Vollstopfen - danach Diät halten und das seit 20 J,

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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bonny12367
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Vollstopfen - danach Diät halten und das seit 20 J,

Beitrag Mo., 27.10.2014, 09:00

hallo,

leide schon seit über zwanzig Jahren an bing eating. Habe bereits in diversen Therapien viel gelernt und an meine diversen sozialen Defizite (Grenzen setzen etc, selberbewußter werden etc.) dran gearbeitet.

Aber eines habe ich noch nicht geschafft und zwar bin immer noch nach wie vor in dem Modus: Entweder Vollstopfen oder Diät halten. Ganz selten in meinem Leben habe ich es mal geschafft "normale" Mahlzeiten zu essen aber irgendwann kam dann wieder die Spirale mit Überessen und nach dem "fressen" wieder Diät halten.

Meistens ist das so: das ich ca. 6 Tage maßhalte und dann kommt für 1-2 Tage das große Fressen dran.

Kennt Ihr das auch?

LG

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Verocasa
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Beitrag Mo., 27.10.2014, 10:26

Und wenn Du einfach akzeptierst, dass es bei Dir so ist? Wie würdest Du Dich fühlen, wenn Du das könntest?

Bitte nicht gleich abwehren - obwohl das nicht leicht ist, weil gefühlte 1 Mio mal gehörter Widerspruch dazu im eigenen Kopf sitzt - sondern die Vorstellung wirklich mal zulassen und die Erleichterung fühlen, ohne inneren Widerstand und Konflikt das zu leben, was schon so lange so IST - schließlich hat alles Wegwünschen bisher nichts verändert - und nicht immer gegen die Wirklichkeit anzukämpfen ...

Du scheinst de facto, bis auf Deine stressenden Gedanken dazu, ja so klarzukommen - davon ausgehend, dass Du Dich nicht zu dick und nicht zu dünn findest.

Es ist halt ein ungewöhnlicher Essrhythmus, aber ich z. B. sehe ihn nicht unbedingt als schädlich an. Unsere Vorfahren, die Urmenschen, sollen übrigens so gelebt haben: Das Mammut wurde erlegt, und dann futterten alle ein paar Tage lang bis zum Anschlag, danach gabs wieder eine längere Hungerperiode usw. - Es gibt im übrigen Untersuchungen, die gezeigt haben, dass periodisches Fasten für den Körper sogar gut ist. Wie gut häufiges Überessen ist, sei dahingestellt, aber es muss deshalb nicht gleich schaden.

Also: Lass zu, was ist - und dann kannst Du immer noch weiterschauen, aber ohne selbst erzeugten Druck.


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Cheerleader
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Beiträge: 61

Beitrag Mo., 27.10.2014, 10:58

Hallo Bonny, fühl Dich mal ganz lieb gedrückt.Mir geht es ganz ähnlich, allerdings habe ich keinen Wochenrytmus sondern Monate. Seit 8 Wochen pures Binge Eating. Kein Hunger, kein Appetit, kein Geschmack, nur Vollstopfen bis zum Schmerz.
Für mich ist das eine Gewichtszunahme von 16Kilo in 2 Monaten.
Wie geht es Dir denn körperlich damit? Kannst Du Dein Gewicht halten ? Fühlst Du Dich wohl?Bist Du trotzdem fit? Wenn ja, würde ich mich dem vorherigen Schreiber anschliessen und sagen, dass es für Dich normal und gut ist.
Es kommt doch vielmehr darauf an, ob Leidensdruck besteht und nicht, was laut Gesellschaft normal zu sein scheint.
Liebe Grüße,
CHEER

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blade
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Beitrag Mo., 27.10.2014, 11:11

könnte auch eine Blockade im Energiefluss sein

Essen kann dann diese angestaute Energie, welche nicht richtig und in den richtigen Bahnen fliessen kann und den damit steigenden Emotionsdruck
für eine gewisse Zeit abbauen

könnte auch Ausdruck eines tatsächlichen alimentären Mangels sein (paradoxerweise aber durchaus nicht ganz unwahrscheinlich)
unsere Ernährungsgewohnheiten sind leider sehr randomisiert und industrialisiert
das Bingeeating könnte ein Versuch sein (des Körpers) endlich die Quelle für den fehlenden Stoff zu identifizieren (Magnesiummangel zB wird zunehmend ein Problem werden; zB auch wilde Feldhasen haben immer größere Probleme sich ausreichend und ausgewogen zu ernähren)
Diät würde dann das Problem eher noch verschärfen.
Eine Strategie könnte eine ausgewogene Vollwertkost ohne Diät und mit Einschluss von bisher kategorisch ausgeschlossenen Lebensmitteln sein (falls es solche gibt zB weil einem früher davor geekelt hat) unter Verzicht/Reduktion auf/von Substrat-verzehrende Stoffe (Zucker, Weizenmehl;Alkohol;....) - ohne sich aber zu sehr auf den Verzicht zu konzentrieren (eine kleine "Sünde" von Zeit zu Zeit kann im Gegenteil oft eher einen positiven Effekt erzielen)

Vielleicht gelingt auf diese Weise es dieses zyklische (vielleicht gibt es auch Parallelen zu anderen Zyklen? Synchronizitäten?) Problem zu durchbrechen.

Eben den Stoff oder die Stoffe zu identifizieren.
Bluttests zB beim Hausarzt werden kaum was bringen (zB auch Magnesiummangel, welches soweit ich weiss vor allem im Knochen und nicht im Serum sich befindet kann man so weder feststellen noch ausschließen).
Jedoch sollten Stoffwechselprobleme vor allem Diabetes (Heißhungerattacken? Schweissausbrüche? Anfallsweise Nervosität und Zittrigkeit? Vieltrinken und Vielpipi?), was ich laut Ihren Angaben aber als eher unwahrscheinlich einstufen würde, eventuell ausgeschlossen werden (soll Ihnen jetzt keine Angst machen, halte ich wie gesagt für nicht sehr wahrscheinlich in Ihrem Fall)

Ich glaube Schuldgefühle und Stress werden das Problem eher auch noch aggravieren.
Wenn es Sie schon so lange plagt, dann würde ich Ihnen empfehlen wollen sich entspannt aber systematisch, zielgerichtet aber nicht getrieben an der weiteren Lösung zu versuchen. Sagt sich leicht, ich weiss.

Vielleicht liege ich auch mit beiden Ideen daneben und es ist ganz was anderes.
Alles Gute.
abgemeldet

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