panische Angst vor Beruf nach Studium wg. Depr. u. Sphb

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C4ntbuymysk1ll
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panische Angst vor Beruf nach Studium wg. Depr. u. Sphb

Beitrag Di., 30.09.2014, 08:43

Hallo zusammen.
Ich wende mich an euch, da ich eine ziemlich (begründete) Angst vor dem Einstieg ins Berufsleben habe.
Zunächst zu meiner Vorgeschichte. Ich leide seit 10 Jahren unter immer wiederkehrenden Depressionen verknüpft mit Sozialphobie aufgrund eines leichten Kopftremors und hatte auch eine Psychose und einen Klinikaufenthalt hinter mir. Die Ursachen für meine Depression sind sehr vielfältig, aber liegt auch daran, dass ich Idealist, vieles nur Negativ sehe und auch einmal gemobbt wurde - die Ursachen für die Sozialphobie ist einerseits die Depression und wie bereits erwähnt mein leichter Kopftremor. Ich hab in meinem Leben wirklich schon unglaublich viel durchmachen müssen, hab es aber immer wieder geschafft mich aufzuraffen. Momentan studier ich im 5. Semester Informatik, es läuft nicht perfekt, aber ich werde bald meinen Bachelorabschluss in der Tasche haben und plane auch noch ein Masterstudium. Jetzt zu meinem eigentlichen Problem, dass ich wahnsinnige Angst vorm Berufsleben in der IT-Branche habe aufgrund nicht zu letzt meiner Angst vor Menschen bzw. der Angst vor der Angst. Ich möchte mich gerne austauschen, der ähnliche Probleme/Ängste hat. Freue mich auf euere Antworten.
lg Lucas
Wir suchen unser Glück außerhalb von uns selbst, noch dazu im Urteil der Menschen, die wir doch als kriecherisch kennen und als wenig aufrichtig, als Menschen ohne Sinn für Gerechtigkeit, voller Mißgunst, Launen und Vorurteile: wie absurd.

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Hiob
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Beitrag Di., 30.09.2014, 16:43

Ich denke mal, Informatik ist schonmal ein Bereich, wo du nicht unbedingt viel mit Kunden oder Kollegen zutun hast, verhältnismäßig viel Zeit alleine am Rechner verbringst. Kommt natürlich darauf an, wo du arbeitest, wenn du Kundenbetreuer am Telefon bist oder Systemaddi in einer Frma, dann musst du natürlich andauernd die Problemchen der Bürohäschen lösen. Vielleicht suchst du dir was beim Programmieren, Systemeinrichten oder was weiß ich, was es da noch mit "wenig Kundenkontakt" gibt.

Generell ist deine Angst vor dem Berufseinstieg völlig legitim. Die Anforderungen und Erwartungen an die Absolventen steigen andauernd und sind genaugenommen unrealistisch hoch.

Ich würde mich mal nicht von dem Wunschzettelkrempel (Stellenausschreibungen) zu sehr beeindrucken lassen. Sie suchen in den Beschreibungen die Idealkraft (möglichst kostenlos und ohne Urlaub), aber nicht nur du, sondern fast alle anderen auch, sind keine Superhelden. Am Anfang ist Nervosität und eine gewisse Hilflosigkeit normal.

Du kannst dich m.E. entscheiden, ob du die Sache auf soeine Weise eher locker angehst nach dem Motto "ich kann nur das machen, was ich kann, solln sie mich halt ordentlich anlernen" oder aber, du machst deinen Abschluß und pfeifst auf "das Berufsleben"...machst eine größere Pause und suchst dir irgendwann einen Job, wenn du soweit bist und es gern machst, vielleicht auch einen fachfremden. Dann hast du nichts zu verlieren. Die Zeit wo Ausbildung und Kariere eine nahtlose Lienie bildete ist vorbei. Das wird nurnoch für die nachwachsenden Hamster im Hamsterrad als angebliche Normalität aufrecht erhalten, als ideologisches Grundgerüst. Damit diese nicht schon vorher aufgeben. Wenn sie das merken würden, würden sie sich ja nicht als ewige uinbezahlte Praktikanten, dauerbefristete, Nebenjobber und Azubis ausbeuten lassen.

Also entscheide doch einfach, ob du dich zu etwas zwingen musst, was du nicht willst. Abschluss ist super, aber dass du dann so schnell wie möglich verheizt werden musst, das glaube ich nicht. Und dass man die Psychologie dazu mißbraucht, Menschen in den Arbeitsmarkt zu pressen, das ist m.E. kein Geheimnis. Es liegt an dir, das zu hinterfragen und eigene Lebensmodelle zu ersinnen. Du kannst dich auch selbständig machen oder auf Stundenbasis was neben her verdienen. Das Konzept "alle müssen 40 Stunden auf Arbeit gehen" ist ein altes ideologisches Konzept, dem alle nachrennen, aber was aufgrund der gestiegenen Produktivität unmöglich und unsinnig ist. Bereits heute tragen nur 10-20% der arbeitenden Leute zur Versorgung der Menschen bei, alle anderen üben mehr oder weniger Tätigkeiten aus, die allein dadurch, dass sie bezahlt werden zur "Arbeit" werden. Von daher "musst" du garnicht vor soeiner riesen Aufgabe "Berufsleben" stehen...der Gesellschaft hilft es mehr, wenn du etwas findest, was du gern machst und damit angenehm und konstruktiv auf andere und dich einwirkst. Früher gabs das böse Wort "liebevoll" dafür...aus Kostengründen wurde das wohl eingespart...

Hiob

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