Solage hat geschrieben:Der Mensch ist auch sehr anpassungsfähig und passt sich den Lebensbedingungen auch wieder an.
Deswegen sind die meisten Menschen auch in einer Dystopie genauso glücklich wie in einer Utopie.
Solage hat geschrieben:Es gab Zeiten, da haben uns Seuchen dahingerafft, die Lebenserwartung war viel niedriger.
Die Lebenserwartungs sinkt allerdings wieder. Das liegt einerseits an den Folgeerkrankungen durch die Versuchung der Umwelt, andererseits an der zunehmenden Privatisierung der Medizin.
Solage hat geschrieben:In Bezug auf: „Persönliche Freiheit, Privatsphäre, Mündigkeit „ etc. Was war denn da früher besser?
Es gab früher so etwas wie Privatspähre, die gibt es heute nicht mehr. Früher gab es auch keine Drohnen, es gab keine Hirnimplantate zur Affektsteuerung, es gab keine Mustererkennungsprogramme zur Vorhersage menschlichen Verhaltens und so weiter und so fort. Früher gab es die Möglichkeit des Aufstands, das gehört ein für alle Mal der Vergangenheit an.
Solage hat geschrieben:Es ist nicht so gemeint, dass man sich durch die Elternschaft überhaupt erst um andere kümmern lernt, sondern eben darum, dass die Elternschaft bedingt, sich um das Kind zu kümmern. Dass man die Reife erlangt hat seine Bedürfnisse zugunsten des Kindes zurückzustellen. Ist man noch sehr jung oder sehr auf sich bezogen, wächst man durch die Elternrolle automatisch rein.
Genau das ist ein Mythos, es gibt keinerlei Belege für Deine Behauptung. Elternschaft ist nicht mehr, als Kinder zu bekommen, das schließt Fürsorge bzw. die Fähigkeit, sich um Andere zu kümmern, per se nicht ein. Kein Mensch erlangt automatisch Reife oder Mitgefühl, weil er Kinder in die Welt setzt, das ist eine Wunschvorstellung, an der genug Mütter und Väter zerbrechen, weil bei ihnen entsprechende Gefühle trotz Geburt ausbleiben, die Folge sind erdrückende Schuldgefühle, aus denen wiederum keine Liebe für das Kind erwachsen kann. Würde Deine Behauptung mit der Realität übereinstimmen gäbe es nicht so viel für Jugendämter zu tun, genauso für Psychotherapeuten, ganz zu schweigen von Polizisten und Juristen.
Solage hat geschrieben:Wer hat denn jetzt diese Behauptung aufgestellt? Da unterstellst Du was.
Dann lies noch einmal ganz aufmerksam den Text von redred.
Und google, was "Eltern" und "Elternschaft" eigentlich bedeutet.
Solage hat geschrieben:Das Baby schreit, die Eltern wollen aber lieber schlafen. Also, aufstehen Baby stillen und beruhigen. Am Abend eben nicht ausgehen, weil man die Kinder noch nicht alleine lassen kann. Nicht eben mal ein Buch in Ruhe lesen können usw. Das macht man aber normalerweise mit Selbstverständlichkeit ohne darüber nachzudenken. Das ist einfach so.
Aber WARUM macht "man" das? Aus tatächlicher Fürsorglichkeit? Aus Pflichtgefühl? Oder eher aus Angst vor Sanktionen? Oder aus Langeweile (Lebenssinnspender)?
Solage hat geschrieben:Ich lasse jetzt mal die Fälle von Kindesmisshandlungen außen vor.
Genau das ist Teil des Problems: Du siehst einfach weg, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Es gibt kaum eine Familie ohne Kindesmisshandlung in der einen oder anderen Form. Warum glaubst Du haben Psychotherapeuten so viel zu tun, hm?
Solage hat geschrieben:[…] Mit Kindern ist man die erste Zeit manchmal 24 Std. beschäftigt, kann kaum ausschlafen, ist nächtelang wach....usw. Da wird an Urlaub, Freizeit gar nicht mehr gedacht.
Das IST Freizeit.
Solage hat geschrieben:So in etwa. Es ist selbstverständlich sich die erste Zeit für die Kinder zurückzunehmen, damit sie optimal versorgt sind. Egal ob man sich schon immer um andere gekümmert hat oder nicht. Das geschieht dann einfach.
Schau Dir mal die meisten Kinder an. DAS nennst Du optimal versorgt? "Das ist ganz einfach so" ist auch ein sehr schwaches Gegenargument, findest Du nicht?
Solage hat geschrieben:Was das mit dem NS-Regime zu tun haben soll, verstehe ich nicht.
Das ist offensichtlich. Falls der Nationalsozialismus für Dich ein rotes Tuch sein sollte, empfehle ich Dir, Dich mit dem römischen Reich zu befassen, speziell mit den Erlässen zur Reduktion der Kindersterblichkeit. Ist sehr interessant, was man findet, wenn man ein bisschen gräbt.
Wenn sie dann aber da sind, haben wir auch für sie da zu sein. Auch wenn man es manchmal nicht möchte und eine Auszeit möchte. Geht nicht!
Warum erleben dann Kindertagesstätten und Ganztagsschulen einen solchen Boom?