Ich schmeiss alles hin!? Was ist nur los mit mir

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Amilia
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10 Jahre, 10 Therapeuten, zwei stationäre Aufenthalte

Beitrag Mo., 21.04.2014, 20:12

Liebe Mitglieder

Ich bin hoffnungslos. Ich hab grade mal zusammengesucht, wie oft ich eigentlich schon in Therapie war und wie die Zeit so verging. Und das Ergebnis ist echt zermürbend. Seit ich 15/16 bin haben die Probleme angefangen, ich war bei mindestens 10 Therapeuten in den letzten 10 Jahren, habe so viele Therapierichtungen ausprobiert, war zweimal stationär für insgesamt 7 Monate und wo steh ich jetzt? Habe in meinem Tagebuch von vor 6 Jahre geblätter und hätte meinen können es wäre von jetzt. Genau die gleichen Probleme, nix geändert! Ich versteh das nicht, weil ich wirklich sehr sehr motiviert bin, an mir zu arbeiten und weiterzukommen, aber wenn ich sehe, wie wenig sich geändert hat in so vielen Jahren macht mich das doch sehr mutlos. Wie kann denn das sein? Die Essstörung ist immer noch gleich schlimm, die depressiven Phasen kommen immer noch schlimm genug, die soziale Phobie, immer noch der Horror, das niedrige Selbstwertgefühl - alles immer noch da Und nicht mal minder ausgeprägt wie damals. Genau vor einem Jahr war ich jetzt zuletzt stationär eingetreten und daher seit 1 Jahr jetzt auch bei diesem neuen Therapeuten. Und statt das es mir besser geht, gehts mir viel schlechter, habe extrem oft Suizidgedanken und muss jetzt dann Medikamente nehmen. Sollte es mir nach mindestens diesem einen Jahr nicht besser gehen??
Fühle mich, als ob mir nie jemand helfen könnte. Ein hoffnungsloser Fall. Dafür bemühte ich mich so sehr!! Aber ich glaub langsam bringts das nicht mehr, für was auch

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Hiob
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Beitrag Di., 22.04.2014, 20:41

Hallo Amillia.

Was du beschreibst, ist der Kern von Psychotheraie. Sie hilft nicht, sie kann es im Grunde garnicht. Sie kann dich nur soweit fit machen, dass du in die nächste Runde gehst und wieder von vorn anfängst...vielleicht derweil noch ganz gut funktionierst. Aber niemand hat das je bestritten. Psychotherapie ist keine Heilung, die Entgelte, die man für deine Therapien abgerechnet hat... gehen ins Bruttoinlandsprodukt ein und steigern selbiges und senken in relativer Höhe die Verschuldung bei den Privatbanken. Will heißen, das ganze (die Verschuldung und Tilgung) geht "schon noch eine Weile gut".

Du bist dabei uninteressant. Du kannst dir nur selber hefen, das ist ja der Grundkonsenz auf jedem Therapeutenkongress. Marionettentheater.

Liebe Grüße
Helga

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Ghost Rider
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Beitrag Di., 22.04.2014, 21:56

Liebe Amilia,

es tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht und das Du in Deiner Verzweiflung irgendwie zu sinken scheinst. Ich kenne Deine Lebensgeschichte nicht. Im ersten Absatz hast Du alles aufgezählt was Dir nicht gelungen ist, was Dir alles noch fehlt, wie viel Druck Du eigentlich auf Dir selber machst. Und doch gibt es etwas, was Du geschrieben hast, was für mich das entscheidendste ist:
Amilia hat geschrieben:Fühle mich, als ob mir nie jemand helfen könnte. Ein hoffnungsloser Fall. Dafür bemühte ich mich so sehr!!
Du glaubst an etwas!!! Und Du Unterstreichst das auch mit zwei Rufzeichen. Bitte schau, dass Du das nicht aufgibst, nie! Du bist eine junge Frau von 25 Jahren die auf mich ein extrem starkes Durchhaltevermögen besitzt.

Warum das mit den Therapeuten nicht richtig Früchte trägt, weiß ich nicht. Waren es denn immer Leute mit denen Du Dich gut verstehen konntest? Konnten sie einfühlsam mit Dir umgehen?

Ich bin der Ansicht, dass mit Therapeuten alleine es sehr schwer ist, aus seinen Problemen raus zu kommen. Ich denke, dass alle in so einem Fall eine wichtige Rolle haben. Freunde, Partner, Seelsorger, Familie, Bekannte, Therapeuten, etc, sie alle können aus verschiedenen Formen der Beziehungen einem unterschiedliche Dinge geben.

Was mich auch noch interessiert und was ich wichtig finde, ist Dein Umfeld. Ich habe in einem anderen Thread gelesen das Du ausgezogen bist. Wie ist Dein Verhältnis zu Deinen Eltern oder - falls Du welche hast - Geschwistern? Fühlst Du Dich geliebt? Geben Dir Freunde, Partner, Verwandet oder Familie irgendeine Form von menschlicher Zuneigung?

Du hast einen Wert an den Du glaubst, bitte bewahre den, er ist sehr wertvoll!!! 10 Jahre sich zu bemühen, sich aufzuraffen, immer wieder aufzustehen und nicht aufzugeben, ist in meinen Augen auch eine Gabe. Ich wünsche Dir noch alles alles Gute und ganz viel Kraft für Dein Leben.

Alles liebe,
Ghost Rider

PS:

Falls Dein Nick hier auch Dein realer ist (oder auch nicht), passt er gut zu Dir. Mir kam er bekannt vor, Amilia bedeutet nämlich "Kämpferin"...
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Amilia
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 15:21

Lieber Ghost Rider

Vielen Dank für deine aufmunternden Worte. Ich verstehe auch nicht, warum das mit den Therapeuten nicht geklappt hat, ich hatte immer das Gefühl, sie nehmen mich nicht ernst, weil ich (da nehm ich mich aber auch selbst an der Nase) immer ein Lächerln auf den Lippen hatte und auch oft mit ihnen Spässchen gemacht habe und sie haben immer total gerne mit mir gearbeitet weil es lustig war mit mir. Aber bei meinem Problemen kamen wir dann halt nie weiter :(. Ich weiss auch nicht.... Der jetzige Therapeut ist da anders, weil er ganz eine andere Methode hat (so Analyse mässig) und ich nicht mehr so spassig drauf sein muss sondern eher auch zeige wenns mir schlecht geht und so. Aber ich bin jetzt bei ihm seit einem Jahr und der einzige Fortschritt ist, dass ich endlich ausgezogen bin. Der Rückschritt ist, das ich jetzt Antidepressivas nehme. Ich mag ihn sehr, aber ich mochte eigentlich alle Therapeuten, bei denen ich länger war.
Ich muss dazu noch sagen, Beziehungen sonst habe ich nicht viele. Zu meiner Mama habe ich ein klebendes Verhältnis, daher wars auch sehr wichtig, dass ich endlich ausziehe. Auf eigenen Füssen jetzt zu stehen ist aber dennoch schwierig. Zu meinen älteren zwei Geschwister habe ich nicht soo viel Kontakt, also wir sehen und schreiben uns schon, aber das ist alles eher oberflächlich. In meinem Therapeuten sehe ich manchmal sowas wie ein Vater Ersatz, weil meiner gestorben ist, als ich 15 war. Aber diesen Ersatz habe ich glaube ich schon bei anderen Therapeuten gesucht. Sonst habe ich schon auch Freundinnen, aber denen gehts oft auch schlecht und das zieht mich auch mit runter.

Und ich wusste nicht, dass Amilia Kämpferin bedeutet :D. Ist ja cool :D!! Danke für die Info!

glg

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Ghost Rider
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 20:22

Liebe Amilia,

ja bitte, gerne, nichts zu danken...

Ich finde es gut, dass Du nun einen Therapeuten hast, der Dich anscheinend sehr genau nimmt. Ich hab beim lesen das Gefühl, dass Du Dir einen hohen Druck machst. Du schreibst mir, dass Du Deinen Vater sehr früh verloren hast, dass Du (vielleicht unter anderem auch dadurch?) zu Deiner Mutter ein klebendes Verhältnis hattest, das Du zu Deinen Geschwistern eher eine oberflächige Beziehung hast, das Du ausgezogen bist...unter all dem was da in Deinem Leben traumatisch und prägend war, kämpfst Du Dich nach 10 Jahren noch immer durch...ich finde auf den ersten Blich betrachtet, dass Du hart zu Dir selber bist. Manoman, Du bringst nach alldem ordentliches auf die Reihe...

Mit Deinem Auszug kann ich mir vorstellen, dass Du da enorm viel Mut gebraucht hast. Und ja, ich glaube Dir sofort wenn Du sagst, dass das nicht so einfach ist.

Warum sind Antidepressiva ein Rückschritt, wenn ich fragen darf...?

Eine Frage: kannst Du Dich in andere gut hineinfühlen? Probierst Du Dich um die anderen auch in Deiner schweren Lage zu bemühen?

Bitte pass bei Deinen Freundinnen auf!!! Schau, Du hast es sehr schwer gehabt, Deine Geschichte war ganz und gar nicht einfach und es wäre denke ich gesünder für Dich, Dich ein klein wenig von den Problemen anderer fernzuhalten.
Du schreibst ja selber, dass es Dich auch mit runter zieht. Bitte ziehe klare Grenzen! Ich weiß, es muss sich hart anfühlen wenn man sowas schreibt, aber Du hast aller Hand damit zu tun Dich selber aufrecht zu erhalten...
Amilia hat geschrieben:Und ich wusste nicht, dass Amilia Kämpferin bedeutet :D. Ist ja cool :D!! Danke für die Info!
Ja, er passt gut zu Dir bitte bewahre Dir diese Eigenschaft. Es zeichnet Dich aus und gehört zu Dir.

Alles liebe,
Ghost Rider
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Amilia
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Beitrag So., 27.04.2014, 18:03

Lieber Ghost Rider

Ich finde Antidepressivas sind ein Rückschritt weil ich es vorher ja auch ohne geschafft habe und es mir jetzt eigentlich schlechter geht, obwohl ich in Therapie bin (und das versteh ich eben nicht). Wie kann man denn nach einem Jahr Therapie bei diesem Therapeuten plötzlich Medikamente benötigen?

Ja ich kann mich in andere einfühlen und versuche auch anderen zu helfen. Ich habe drei magersüchtige Freundinnen, zwei davon haben sich mittlerweile erholt aber eine hat immernoch massive Probleme und ist eigentlich immer depressiv und hoffnungslos und ich versuche allen drei immer zu helfen und dieser einen besonders, auch wenn ich selber nicht weiter weiss. Wollte sie sogar bei mir einziehen lassen um ihr zu helfen, aber mein Therapeut meinte das sei Selbstzerstörung. Tut mir trotzdem total leid für sie :(.

Ach du bist toll Ghost Rider, deine Worte tun total gut, vielen Dank!

Liebe Grüsse
Amilia

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sandrin
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Beitrag So., 27.04.2014, 18:08

Liebe amalia,

ich kann dir so gut nachfühlen, da ich auch schon eine lange Karriere aufweisen kann. Für mich bedeutete es ebenfalls einen Rückschritt, wieder Tabletten nehmen zu müssen. Aber ich bin inzwischen der Meinung, dass viele Depressionen einfach nicht heilbar sind, dass man aber lernen kann, mit ihnen zu leben. Und ich finde, das ist schon eine Menge. Vielleicht darf man auch einfach nicht übersehen, dass diese Krankheit ja auch mit Botenstoffen zu tun hat. Die chemische Seite sozusagen. Und die kann man mit Medikamenten in den Griff bekommen. Ich bin froh, dass ich die Pillen habe, anders könnte ich gerade im Moment nicht überleben.

Aber ich kann deinen Frust so gut nachvollziehen. Manchmal möchte man einfach nicht mehr. Es ist schon sehr ernüchternd.

LG Sandrin

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Ghost Rider
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Beitrag Mi., 30.04.2014, 23:39

Liebe Amilia,

ich konnte leider erste jetzt auf Deine Antwort antworten. Die Woche war ganz schön Anstrengend
Amilia hat geschrieben:Ich finde Antidepressivas sind ein Rückschritt weil ich es vorher ja auch ohne geschafft habe und es mir jetzt eigentlich schlechter geht, obwohl ich in Therapie bin (und das versteh ich eben nicht). Wie kann man denn nach einem Jahr Therapie bei diesem Therapeuten plötzlich Medikamente benötigen?
Ich kann Deine Argumentation nachvollziehen. Ich habe mit Theras und Medis schlechte Erfahrungen gemacht. Viele haben es nicht akzeptiert das ich keine nehmen will und mir dann ein Ultimatum gestellt. Also bin ich gegangen. Die jetzige kann das besser respektieren. Sie bietet mir das immer wieder in regelmäßigen Abständen an weil sie als Thera wsl eine gewisse "Verpflichtung" dazu hat, aber ich nehm keine.

Ich nehme an, dass dieses Thema mit Dir gemeinsam besprochen wurde. Grundsätzlich, wenn Dir die Medis helfen, empfinde ich das nicht für einen Rückschritt, man kann es auch so sehen, dass man zwar vorhatte ohne auszukommen, aber für seinen eigenen Fortschritt auf eine alternative zugreift…? Quasi als mutigen Schritt zu etwas, wovon man nicht ganz überzeugt war. Helfen sie Dir denn?
Amilia hat geschrieben:Ja ich kann mich in andere einfühlen und versuche auch anderen zu helfen.
Ja, da hatte ich schon sehr stark das Gefühl bei Dir…
Amilia hat geschrieben:Ich habe drei magersüchtige Freundinnen, zwei davon haben sich mittlerweile erholt aber eine hat immernoch massive Probleme und ist eigentlich immer depressiv und hoffnungslos und ich versuche allen drei immer zu helfen und dieser einen besonders, auch wenn ich selber nicht weiter weiss.
Es tut mir sehr leid, dass Deine Freuninnen es so schwer haben/hatten aber ich habe bei Dir das Gefühl, dass Du dabei vergisst zu beachten, dass auch DU es schwer hattest und noch immer hast!! Hast Du eigentlich zu Dir selber auch ein Mitgefühl? Empathie und Einfüllungsvermögen sind in meinen Augen eine sehr wertvolle Fähigkeit, aber bei Dir frage ich mich, ob Du diese auch für Dich einsetzen kannst…das würde ich mir für Dich sehr wünschen…
Amilia hat geschrieben:Wollte sie sogar bei mir einziehen lassen um ihr zu helfen, aber mein Therapeut meinte das sei Selbstzerstörung. Tut mir trotzdem total leid für sie :(.
Ich habe das Gefühl, dass Du Dich selber dabei sehr auspowerst bei dem Versuch Deine Freunde aus ihren Problemen zu befreien bzw. ihnen dabei eine Stütze zu sein. Es zielt in meinen Augen Richtung Selbstzerstörung, wenn Du dabei Deine eigenen menschlichen Grenzen bewusst immer wieder zu Gunsten andere überschreitest und es dabei negative Konsequenzen für Dich hat.

Empathie und Einfüllungsvermögen sind in meinen Augen eine sehr wertvolle Fähigkeit, aber genau wie jede andere Fähigkeit auch, sollte sie geübt werden...hoffe das ich nichts missverstanden hab oder so.

Ich lege Dir nahe, dass Du Dich von den Problem anderer fernhältst. Sind Deine Freundinnen auch in Therapie? Sie müssen ihre Probleme auch selber in die Hände nehmen, genau wie Du es probierst und Dir Mühe gibst. Natürlich kann man sich dabei Unterstützten und gegenseitig Helfen, aber die primäre Arbeit sollten sie machen, nicht Du! Bitte schau, dass Du besser auf Dich achtest. Auch DU verdienst es, dass es Dir besser gehen darf!

Ich hoffe ich konnte Dir ein bisschen weiterhelfen. Hab noch eine gute Nacht.


Liebe Grüße,
Ghost Rider
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Amilia
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Beitrag Do., 03.07.2014, 18:35

Liebes Forum

Ich bin so sauer auf meinen Therapeuten! Ich sage ihm schon seit Monaten, dass es mir nicht gut geht, ich immer extrem müde bin und Schlafstörungen habe und ich nicht verstehe, woran das liegen könnte. Dann war ich im Mai einige Tage auf der Akutstation und da haben sie mir Blut abgenommen. Ich habe dann einige Wochen später meinen Therapeuten gefragt, ob er mir die Resultate ausdrucken könne. Er sagte, er schaffe es vermutlich nicht mehr vor seinen Ferien (1 Woche hätte er Zeit gehabt!). Dann war er zwei Wochen in den Ferien. Nach den Ferien fragte ich nochmals, er sagte er habe es vergessen. Wieder eine Woche später bekam ich sie endlich (diesen Montag). Und was sehe ich? Blutwerte total abnormal, Urinwerte abnormal! Ich war SO sauer auf ihn. Ich fragte ihn dann, wie lange es ihn denn jetzt gedauert habe, die Werte auszudrucken und er meinte, ja habe ich kurz vor der Stunde noch gemacht, vielleicht 3 Minuten
Ich war so frustriert darüber, weil ich ihm ja schon lange sagte, mit meinem Körper stimmt einfach etwas nicht und er lässt sich einen Monat Zeit um sich darum zu kümmern. Er sagte dann zu seiner Verteidigung, er habe nicht kapiert, dass ich mir Sorgen mache, er dachte ich wolle die Werte einfach zum ablegen haben. Pff Lief dann nach 15minuten aus der Stunde raus, sagte das bringts nicht mehr. Den nächsten Termin habe ich per Mail abgesagt. Bin einfach so sauer auf ihn. Er hat sich dann per Mail nochmals entschuldigt und geschrieben dass er es nicht gut fände, wenn ich jetzt deswegen die Therapie abbrechen würde. und er ja vorher immer für mich da gewesen wäre, also erreichbar und Zeit überziehen in der Therapiestunde etc. Jaaaa jetzt weiss ich nicht was ich machen soll. Eigentlich habe ich überhaupt keine Lust mehr hinzugehen. Anderseits ist das vielleicht etwas trotzig? Ich bin jetzt seit einem guten Jahr bei ihm in Therapie, sehr hoch frequentiert (3mal die Woche).
Und eine andere Frage noch: Kann es sein, dass Sertraline eine Auswirkung auf das Kreatinin und die Leukos und Urinwerte hat? Ist bei mir echt alles etwas komisch War heute deshalb nochmals beim Blutabnehmen. Mach mir echt Sorgen dass was nicht stimmt, deshalb macht es mich auch so sauer, weil ich schon viel früher hätte reagieren können, wenn er mal vorwärts gemacht hätte

(Hinweis Admin: Zusatzfragen zum eigentlich gleichen Thema bitte im Originalthread stellen, damit andere UserInnen die Geschichte bzw. den Verlauf besser nachvollziehen können. Ihre aktuelle Frage zum Thema wurde an den anderen Thread angehängt.)

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(V)
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Beitrag Do., 03.07.2014, 19:15

Spontan ins Blaue geschrieben, rein theoretisch sollten organische Ursachen ja VOR einer Therapie/vor Therapiebeginn abgeklärt werden. Offenbar ist dies bisher versäumt worden, dafür aber gleich Medikamente verabreicht, wenn ich das richtig verstehe? Ich würde den Kompromiss einer "Auszeit" versuchen: dass du erst mal das Körperliche abklären und behandeln willst, DANN sehe man weiter, wie es mit der Therapie weitergeht.

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Amilia
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Beitrag Do., 03.07.2014, 19:26

Eigentlich wurde mein Blut bei Klinikeintritt untersucht, ist aber jetzt auch schon ein Jahr her. Und als ich mit dem Sertralin vor 2.5 Monaten begonnen habe wurde aber nichts mehr voruntersucht. Auf der Akutstation hätten sie eigentlich mit mir die Blutwerte besprechen sollen wenn sie abnormal sind, haben sie aber nicht getan :(!

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Broken Wing
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Beitrag Do., 03.07.2014, 19:50

Vieles ist unverständlich. Wieso hat dein Therapeut überhaupt die Befunde? Solche Dokumente haben nur bei fachkundigen und dich behandelnden Ärzten etwas verloren. Nehme also an, dass dein Therapeut auch dein Psychiater ist. Dann aber hat er es verabsäumt, dich aufzuklären. Vielleicht besteht ja kein Grund zur Panik.
Was du damit machst, hängt von dir ab. Ich kann dir da nicht weiterhelfen, weil meine Reaktion davon abhängen würde, wie er sich sonst verhält. Bei einem an sich gewissenhaften, kompetenten und unersetzbaren Therapeuten würde ich über mehr hinwegsehen (was, hängt von Folgewirkungen ab) als bei jmd., der des Öfteren ungut oder einschläfernd aufgefallen ist. Wenn ich, so wie du, die Tendenz hätte, nicht mehr hingehen zu wollen, wäre es ein Therapeut, den ich nicht besonders schätze.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Amilia
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Beitrag Do., 03.07.2014, 19:57

Er hat die Befunde, weil er Therapeutischer Leiter der Station ist, auf der ich vor einem Jahr war und dann auch verantwortlich für mich war, als ich auf der Akutstation war. Also hatte er auch Akteneinsicht von der Akutstation und ich bat ja um die Laborwerte. Also alles legal :P. Er sagte es wäre Aufgabe der Akutstation gewesen, mit über die Werte aufzuklären und weitere Untersuchungen zu machen. Es steht nämlich z.B. auch das meine Nierenfunktion vermindert sei und eben viele erhöhte Werte.
Er ist sonst eigentlich wirklich sehr nett und hört zu und nimmt sich Zeit, ist für mich da. Aber es nervt mich halt trotzdem soooo extrem, dass er das so nicht ernst genommen hatte und ich jetzt den Dreck habe!


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 04.07.2014, 06:45

@ Amilia,

ich wäre auch sauer auf meinen Therapeuten, wenn er sich so verhalten würde. Aber ich würde auch berücksichtigen, dass er vor seinem Urlaub und nach seinem Urlaub eine Menge Stress hat. Denn er muss all seinen Klienten gerecht werden und sie "urlaubstauglich" machen. Und nach seinem Urlaub lag gewiss ein dicker Stapel Arbeit auf seinem Tisch. Kurz: Ich würde mit ihm reden, ihm sagen, was das mit mir gemacht hat und ihn fragen, warum er es vergessen hat und versuchen, auch seine Sichtweise zu verstehen. Ich würde nicht einfach die Therapie abbrechen, sondern erst mal das Gespräch suchen. Und ich würde ihm zugute halten, dass er sich entschuldigt hat.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).


pandas
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Beitrag Fr., 04.07.2014, 08:14

Ich vermute, worum es hier geht, sind negative Nebenwirkungen von psychopharmaka - Blutwerte und Niere. Das ist nix was vorher zu klären war, sondern eine Begleiterscheinung.
Eventuell war der the deshalb so zögerlich ...
Ich würde empfehlen, Beratung bei einem unabhängigen Therapeuten zu suchen.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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