Psychosomatik verstehen - das ICH entdecken

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.

LynnCard
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Beitrag Mo., 25.05.2015, 07:06

Mir ergeht es im Moment ähnlich, ich muss den Punkt Angst zuerst noch etwas verarbeiten. Bei mir lässt die Angst definitiv nicht nach, wenn ich sie als solche wahrnehme. Aber ich versuche, mein Leben zu verändern und mich zu motivieren. Vielleicht ändert sich ja dadurch etwas, indem ich mich einfach insgesamt wieder sicherer fühle, auch durch gute Pläne, vor allem eine bessere Tagesstruktur. Vielleicht kann ich bald mehr sagen, aber so richtig greift es noch nicht, auch wenn ich durchaus Hoffnung habe durch meine Arbeitsvisionen.
LG Lynn

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LynnCard
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Beitrag Mo., 25.05.2015, 18:59

LynnCard hat geschrieben:Dadurch lässt sich schon mal ein Teil der Angst abbauen durch Selbstberuhigung, Reflexion, Intuition etc.

Aber irgendwo lässt sich das wahrscheinlich nicht auf ein ganz niedriges Level reduzieren (was jedoch wünschenswert wäre), gerade wenn wirklich Anforderungen von Außen bestehen und Erledigungsdruck herrscht, man also "handeln muss". In diesem Punkt wäre die Flucht nach vorne sicher besser als eben das Vermeidungsverhalten.
Das wäre die Richtung, die ich angehe in der Angstbewältigung: Selbstberuhigung, Reflexion, Intuition, Flucht nach vorne.
LG Lynn


LynnCard
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Beitrag Mo., 25.05.2015, 19:50

Wenn ich die Angst aus der unbewussten Psychosomatik ans Licht zerren konnte und sie jetzt spüre, sollte es doch in einem weiteren Schritt auch möglich sein, sie abzubauen und weiter daran zu arbeiten. Es braucht eben Zeit, die ich mir geben will.

Theoretisch weiß ich, wie ich die Angst abbauen muss, aber gefühlsmäßig hinke ich dabei immer wieder nach. Vielleicht deshalb, weil ich die Angst zuerst zum Vorschein bringen musste und es erst jetzt möglich wird, mich ausreichend mit ihr auseinanderzusetzen. Vorher war es eher ein Stochern in einer Angstsymptomatik, jetzt geht es um das direkte Anschauen meiner Angst dahinter.
LG Lynn

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Bumpam
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Beitrag Mo., 25.05.2015, 20:01

Hallo Lynn,
ich wollte irgendwie gerne dalassen, wie tapfer ich das finde von Dir, die Angst so anzugehen!
Ich habe gegen meine leider so gut wie gar keine Strategien bisher. So wie Du, sie richtig anschauen, unvorstellbar...
Ich wünsch Dir von Herzen Erfolg dabei!
Liebe Grüße, Bumpam

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Bumpam
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Beitrag Mo., 25.05.2015, 20:09

Hallo Silence,
habe mit großem Interesse "nachgelesen" - und musste schmunzeln bei:
SoundOfSilence hat geschrieben: Also - das Symptom (egal ob Schmerz, Luftnot, Durchfall, Derealisieren etc) ernst nehmen, als Hinweis nehmen, als Anstoß für Veränderung nehmen (wenn man kann) - aber es nicht an sich zum Drehpunkt des Lebens werden lassen, nicht schon in der "Angst vor der Angst" versinken. Die Kunst soll mir mal jemand vormachen...
Ja, also ich bin das dann jedenfalls auch nicht
Habe aber immerhin heute einen Etappensieg im "angst vor der Angst" Kampf errungen: Vermeidungsverhalten beendet - laufen gewesen, Stelle der Todesangst passiert (mit pseudopectanginösen Beschwerden, schönes Exempel für Somatisieren), weitergelaufen - HA!
Da musste ich an Euch hier denken.... und an diesen Austausch, der hat irgendwie mitgeholfen, und ich bin dafür SEHR SEHR SEHR dankbar!!!!!
Alles Liebe, Bumpam


LynnCard
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Beitrag Mo., 25.05.2015, 20:48

Liebe Bumpam

Es freut mich, dass Du bereits einen Fortschritt verbuchen konntest! Was den Sport betrifft, gehört dieser auch zu den ganz wichtigen Trainingsmöglichkeiten der exekutiven Funktionen laut neurowissenschaftlichen Erkenntnissen, siehe das von mir bereits empfohlene Buch unten. Leistungssportler haben grundsätzlich weniger Ängste, das ist erwiesen.
LynnCard hat geschrieben:Sabine Kubesch, Exekutive Funktionen und Selbstregulation (Neurowissenschaftliche Grundlagen und Transfer in die pädagogische Praxis).
LG Lynn

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SoundOfSilence
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Beitrag Mo., 25.05.2015, 21:26

Hey Bumpam!!
Das lese ich sehr gerne!!! Und ich werde (versuchen) morgen daran zu denken, wenn ich meine übliche vor-therapie-panikattacke bekämpfe, die immer dann besonders schlimm ist, wenn der übliche Rhythmus gestört ist (Feiertag )...
Also, du bist für morgen mein Vorbild des Tages

Und das Angst-angucken steht somit morgen auch auf dem Stundenplan... Ich hoffe, dass ich voran komme...
Denn Angst bekämpft man mit Wissen, richtig?

Gute Nacht
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ElenaStudi
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Beitrag Di., 26.05.2015, 09:40

Liebe Mitglieder!
Ihr habt etwas schlimmes erlebt und leidet unter Flashbacks? Ich würde gerne mit euch sprechen.
Im Rahmen meiner Bachelor-Arbeit suche ich Betroffene.
Natürlich bleibt alles anonym und es wird nichts publiziert.
Gern möchte ich unterschiedliche Betroffene befragen, wann Flashbacks auftreten, wie sie sich äußern und was der Auslöser sein könnte.
Natürlich möchte ich euch hier nciht belästigen! Und es nimmt sicher nicht viel Zeit in Anspruch.
Alles Gute
E.

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SoundOfSilence
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Beitrag Di., 26.05.2015, 09:51

Hi Elena!
Ich schlage vor: wer Interesse daran hat nimmt zu dir Kontakt auf per PN - und der Thread hier bleibt ansonsten vom OT verschont. Du hast ja einen eigenen Flashback Thread!!
Dort schreibe ich gleich ein paar Fragen.
(böse bin ich dir nicht, will nur jetzt hier nicht vom Thema zu weit abschweifen)
LG
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SoundOfSilence
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Beitrag Di., 26.05.2015, 20:07

Guten Abend

Ich habe alles gegeben und meine voraussagbare Panikattacke überlebt/ausgelebt/durch- und ausgestanden - was bleibt mir auch sonst übrig? Die Angst vor der Angst wäre damit ein weiteres Mal besiegt. Nur die Angst an sich - die trau ich mich nicht mal anzuschauen. Jedenfalls diese nicht. Denn eigentlich wäre das ja DAS Thema für die Therapie. Warum überfällt mich Panik, bevor ich zu ihnen komme, Herr Therapeut? So könnte ich das patientenverschlingende Monster hinter der Couch (wenigstens nicht unterm Bett) fragen. Einmal haben wir das Thema gestreift. Horror. Geht gar nicht. Also kämpfe ich die Angst vor der Angst zurück und lebe (nur) noch mit letzterer, immerhin. Ein Etappensieg.
Da würde mir meine VT-Thera von vor Jahren sicherlich zustimmen. Und das Monster-hinter-der-Couch müsste wohl mit den Augen rollen (es hält sich selber eben für absolut ungefährlich).

Aber dafür haben wir uns andere schöne Sachen angeschaut, Gefühle in der Hauptsache, und was ich alles anstelle, weil/damit ich sie nicht fühle. Er war aber ganz begeistert von meiner (neuen) Einsicht in die Zusammenhänge Nur fühlen ging heut mal gar nicht (vielleicht weil ich nur eine Angst vor x am Tag besiegen kann?), und an dem wichtigsten Punkt bin ich ausgestiegen Nun gut - aufgeschoben, nicht aufgehoben. Die Quittung jedenfalls kam prompt, Symptomatik noch auf der Heimfahrt...

Bevor ich ausgestiegen bin, konnte ich noch feststellen, dass ich es nicht mehr leugnen kann, dass ich in meiner Brust mindestens 2 Seelen beherberge (um es mal mit Goethe zu sagen), die leider nicht dasselbe wollen. Und das mehr KOOPERATION wohl eine Lösung wäre - nur da wehrt sich dann alles in mir ("Iiiie, Monster, mach das weg, mach das weg..." HABE ICH GEDACHT, gesagt habe ich es natürlich nicht.)

Und noch ein weiter Aspekt an PSYCHOSOMATIK bzw am ICH habe ich entdeckt (eigentlich schon gestern, nur war ich mir da nicht so sicher): Wenn ich echt angeschlagen bin, sozusagen der Trainer schon das Handtuch greift, dann reicht DIE ANWESENHEIT EINES MENSCHEN um Symptome zu verstärken/auszulösen. ICH hat/b dann eine ALLERGIE auf Mitmenschen
Was soll ich daraus wohl noch machen???

Liebe Grüße,
Silence (hoffentlich noch immer Sound)
Hello darkness, my old friend...


LynnCard
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Beitrag Do., 28.05.2015, 09:07

SoundOfSilence hat geschrieben:Bevor ich ausgestiegen bin, konnte ich noch feststellen, dass ich es nicht mehr leugnen kann, dass ich in meiner Brust mindestens 2 Seelen beherberge (um es mal mit Goethe zu sagen), die leider nicht dasselbe wollen. Und das mehr KOOPERATION wohl eine Lösung wäre - nur da wehrt sich dann alles in mir
Liebe SoundOfSilence

Warum denn ohne Sound?

Wenn Dein Thera begeistert reagierte über Deine neuen Einsichten in die Zusammenhänge, finde ich das erstmal GROßARTIG!!

Dann hat der Thread auch Dir viel gebracht, wie sich zeigt. Und ja, so wie Du schreibst, klingt es auch für mich nach Fortschritt und klarem Durchschauen Deiner Problematik.

Ja, ich denke auch, dass innerer Ausgleich eine Lösung wäre, eben nichts mehr abspalten. Die Angst und überhaupt die Gefühle nicht als Feinde sehen, sondern sie zulassen und ihnen zuhören. Das habe ich für mich so erkannt in letzter Zeit, dass ich nicht nur auf meine Intuition hören sollte, sondern auch meine Gefühle ernst nehmen muss. Sie sind ebenso ein wichtiger Seismograf. Durch das Zulassen der Angst und der Gefühle kann ich den Druck, der dahintersteht, teilweise etwas abbauen. Allerdings fühle ich da so viel Druck dahinter, dass ich auch Ärger empfinde auf die Situation, dann kommt bei mir die Flucht nach vorne und das Bedürfnis nach Beherrschung der Situation. Ich will mich einfach nicht ohnmächtig fühlen, deshalb möchte ich mich in die Lage versetzen, mich nie mehr so fühlen zu müssen. Daran arbeite ich. All diese unruhigen Gefühle, die ich lange abblockte, kommen nun hoch und sie dürfen sein.
LG Lynn

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Bumpam
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Beitrag Do., 28.05.2015, 15:33

Hi Silence!
SoundOfSilence hat geschrieben: Ich habe alles gegeben und meine voraussagbare Panikattacke überlebt/ausgelebt/durch- und ausgestanden - was bleibt mir auch sonst übrig? Die Angst vor der Angst wäre damit ein weiteres Mal besiegt. Nur die Angst an sich - die trau ich mich nicht mal anzuschauen.
ICH finde ja man darf auf gar keine Fall zu viel von sich erwarten (also das gilt jetzt für alle ausser mich, natürlich )
SoundOfSilence hat geschrieben: Ein Etappensieg.
Ganz genau!!!
SoundOfSilence hat geschrieben: Bevor ich ausgestiegen bin, konnte ich noch feststellen, dass ich es nicht mehr leugnen kann, dass ich in meiner Brust mindestens 2 Seelen beherberge (um es mal mit Goethe zu sagen), die leider nicht dasselbe wollen. Und das mehr KOOPERATION wohl eine Lösung wäre - nur da wehrt sich dann alles in mir ("Iiiie, Monster, mach das weg, mach das weg..." HABE ICH GEDACHT, gesagt habe ich es natürlich nicht.)
Nee, das geht tatsächlich nicht - glaub mir, das hab ich ausgiebigst probiert.... (und auch die "mach das weg" Gefühle kenn ich nur zu gut). "Kooperation" fühlt sich zwar bisweilen etwas ... bizarr ist dann wohl das Wort.... an, aber es hilft bei mir definitiv.
SoundOfSilence hat geschrieben: ICH hat/b dann eine ALLERGIE auf Mitmenschen
HHmmm, im Sinn von, Du magst Dich verkriechen - oder eher von Die menschen versetzen Dich in Panik?
SoundOfSilence hat geschrieben: noch immer Sound
... klingst Du für mich jedenfalls schon. Definitiv. Reflektiert und tiefschürfend wie immer.

Ganz liebe Grüße sendet Bumpam

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Bumpam
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Beitrag Do., 28.05.2015, 15:34

Liebe Lynn,
ich habe die Sabine Kubesch jetzt bestellt - Du hast mich endgültig neugierig genug gemacht.
Alles Liebe, Bumpam

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 28.05.2015, 19:23

LynnCard hat geschrieben: Dann hat der Thread auch Dir viel gebracht, wie sich zeigt. Und ja, so wie Du schreibst, klingt es auch für mich nach Fortschritt und klarem Durchschauen Deiner Problematik.
Absolut!!!! Ich finde den Austausch hier sehr, sehr bereichernd!!
LynnCard hat geschrieben:Ja, ich denke auch, dass innerer Ausgleich eine Lösung wäre, eben nichts mehr abspalten. Die Angst und überhaupt die Gefühle nicht als Feinde sehen, sondern sie zulassen und ihnen zuhören. [...] Sie sind ebenso ein wichtiger Seismograf.
Da hast Du Recht, Gefühle SIND tatsächlich ein wichtiger Kompass. Ich habe früher rigoros Entscheidungen nach dem richtig/falsch-Prinzip getroffen, also mit Pro/Contra-Abgleich entschieden und dann auch absolut durchgezogen. Nur - dann hab ich mir (oft) selber dazwischengefunkt (im Zweifel halt mit Symptomen). Jetzt merke ich ja, dass auch die andere Seite mitentscheiden können/dürfen MUSS, damit das Zusammenspiel funktioniert. Also - kooperieren! Nur: Dafür müsste ich die Gefühle endlich einmal längerfristig wahrnehmen können... So bleibt es bisweilen eben recht "bizarr" - wie Bumpam es ganz treffend ausdrückt
LynnCard hat geschrieben: Durch das Zulassen der Angst und der Gefühle kann ich den Druck, der dahintersteht, teilweise etwas abbauen. Allerdings fühle ich da so viel Druck dahinter, dass ich auch Ärger empfinde auf die Situation, dann kommt bei mir die Flucht nach vorne und das Bedürfnis nach Beherrschung der Situation. Ich will mich einfach nicht ohnmächtig fühlen, deshalb möchte ich mich in die Lage versetzen, mich nie mehr so fühlen zu müssen. Daran arbeite ich. All diese unruhigen Gefühle, die ich lange abblockte, kommen nun hoch und sie dürfen sein.
Jaa, genau!!! Du bringst es auf den Punkt! Angst, Gefühle, (evt auch Angst vor Gefühlen), dann hab ich nicht so sicher "zugriff" wie ich gerne hätte, Druck baut sich auf (oder ist die ganze Zeit da, wird aber spürbar) - und dann kommt Wut. Auf mich, auf die Welt, auf das so sein - und dann kommt ganz oft für mich der Ausstieg, mindestens aber der Rückfall (lauter Symptome, keine Gefühle mehr)...
Wo steht da eigentlich nun die Ohnmacht? Erst am Ende, wenn ich "es nicht packe"? Denn da fühle ich mich absolut ohnmächtig, vor allem wenn ich eben nicht nur somatisiere, sondern auch derealisiere. Wenn ich mir selber beim machen zu gucken muss und nicht eingreifen kann. Oder macht der Druck mich ohnmächtig, weil ich nicht weiß wohin damit? Dieser Gedanke, dass sich Gefühle lohnen müssen, dass sie genutzt werden müssen um die Situation zu verbessern (und die gleichzeitige Einsicht darein, dass DAS eben außerhalb meiner Macht liegt)? Oder ist es die Wut, weil die Welt sich ja dieser Regung entzieht?
Ich glaube nicht (mehr), dass es die Gefühle sind, also das Gefühl-fühlen an sich ist, dass mich so ohnmächtig macht, dass ich es ganz unbedingt vermeiden muss, so etwas zuzulassen. Aber was macht es mir so unmöglich? Was verhindert es, dass ich mit mir selber kooperieren und meinen Kompass ablesen kann? Das zu lösen wird eine gewaltige Aufgabe sein - aber zum ersten Mal bin ich selber auch neugierig (wieder ein Gefühl!) darauf - wenigstens ab und an!
Hello darkness, my old friend...

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 28.05.2015, 19:44

Bumpam hat geschrieben:
SoundOfSilence hat geschrieben: noch immer Sound
... klingst Du für mich jedenfalls schon. Definitiv. Reflektiert und tiefschürfend wie immer.

Ganz liebe Grüße sendet Bumpam
Das höre ich doch gerne Manchmal bin ich mir nicht gaaanz sicher, aber im Zweifel helfen mir die Fragen nach "Safe" and "Sound" mich selber zu beruhigen. Das habe ich mal eine irische Mutter zu ihrem schreienden Kind (die Tochter war vielleicht 4) sagen hören "Honey, shhh, you are safe and sound..." - sie war sooo liebevoll, und ich so gerührt - das hat sich eingebrannt bei mir und seitdem habe ich safe & Sound in meinen Wortschatz übernommen


Das mit der Allergie auf Mitmenschen entstand dadurch, dass früher einmal (gaaaanz am Anfang) meine Symptome (unzureichend) mit einer Allergie erklärt wurden, und da war dann immer die Frage "Was hast Du gegessen, woran könnte es liegen, dass Du jetzt wieder xxx hast" - auch das hat sich EINGEBRANNT und ich bin am Wochenende mehrfach in der Situation gewesen, dass es mir eigentlich "gut" ging, und sobald ich einen Menschen getroffen habe, sich Symptome einstellten. Das war so auffällig diesmal, dass sich beim 5. oder 6. Mal der Gedanke einstellte "Hey, Du bist allergisch auf Menschen!" - was natürlich recht ironisch ist. Und dennoch: Ich war angeschlagen, eine Freundin hatte mich unabsichtlich sehr verletzt, und habe das nur unzureichend gespürt, daher auch nicht klären können. Und das Bedürfnis, alleine meine Wunden zu lecken habe ich demnach auch nicht gespürt - es hat sich immer erst dann bemerkbar gemacht (und dann zwingend!), wenn ich eben nicht mehr alleine war... Das ist natürlich nicht ganz neu, aber diese Qualität habe ich noch nie beobachtet an mir selber... Ich versuche es mit Humor zu nehmen - eigentlich zeigt es wohl ein tiefes Misstrauen. Menschen kann ich nur begegnen, wenn ich mich stark fühle. Wenn ich mich schwach fühle, dann klappt das nicht... Und ich rede jetzt nicht von Fremden, oder davor mit angeschlagenen Selbstbewusstsein einen Vortrag vor 150 Leuten zu halten oder so - ich meine ganz normal, bekannte, nette - und gemochte Menschen. Ehrlich gesagt - der Vortrag vor 150 Mann wäre vermutlich eher gegangen, als das Gespräch mit der netten Nachbarin im Hausflur... Dumm ist das. Schwierig. Traurig. Aber auch verständlich, oder? Denn wer verletzt einen am Meisten -doch die Menschen, die man heran lässt... Aber andererseits - wie soll einem irgendjemand helfen, wenn man niemanden an sich heran lässt solange man nicht stark ist?

In dem Zusammenhang muss ich einen wütenden Aufschrei loswerden: Warum zum Geier kann es sein, dass ich einer FREUNDIN mit zusammengebissenen Zähnen, nach langem Ringen mit mir selber, endlich "gestehe" dass etwas "mit mir nicht stimmt", dass ich "aus mir aussteige, derealisiere, dissoziiere" - und die sagt doch glatt "das ist doch ganz normal, das macht ja jeder mal" ???????????????????? Ich würde nicht darüber reden, wenn es darum gehen würde, dass ich mal im Supermarkt stehe und "vergessen" habe, was ich einkaufen will und erst nachdenken oder auf den Zettel schauen muss. Ich rede davon, dass ich den Zustand bemerke und NICHT VERÄNDERN KANN
Was mache ich denn falsch? Muss ich erst in Tränen ausbrechen oder mich von der Brücke werfen, damit die mich ernst nimmt?? Glaubt die mir nicht? Versteht die mich nicht? Oder stelle ich mich an und mache Sachen zum Problem, die ganz normal sind? Ich kriege Hörner

So - genug Dampf rausgelassen! Immerhin spüre ich meine Wut

Einen schönen Abend für Euch!!
LG, Silence
Hello darkness, my old friend...

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