Cannabis nach LSD-Psychose

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PDaniel
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Cannabis nach LSD-Psychose

Beitrag Do., 29.01.2015, 22:03

Hallo zusammen,
ich bräuchte einen kompetenten Rat zum weiteren Substanzgebrauch. Ich habe vor gut einem Jahr eine substanzinduzierte Psychose (LSD) erlitten, mich davon aber wieder relativ schnell erholt. Vor der Psychose habe ich längere Zeit regelmäßig gekifft, dabei aber nie irgendwelche Probleme, bin auch nicht im geringsten psychotisch oder paranoid geworden. Das LSD hat mich beim ersten Konsum sofort umgehauen. Nun überlege ich ab und zu mit Freunden mal ein kleines Tütchen zu rauchen - meine bisherige Recherche zu dem Thema hat aber widersprüchliche Ergebnisse hervorgebracht. Einerseits kann dauerhafter Cannabiskonsum als Stressor fungieren und somit Psychosen triggern, andererseits habe ich auf mehreren Webseiten gelesen, dass viele Psychotiker nur auf starke Halluzinogene wie LSD oder Stimulanzien wie Kokain psychotisch reagieren und Cannabis problemlos verarbeiten können. Nun frage ich mich, inwiefern die Aussage korrekt ist und ob ich eventuell auch zur besagten Gruppe gehören - schließlich hatte ich noch nie Probleme mit Cannabis.
Ich bin mir bewusst, dass Cannabis eine nicht ganz ungefährliche Drogen ist und dass viele eine Abneigung dagegen haben. Ich möchte keine moralische Diskussion oder sonstiges, sondern nur eine wenn möglich wissenschaftlich belegt Antwort auf meine Frage.
Grüße
Daniel

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Eremit
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Beitrag Do., 29.01.2015, 22:08

PDaniel hat geschrieben:Ich habe vor gut einem Jahr eine substanzinduzierte Psychose (LSD) erlitten, mich davon aber wieder relativ schnell erholt.
Handelte es sich dabei um die Modellpsychose oder eine Psychose, die erst nach dem Konsum auftrat?

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PDaniel
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Beitrag Do., 29.01.2015, 22:19

Vom Rausch ging es direkt in eine Psychose über. Ich habe leider jegliches Zeitgefühl verloren aber denke die Psychose hielt etwa 1 Woche an. Von einer Modellpsychose habe ich noch nichts gehört.


Eremit
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Beitrag Do., 29.01.2015, 23:30

https://de.wikipedia.org/wiki/Modellpsychose

Die Modellpsychose ist der Trip selbst. In Deinem Fall ging die Modellpsychose also in eine "richtige" Psychose über. Nach spätestens zwölf Stunden (nach der Einnahme) hätte sich Dein Zustand wieder normalisieren sollen …

Aufgrund der Sachlage besteht bei Dir also eine besonders hohe Gefahr, weitere psychotische Episoden auszulösen – auch durch Cannabis. Es wäre bei andauerndem Konsum nur eine Frage der Zeit, bis Du, wie man so schön in der Szene sagt, "hängenbleibst" und überhaupt nicht mehr richtig in die Realität zurückkehren kannst. Kurz gefasst: Ich kann Dir nur davon abraten, irgend etwas zu konsumieren, dass weitere Psychosen auslösen kann. Nicht einmal ein kleines Tütchen ist drin, so leid es mir tut …

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PDaniel
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Beitrag Do., 29.01.2015, 23:56

Danke für deine Antwort. Also ist die Aussage, dass viele Psychotiker Cannabis vertragen und nur auf Substanzen wie LSD oder Kokain reagieren, falsch? Und wie sieht es mit psychoaktiven Substanzen wie Alkohol aus? Laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Substanzin ... e_Psychose) können ja auch Alkohol und sogar Tabak Psychosen auslösen.

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mondlicht
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Beitrag Fr., 30.01.2015, 17:49

PDaniel hat geschrieben:Also ist die Aussage, dass viele Psychotiker Cannabis vertragen und nur auf Substanzen wie LSD oder Kokain reagieren, falsch?
Hi, sorry, das ist jetzt nicht moralisch gemeint, aber ich frage mich gerade, was da bei Dir abläuft. Eine wissenschaftliche Absicherung wirst Du für Deine Entscheidung nicht finden. Selbst wenn viele Psychotiker Cannabis vertragen (vertrügen), bleibt es sicher ein hohes Risiko, als bereits psychotisch Erkrankter Cannabis zu konsumieren. Du spielst also mit dem Feuer. Und darum geht es, finde ich. Der Rausch von einem Tütchen Gras ist Dir wirklich so wichtig, dass Du Deine psychische Gesundheit riskierst? Wie gesagt, das ist nicht moralisch gemeint, eher psychologisch. Ich finde das ziemlich aberwitzig.

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PDaniel
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Beitrag Fr., 30.01.2015, 18:39

Mit "wissenschaftlicher Absicherung" meinte ich eigentlich, ob die These, dass viele Psychotiker Cannabis verkraften und nur auf stärkere Substanzen wie LSD oder Kokain reagieren, wissenschaftlich anerkannt ist - nicht ob ich zu einer solchen Gruppe gehöre. Ich möchte ja gerne abschätzen inwiefern ein Risiko besteht, sodass ich anschließend abwägen kann, ob ein Konsum gerechtfertigt werden kann. Natürlich kannst du das anders sehen aber für mich gehört ab und zu ein Rausch mit Freunden einfach zu einer guten Lebensqualität dazu (nicht nur Cannabis aber auch Alkohol und Tabak). Meine Gesundheit liegt mir schon sehr am Herzen, dennoch ist mir die Erhaltung von Lebensqualität, unter anderem durch alkoholische Getränke oder leckerem Essen, auch wichtig, sodass ich versuche einen geeigneten Mittelweg zu finden. Was ich komisch finde ist, dass viele bei Cannabis alamiert reagieren, obwohl doch alle psychoaktiven Substanzen (Alkohol, Tabak, theoretisch sogar Kaffee) zu substanzinduzierten Psychosen führen können. Gegen eine Kippe und ein paar Bier sagt aber niemand etwas. Ich hoffe du verstehst nun, was "bei mir abläuft"

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mondlicht
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Beitrag Fr., 30.01.2015, 23:09

Ich habe Dich, denke ich, schon richtig verstanden. Und eben Dein Ansinnen, auf der Grundlage irgendwelcher "wissenschaftlich anerkannter" Thesen abschätzen zu wollen, ob ein Cannabiskonsum in Deinem Fall zu rechtfertigen ist, finde ich ziemliche absurd. Nach einer überstandenen Psychose nicht diese eigene (miese) Erfahrung einer solchen Abwägung zugrundezulegen, ist nicht nur sehr leichtsinnig, sondern zeugt für mich auch von einem recht rabiaten Umgang mit Dir selbst. Dass gerade Cannabis Psychosen auslösen kann, ist doch wohl unbestritten. Von einer zigaretteninduzierten Psychose habe ich dagegen noch nie etwas gehört. Da verharmlost Du Cannabis, wenn Du es mit Kippen auf eine Stufe stellst. Ich verstehe übrigens sehr wohl, dass ein gelegentlicher Rausch für zur Lebensqualität gehört. Darum geht es mir gar nicht. Die Konsequenzen daraus, die Du hier vorstellst, finde ich allerdings unheimlich.

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PDaniel
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Beitrag Sa., 31.01.2015, 12:03

Warum ist das absurd? Ich finde das ziemlich rational. Wäre die These wissenschaftlich Anerkannt, würde ich ab und zu wieder Cannabis konsumieren. Im schlimmsten Fall erleide ich irgendwann erneut eine Episode, nach der ich den Konsum dann komplett einstellen würde. Ich wäre also wieder einige Wochen ausgeknockt. Im besten Fall hätte ich das ganze Leben lang eine gesteigerte Lebensqualität. Ich verstehe nich, was daran absurd oder gar unheimlich sein soll.

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mondlicht
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Beitrag Sa., 31.01.2015, 14:27

Wieso meinst Du den "schlimmsten Fall" einschätzen zu können, der angeblich in ein paar Wochen vom Tisch ist. Ist das auch Ausdruck Deiner angeblichen Rationalität? Mir scheint, Du hattest noch nicht mit Menschen zu tun, deren Leben durch eine Psychose nachhaltig gestört (oder sogar zerstört) wurde. Da ist es gelaufen mir der Lebensqualität.
Aber Du bist ja noch recht jung ...
"Lebensqualität" so stark an eine bestimmte Substanz zu knüpfen finde ich übrigens für Dein Alter keine so tolle Bilanz. Du kannst doch noch jede Menge Neues entdecken. Warum an alten Erfahrungen eines Rauschzustandes kleben bleiben. Du hast diesen Zustand doch erlebt. Wiederholen lässt sich das eh nicht. Und jetzt erzähl mir bitte nicht, das sei "rational". Studierst Du eigentlich BWL oder so etwas ähnliches?

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PDaniel
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Beitrag Sa., 31.01.2015, 17:04

mondlicht hat geschrieben:Studierst Du eigentlich BWL oder so etwas ähnliches?
Ouch, die Unterstellung tat weh. Nein, zum Glück nicht :D
Ich knüpfe meine Lebensqualität nicht an eine bestimmte Substanz, anderes würde ich auch sehr gerne wieder nehmen (Pilze beispielsweise, den Rausch fande ich übrigens extrem angenehm) aber aufgrund der Grunderkrankung sind Halluzinogene ja vom Tisch. Cannabis wirkt dabei von allen Substanzen psychisch noch am geringsten, deshalb frage ich hier ja, ob ich einen solchen Konsum rechtfertigen kann. Nur weil einen Zustand erlebt hat, heißt das noch lange nicht, dass es dabei bleiben sollte. Cannabis hat mir eigentlich immer geholfen runterzufahren und zu entspannnen. Auch beim Einschlafen hat es massiv geholfen. Und ich werde definitiv keine Benzos oder so nehmen, die mich stark abhängig machen und mich dabei noch nachhaltig schaden.
Ich habe übrigens noch niemanden kennengelernt, dessen Leben nachhaltig durch eine substanzinduzierte Psychose gestört oder sogar zerstört worden ist. Ich war mir bislang eigentlich sicher, dass durch Cannabiskonsum ausgelöste Psychosen nur einige Stunden, vielleicht Tage oder Wochen anhalten. Da werde ich mich wohl nochmal besser informieren...


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Beitrag Sa., 31.01.2015, 21:22

PDaniel hat geschrieben:Also ist die Aussage, dass viele Psychotiker Cannabis vertragen und nur auf Substanzen wie LSD oder Kokain reagieren, falsch?
Ich sage es unter Berufung auf zahlreiche Beobachtungen der "Szene" mal so: ALLE, die sowas bis jetzt behaupteten, waren bereits psychotisch, merkten es aber nicht. Die "Hängengebliebenen" unterscheiden höchstens nur noch zwischen leichten und schweren psychotischen Zuständen. Trotz (bzw. wegen) wiederkehrender psychotischer Episoden war kein Argument, kein Vergleich zu blöd oder zu unlogisch, um daraus nicht eine Rechtfertigung für den Fortbestand des Konsums zu basteln.
PDaniel hat geschrieben:Und wie sieht es mit psychoaktiven Substanzen wie Alkohol aus? Laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Substanzin ... e_Psychose) können ja auch Alkohol und sogar Tabak Psychosen auslösen.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Dass Tabak Psychosen auslösen kann, mag vielleicht möglich sein, ist aber extrem selten. Bei Alkohol sieht die Sache wieder anders aus, wäre für Dich ja auch nun Tabu. Zur Sicherheit wäre es aber durchaus anzuraten, auch mit dem Tabakkonsum ganz aufzuhören. Sauerstoffmangel kann durchaus psychotische Anfälle auslösen (Stichwort Meditation), vor allem, wenn man diesbezüglich eine Disposition aufweist (so wie Du) …
mondlicht hat geschrieben:Der Rausch von einem Tütchen Gras ist Dir wirklich so wichtig, dass Du Deine psychische Gesundheit riskierst?
Wäre es das nicht, würde der Thread ja nicht existieren.
PDaniel hat geschrieben:Mit "wissenschaftlicher Absicherung" meinte ich eigentlich, ob die These, dass viele Psychotiker Cannabis verkraften und nur auf stärkere Substanzen wie LSD oder Kokain reagieren, wissenschaftlich anerkannt ist - nicht ob ich zu einer solchen Gruppe gehöre.
Diese Gruppe gibt es nicht. Zumindest, wenn ich mich auf meine eigenen Beobachtungen berufe. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Konsument "hängenbleibt".
mondlicht hat geschrieben:Ich möchte ja gerne abschätzen inwiefern ein Risiko besteht, sodass ich anschließend abwägen kann, ob ein Konsum gerechtfertigt werden kann.
Ich habe ehrlich gesagt bzw. geschrieben den Eindruck, dass Du weder auf statistische Daten, noch auf Erfahrungsberichte angewiesen bist, wenn es darum geht, Deinen Konsum zu rechtfertigen. Dich sehe ich vor meinem geistigen Auge sowieso schon wieder in der Psychiatrie. Ist immer die selbe Geschichte, habe ich schon x-mal erlebt.


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Beitrag Sa., 31.01.2015, 21:24

PDaniel hat geschrieben:Warum ist das absurd? Ich finde das ziemlich rational.
Auch das habe ich schon sehr oft gehört. Entweder Du willst nicht oder Du kannst nicht verstehen, wo das Problem genau liegt.
PDaniel hat geschrieben:Im schlimmsten Fall erleide ich irgendwann erneut eine Episode, nach der ich den Konsum dann komplett einstellen würde.
Nein, würdest Du nicht. Allein der Thread hier ist schon der beste Beweis, dass Du so eben NICHT handeln würdest. Du würdest sogar noch mehr kiffen und Dir (als auch Anderen) einreden, dass Marihuana Dir sogar gegen Psychosen hilft.
PDaniel hat geschrieben:Ich wäre also wieder einige Wochen ausgeknockt.
Falsch, die Zeiträume werden immer länger. Irgendwann kommst Du nicht mehr zurück, dann wird der Wahn ein Dauerzustand, der nicht einmal mit Psychopharmaka in den Griff zu bekommen ist.
PDaniel hat geschrieben:Im besten Fall hätte ich das ganze Leben lang eine gesteigerte Lebensqualität.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Du hast ja gar keine Ahnung, wie sowas endet.
PDaniel hat geschrieben:Ich verstehe nich, was daran absurd oder gar unheimlich sein soll.
Weil Du es eben entweder nicht verstehen willst oder nicht verstehen kannst.
PDaniel hat geschrieben:Natürlich kannst du das anders sehen aber für mich gehört ab und zu ein Rausch mit Freunden einfach zu einer guten Lebensqualität dazu (nicht nur Cannabis aber auch Alkohol und Tabak).
Je mehr psychoaktive Substanzen konsumiert werden desto früher kommt es zum "Hängenbleiben".
PDaniel hat geschrieben:Meine Gesundheit liegt mir schon sehr am Herzen, dennoch ist mir die Erhaltung von Lebensqualität, unter anderem durch alkoholische Getränke oder leckerem Essen, auch wichtig, sodass ich versuche einen geeigneten Mittelweg zu finden.
Nach der ersten Psychose gibt es keinen Mittelweg mehr. Diese Illusion macht sich so gut wie jeder betroffene Konsument. Sucht ist eben Sucht.
PDaniel hat geschrieben:Was ich komisch finde ist, dass viele bei Cannabis alamiert reagieren, obwohl doch alle psychoaktiven Substanzen (Alkohol, Tabak, theoretisch sogar Kaffee) zu substanzinduzierten Psychosen führen können. Gegen eine Kippe und ein paar Bier sagt aber niemand etwas.
Doch, sehr wohl. Auch Alkohol und Koffein sollten von nun an Tabu sein. Dazu gibt es mittlerweile sogar wissenschaftliche Daten.
PDaniel hat geschrieben:Ich knüpfe meine Lebensqualität nicht an eine bestimmte Substanz, anderes würde ich auch sehr gerne wieder nehmen (Pilze beispielsweise, den Rausch fande ich übrigens extrem angenehm) aber aufgrund der Grunderkrankung sind Halluzinogene ja vom Tisch.
Okay, bei Dir ist wirklich bereits Hopfen und Malz verloren. Du begreifst ja nicht einmal, was Du selbst schreibst.

So ganz nebenbei: Psilocybin ("Pilze") zählt übrigens auch zu den Halluzinogenen …
PDaniel hat geschrieben:Ich habe übrigens noch niemanden kennengelernt, dessen Leben nachhaltig durch eine substanzinduzierte Psychose gestört oder sogar zerstört worden ist.
Tja, Du bist noch jung und hast augenscheinlich keinerlei Erfahrungen vorzuweisen.
PDaniel hat geschrieben:Ich war mir bislang eigentlich sicher, dass durch Cannabiskonsum ausgelöste Psychosen nur einige Stunden, vielleicht Tage oder Wochen anhalten.
Wie kommst Du nur auf sowas?
PDaniel hat geschrieben:Da werde ich mich wohl nochmal besser informieren...
Das nehme ich Dir ehrlich gesagt nicht im Geringsten ab.

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PDaniel
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Beitrag Sa., 31.01.2015, 22:31

Vielen Dank für deine Antwort, hat mir sehr geholfen. Das mit den Pilzen war von mir nur ungünstig formuliert, ich weiß, dass psilocybin zu den Halluzinogenen gehört. Nur von deiner Aussage zum Alkohol/Tabak/Koffein bin ich etwas schockiert, da der Arzt in der Psychiatrie gesagt hat, dass Alkohol nichts mit einer Psychose zutun hat und die "Mitinsassen" täglich in großen Mengen koffeinhaltige Getränke konsumiert und in noch größeren Mengen Zigaretten geraucht haben. Das hat anscheinend niemanden gestört. Naja bezüglich dessen werde ich bei meinem nächsten Termin wohl den Neurologen befragen.


Eremit
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Beitrag Sa., 31.01.2015, 22:59

PDaniel hat geschrieben:(…) da der Arzt in der Psychiatrie gesagt hat, dass Alkohol nichts mit einer Psychose zutun hat (…)
https://de.wikipedia.org/wiki/Delirium_tremens

(Um nur ein Beispiel zu nennen)

Oder bezieht sich die Aussage des Arztes darauf, dass in DEINEM Fall nicht Alkohol der Auslöser für die Psychose gewesen sein kann, weil bei Deiner Einlieferung kein Alkohol in Deinem Blut gefunden wurde? Da müßtest Du Dich schon genauer ausdrücken.
PDaniel hat geschrieben:(…) und die "Mitinsassen" täglich in großen Mengen koffeinhaltige Getränke konsumiert und in noch größeren Mengen Zigaretten geraucht haben. Das hat anscheinend niemanden gestört. (…)
Das hat verschiedene Gründe.

Einerseits pfeiffen die meisten Ärzte in Wahrheit auf ihre Patienten. Andererseits will man Psychotikern nicht gewohnte Rituale wegnehmen (wozu eben auch der Konsum solcher Substanzen zählt), da das wiederum neue Anfälle auslösen kann. Allerdings führt wiederum der (gesteigerte) Konsum (von Tabak, Koffein und Alkohol) über kurz oder lang zu neuen Anfällen. Genau das ist das Dilemma von suchtkranken Psychotikern …
PDaniel hat geschrieben:Naja bezüglich dessen werde ich bei meinem nächsten Termin wohl den Neurologen befragen.
Eigentlich solltest Du Dich selbst schlau machen und praxisbezogen praktisch alles über das Thema lernen, was es zu lernen gibt – wenn Du auch nur halbwegs KONTROLLE über Dich und Deinen Konsum haben willst. Denn, wie es so schön heisst:

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Und:

Wer sich verlässt, der ist verlassen.

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