Übelkeit und Panikattacken

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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EinfachSein
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Übelkeit und Panikattacken

Beitrag Do., 06.11.2008, 18:31

Hallo zusammen,
ich hoffe, dass ich auf diesem Weg jemanden finde, der vielleicht Ähnliches erlebt hat und eine erfolgreiche Behandlungsmöglichkeit gefunden hat.
Silvester 2008 begannen meine Beschwerden: Ich dachte zunächst, ich hätte einen einfach MagenDarmVirus, da mit schrecklich übel war und ich Durchfall hatte. Ich nahm direkt Vomex Tabletten gegen die Übelkeit und musste mich auch nicht übergeben. Ich muss dazu sagen, dass ich bei solchen Infekten schon immer Angst vor dem Erbrechen hatte, aber so schlimm war es noch nie. Nach einigen Tagen wurde es besser bis ich keine Beschwerden mehr hatte. Dies hielt aber nur einen einzigen Tag an, dann ging es erneut mit starker Übelkeit weiter. Ich zitterte total, wenn mir richtig schlecht war. Es war ein auf und ab von Tag zu Tag. Zwischendurch war es wieder für zwei Tag ganz verschwunden, kam aber plötzlich wieder. Ich ging dann zum Arzt und es wurde eine Magenschleimhautentzündung festgestellt. Dagegen bekam ich pariet7. Es wurde nach ca. 9 Tagen auch schon merklich besser, genauso schnell aber auch wieder viel schlechter. Mir war ständig übel, ich konnte nicht mehr vor die Tür gehen, war wochenlang nicht in der Uni und bewegt mich auch zu Hause nur noch mit einem Brecheimer in der Hand fort. Ich habe in der ganzen Zeit bis heute nicht einmal übergeben müssen, doch die Angst davor ist so stark, dass ich immer eine Tüte o.ä. mit mir rumtrage. Ich bekam regelrechte Panikattacken, weil ich so starke Angst vor Erbrechen hatte. Ich wechselte den Arzt, da mir nur gesagt wurde, dass es sein kann, dass MagenDarmInfekte auch mal mehrere Wochen anhalten könnten und eine Magenschleimhautentzündung auch nicht so schnell weggeht. Zu dem Zeitpunkt litt ich seit ungefähr 7 Wochen an Übelkeit und Durchfall. Der andere Arzt ergriff mehr Maßnahmen: Ultraschall, Leber- und Schilddrüsenuntersuchungen, Blutbild und Co bis hin zu einer Magenspiegelung. Diese ergab dann eine fast abgeklungene Magenschleimhautentzündung und ein Säureproblem. Ich bekam andere Säureblocker, es wurde aber nicht besser. Ständig rannte ich zum Arzt, bekam MCP gespritzt gegen die Übelkeit, nahm Vomex, die später auch nicht mehr halfen. Wochenlang aß ich nur Salzstangen und Weißbrot.
Dann schickte mich mein Hausarzt zu einem Gastroenterologen. Er führte noch einige Tests durch: Nahrungsmittelunverträglichkeit usw. Abschließend meinte er, dass es wohl psychosomatisch wäre und ich einfach mal Urlaub machen oder Thai Boxen ausprobieren sollte. Wunderbar.
Psychisch war ich mittlerweile am Ende, weinte nur noch und traute mich gar nicht mehr aus dem Haus. Nach einer Panikattacke, weil ich über Nacht allein bleiben sollte empfahl mir eine Freundin eine Heilpraktikerin, die ich dann auch aufsuchte. Die Therapie bei ihr hat mir sehr geholfen! Ich gehe wieder regelmäßig zur Uni, habe wieder einen Nebenjob. Ab und zu gehe ich sogar abends mal wieder aus. Das war für mich ein riesen Schritt, weil die Übelkeit und die Angst abends am stärksten sind und in den Phasen, in denen es mir besser geht, tritt das Problem auch fast nur nachts oder abends auf. Es ging mir zwar nach ein paar Wochen besser, jedoch bekomme ich die Angst vor der Übelkeit, dem Alleinsein und die Panikanfälle einfach nicht in den Griff. Als mein Freund eines Abends nach Hause kam und erzählte, dass ein Kollege von der Arbeit nach Hause ging wegen MagenDarm, drehte ich völlig durch! Ich war hysterisch, weinte bis ich keine Luft mehr bekam, aus Angst, dass er mich mit MagenDarm anstecken könnte und das ganze Drama von vorn losgehen könnte. Die Angstanfälle werden schlimmer und mehr. Oft habe ich aus unerfindlichen Gründen Angst, dass jemandem, der mit nahe steht, etwas zustoßen könnte. Ich habe einfach mittlerweile vor allem und ständig Angst. Ich versuche das zu verbergen, aber es gelingt nicht immer. Unsicher bin ich wegen der Übelkeit auch noch immer, da sie teilweise wiederkehrt. Es vergeht nicht ein Tag, an dem ich nicht daran denken muss. Ich bin einfach nicht mehr glücklich und kann die Dinge nicht mehr genießen, weil ich immer an die Beschwerden und die Angst denken muss. Ich bin nicht mehr leistungsfähig wie vorher, kann mich schlecht konzentrieren usw. Die Beschwerden und die Angst bestimmen mein ganzes Leben und kontrollieren meinen Alltag. Ich gehe nicht ohne ein Mittel gegen Übelkeit, Durchfall und eine Brechtüte aus dem Haus. Ich kann nur außen sitzen, weil ich sonst Panik bekomme, dass ich nicht schnell raus kann. Es ist schlimm und ich bin langsam verzweifelt, habe das Gefühl, dass es nie wieder weg geht.
Wenn du ähnliches erlebt hast und einen Rat für mich hast, dann würde ich mich sehr freuen.

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Sunday
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Beitrag Do., 06.11.2008, 20:36

hallo!
panikattacken kenn ich sehr gut. ich weiß, dass wird dir jetzt nicht weiterhelfen - aber offensichtlich gibt es ganz ganz ganz viele menschen mit dem selben problem. nur scheinen sich panikattacken immer anders zu äußern. der einen wird schlecht, der andere kippt um, der nächste kriegt keine luft... alles ist möglich.

ich denke, es ist schon mal super, dass du überhaupt erkannt hast, dass du panikattacken hast! mir war das damals nicht so klar...

am wichtigsten ist zuerst medizinisch alles abklären zu lassen. das hast du ja schon erledigt, richtig? kannst also schon mal abhaken. glaube der erste schritt aus der angst ist, zu erkennen, dass körperlich alles passt.

anscheinend hat sich deine angst, die zuerst nur einer bestimmten sache zugeordnet war, verselbstständig. sowas kann ganz leicht passieren.
um mit der panik/angst klarzukommen, kann es helfen, sich zu informieren, was im körper passiert, wenn man angst hat (welche hormone ausgeschüttet werden und so - lies mal auf wikipedia nach). das erklärt dann schon einiges und man kann den teufelskreis besser nachvollziehen. der körper schüttet bei angst nämlich nen ganz schön heftigen cocktail aus, der viele symptome auslösen kann (wie zB übelkeit).

akupunktur hat bei mir sehr gut gewirkt. irgendwie kann so die schwelle der erregbarkeit etwas hochgeschraubt werden.

toll wäre es, wenn du jemanden hättest, der dich in angstsituationen begleitet...

und falls es wirklich ganz ganz schlimm kommt, gibt es immer noch die möglichkeit ein beruhigungsmittel (achtung, enormes suchtpotenzial!) als notfall-medikament bei sich zu tragen. ich bin grundsätzlich gegen psychopharmaka, aber ich weiß, dass panik manchmal wirklich sehr heftig sein kann... vielleicht reicht es, die panikspirale einmal für einige tage zu unterbrechen, um einfach wieder mal kurz klar denken zu können.

kopf hoch! es wird besser! es braucht einfach seine zeit...

grüße, sunday

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Emma
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Beitrag Fr., 07.11.2008, 07:47

Hallo,

ich kenne deine Symptome leider nur zu gut. Vor allem die Übelkeit macht mir bei Panikattacken immer auch sehr zu schaffen. Bei mir kommen dann auch noch zittrige Hände, Schwindel, Atemnot und so dazu.

Ich bin deswegen seit etwas mehr als einem halben Jahr in Psychotherapie, was mir recht gut hilft. Außerdem hab ich Autogenes Training gelernt. Das dauert zwar bis man das richtig drauf hat, aber inzwischen merke ich schon Fortschritte und ich kann es immer besser anwenden. Außerdem treibe ich wieder mehr Sport, gehe regelmäßig spazieren. Das ist angstlösend. Ich hätte am Anfang nicht gedacht, dass mir die regelmäßige Bewegung hilft, aber das baut irgendwie tatsächlich Angst und Stress ab.
Außerdem arbeite ich mit Imaginationen, die ich im Autogenen Training noch zusätzlich vermittelt bekam. Das hilft mir auch gut.

Medikamente nehme ich so keine, außer manchmal etwas für den Magen, da ich dadurch zu Magenschleimhautentzündungen neige.

Ich wünsch dir alles Gute. Vielleicht spricht dich ja von dem auch etwas an, was ich mache. Einen Tipp möchte ich dir noch geben. Warte nicht zu lange. Ich habe Phasen mit viel und Phasen mit fast gar keinen Panikattacken. Meine erste hatte ich aber schon vor über 15 Jahren. Ich hätte mir soviel ersparen können, wenn ich mich früher darum gekümmert hätte.

Liebe Grüße,
Emma

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audrey
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Beitrag Fr., 07.11.2008, 16:07

Hallo Einfachsein,

Diese Geschichte hätte sowohl ich, als auch tausende anderer Betroffener schreiben können.
Du bist also nicht allein. Mir hat diese Erkenntnis damals enorm geholfen, als in in der gleichen Situation steckte wie du jetzt. Als ich von Kopf bis Fuss und von den verschiedensten Fachärzten untersucht wurde, als ich mich nicht mehr vor die Tür, geschweige denn in die Hörsäle traute, als Eimer, Tüte, Vomex & Co und später auch noch Beruhigungsmittel meine besten Freunde waren, als öffentliche Transportmittel ein Ding der Unmöglichkeit waren, als Ausgehen nicht mehr mit Spass, sondern mit Fluchtgedankenassoziert war, usw.
Denn mein ganzes Leben bestand aus Übelkeitsattacken mit absoluter Panik vor dem Erbrechen und ich wusste keinen Ausweg.

Deshalb erlaube ich mir hier mal (trotz meiner dahingehenden Inkompetenz ) dir die naheliegenste Diagnose zu verpassen, die da lautet: Emetophobie (die Angst vor dem Erbrechen)
Alles um diese Krankheit, Therapieformen, Fakten, Berichte von Betroffenen, ein Userforum, etc, findest du hier:
www.emetophobie.de

Was du allerdings unbedingt brauchst, ist ein kompetenter/eine kompetente Psychotherapeut/in.
Es gibt betroffene Emetophobiker bei welchen sich die Phobie ihr Leben lang nur latent äussert. Sie geraten z.B. nur in Panik wenn sie unmittelbar mit Erbrochenem oder MDG-Patienten konfrontiert wurden. Andere wiederum erwischt es ähnlich heftig wie dich, sodass ihr ganzes Leben sich plötzlich um Übelkeit und Panik dreht.
Da gilt es dann im Rahmen einer Psychotherapie der Sache auf den Grund zu gehen, zu sehen welche Probleme sich hinter der Phobie verbergen, alternative Strategien im Umgang mit diesen Problemen zu erlernen, ein besseres Körpergefühl zu entwickeln, Entspannungstechniken zu lernen und nicht zuletzt sich mithilfe des Therapeuten in kleinen Schritten mit den angstauslösenden Situationen zu konfrontieren OHNE zu den kleinen Helfern, wie Medis, Tüten, Vermeidungsverhalten und Co. zu greifen.

Obwohl soviele Menschen an Emetophobie leiden, ist diese Angststörung auch in Therapeutenkreisen noch recht unbekannt. Letztendlich kommt es jedoch nicht darauf an, ob ein Therapeut die Störung kennt, sondern ob er dich ernst nimmt. Denn eine Angststörung ist eine Angststörung und diese werden gemeinhin alle ähnlich behandelt. Oft kommt es leider vor dass Fehldiagnosen gestellt werden, wie z.B. Magersucht, da der Emetophobiker dazu tendiert untergewichtig zu sein da er vermeintlich "riskante" Lebensmittel meidet und nach dem Motto "was nicht drin ist, kann auch nicht wieder rauskommen" lebt.
Wenn du jedoch merkst dass der Therapeut auf deine persönliche Geschichte eingeht, wenn du merkst dass die Therapie in eine für dich hilfreiche Richtung geht, dann bist du in guten Händen.

Eine nachhaltige Besserung oder gar Heilung ist anstrengend und langwierig, aber nicht unmöglich.
Ich drück dir die Daumen.

lg
Audrey

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EinfachSein
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Beitrag Mi., 12.11.2008, 19:29

Glaubt ihr, dass ich mich tatsächlich in eine psychologische Therapie begeben muss oder geht das auch so? Mir ist das sehr unangenehm...

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audrey
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Beitrag Mi., 12.11.2008, 23:41

Da gilt es dann im Rahmen einer Psychotherapie der Sache auf den Grund zu gehen, zu sehen welche Probleme sich hinter der Phobie verbergen, alternative Strategien im Umgang mit diesen Problemen zu erlernen, ein besseres Körpergefühl zu entwickeln, Entspannungstechniken zu lernen und nicht zuletzt sich mithilfe des Therapeuten in kleinen Schritten mit den angstauslösenden Situationen zu konfrontieren OHNE zu den kleinen Helfern, wie Medis, Tüten, Vermeidungsverhalten und Co. zu greifen.
Wenn du das alles ohne therapeutische Unterstützung packst, dann nicht
Ansonsten musst du dir überlegen was dir unangenehmer ist:
Irgendeinem Profi, der den ganzen Tag die wunderlichsten Geschichten zu Ohren bekommt, dein Problem zu schildern, oder mit der Übelkeit und der Panik zu leben.

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EinfachSein
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Beitrag Do., 13.11.2008, 15:34

Es geht mir gar nicht so sehr darum, dass es unangenehm ist...Zum Beispiel weiß ich von einer Bekannten, dass es, wenn man sich mal in psychologischer Behandlung befunden hat, Probleme mit einem eventuellen Wechsel der Krankenkasse geben kann. Ich bin noch Studentin und privat versichert. Somit werde ich mit Abschluss meines Studiums denmächst die Versicherung wechseln müssen. Ich habe Sorgen, dass ich dann höhere Beiträge zahlen muss oder erst gar keine Versicherung finde etc.
Das ist eine Seite. Die andere Seite bezieht sich darauf, dass meine Familie, was solche Probleme betrifft, eher weniger verständnisvoll ist. Ich habe mir schon öfter anhören müssen, dass ich bescheuert bin, wegen den Panikanfällen und der Übelkeit. Ich weiß nicht, wie sie reagieren würden, wenn ich mich in eine Therapie begeben würde. Ich mag mit ihnen nicht noch mehr Konflikte haben.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 13.11.2008, 15:55

EinfachSein hat geschrieben:Ich habe Sorgen, dass ich dann höhere Beiträge zahlen muss oder erst gar keine Versicherung finde etc.
Das ist eine Seite. Die andere Seite bezieht sich darauf, dass meine Familie, was solche Probleme betrifft, eher weniger verständnisvoll ist. Ich habe mir schon öfter anhören müssen, dass ich bescheuert bin, wegen den Panikanfällen und der Übelkeit. Ich weiß nicht, wie sie reagieren würden, wenn ich mich in eine Therapie begeben würde. Ich mag mit ihnen nicht noch mehr Konflikte haben.
So weit ich weiß müssen dich die gesetzlichen Krankenkassen immer nehmen, und dort kann man auch als freiwillig versicherter hingehen.
Ausserdem langt bei den privaten schon daß die Panikstörung diagnostiziert worden ist als Vorerkrankung und Ausschlussgrund . Die Therapie jetzt kann das kaum weiter verschlechtern. Wenn du es verschweigst und es dann rauskommt daß das diagnostiziert wurde dürfen sie dich rausschmeissen.

Hm, sind deine Eltern immer so "nett"? Weil wenn das bei denen der normale Umgang ist bei jeder Kleinigkeit wäre hier schonmal ein Ansatz dafür zu sehen wo deine Panikstörung herkommt. Also den Druck den du von ihnen kriegst zu funktionieren und der Druck den du dir danach selbst machst zu funktionieren hast du verinnerlicht und diese Anspannung bricht sich als Angststörung Bahn. Nur eine Theorie..... Ich glaube diese Angststörung könnte dir auch was über dich und dein Verhältnis zu deiner Familie und dem Leben sagen wollen.

Ich würde zu mehr Abstand zu ihnen raten wenn sie nix besseres zum Thema beizutragen haben als dumme Sprüche und einfach nicht mehr darüber mit ihnen kommunizieren.

Du nennst dich hier "Einfach Sein". Ist es das was du dir wünschst?

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EinfachSein
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Beitrag Do., 13.11.2008, 16:45

Hört sich reichlich blöd an, aber ja. Ist halt alles etwas schwierig in der letzten Zeit...
Ich denke nur einfach, dass es doch irgendwann mal von selbst aufhören müsste! Wenn mir eine Zeit lang mal nicht schlecht wäre, würde ich doch aufhören daran zu denken...Aber irgendwie will sich das nie so recht einstellen. Ich sage mir auch ständig, dass diese ganzen Ängste einfach unbegründet sind, aber das hilft auch nix. Und keiner mit dem ich spreche versteht das auch nur ansatzweise...fühle mich damit ganz schön allein.

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DerChris
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Beitrag So., 22.02.2009, 20:56

Also ich hab mitlerweile seid mindestens 15 jahren diese panikattacken. Zwischendurch ists mal gut aber es kommt immer wieder. weg wars plötzlich als ich meine freundin kennengelernt habe, ich war richtig glücklich. Vor ca nem halben jahr haben wir uns getrennt und seid heute hab ich es wieder :(

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EinfachSein
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Beitrag So., 08.03.2009, 10:55

Wie bekommst du das unter Kontrolle? Hast du irgendetwas, von dem du sagen kannst, dass es dir hilft?


weltvonalex
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Beitrag Mo., 08.07.2013, 21:47

Hello Leute ich bin neu, wollte nur kurz sagen, vielen Dank für das Teilen eurer Erlebnisse. Mir geht oder ging es ähnlich, hatte auch starke Übelkeit und dachte ich habe eine Nahrungsmittel unverträglichkeit und habe alles erst sehr spät als Panikattacke realisiert. Dachte auch mein Magen spinnt oder es ist eine Gastritis, wobei die ist später dazu gekommen, denke vom Stress ausgelöst.

Wie oben beschrieben, Übelkeit und das starke Gefühl das ich flüchten muss. Ganz plötzlich von heute auf Morgen, mir ging es davor immer gut.

Jetzt werde ich mir auch prof. Hilfe suchen und hoffe ich bekomme es auch irgendwie in den Griff.


Anselm
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Beitrag Fr., 31.01.2014, 07:50

Hallo,
Ich hatte vor einigen Jahren auch so starke Panikattacken, dass ich vor Angst das Haus nicht mehr verlassen wollte. Ich bin dann zu einem Psychotherapeuten in eine Gruppentherapie gegangen. Es hat schon einige Zeit gedauert bis die Hintergründe dieser Zustände raus kamen, aber mittlerweile geht es mir viel besser und Panikattacken habe so gut wie keine mehr.

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msabina
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Beitrag Mi., 19.11.2014, 22:06

hallo Leute,

mit geht es seit Jahren genauso (Übelkeit, Angst...). ich kann wirklich sagen, dass ich am Ende bin. Ich versuche ständig meine negativen Gedanken zu vertreiben aber in letzter Zeit schaff ich das kaum. ich bin auch seit Jahren in Therapie, doch es wird nicht besser. seit 7 Jahren ist kein Tag vergangen, an dem ich mich gut gefühlt habe. mittlerweile versuche ich nur jeden einzelnen Tag einfach zu überstehen und mir so wenig wie möglich anmerken zu lassen. In letzter Zeit ist es besonders schlimm (trotz Medikation). ich hab echt keine Kraft mehr. ich habe zwei kleine Kinder, die nichts davon bemerken dürfen und das ist wahnsinnig kräfteraubend. ich habe gerade mein Studium beendet und eine tolle Arbeit gefunden. allgemein kann ich sagen, dass ich krank wurde, als es mir am besten ging. wo ist da bitte der Sinn? ich versuche mich nicht aufzugeben und suche verzweifelt nach Rat. ist es überhaupt möglich diese Sache zu überwinden?

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yourlife1
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Beitrag Mo., 05.01.2015, 08:58

Hallo zusammen

Liebe Msabina hört sich für mich an als ob du recht viel verantwortung hast in deinem Leben und vieleicht angst dabei nicht immer stark genug zu sein? Hast du jemanden der zeitweise deine Kinder betreuen kann? Tut sicher schonmal gut wenn du dir einfach mal ein ganzen Wochenende für dich nehmen könntest, um zu entspannen.. Ich leide auch mehr oder weniger stark unter übelkeit bzw. mehr an der angst davor.. mir hilft dabei schon ein wenig die unterscheidung zwischen angstbedingter und richtiger übelkeit einer grippe ..

Vielleicht hilft euch der folgende Auszug von Doris Wolf (ihre Bücher haben mir echt geholfen)

Viele Emetophobiker denken, dass die Übelkeit das größte Problem sei, das es zu lösen gilt: Wäre ihnen nicht übel, hätten sie auch keine Angst.
Das ist ein Trugschluss. Tatsächlich ist das Grundproblem die permanente Angst vor dem möglichen Erbrechen. Aufgrund dieser Angst wird dem Emetophobiker schlecht.
Jeder von uns kennt das: Haben wir vor etwas gehörig Angst, dann schlägt uns das auf den Magen oder wir haben zumindest ein flaues Gefühl im Magen.
Da Übelkeit aber mit Erbrechen einhergehen kann, führt die angstbedingte Übelkeit dazu, dass die Angst vor dem Erbrechen noch größer wird und einem damit noch schlechter wird.
Ein Teufelskreis. Das ist so, als würde man Öl ins Feuer kippen – die Flammen würden immer größer werden.
Schauen wir uns einmal den Teufelskreis der Angst an.
Es beginnt damit, dass Sie etwas belastet. Die Folge ist: Die Belastung schlägt sich bei Ihnen in Übelkeit nieder. Sie verspüren eine psychisch bedingte Übelkeit, ein flaues Gefühl im Magen.
Sie haben daraufhin Angst, sich erbrechen zu müssen. Die Angst, die zur Panik werden kann, verstärkt die Übelkeit Daraufhin werden die Angst und Panik, zu erbrechen, noch größer.
Tina beschreibt das so:
Betroffene Angst zu erbrechen

Ich dachte immer, dass mir vom Essen oder einfach so aus heiterem Himmel übel wird, aber dem ist nicht so. Seit ich mich und meine Gedanken genauer beobachte, weiß ich, dass die Übelkeit eine andere Ursache hat.

Meine Übelkeit ist Ausdruck meiner Angst. Meine Übelkeit ist die Folge ständiger Angespanntheit und Nervosität, meiner ständigen Angst.

Mein Magen reagiert auf die Angst, die Anspannung, die unregelmäßige und mangelhafte Ernährung. Ohne Angst keine Übelkeit. Die Angst ist zuerst da.

Die durch die Angst hervorgerufene Übelkeit kann sich genauso anfühlen als ob man etwas gegessen und nicht vertragen hat.
Es liegt einem etwas im Magen, aber nicht etwas Unverdauliches, Unverträgliches oder Verdorbenes, sondern unsere Probleme und die damit verknüpfte Angst.
"Woher weiß ich, ob meine Übelkeit durch meine Angst oder von etwas Unverträglichem kommt?" werden Sie nun vielleicht fragen.
Diese Unterscheidung können Sie recht einfach treffen.
Der Unterschied zw. psychosomatischer Übelkeit (Angstübelkeit) und körperlicher Übelkeit
Viele Betroffene sagen, sobald sie gelernt haben, die Angstübelkeit von der richtigen Übelkeit zu unterscheiden, hätten sie kaum noch Probleme.
Woran erkennt man also eine körperlich bedingte Übelkeit? Bei körperlich bedingter Übelkeit
zittert man nicht, sondern ist ruhig. Zittern ist eher Ausdruck von Angst.
hat man nicht nach einer halben Stunde wieder Hunger.
kann man sich beim besten Willen nicht vorstellen, sein Lieblingsgericht zu essen; der Gedanke daran löst schon einen Brechreiz aus. Bei Angstübelkeit kann man etwas essen, ohne dass einem schlechter wird.
kann man noch nicht einmal etwas Essbares riechen, ohne das Gefühl zu verstärken, sich erbrechen zu müssen.
bleibt die Übelkeit, auch wenn man sich durch fernsehen oder andere Tätigkeiten ablenkt. Angstübelkeit wird dadurch besser, dass man sich ablenkt und gedanklich mit Worten wie „Alles in Ordnung“ beruhigt.
Man könnte sagen: Ihre Übelkeit ist so lange eine Angstübelkeit, bis Sie wirklich kotzen müssen.
Gehen Sie IMMER davon aus, dass es eine psychosomatische Übelkeit ist, die Sie verspüren.
Damit verhindern Sie, dass Sie sich reinsteigern und sich die Übelkeit dadurch verschlimmert.

Gute Besserung!

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