Angst vor Terror, Krieg

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
IKSA
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 29
Beiträge: 4

Angst vor Terror, Krieg

Beitrag Fr., 13.11.2015, 20:52

Hallo liebes Forum!

Ich wende mich hierher und hoffe auf ehrliche Antworten auf meine Bedenken bzw. Angst.

Grundsätzlich bin ich eine sehr reflektierte, bodenständige und "angstfreie" Person. Doch seit der Geburt meiner beiden Kinder ist alles anders. Ich mache ich mir ständig Gedanken, was ihnen alles zustoßen kann. Ganz besonders Angst macht mir die Gefahr von Atomunfällen bzw. -angriffen, Erdbeben, Krieg, Weltuntergangsszenarien und Unfällen aller Art. Ich habe mir schon ein Überlebensrucksack für uns zusammen gestellt, überlegt wo man überall hinfliehen könnte, die Hälfte meines Bargelds habe ich in Gold umgewandelt. Seit ein paar Monaten lese ich nun auch viel über Prophezeiungen und sogenannten Sehern, die quasi alle für "jetzt" einen dritten Weltkrieg gesehen haben.

Mein Partner ist schon ziemlich genervt und findet das alles lächerlich.

Nun bin ich kein Psychologe doch weiß ich, dass sich der Hormonstoffwechsel im Laufe des Lebens kontinuierlich verändert. Kann es sein, dass ich, seit dem ich Mutter bin, mein Denken/Angstgefühl so stark verändert hat? Sind meine Ängste real? Sollte ich einen Psychologen aufsuchen?

Werbung

Benutzeravatar

zombie78
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 37
Beiträge: 424

Beitrag Sa., 14.11.2015, 19:47

Hallo,

dass du jetzt mehr sorge hast, auch wegen deiner kinder ist normal als mutter. dass du schon Vorbereitungen getroffen hast finde ich jetzt eher etwas zu viel. wende dich doch einmal an eine Beratungsstelle und sprich deine sorgen und Ängste an. vielleicht steckt auch etwas anderes dahinter.

ein dritter Weltkrieg erscheint mir, auch wenn ich dir jetzt nicht angst einflösen will, allerdings nicht unwahrscheinlich...

liebe grüße und alles gute für dich

Benutzeravatar

Alienia
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 28
Beiträge: 241

Beitrag Sa., 14.11.2015, 23:38

Ängste hat natürlich jeder Mensch. Gerade durch die Medien wird den Menschen sehr, sehr viel Angst auch eingeredet. Es wird alles ziemlich dramatisert. Also seitdem ich kaum noch Fernsehschaue und nicht mehr im Internet lese, habe ich z. B. viel weniger Ängste. Dadurch wird man doch erst so programmiert, dass das Gehirn überall nur noch Gefahr wittert. Aber wenn man sich mal anschaut, was es für Gefahren tatsächlich gibt... Naja, es ist eben sehr viel wahrscheinlicher, dass man ganz, ganz langweilig stirbt.

Also wenn deine Ängste so stark sind, dass sie dich in deinem Alltag wirklich negativ beeinträchtigen, dann solltest du einen Psychologen aufsuchen.

Ab einem gewissen Grad ist es dann eine sogenannte "generalisierte Angststörung".
Kann man gut behandeln.
Es riecht nach Heldentaten und Kerosin
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
Flanke, Dropkick, aufgestiegen.

Benutzeravatar

lamedia
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 80
Beiträge: 717

Beitrag So., 15.11.2015, 01:11

Aber es ist schon gruselig, dass das recht kurz vor dem Terror in Paris gepostet wurde, die Angst sich also abstrakt erstmal wieder bestätigte. Ich hoffe, dir, IKSA, hat das jetzt nicht noch mehr Beunruhigung gebracht. Wir leben ja wirklich in einer Zeit, die nicht mehr so überschaubar und sicher ist wie noch vor 20, 30 Jahren. Menschen auf der ganzen Welt erleben tagtäglich Terror, Gewalt, Armut, Krieg, Krankheiten und soziale und Natur-Katastrophen - und die Medien stürzen sich auf diese Katastrophen und wiederholen mit ihren Bildern den Schrecken immer aufs Neue, statt verstärkt Lösungsansätze aufzuzeigen oder zu fördern. Vielleicht gibt es oftmals auch keine.

Eine gewisse Medienabstinenz (ohne das Weltgeschehen völlig zu ignorieren) erscheint mir aus psychohygienischen Gründen fast ratsam gerade für Leute mit starken Ängsten. Denn was bringt der x-te Report über eine Massenpanik, ein Flugzeugunglück, oder die Anschläge für ein Mehr an Informationen - außer einer visuellen Überreizung mit Schrecken und Grauen. Ich muss nicht jeden Aspekt der Biographie des Kinderschänders kennen, muss nicht wissen, wie er im einzelnen seine Opfer ermordete - oft sind das völlig überflüssige Informationen, die mir im Alltag nicht helfen, sondern eine Dauer-Empörung, Dauer-Sorge, Dauer-Betroffenheit und Dauer-Angst aufrechterhalten. Ich schalte dann oftmals bewußt ab. Ich kenne es aber auch, dass ich ganz im Gegenteil mir alles stundenlang "reinziehe" und mich damit fertigmache.

Werbung

Benutzeravatar

Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag So., 15.11.2015, 07:01

Hallo!

ich kenne dieses Gefühl, und ich muss gestehen ich bin unendlich froh, dass meine Kinder aus dem gröbsten raus sind und uns aus "Fruchtbarkeitsgründen" keine weiteren Kinder geschenkt wurden...

wenn der Mensch so weiter macht wird er sich selber ausrotten, und das wird der Beginn sein, dass MUTTER ERDE SICH ERHOLEN KANN...

am besten fahren wohl die jetzt, die sich laut Darwin am besten der Situation anpassen können und so wie Frankl vorlebte...egal was ist, die Hoffnung nie verliert...
es kommt alles so wie es kommen muss...

für mich ist die beste Lösung derzeit TV und Radio nur selten einzuschalten UND DAS LEBEN ZU GENIESSEN - ich tu meine schon wie gehabt Ehrenämter, aber ansonsten erlaube ich mir das gute Leben zu leben und vorallem so gut ich kann "in mir den guten Wolf zu nähren"...
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->


stadtwolf
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 58
Beiträge: 141

Beitrag So., 15.11.2015, 11:41

Es geht ja nicht um die Frage ob es wieder Krieg geben wird sondern nur darum wann es wieder soweit ist.
Seit es Menschen gibt war es immer so. Das voll und ganz zu akzeptieren ist die eine Sache, die andere Sache ist die daß JETZT hierzulande weitgehend Frieden herrscht.
Ich habe gelernt daß die große Kunst des Lebens darin besteht in Jetzt zu leben, auch wenn ich es nicht immer kann.
Im Jetzt leben heißt für mich frei zu sein von Angst weil es im Jetzt nur die echte Welt und mich gibt.
Zukunft ist Spekulation, Vergangenheit ist Schatten.
Wenn es mir gelingt im Jetzt zu leben bin ich zu 100% angst-und problemfrei.
Allerdings heißt das gegen den Strom schwimmen. Vorsicht und Kontrolle sind sehr populär, auch wenn es sich dabei um
reine Illusionen handelt. Niemand kann sich vor irgendetwas schützen, es scheint nur so.
Mich mit der Wahrheit konfrontieren heißt:
Zu jeder Zeit, in jeder Situation können mich ausnahmslos alle Schreckensszenarien heimsuchen. Alle !
Und jederzeit können sich alle Varianten von Liebe und Freude einstellen.
Und - ich habe null Kontrolle darüber.
Jahrelang habe ich die Konfrontation dieser Wahrheit mit allen Mitteln vermieden und verdrängt.
Machtlos zu sein ist unattraktiv und kaum jemand will so etwas hören.
Verleugnen, Verdrängen und Theater spielen sind die Regel. Ich habe im Laufe der letzten Jahre, seit ich darauf achte eben, fast niemanden kennengelernt der weitgehend authentisch lebt.
Das "bequeme Elend" ist die Regel, nicht die Ausnahme.
Auch ist es unmöglich jemand anderen davon zu überzeugen daß es keine Sicherheit gibt.
Die Akzeptanz dieser unwiderlegbaren Wahrheit wurde mir erst gestattet als ich die Verzweiflung so intensiv kennengelernt habe daß ich an der Grenze zum Suizid war.
Langsam lichtet sich das Dunkel meiner Scheinwelt, und ich entdecke immer wieder aufs Neue daß ich alle Antworten nur in mir finden kann.
Und daß meine winzige Zeitspanne auf diesem Planeten nur ein Teil des Weges ist.
Meine Wichtigkeit überschätzt zu haben kann ich mir nicht vorwerfen, ich bin ein Mensch und Menschen sind so.
Aber ein Leben in Angst, mit der Dauermaske am Gesicht, das scheint mir die wahre Hölle zu sein.

Für mich ist das Leben heute ein Geschenk des Himmels, vorausgesetzt ich kann bewußt im Jetzt leben.

Benutzeravatar

Hiob
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 78
Beiträge: 2296

Beitrag So., 15.11.2015, 11:45

In der augenblicklichen Lage muss man sich im klaren sein, dass Politikerdarsteller und Medien einerseits mit großem Aufwand Ängste schüren, andererseits wesentliche Problembereiche verschweigen. Durch die Elternschaft verändert sich die Wahrnehmung solcher Umstände hin zu tatsächlichen lebensnotwendigen Bedürfnissen und damit auch zu tatsächlichen Lebensbedrohungen. Gleichzeitig verändert sich die passive Rolle hin zur aktiveren, Verantwortung ergreifenderen Position. Du bist einfach jetzt noch für einen weiteren Menschen verantwortlich und hast bereits gehandelt. Musst jeden Tag handeln.

Wenn du diese aktive Rolle jetzt im Bereich der Vorsorge für Krisenfälle oder Geldentwertung oder vorübergehende Nahrungsengpässe ausweitest und davon anderen berichtest, werden diese mit ihrer eigenen Ohnmacht konfrontiert. Es ist unangenehm für sie, wenn sie sehen, du bereitest dich vor; sie selbst sind aber handlungsunfähig. Dein Rucksack, ein Buch über das Geldsystem, ein Sprachkurs, ein Selbstverteidigungskurs, eine Waffe oder selbst eine Dose Ravioli werden dann zum unübersehbaren Symbol. Und jedes mal wenn man das sieht, kommt wieder das innere Unbehagen, die Hilflosigkeit. Daher muss man zwangsläufig alle dieser sichtbaren Symbole lächerlich machen oder wegdrücken. Wenn du dann noch mit Prophetie anfängst, überfordert das die Durchschnittsmenschen. Sie sind all die Zwischenschritte, die du gegangen bist, noch nicht selbständig gegangen. Von daher ist es völlig klar, dass sie dich dann bereits als „irgendwie übertrieben“ einschätzen.

Ich würde dir vorschlagen, auf deinem Weg zu bleiben. Besonnen zu handeln und da die Ereignisdichte steigen wird..versuchen die Menge der Informationen, die du aufnimmst, zu begrenzen und dabei ein Gespür für das was wahr ist und das was unwahr ist, zu entwickeln. Du wirst merken, es ist ganz leicht. Am Ball bleiben muss man leider, aber es ist nicht gut, sich den ganzen Tag Infos reinzuziehen und Gedanken zu machen. In Zeiten, in denen das Bewußtsein stark wächst, ist es für die Herrschenden wichtig, Methoden zu finden, um das zu verlangsamen. Künstlich Angst in dir zu erzeugen, wie etwa vor Krieg, „dem Moslem“ oder davor, dass du demnächst einen Tunesier auf deinem Sofa sitzen hast, ist notwendig, weil sie sonst immer weniger Einfluss auf dich haben. Wenn du selbständig und handlungsfähig wirst, werden Herrscher überflüssig. Davor hat schon jeder Lehrer Angst...wie muss es da erst Merkel gehen. Dafür erfand man den muslimischen Terroristen, dafür erfindet man den bösen Russen neu, dafür erfand dir Kirche die Schuld oder erzeugt man die Angst vor Fleisch, Weizen, Salz, Milch, vorm Rauchen und die Bedrohung durch den grausamen Teddybären.

Übrigens bei meiner Oma war eine gewisse Vorratshaltung für den Winter völlig normal. Als Bauer musst du voraus denken, sonst überlebst du nicht, als Geschäftsmann musst du an die nächste Saison denken, als Förster an die kommenden Jahrzehnte. Nur der heutige Konsummensch stellt sich über all diese Dinge und meint, er würde jede wichtige Information im Fernseher serviert bekommen und sein tägliches Sojaschnitzel im Supermarkt und das müsse ewig so weiter gehen. Sie konsumieren auch Erkenntnisse. Sie sind nicht mehr fähig eigenständig Zusammenhänge zu erkennen und Fragen zu stellen. Sie können nichtmal mehr Zweifel ertragen. Wenn du das kannst, dann setze doch dein Denken so ein, dass dein Leben leichter und angenehmer wird. Deine Befürchtungen und Maßnahmen sind natürlich richtig. Es ist aber in einer Zeit in der jeden Tag mehr Dinge ans Licht kommen und verarbeitet werden müssen, notwendig, dass du immer wieder innerlich zur Ruhe kommen kannst. Erst aus der Ruhe heraus entscheiden.

Das ist für das innere Gleichgewicht so wichtig, wie ab und an Händewaschen. Du könntest dir z.B. jeden Tag eine Stunde reservieren, in der du einfach nur dasitzt, vielleicht einen Tee trinkst, vielleicht an immer dem gleichen Lieblingsplatz oder im Sommer draußen am See...vielleicht mit dir selber einen Dialog führst, um die Dinge zu ordnen. Du kannst dir auch Menschen suchen, die auf deinem Kenntnisstand sind, die deine Befürchtungen kennen, die deine aktive Einstellung teilen, nachbarschaftshilfe- oder themenbezogene Gemeinschaften bilden...dich austauschen...etwas aufschreiben oder einfach nur mal tief atmen. Diese Ruhephasen werden immer wichtiger...für jeden. Man merkt, dass die Taktung der Ereignisse und die Taktung innerer Erkenntnisse einen sonst überfordert.

Alles Gute
Hiob

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
IKSA
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 29
Beiträge: 4

Beitrag Mo., 16.11.2015, 02:35

An alle die mir bis jetzt geantwortet haben, vielen Dank! An Hiob ganz besonders, da ich mich von dir ganz besonders verstanden fühle. Ich habe es auch unheimlich gefunden, dass ich just an dem Abend, an dem Paris passiert ist, ich das geschrieben habe. Mein Gedanke dazu: "siehst du, ich muss wachsam bleiben. So daher gelaufen sind meine Gedanken nicht." Traurig!!

Es besteht für mich die Herausforderung, den richtigen Grat an was ist noch an Vorsorge normal und was geht schon Richtung verrückt. Mein Überlebenspaket für meine Familie hat mich in allem ca. 500,-- EURO gekostet. Ist in fetten Zeiten verkraftbar, aber in Notzeiten absolut wertvoll.

Ich werde aber eure Tipps, den Informationsfluss zu reduzieren und mich zu "erden" beherzigen. ich muss lernen mit aktuellen Welt zu leben und nicht vor Angst zu erstarren. (Mittlerweile bin ich ja schon drauf gekommen, dass ich mich besser fühle wenn ich in Situationen etwas TUN bzw. Maßnahmen setzen kann. Also aktiv etwas dafür/dagegen machen kann. Diese Ohnmacht, das ist das was mich so fertig macht). Ich werde dies mit einem Profi besprechen. Der soll mir zeigen, "wenn es gut ist", also wenn es Zeit ist, zu erkennen, dass alle notwendigen Maßnahmen getroffen wurden.

Danke für eure wertschätzenden, persönlichen Meinungen!!!!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
IKSA
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 29
Beiträge: 4

Beitrag Mi., 27.04.2016, 20:25

Hallo liebes Forum! Ich habe im November 2015 hier einen Beitrag gepostet und wirklich sehr nette Antworten erhalten. Es hat sich bei mir einiges geändert und ich habe meine Angstattacken überwunden. Da das Leben aus Geben UND Nehmen besteht, kann ich gerne schreiben, was ich gemacht habe um meine Angst los zu werden. Also wenn es jemanden interessiert, schreibe ich gerne etwas darüber. Vielleicht ist es für den ein oder anderen ein neuer/neuartiger Ansatz.

Liebe Grüße
IKSA

Benutzeravatar

lamedia
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 80
Beiträge: 717

Beitrag Mi., 27.04.2016, 21:55

Nur zu, mich interessiert es...

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
IKSA
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 29
Beiträge: 4

Beitrag Mi., 27.04.2016, 23:08

Ich bin über Umwege zu einem initiat. Therapeuten gekommen. Hat mir alles nichts gesagt und bin ziemlich unbedarft auf ein "Seminar" zu ihm gegangen. Es geht quasi um die weiblichen und männlichen Anteile in einem selbst, die logischerweise von Mutter und Vater geprägt werden. Die drei Tage Seminar beinhalteten viele Atemübungen, Meditation und "Übungen", bei denen die auslösenden Situationen hervorgeholt und verarbeitet wurden. Die Emotionen und Muster, die in den Zellen über Jahre gespeichert wurden, konnten hinaus. So, was heißt das jetzt?

Bei mir ging es ganz konkret um die Situation, dass ich in meinem Leben ein Trauma hatte, bei der mich mein Vater einmal in meinem Leben wirklich verprügelt hat. Währenddessen ist meine Mutter im Wohnzimmer gesessen und hat nichts gemacht. Ich habe in meinem Erwachsenenleben nie weiter daran gedacht. D.h. ich war ihm in dieser Situation als kleines Kind ausgeliefert und konnte nichts machen und mein Urvertrauen (symbolisiert durch die Mutter) wurde gestört.* Umgemünzt auf die Situation zu letzten Jahr: Der Krieg/Bedrohung/Flüchtlingsströme, dieses Unkontrollierbare haben in mir "den Vater" getriggert. Interessanterweise habe ich auch in meinem ersten Posting die Phrase der "Ohnmächtigkeit" erwähnt, also dass ich mich so ausgeliefert fühlte.

Und das Conclusio der Geschichte war, dass ich begriffen habe, dass ich kein kleines Kind mehr bin, sondern schon erwachsen und mich gut wehren kann und gar nicht mehr hilflos bin. Die bedrohliche Situation ist für mich nach wie vor real ABER meine Haltung dazu ist eine andere. Ich hatte danach (und das ist jetzt ca. 4 Monate her) NICHTS mehr, keine Angstattacken oder grübelnde Gedanken dazu.

Ich, als eher analytische Persönlichkeit, bin in dieses Seminar, das alles andere als "meiner Lebensanschauung" entspricht ohne Erwartungen gegangen und bin völlig befreit wieder rausgekommen. Ich habe dort geweint, geschrien, gelacht. Es war eine sehr interessante Erfahrung und konnte mich selten in meinem Leben so gehen lassen. Ob es der Stein der Weisen war, kann ich nicht sagen. Aber eines weiß ich, es hat mir geholfen.

Hat jemand oder du LAMEDIA solche Erfahrungen schon gemacht?



*Der gesamte Verlauf meiner Kindheit/Erwachsenwerdens spiegelt sich in dieser Situation wieder und beschreibt sehr gut, die Grundtendenz zu Vater und Mutter.

Benutzeravatar

auskennen
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 28
Beiträge: 133

Beitrag Do., 28.04.2016, 11:08

Mir geht es auch so wie vielen anderen. Ich habe Angst vor Terror und kriege. Aus Sicherheitsgründen habe ich ja deshalb mit Training im Sinne der SV gestartet. Ich trainiere z.b. Intensiv entwaffnen gegen Messer, Gewehre, und sonstiges Zeugs. Es ist sehr schwierig. Ich trainiere so mit Trainer und gleichzeitig trainiere ich mit militärischen DVDs mit anderen Leuten und Puppen. Den Umgang mit Waffen aller Art lerne ich auch aber da muss ich erst ärztliches Gutachten abholen. Taktisches schießen z.b. Was bringt es wenn man z.b. Glück hat und jemanden entwaffnen kann und dann kann man nicht damit umgehen. Ich schaffe 1,5 Stunden am Tag aktiv zu sein und das nutze ich dafür. Ich bin ein kontrollfreak und wenn ich was nicht kontrollieren kann werde ich panisch. Ich hoffe nie dass ich das ganze benötige. Vor allem darf ich keinen Waffenschein in Österreich machen. Nur in anderen Ländern wäre es möglich unter bestimmten Voraussetzungen z.b. Regelmäßige ärztliche Kontrolle und Abgabe der Waffe bei Problemen etc..ich hoffe dass nichts passiert aber ich denke leider schon :(

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag