Wie erkennt jemand eine DIS an sich?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Dawid13
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Beitrag Fr., 21.11.2014, 20:08

Ich gehe ja nicht aggressiv da dran und versuche sie auszuquetschen... Wenn sie sie selbst ist fängt sie an und fragt mich was passiert ist und sagt welche Gefühle sie hat in welchen Momenten

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Feenya
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Beitrag Fr., 21.11.2014, 20:43

Ich kann dich ja nicht davon abhalten den Hobbyseelenklempner zu geben. Aber ich halte nichts davon, wenn man Angehörige therapiert.
So wie auch ein Chirurg niemals einen Angehörigen operieren sollte. Man hängt zu sehr mit den eigenen Emotionen drin.

Aber tue, was du nicht lassen kannst.
Pfusche noch ein wenig in der Seele deiner Freundin rum. Dann bekommt sie sicher ein Problem, das du in sie hinein "therapierst".

So wie es aussieht fühlt sich deine Freundin eigentlich wohl, wie es gerade ist. Wozu musst du dann an ihr " herumklempnern"?
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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Abbys
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Beitrag So., 23.11.2014, 01:07

Hmm,

also Du hast keine Ahnung was passieren kann, aber pfuscht in Ihrer Psyche rum und versuchst Ihre Vergangenheit aufzudecken.?


Hmm, evtl befrägst da mal nen Artz zu.

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Krang2
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Beitrag Mi., 07.01.2015, 11:14

Wandelröschen hat geschrieben:Na ja, und DIS würde ich schon gar nicht als Krankheit bezeichnen (aber ich weiß, dass es Menschen gibt, die es anders sehen). Es ist ein von der Natur vorgesehener Überlebensmodus.
Das würde ein Schizophrener aber auch sagen.

Zur Unterscheidung würde ich daran denken, daß ein Schizophrener trotz der Spaltung (und zwar Projektion ins Außen, nicht in andere Persönlichkeiten) immer noch eine Person ist, deren Realitätswahrnehmung gestört erscheint (z.B. Stimmenhören, Wahn). Auf diese Konfrontation mit der Realität wird er eher gereizt als verwirrt reagieren. Die Gedächtnislücken werden also nicht dadurch verursacht, daß eine andere Persönlichkeit in seinem Körper war, sondern indem er eigene Handlungen, Gefühle usw. einem Außen (z.B. bei paranoider Schizophrenie bedrohliche Fremde) zuschreibt oder ganz verleugnet (im Gegensatz zu einer multiplen Persönlichkeit "weiß" er aber eigentlich, daß er es war, deshalb reagiert er auf Aufdeckung mit Aggression, Ablenkungsmanövern u.ä.). Bei einer vermuteten Störung dieser Art würde ich aber auch dazu raten, diese von einem Fachmann diagnostizieren zu lassen. Nicht nur wegen der Unbefangenheit und des Lernwissens, sondern schon allein aufgrund seiner Erfahrung (Vergleich mit hunderten anderer Patienten), die eine Diagnose viel sicherer und rascher macht.

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peanuts
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Beitrag Do., 05.02.2015, 07:40

Ich selbst habe eine DIS und kann nur sagen, sei vorsichtig.
Nicht in dem Sinne, dass Deine Freundin gefährlich ist sondern bei dem was Du tust.
Alleine schon, dass Du ihr eine DIS "unterstellst" finde ich etwas merkwürdig.
Bei mir wurde sie nicht festgestellt durch Laien oder Menschen die meinen irgendwas zu sehen, sondern durch Diagnostik. Das bei einem ambulanten Psychotherapeuten sowie bei einem sationären Aufenthalt.
Nehmen wir mal Variante 1, dass sie keine Dis hat und Du mit ihr aber dabei bleibst, dass sie eine hat.
Dann verennt ihr euch in etwas. Deutet Symptome falsch. Das wahre Problem wird nicht erkannt und sie nimmt es als Ersatzerklärung.
Variante 2 , sie hat eine DIS und Du sprichst sie an.
Als meine Psychiatein damals den Verdacht ausgesprochen hat, war sie sehr vorsichtig dabei. Aber sie hat auch gleichzeitg gesagt, dass ich an anderen Stellen noch Diagnostik machen soll.
Wenn man dann die Diagnose DIS bekommt ist das wie ein Schlag der auch aufgefangen werden muss, denn irgendwann würde sie erkennen, dass was in ihrem Leben passiert sein muss, dass es überhaupt dazu kam.
Und auch bei den Innenpersonen kam es hier zu einer Kettenreaktion. Die einen hatten Angst, dass sie entdeckt werden, die anderen haben alles getan um nicht erkannt werden und haben Kontakte /Therapien boykottiert.

Das was Du machst ist ein gefährliches "Spiel". Du solltest sie überzeugen zu einem Fachmann/Fachfrau zu gehen und nicht selbst herumdoktern, denn das kann ziemlich nach hinten los gehen.
Ich selbst war in den letzten Jahren sogar in einer Therapie wo vieles schiefgelaufen ist.

Symptome können auch nicht immer eindeutig sei. Jahrelang wurde bei mir z.B. eine Borderlinestörung diagnostiziert, weil sich Symptome teilweise überlappt haben.

Ich hatte dann "für mich" den DIS Test hier auf dieser Seite gemacht als sie neben mir lag und sie wollte ihn dann auch gerne machen.
Ernsthaft jetzt? Ihr macht selbstständig Tests um herauszufinden ob sie eine DIS hat?. Ich habe bei der Diagnostik unter anderem ein "SKID-D" Interviewe gemacht, aber das war nur ein Teilbereich der Diagnostik und nicht irgendwelche skullieren Test aus dem Internet.

Ich finde es sehr gefährlich was Du tust. In ihrer Vergangenheit herum zu kramen. Denn ich weiß selbst wie verworren das sein kann und ich habe das Gefühl, weiß nicht ob es stimmt, dass Deine Freundin sich auch schnell darauf einlässt und mitreißen lässt. Das finde ich persönlich etwas merkwürdig. Denn das würd ich, oder auch andere Innenpersonen von mir, niemals tun. Das hat auch nichts mit Vertrauen zu tun sondern mit Selbstschutz.

Kann nur raten. Pass auf was Du tust und geht zu einem Fachmann. Wenn sie nicht möchte, dann wende Du Dich als Begleiter oder Angehöriger an einen.

Aber höre bitte auf mit so einem Spiel mit dem Feuer.

LG
peanuts


offtheground
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Beitrag Do., 05.02.2015, 10:46

Krang2 hat geschrieben:
Wandelröschen hat geschrieben:Na ja, und DIS würde ich schon gar nicht als Krankheit bezeichnen (aber ich weiß, dass es Menschen gibt, die es anders sehen). Es ist ein von der Natur vorgesehener Überlebensmodus.
Das würde ein Schizophrener aber auch sagen.

Zur Unterscheidung würde ich daran denken, daß ein Schizophrener trotz der Spaltung (und zwar Projektion ins Außen, nicht in andere Persönlichkeiten) immer noch eine Person ist, deren Realitätswahrnehmung gestört erscheint (z.B. Stimmenhören, Wahn). Auf diese Konfrontation mit der Realität wird er eher gereizt als verwirrt reagieren. Die Gedächtnislücken werden also nicht dadurch verursacht, daß eine andere Persönlichkeit in seinem Körper war, sondern indem er eigene Handlungen, Gefühle usw. einem Außen (z.B. bei paranoider Schizophrenie bedrohliche Fremde) zuschreibt oder ganz verleugnet (im Gegensatz zu einer multiplen Persönlichkeit "weiß" er aber eigentlich, daß er es war, deshalb reagiert er auf Aufdeckung mit Aggression, Ablenkungsmanövern u.ä.). Bei einer vermuteten Störung dieser Art würde ich aber auch dazu raten, diese von einem Fachmann diagnostizieren zu lassen. Nicht nur wegen der Unbefangenheit und des Lernwissens, sondern schon allein aufgrund seiner Erfahrung (Vergleich mit hunderten anderer Patienten), die eine Diagnose viel sicherer und rascher macht.

Kann mich Wandelröschen voll und ganz anschließen. DIS an sich ist keine Krankheit, sondern oftmals ein sehr gut funktionierendes System, dass dann zur Krankheit werden kann, wenn es innerhalb des Systems oder von außen aus irgendwelchen Gründen angegriffen/zerstört/verletzt wird und es zunehmend zur Dekompensation kommt. Manche Teilpersönlichkeiten können psychische Erkrankungen haben und das System boykottieren ect.

Und ja, man kann wissen, dass man viele ist ohne unbedingt zu wissen wie viele man ist. Ich glaube nicht, dass es DIE Ego States gibt. Jedes System ist anders. Ich wusste immer, dass ich Viele bin, aber hielt mich nie für DIS, da ich nur diese "Schauergeschichten" aus dem TV kannte und mich damit gar nicht so identifizieren konnte. Ich hab sowohl Amnesien (von denen ich meist aber nur dann mitbekomme, wenn ich dadurch Stunden zu spät zu einer Verabredung erscheine oder ähnliches) und teilweise bekomme ich aber auch wie im Nebel mit, dass jemand anderes grade steuert. Dann habe ich keinen totalen Filmriss, aber ich kann mich nicht an Details erinnern. Allein daheim, hat ein bestimmter Anteil totale Narrenfreiheit bei mir. Kranken tut mein System aber vor allem deshalb, weil manche Anteile verschiedene Interessen zu verfolgen scheinen.

Also, jop, zum Thread Ersteller: theoretisch kann die Freundin Ego States haben und sich darüber bewusst sein oder ein Teilbewusstsein haben. Aber das sollte sie dann fachmännisch abklären lassen, denn ne Dekompensation ist richtig, richtig schlimm (unvorstellbar schlimm) und kann ziemlich schnell im Suizid enden.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Lotosritter
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Beitrag Do., 05.02.2015, 16:59

DIS und Schizophrenie sind aber zwei Paar Stiefel. Zudem gibt es die Schizophrenie nicht, sondern einen Formenkreis seelisch-geistiger Erkrankungen, die unter diesem Oberbegriff subsumiert werden.
Ich bin hier, weil es letztlich kein Entkommen vor mir selbst gibt ...
Mein Blog: http://lotoskraft.wordpress.com

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Sinarellas
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Beitrag Do., 05.02.2015, 20:37

Dawird ehrlich... ganz ehrlich: Hör auf mit dem was du da tust.
Es ist ja löblich, dass du dich um sie kümmern willst, aber du sprichst hier von Dingen und erzählst von Situationen wo du als Therapeut dich aufspielst. Das geht gar nicht.
Würdest du das gleiche mit einem Menschen machen der starke Symptome einer Vergiftung zeigt? Also mal hier ein wenig Tabletten geben, das hilft ja auch anderen oder sowas...
Ich kann schwer ausdrücken, aber ich ertrage dieses "Ich mach auf Therapeut" Getue gar nicht.
Wenn ich schon lese, dass du den Online-Test (?) für sie gemacht hast....aaaaah
Erstens macht das null sinn du kannst nicht für sie sprechen nie und nimmer und auch nix einschätzen.
Zweitens ist der "Test" Schwachsinn und hilft einem Betroffenen (!) höchstens sich bei den Fragen über sich selbst etwas mehr bewusst zu werden.
und... argh.
..:..

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Krang2
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Beitrag Fr., 06.02.2015, 11:46

Ich finde es bemerkenswert, daß ihr diese Online-Tests und die Hilfeversuche von Freunden/Angehörigen alle als schädlichen Mist bezeichnet, aber eine Diagnose nie anzweifeln würdet, auch damit kann man ruhig kritischer umgehen und sie bei Zweifeln von einem anderen Therapeuten bestätigen lassen. Das macht man bei körperlichen Erkrankungen mit mehrdeutigen, zweifelhaften Symptomen doch genauso.

Kompensation ist Zweck sogenannter psychischer Störungen, sonst hätte man sie nicht. Ich finde es Unsinn, da zu behaupten, DIS sei keine Krankheit, Schizophrenie aber schon. Der Krankheitswert wird allein durch zwei Dinge festgelegt: Was die Gesellschaft befindet und worunter der Betroffene selbst leidet (und leider bedingt sich das oft gegenseitig). Wenn jemand mit einer Schizohprenie oder DIS wunderbar lebt und zurechtkommt, dann ist er nicht krank. Aber wenn jemand nur eine leichte Persönlichkeitsstörung hat und sich damit ständig sein Leben ruiniert, ist er viel stärker beeinträchtigt.
Vielleicht ist es also gar nicht so wichtig, einen Namen für das Problem zu finden, sondern die Freundin einfach nur zu fragen, worunter sie leidet und an sich selbst zu schauen, inwiefern man unter ihrem Verhalten leidet bzw. was es auslöst. Bei größeren Problemen ist eine Diagnose natürlich hilfreich, aber sie kann auch zu einer Stigmatisierung führen, d.h. jemand fühlt sich dann erst so richtig krank, obwohl er vorher nur etwas angeschlagen war. Und wer fängt DAS auf, frage ich mich.


offtheground
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Beitrag Fr., 06.02.2015, 12:21

Dissoziation ist tatsächlich per se keine psychische Störung.

Den Rest deines Beitrags versteh ich ehrlich gesagt nicht, Krang2. Irgendwie scheint es nen Nerv getroffen zu haben und vielleicht hilft es,wenn du die Beiträge nochmal in Ruhe durchliest. Denn nirgendwo steht, dass DIS niemals eine psychische Störung ist. Es ging also nicht darum irgendwelche psychischen Erkrankungen herabzusetzen.
Du würdest einem an Schizophrenie erkrankten auch nicht die Neuroleptika wegnehmen und genauso wenig sollte jemand mit einer VIELLEICHT funktionierenden DIS einfach mal eben aus Interesse dekompensiert und krank gemacht werden. Das erklärt sich doch von selbst oder?
Und um das ggf zu diagnostizieren gibt es eben Profis, ebenso selbsterklärend, dass da keine Online-Tests für ausreichen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Krang2
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Beitrag Fr., 06.02.2015, 14:14

Tut mir leid, daß es mißverständlich war (mal wieder). Was ich meinte, war, daß eine genaue Diagnose nur wichtig ist, wenn die Betroffene von sich aus einen starken Leidensdruck verspürt und man ihren Problemen nicht mit "normalen" Hilfsmitteln wie eben Hilfestellungen aus dem sozialen Umfeld beikommen kann. Ansonsten "entstehen" Krankheiten wie selbst erfüllende Prophezeihungen. Könnte noch mehr dazu schreiben, gehört aber hier nicht rein.

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