Große Angst um meinen Mann

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Nesta
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Große Angst um meinen Mann

Beitrag Do., 23.10.2014, 12:22

Hallo!

Durch Zufall bin ich auf dieses Forum gestoßen, da ich dauernd im Internet Informationen zum Thema Hautkrebs suche.
Es ist so, dass meinem Mann nächste Woche zwei Muttermale entfernt werden, die laut Arzt eine unregelmäßige Oberfläche haben. Ihm wurde in 3 Wochen ein Termin gegeben.
Jetzt ist es so, dass ich total panisch bin. Ich versuche mir einzureden, dass der Arzt doch gleich die Muttermale entfernt hätte, wenn sie einen bösartigen Eindruck gemacht hätten. Auch hätte sie ihn nicht erst in ein paar Wochen einen Termin gegeben?! Aber: Die Angst, die Panik..da helfen solche objektiven Ansichten nicht.
Ich weine jeden Tag, mir kommen Bilder hoch wie es ohne meinen Mann wäre. Und es ist grausam. Ich muss sagen, dass ich schon mal verheiratet war und mein damaliger Mann plötzlich starb. Dieser Mann ist die Liebe meines Lebens. Bei ihm bin ich wirklich angekommen. Ich habe solche Angst...dann sehe ich unser Baby an und bekomme noch mehr Panik, dass sein Vater es nicht aufwachsen sieht.
Heute hat er mir erklärt, dass ich ihn nicht unterstütze und das ich ihn auch ängstige. Aber ich kann das Alles nicht so runterspielen oder überspielen. Diese Warterei auf den Op Termin und die Warterei auf die histologische Untersuchung...ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll. Ich traue mich auch nicht einfach es als Kleinigkeit abzutun, mich in Sicherheit zu wiegen, denn dann falle ich aus allen Wolken, wenn doch ein schlechter Befund rauskäme.
Ich habe nurmehr Herzrasen, bin irgendwie total gelähmt. Dann schießt mir der Gedanke ein, dass er ja im Frühjahr einen erhöhten Leberwert hatte. Die Angst sagt gleich, dass es Metastasen sind.

Ich erkenne mich einfach nicht mehr wieder. Seit der Geburt unseres Kindes bin ich total panisch, was Krankheiten angeht. Ich hatte z.b.letzte Woche eine Panikattake als mir einfiel, dass auch ich Hautkrebs haben könnte. Ich hatte Herzenrasen, Atemnot etc..Da war einfach die übergroße Angst, dass ich mein Kind nicht aufwachsen sehe.

Falls jemand das Durchhaltevermögen gehabt hat sich bis hierher durchzulesen, will ich mich dafür bedanken!

Nesta

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Eremit
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Beitrag Do., 23.10.2014, 14:06

Hast Du schon einmal daran gedacht, mit einem Psychiater und/oder Psychotherapeuten zu sprechen?

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Nesta
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Beitrag Do., 23.10.2014, 14:39

Hallo Eremit!

Ich war dieses Jahr bei meiner Psychologin, da nach der Geburt viele körperliche Probleme aufgetreten sind. War oft im Krankenhaus und meine Beschwerden wurden als psychisch eingestuft. Dabei hatte ich viele Wassereinlagerungen, einen Blutdruck von 200 und habe Eweiß verloren. Fühlte mich hilflos und alleine. Wurde von den Ärzten und Schwestern vorgeführt und bloßgestellt. Nachdem es mir besser ging, habe ich eine Psychologin aufgesucht weil ich mir schon dachte, dass mich die Zeit nach der Geburt negativ beeinflusst. Das war nur leider ein Flop, weil sie sich aus dem "Trauma" herausresultierenden Beziehungsproblem versteift hat. Ich wurde als dünnhäutige Ehefrau dargestellt und ging enttäuscht nach Hause.

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viciente
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Beitrag Do., 23.10.2014, 14:57

Nesta hat geschrieben:.......Das war nur leider ein Flop, weil sie sich aus dem "Trauma" herausresultierenden Beziehungsproblem versteift hat. Ich wurde als dünnhäutige Ehefrau dargestellt und ging enttäuscht nach Hause.
.. dann waren es die "falschen"; schau dich nach einer/einem therapeutin/en! um, nicht nach psychologen oder psychiatern! .. es ist ja vor allem scheinbar die (übermässige - z.t vermutlich sachlich unbegründete) angst/panik, die dich/euch "krank" macht.

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Eremit
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Beitrag Do., 23.10.2014, 15:08

viciente hat geschrieben:schau dich nach einer/einem therapeutin/en
Genau das wollte ich gerade schreiben.

Psychiater, Psychotherapeuten, Psychologen und Psychoanalytiker unterscheiden sich ja grundlegend voneinander in ihren Aufgabenbereichen. Wenn es um tatsächliche Linderung des Leids geht, kommen nur Psychiater und Psychotherapeuten in Frage.

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viciente
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Beitrag Do., 23.10.2014, 15:10

.. wobei psychiater tendentiell oft viel zu schnell (oder manche fast nur) mit medis um sich werfen, was auch nicht der weisheit letzter schluss ist!


Eremit
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Beitrag Do., 23.10.2014, 15:56

viciente hat geschrieben:.. wobei psychiater tendentiell oft viel zu schnell (oder manche fast nur) mit medis um sich werfen, was auch nicht der weisheit letzter schluss ist!
Stimmt. Es gibt allerdings auch gute Psychiater, die da eher vorsichtig sind, sind eher die älteren mit mehr Erfahrung.

Die Präparate sind natürlich nur zur Unterstützung gedacht. Die Effekte machen sich auch schneller bemerkbar.

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Verocasa
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Beitrag Do., 23.10.2014, 20:35

Ich traue mich auch nicht einfach es als Kleinigkeit abzutun, mich in Sicherheit zu wiegen, denn dann falle ich aus allen Wolken, wenn doch ein schlechter Befund rauskäme.
Ich habe nurmehr Herzrasen, bin irgendwie total gelähmt. Dann schießt mir der Gedanke ein, dass er ja im Frühjahr einen erhöhten Leberwert hatte. Die Angst sagt gleich, dass es Metastasen sind.
Nicht dass ich Dich nicht verstehen könnte, fast jeder kennt diese bedrohlichen Situationen auch selbst: Unbewusst versucht man in Gedanken und Gefühlen schon das Schlimmste, das geschehen kann, vorwegzunehmen, damit man im Ernstfall damit fertigwerden kann. Leider hilft das nicht. Du beschreibst es ja auch: Eher steigern wir uns durch das fortwährende Ausmalen in eine Panik hinein.

Natürlich kann es passieren, dass man selbst derjenige ist, der irgendwann zurückbleibt - oder der Partner muss UNS einmal loslassen, nur verdrängen wir das normalerweise. Wir haben aber keine Wahl, als zu akzeptieren, dass wir sterblich sind. Leben wir deshalb jeden Tag so liebevoll mit unseren Liebsten, als ob es der letzte wäre. Schenke Deinem Mann alle Liebe und lenke Dich ansonsten, wenn möglich, soweit wie möglich ab.

Und dann bedenke: Zu 95 % gehen diese Untersuchungen am Ende gut aus. Du wirst sehen, es wird auch bei Euch so sein.


chaosfee
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Beitrag Do., 23.10.2014, 20:48

Verocasa hat geschrieben:Unbewusst versucht man in Gedanken und Gefühlen schon das Schlimmste, das geschehen kann, vorwegzunehmen, damit man im Ernstfall damit fertigwerden kann. Leider hilft das nicht, sondern Du steigerst Dich durch das fortwährende Ausmalen in eine Panik hinein.
Nicht nur das. Wenn es tatsächlich zum Schlimmsten alles Schlimmsten kommt, steht man genauso hilflos da wie ohne diese "Vorbereitung". Man kann es schlicht nicht vorwegnehmen.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno

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viciente
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Beitrag Do., 23.10.2014, 21:14

.. sehr viele menschen haben die tendenz, sich bis zu 90% massive sorgen über dinge zu machen und angst davor zu haben, die gar niemals eintreten! eine rückblende in die vergangenheit - dass das bereits schon mal so war und sehr oft - kann da eventuell auch hilfreich sein!

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Nesta
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Beitrag Mi., 29.10.2014, 20:13

Hallo zusammen!

Ich bin auch langsam aber sicher der Meinung, dass ich professionelle Hilfe brauche.
Morgen sollen die Muttermale entfernt werden und bis heute habe ich das Internet nach Hautkrebs durchgelesen.
Es ist sicher so, dass man sich vorher unbegründet viele Sorgen macht. Nur...ich habe in meinem Leben so oft eine auf den Deckel bekommen, dass ich mich einfach nicht traue diese Dinge gelassen zu sehen.
Sicher spielt auch der Umstand eine Rolle, dass mein Mann ein Hysteriker ist und ich scheine empfänglich dafür zu sein.
Aber das Morgen...die Warterei...das macht mich fertig. Ich traue mich nicht an die Zukunft zu denken (Urlaubsplanung, Weihnachten etc), weil das "zu optimistisch" ist...
Immer wieder schieben sich Situationen vor mein Auge, wie es ohne ihn wäre..In der Situation war ich ja leider schon mal...
Aber dieset Mann ist das Allerbeste, was mir je passiert ist. Ich hab Angst um ihn....

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