Angst vor starker Übelkeit und kaum Apettit

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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Jim Street
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Angst vor starker Übelkeit und kaum Apettit

Beitrag Fr., 26.11.2010, 18:35

Hallo Leute ,

ich habe seit paar Monaten ein Problem, welches langsam mein Leben übernimmt und das will ich verhindern. Ich habe ständig Angst davor mich in der Öffentlichkeit übergeben zu müssen. Es gibt Situationen da habe ich es gar nicht zB Einkäufe in der Nähe von meinem Haus oder wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, aber kaum bin ich irgendwo mit jemanden verabredet bekomme ich regelrecht Panik. (Obwohl ich mich auf die Person freue und gerne unterwegs bin) Es geht sogar schon soweit, dass ich vorher überlege, ob es dort ein WC gibt, wo ich mich notfalls übergeben kann (hab aber noch nie wegen der Angst erbrochen!)

Ich bekomme dabei richtige Panikattaken, Herzrasen, Schweißausbrüche. Das schränkt mein Leben dermaßen ein. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Ich kann doch nicht den Rest meines Lebens auf alles verzichten, was Spaß macht.

Zur Zeit hab ich auch ein liebes Mädchen kennen gelernt und ich will nicht, dass es an diesem Problem scheitert, weil ich sie nicht zum Essen einladen kann, da ich keinen Apettit habe und mir sogar schlecht ist..

Kennt jemand dieses Problem oder kann mir helfen?

Lg Jim

Ps. ich hab heute bei einer Psychotherapeutin angerufen und mir einen Termin ausgemacht um sicher zu gehen, dass diese schlechte Eigenschaft von mir bald weg ist!

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Gast
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Beitrag Fr., 26.11.2010, 18:51

Hallo Jim Street

erstmal Willkommen hier

Dein Problem kenne ich nicht aus persönlicher Erfahrung, allerdings hatte ich, hier im Forum, vor nicht allzu langer Zeit, von einer Frau auch genau das gelesen. Weil ich es nicht kannte (sie nannte das Fachwort dafür) habe ich mal geguckt.

Das fand ich am informativsten

http://www.emetophobie.de/textegesamt.pdf

Vielleicht auch für dich was dabei zu erkennen?

Rosenrot

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stern
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Beitrag Fr., 26.11.2010, 19:01

Was du beschreibt, hört sich durchaus nach Angstsymptomen an... also auch Übelkeit kann ich aus eigener Erfahrung (allerdings in anderen Kontexten) nachvollziehen. Vielleicht bei dir in Richtung soziale Phobie, weil es ja insbes. in situationen auftritt, in denen du dich verabredet hast. Schau' mal in den Thread, da hat Hr. Fellner einen Link gesetzt:
viewtopic.php?f=14&t=17394
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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(alte Weisheit)

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Marja
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Beitrag Fr., 26.11.2010, 19:08

Hallo Jim,

auch wenns unangenehm ist, aber versuche dieses Gefühl erstmal so anzunehmen wie es ist und wie es kommt. Es zulassen und nicht als negativ ablehnen ist schonmal die erste Übung, die Du ohne Hilfe machen kannst.
Der Weg in eine Therapie ist sicher eine gute Möglichkeit, oder auch eine Selbsthilfegruppe für Ängste könnte helfen.

Versuch nicht Dich deshalb schlecht zu machen, oder minderwertig, nur weil Du darunter leidest. Dahinter stecken Ängste und jeder Mensch hat Ängste, deshalb bist Du nicht schlechter als andere Menschen.

Auch wenns schwer ist, aber nimm es an und laß es zu. Ohne diesen Schritt wirst es eher nicht wegbringen.

Aber keine Sorge, daran kann man echt arbeiten und Du wirst das im Laufe der Zeit wieder in den Griff bekommen.

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Jim Street
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Beitrag Fr., 26.11.2010, 19:37

Hey cool, ja da stimmt einiges.....

Aber ich hab zB keine Angst davor andere erbrechen zu sehen (meine Freunde habe ich schon oft genug gesehen oder im TV )

Ich ich will auf gar keinen Fall, dass es so weit bei mir kommt....

Ursachen: "traumatisierende Erlebnisse im Zusammenhang mit dem Übergeben"

JA das hatte ich eindeutig! Da war ich 12 Jahre alt und die ganze Klasse bekam eine schlimme Magen Darm Grippe auf der Wintersportwoche in Tirol, wo ich mich vor der ganzen Klasse plötzlich übergeben musste!

"Emetophobiker/innen haben nicht das Ziel (weiter) abzunehmen,
oder kalorienhaltige Speisen zu vermeiden. Gegenteilig streben sie meistens eine
Gewichtszunahme an."
Ja das stimmt auch total!!!! Ich versuche verzweifelt zu zunehmen und schaffe es nicht!

Oh shit ich bin ein Phobophobetiker

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AIDU
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Beitrag Fr., 21.01.2011, 18:45

Hey Jim,

ich kenne das was Du beschreibst sehr gut, leide nämlich selbst an dieser Emetophobie und das seit fast 5 Jahren. Bei mir ist es sehr viel besser geworden, wenn ich entspannt war, also in Zeiten in denen ich viel Sport (z.B. Yoga) oder so machen können. Sobald es stressig wird, werden auch die Symptome wieder intensiver, weil es schwerer wird sich in solchen Situationen selbst zu erden. Falls es Dich beruhigt: ich habe in der ganzen Zeit mich nie übergeben müssen auch wenn die Angst immer da ist. Wie war Deine erste Therapiestunde??

Viele Grüße,
Aidu


hochi123
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Beitrag Di., 16.12.2014, 21:07

Hallo liebe Forumsgemeinde!

Mein Name ist Renè und ich bin neu hier!

Seit gut 4 Monaten habe ich, für mich jedenfalls, ein Rießenproblem - mich plagen Angstzustände, dass mir übel wird...

Angefangen hat alles mit dem Umzug in eine neue Stadt - wir waren beim IKEA um ein paar Möbelstücke zu kaufen und auf eins zwei ist mir übel geworden - meine Freundin war nervöser als ich und wir suchten verzweifelt ein Klo auf - übergeben musste ich mich jedoch nicht.
Dann war eigentlich ewig nichts und Ende August sind wir nach Berlin geflogen - auf eins zwei wurde mir vor dem einchecken übel - der Flug war der reinste Horror - wieder habe ich mich jedoch nicht übergebn.

Eigentlich plagt mich jetzt seite Berlin in jeder Situation dieser Angstgedanke, mir könnte übel werden.
Ich war dann auch beim Arzt und lies mich durchchecken - wie gedacht ohne Erfolg.
Natürlich war der Gedanke da, dass es irgendwas psychisches ein muss.

Der Arzt hat mir dann Beruhigungstabletten verschriebn, diese habe ich jedoch nie genommen weil ich auf Tabletten verzichten möchte....

Eigentlich stelle ich mich jeder Situation (Sitzungen, Treffen mit Freunden etc.) - ich will mich bewusst nicht einsperren!

Bei uns gibt es eine Psychosoziale Anstalt, die vom Land gefördert wird - da ich da eher einen Termin bekommen habe als wie bei einem Psychologen, habe ich mich dort angemeldet und hatte jetzt 3 Sitzungen. Die verliefen eigentlich sehr positiv jedoch noch immer ohne Erfolg - mir wird einfach in jeder Situation übel, jedoch traue ich mich nicht übergeben weil das für mich einfach ein fürchterliches Gefühl ist.
Mein Psychologe hat mir jetzt zur Aufgabe gegeben, mich bewusst zu übergeben & das Erbrechen zu erzwingen - naja irgendwie ist das nicht so einfach...
Ich habe das jetzt zwar schon probiert und mir den Finger in den Rachen gesteckt jedoch wieder ohne Erfolg!

Ich muss ehrlich sagen langsam bin ich ein wenig verzweifelt...
Mir wird wirklich fast überall übel und in gewisser Hinsicht ist man einfach eingeschränkt - man kann normale Sachen einfach nicht mehr genießen (Essen gehen, Urlaub fahren, Sitzungen etc.)

Was kann ich dagegen noch machen?
Gibt es wenn, der das gleiche Problem hat und mir Tipps geben kann?

Ich danke euch
LG Renè

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Chancen
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Beitrag Di., 16.12.2014, 21:39

Hallo Renè!

Das was du beschreibst scheinen "ganz normale" Panikattacken zu sein. Es gibt viele Bücher darüber mit Tipps, wie man im Alltag besser damit umgehen kann.

Oft hilft es auch, einfach zu lesen, was da genau im Körper passiert und dass das Gefühl immer wieder von selbst vorbeigeht, weil der Körper irgendwann automatisch übernimmt (vom Hirn) und auf Beruhigungsmodus schaltet. Das passiert aber erst, nachdem man richtig große Übelkeit oder Angst gehabt hat. Dafür verlässlich.
Panikattacken und Angstzustände gehen immer vorbei.

Einen Tipp auf die Schnelle: Wenn du merkst, dass dir übel wird, dann atme langsam und bewusst aus, solange bis die ganze Luft aus den Lungen raus ist. Erst wenn die ganze Luft draußen ist, wartest du bis du automatisch wieder einatmest. Dann lässt du wieder langsam und bewusst die ganze Luft raus und so fort. Nach wenigen Minuten langsamen bewussten Ausatmens werden im Körper Beruhigungshormone ausgeschüttet.

Ein weiterer Tipp wäre, dass du sobald du merkst, dass dir (auch nur ein bisschen) übel wird, du sofort versuchst, dich zu entspannen. Eben mittels Atmen oder mittels bewusstem Rückzug aus einer stressigen Situation. Denn wenn erstmal eine bestimmte Adrenalinschwelle überschritten ist, im Körper, dann kommt es unbedingt zur Panik. Deshalb wäre es wichtig, dass du bei den ersten Anzeichen schon gegensteuerst. z.B. mit Atmen.


Es gibt noch andere Entspannungsmethoden, die deinen allgemeinen Stresslevel reduzieren können: Progressive Muskelentspannung nach Jacobson (mp3s gibt's dazu gratis zum Download im Netz) oder Autogenes Training.

Leg dir mal ein Buch über Panikattacken zu und lies dich in die Thematik ein.

Manchen Leuten helfen auch Rescue-Tropfen.


Was die therapeutische Begleitung betrifft, so musst du dich wohl gedulden. Nach wenigen Sitzungen wird man nicht viel spüren. Therapie ist eine langfristige Angelegenheit. Aber es lohnt sich dabei zu bleiben.
Wichtig ist, dass du deinen Therapeuten magst und ihm vertraust.

Wenn du denkst, dass er unsympathisch ist oder er Blödsinn von dir verlangt (versuchen, sich zu übergeben), dann wechsel den Therapeuten.

Sowas hat ansonsten wenig Sinn.


Hattest du in letzter Zeit emotionalen Stress? Krach mit Freundin? Streit mit Eltern? Stress auf Arbeit? Ist irgenjemand krank geworden oder gestorben? Musstest du dir Sorgen machen um irgendjemanden? Hast du jemanden verloren? Hast du eine bestimmte Hoffnung verloren? Plagen dich finanzielle oder existenzielle Sorgen?
Wolltest du gerne mit deiner Freundin zusammenziehen? Wolltest du es mehr als sie? Wollte sie es mehr als du?
War da irgendwas in den letzten Wochen oder Monaten. Kann auch schon etwas länger her sein. Irgendein emotionaler Aufruhr?

Chancen


hochi123
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Beiträge: 2

Beitrag Di., 16.12.2014, 21:58

Hallo

Vielen Danke für deine rasche Auskunft.

Den Tipp mit der "Entspannungsübung" werde ich auf alle Fälle probieren - vielleicht ist das ja genau der Knackpunkt...

Ehrlich gesagt bin ich mit meinem Therapeuten sehr zufrieden! Er geht auf mich ein & versteht mich.
Das mit dem übergeben ist eigentlich von mir gekommen - er hat dessen dann zugewilligt!

In letzter Zeit war natürlich der Umzug im Mittelpunkt!
Das ich den Umzug mehr wollte als meine Freundin kann ich nur bestätigen - wir haben uns jedoch schnell geeinigt & es hat alles gepasst - sie zweifelt nicht, dass wir diesen Schritt gewagt haben & jetzt sind wirsehr glücklich!
Wir verstehen uns besser den je und ich habe sie wirklich sehr, sehr gern

Das mit dem Geld ist so eine Sache - durch den Umzug bleibt mir am Ende des Monats natürlich viel weniger als wie ich noch bei meinen Eltern wohnte. Ich habe jetzt keine Schulden jedoch ein Ziel in den nächsten zehn Jahren ein Haus zu bauen. Auf das spare ich jetzt schon aktiv hin & durch den "Verlust" des Geldes rch die Miete, Essen etc. bleibt da natürlich ein bisschen weniger.
Ich denke jetzt halt viel mehr mit und leiste mir weniger (weil muss das jetzt sein)!
Das ist natürlich eine bedrückende Situation...

LG Renè

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mikra
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Beitrag Fr., 19.12.2014, 01:48

Hallo Hochi123

Herzlichwilkommen hier im netten Forum!

Angefangen hat alles mit dem Umzug in eine neue Stadt - wir waren beim IKEA um ein paar Möbelstücke zu kaufen und auf eins zwei ist mir übel geworden
Kann das sein, dass du auf irgendeinen Stoff alergisch reagierst das du noch gar nicht weist ?
Hast du schon mal einen Alergietest machen lassen?
Es gibt leider Stoffe die richen so , das haut sogar den stärksten Mann um!
Bei mir war das so ich habe mal Dämpfe von einen Lack gerochen, das war so arg das ich sogar ein paar Minuten nichts gesehen habe!
Das mit der Angst kenne ich, damit kenne ich mich aus!
Gedanken haben Kräfte, dass heist sie können denk Körper beeinflussen. Gedanken entstehen in unseren
Unterbewustsein. Unser Unterbewustsein ist wie ein Programm auf den Computer. Das Unterbewustsein steuert unsere Gedanken!
Ein Programm kann man jederzeit ändern! Bei dir hat sich das Programm eingebrannt, bei Schmerz merken wir
Menschen uns Sachen schneller als wenn ein Erlebnis angenehm ist!
Und dein Erlebnis damals war sicher nicht ganz angenehm!
Du hast jetz Angst das dir das jedesmal passiert mit der Übellkeit, daher ist das die selbsterfüllende Prophezeiung!
Jedes mall wenn du wo bist, was dir wichtig ist, muss es dir schlecht werden!
Dein Programm lautet also, du bist Nervös es ist dir wichtig also bitte das Gefühl = Übelkeit
Das ist ganz normal! Das hat jeder Mensch! Bei manchen wird es schwindlig und andere bekommen wie aus den
nichts Herzrasen!
Und bitte nicht den Fehler machen, nicht ans Erbrechen denken! Ein "Nein" versteht uns Unterbewustsein nicht!
Wenn du denkst bitte nicht übel werden! Das ist für deine Gedanke als Auforderung fürs Übelwerden!
Daher lerne dich zu entspannen wenn dir etwas wichtig ist! Versuche die darauf zu freuen.
Um das Programm zu ändern musst du trainieren! Ein Sportler muss auch trainieren um seinen Körper zu vormen!
Fange mit kleinen Schritten an! Setze dich damit bewust aus! Gehe mit deiner Freundin essen, am besten beim Imbissstand oder ähnlich. Es wird der Gedanke kommen es könnte dir übel werden! Das Gefühl kommt und denke jetzt dann daran es geht mir besser und ich werde entspannter mein Bauch entspannt sich das Gefühl wird kleiner und kleiner biss es verschwindet! Freue dich auf das Essen!

Denke bitte daran Angst ist eine Schwäche! Und Schwäche kann man trainieren! Nur Mut!

Es wird zwar nicht sofort funktionieren, weil leider unser Körper nicht so schnell reagieren kann, unsere Gedanken sind leider schneller als unser Körper!

LG!

Mikra
Erich J. Lejeune, Unternehmer (1944 - )
„Wer sein Glück anderswo sucht, als in sich selbst, wird es nie finden.”

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