es eine Störung ist, sondern eben ein einschneidendes Ereignis.
Du nimmst auch Medikamente und wenn es dir hilft, ist das wohl auch gut so.

Die Gedanken an den Tod, von denen du sprichst, die kann ich ehrlichgestanden nicht schlimm finden, im Gegenteil, das ist wohl eine seelische Folge der Verarbeitung dieses einschneidenden Ereignisses. (Was immer es ist, ich möchte dir mein Mitgefühl dafür aussprechen.)

Was ist schlecht daran, über den Tod nachzudenken und ob es ein Leben danach gibt? Es beschäftigt dich, also denke ruhig bewusst drüber nach anstatt zu versuchen, es als Reaktion deines Unbewussten oder als Nebenwirkung der Medikamente abzutun (wenn ich deine Frage nach den Nebenwirkungen richtig verstanden habe).

Was ich mich allerdings gefragt habe: Redest mit niemandem über dieses Ereignis und wie es dich beschäftigt oder über deine Gedanken über den Tod?
Ich glaube mit Medikamenten alleine und ansonsten so tun als ob nichts geschehen wäre, wird das eher nicht so schnell werden mit dem Wohlbefinden; ich glaube, du solltest es bewusst verarbeiten und darüber reden, entweder mit dem (oder einem anderen) Psychologen, in erster Linie aber mit deiner (mitbetroffenen) Familie oder nicht direkt betroffenen Freunden. Hast du jemand, mit dem du darüber reden kannst und wie es dir damit geht?

Und mit reden meine ich öfter als einmal kurz ansprechen ...
Alles Gute dafür und gib dir Zeit (zwei bis drei Wochen ist sehr kurz) und auch Raum
Fundevogel

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feenstaub
Forums-Insider
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weiblich/female, 48
Beiträge: 487

Beitrag Mi., 30.07.2014, 21:34

Hallo Xster,
wir hatten auch ein einschneidendes Erlebnis. Es ist bei uns ca 5 Wochen her. So langsam wird es etwas besser. Aber wir müssen uns damit abfinden, dass dieses Erlebnis uns ab jetzt unser Leben lang begleitet. Irgendwann gehört es zum Leben dazu, es verliert vielleicht an Schrecken, und die Taurigkeit lässt nach, aber es ist geschehen und verändert wie viele andere Dinge unser Leben.
Bei uns ist es wichtig, dass die Menschen, die "übrig" blieben, für einander da sind und miteinander reden. Und trotzdem schlafen wir noch schlecht, machen uns noch viele Sorgen und viele Gedanken um den Tod.
Ich hoffe, du hast jemanden zum reden, jemanden, bei dem du dich aufgehoben fühlst und wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.


Grüße,
feenstaub

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