Schreibsucht

Sogenannte "nicht substanzbezogene" Süchte wie Internetsucht, Computersucht, Fernsehsucht, Kaufsucht u.dgl. können hier diskutiert werden.
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Blume1973
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Beitrag Di., 31.03.2015, 04:35

Hallo Candle,

Wärst du vielleicht so nett und würdest mir die Anforderungen erklären, damit ich dich besser verstehen kann.

Danke,
Lg
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

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Feenya
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Beitrag Di., 31.03.2015, 10:10

Blume1973 hat geschrieben: ja, ich hab es gestern noch geschafft und heute hatte ich einen guten Tag und hab bis jetzt nur 1 Stunde geschrieben! Stolz bin .
Da kannst du zu Recht stolz darauf sein!



candle. hat geschrieben:
Jetzt geb ich mir seither so Mühe aktiv zu sein, dass ich mir selber Dinge verbiete, die keine Aktivität sind.


Als Idee: Belohnen für das was du geschafft hast! Nichts verbieten!
Dem möchte ich mich anschließen.

Aktiv werden ist sicher der erste Schritt aus der Depression. Aber man soll auch Spaß haben dürfen (und das, finde ich, ist wesentlich heilsamer als Aktivität) , auch mal "nichts tun" - die Seele (z.B. vor dem Fernseher) baumeln lassen - und einfach nur leben.

Pass auf, dass du dich beim Aktiv-Werden nicht überforderst! Schaffe einen gesunden Ausgleich zwischen Aktivität und "Passivität".
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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candle.
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Beitrag Di., 31.03.2015, 13:34

Blume1973 hat geschrieben: Wärst du vielleicht so nett und würdest mir die Anforderungen erklären, damit ich dich besser verstehen kann.
Ich meine ganz schlicht die Anforderungen, die wohl die Masse an Menschen hat: Arbeit, Familie/ Kinder, Haushalt und nicht zuletzt wird ein Ehepartner auch seine Bedürfnisse haben.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

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Blume1973
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Beitrag Di., 31.03.2015, 16:47

@ Feenya

Das hört sich gut an mit der Seele baumeln lassen, nur leider schaff ich es nicht, vorher schreibe ich wieder. Aber ich geb mir Mühe. Heute habe ich wieder gehäkelt. Ich hab nicht geschrieben! Ich fühle mich sosolala damit. Einerseits sehr stolz, anderer Seits fehlt mir halt schon was . Nicht's desto Trotz geschafft!

Lg Blume

@ Candle

Danke für die Erklärung! Ja den Haushalt mach ich so gut ich kann dazwischen immer wieder. Zwar viel weniger als früher, aber immerhin so, dass es ok ist.

Mein Mann und ich kommen klar, auch was die Bedürfnisse anlangt.

Arbeiten gehe ich seit 1 Jahr nicht mehr. Das geht leider gar nicht.

Lg
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Krang2
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Beitrag Do., 09.04.2015, 14:30

Hallo,
ich würde mich zwar nicht als schreibsüchtig bezeichnen, kenne aber das Problem, damit nicht aufhören zu können, wobei ich außerdem noch gern lese - bei mir dient das oft der (absichtlichen) Ablenkung von manchen (öden/stressigen) Anforderungen des Lebens. Es kann durchaus sein, daß du zu wenig sinnvolle Aufgaben und Ziele hast und deshalb zum Grübeln neigst und das dann durch das Schreiben abarbeitest. Man definiert sich ja durch Taten und nicht durch das Nachdenken, und deshalb ist es kein Wunder, daß du dich im Kreis drehst, wenn du zwar weiter nachdenkst, aber ansonsten nichts ausprobierst und dich keiner neuen Herausforderung stellst.
Was dir vielleicht helfen könnte, wäre, daß jemand mit dir das, was du so aufschreibst, durchliest und neue Fragen stellt, die dich weiterbringen. Außerdem könnte er deine Probleme aus dem Geschriebenen heraus besser verstehen und dir helfen, Gedanken aus der geschriebenen, erdachten Welt hinaus in die Realität zu bringen.
Hast du mal überlegt, das Schreiben zu deinem Beruf zu machen? Immerhin bist du mittlerweile bestimmt sehr versiert darin durch all das intensive "Training". Auch falls es nicht viel Geld einbrächte, hättest du immerhin etwas, das du geschafft hast und somit dem Ganzen auch eine Richtung, einen Sinn gegeben.

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Blume1973
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Beitrag Fr., 10.04.2015, 12:56

Hallo Krank2,

Danke für deine Nachricht!
Ich bin da absolut deiner Meinung, ich habe zu wenig sinnvolle Aufgaben und grüble den ganzen Tag vor mich her. Durch das Schreiben ist das Grübeln eher zum Aushalten.

Meine Therapeutin hat das mal gemacht. Sie hat mir gesagt ich soll ihr vorlesen was ich so schreibe und dann sind wir das gemeinsam durchgegangen.

Oh ja, ich wollte schon Schriftstelerin werden. Meine Tante war eine. Jedoch wäre das kein gutes Buch. Es geht hier nur um mich und meine Grübelein. Ich müsste die Art zu schreiben vollkommen ändern. Ich hab mir vorgenommen ein Buch zu schreiben, wenn ich wieder gesund bin, da könnte ich anderen vielleicht helfen aus der Depression zu kommen bzw. Tipps geben um besser damit umgehen zu können.

Lg Blume
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Krang2
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Beitrag Fr., 10.04.2015, 19:55

Hallo,

hat deine Therapeutin dir denn damit weitergeholfen, oder hattest du das Gefühl, daß du damit auch nicht weiterkommst? Hast du von ihr Anregungen bekommen, die aus dem Gedankenkreisen in andere Richtungen führten und auch in Taten oder wenigstens gute Vorsätze mündeten?

Sofern es sich nicht um Sachbücher handelt, ist es doch völlig angemessen, daß Bücher autobiographische Züge haben und teilweise die Persönlichkeit des Autors und der Menschen, die er im Leben angetroffen hat, eingebracht werden. Das Bedürfnis zu schreiben entsteht oftmals aus einer inneren Problematik oder einem Drang heraus. Viele begabte Schriftstelle, aber auch Musiker und Künstler litten unter Depressionen oder anderen psychischen Problemen. Jemand, der völlig gesund und zufrieden mit seinem Leben ist, hat doch weniger zu sagen, er schreibt vielleicht auch weniger intensiv und authentisch.

Ein Buch zu schreiben hilft dir vielleicht auch deine Gedanken zu ordnen, da du dich auf einen Bereich einschränken mußt und es nicht zu verworren werden darf.

P.S. Mein Pseudonym hat keinen Schreibfehler (http://www.thetechnodrome.com/images/album/Krang)

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Blume1973
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Beitrag So., 12.04.2015, 09:56

Hallo Krang2,

entschuldigung, ich habe mich verschrieben!

Meine Therapeutin hat nur ein paar kleine Auszüge meines Geschriebenen gelesen. Viel hat sie mir nicht geholfen. Sie hat mir ein paar Tipps gegeben wie ich schreiben kann. Beim letzten Mal Therapie, hat meine Therapeutin mir sogar geraten weiter zu schreiben, weil ich weniger Angst habe, wenn ich schreibe. Ich schreib mir alles von der Seele. Aber mir wird es zu viel, ich würde gerne leben, wie andere Menschen auch. Und ich kenne niemanden, der stundenlang schreibt, außer mich.

Ja, da hast du vollkommen recht, wenn ich ein Buch schreiben würde, dùrfte das von mir geschriebene nicht so verworren werden.

Ich danke dir für deine Tipps und Gedankenanstösse!

Lg Blume
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Krang2
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Beitrag Mo., 13.04.2015, 07:54

Die Angemessenheit deiner Handlungen würde ich nicht daran messen, wie die Mehrheit der anderen Menschen handelt. Schriftsteller können durchaus viele Stunden am Tag mit dem Schreiben zubringen, so wie ein Leistungssportler auch nicht nur eine halbe Stunde pro Tag übt. Vielleicht hilft es dir neue Schreibtechniken zu üben, mit denen du z.B. aktuelle Probleme besser analysieren und lösen kannst, z.B. Argumente in Tabellenform oder Abläufe in Pfeildiagrammen aufzuschreiben. Wovor hast du Angst, wenn mit dem Schreiben aufhörst bzw. weniger schreibst? Vor der frei werdenden Zeit?
Ich finde das sehr interessant, weil ich das Schreiben selbst meist genieße und nicht als einengend oder Zeitverschwendung empfinde.

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Blume1973
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Beitrag Mo., 13.04.2015, 16:49

Hallo!

Ich geb dir ja in allen Punkten recht. Schriftsteller schreiben sicher auch so viel wie ich. Nur hab ich mich bis jetzt nicht als solcher gesehen .

Danke für die gute Idee mit den Tabellen und Diagrammen! Das hilft sicher eine "Ordnung" in das Gedankenwirrwarr zu bringen.

Mir wurde das Schreiben schon zu viel, drum empfinde ich es als störend. Auch damit gebe ich dir recht, es ist wohl die frei werdende Zeit vor der ich Angst habe.

Das ist jetzt schon ein bisschen besser, aber ab und zu geht es mir noch immer so.

Danke für Ratschläge und Tip's.

Lg Blume
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Blume1973
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Beitrag Mo., 13.04.2015, 16:52

Noch etwas fällt mir ein - es ist nicht nur die frei werdende Zeit vor der ich Angst habe, es ist auch das Grübeln, das während dem Schreiben besser ist, als wenn ich nicht schreibe. Meine Gedanken Kreisen immer um ein Thema, schreibe ich aber über das Thema, denke ich sozusagen langsamer.
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Krang2
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Beitrag Mo., 13.04.2015, 21:09

Das freut mich, daß du meine Anregungen als positiv empfindest - wobei ich dir wohl bisher nichts Neues geschrieben habe. Um welches Thema kreisen deine Gedanken, daß du so viel darüber schreiben kannst? Weshalb empfindest du es als störend, daß du so viel schreibst? Was würdest du gern mit der frei werdenden Zeit tun, wenn du weniger schreiben würdest? Daß du langsamer wirst, leuchtet ein, du mußt zum Schreiben deine Gedanken sortieren und etwas Konzentration dafür abzweigen. Tippst du oder schreibst du richtig mit der Hand?

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Blume1973
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Beitrag Di., 14.04.2015, 17:29

Hallo Krang2,

das sind immer neue Themen. Da ich depressiv bin, kreisen sie meist ums Leben. Warum ist das so und das so und will ich das und wie ist es für "gesunde" Menschen.

Ich finde es als störend das ich so viel schreibe, weil ich das Gefühl habe, dass ich anderes tun könnte. Nur leider habe ich keine Lust dazu. Z.b. meinen Haushalt führen. Ich mache es widerwillig und viel weniger als früher. Ich hätte gerne Lust dazu. Ich wünschte mir wieder Freude am Haushalt zu haben so wie früher, oder daran ein Buch zu lesen oder fern zu sehen oder Spielchen zu spielen. Aber die Lust ist weg.

Ich schreibe mit der Hand.

Doch, ich freu mich über deine Tipps und Fragen, das ist ein gewisses Interesse von dir bzw. eine Hilfsbereitschaft und das freut mich
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Albert Einstein

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AndreaB
sporadischer Gast
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Beitrag Mo., 27.04.2015, 12:23

Hallo,

leider konnte ich die Beiträge bisher nur überfliegen. Aber wie viel Zeit investiert du denn im Schnitt pro Tag oder Woche in das Schreiben?

Hast du denn schon einmal versucht dir ein Hobby zu suchen?

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Mia Wallace
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Beitrag So., 28.06.2015, 14:47

Blume1973 hat geschrieben: aber, wenn du stark depressiv bist, stellt das Leben an dich keine Anforderungen mehr.

Liebe Blume,
ich bin an dem Satz hängen geblieben.
Vielleicht geht es ja genau darum.
Dass das Leben keine Anforderung mehr stellt.
Stellen darf.
Denn Du bist ja krank.

Warst Du denn, bevor Du krank wurdest jemand, der seine Grenzen und Bedürfnisse kannte, diese auch klar geäußert hat, sich bewusst geschont hat und sich Auszeiten genommen hat, wenn es mal zu viel wurde?
Oder hast Du bis zur Erschöpfung gepowert und erfährst seit Du krank bist das erste mal Entlastung und Schonung?

Handlungen, die man immer wieder ausführen "muss", ständig sich wiederholend, zeitraubend, einschränkend, mit Leidensdruck verbunden können auch ein Zwang bzw. das ganze eine Zwangsstörung sein (wobei ich betonen möchte, dass ich hier keine "Diagnose" und schon gar kein "Ferndiagnose" stellen will und kann. Will nur das Wort mal ins Spiel bringen.)

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