Überforderung während Therapiestunde

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Rubey
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Überforderung während Therapiestunde

Beitrag Mi., 25.11.2015, 16:23

Hallo ihr Lieben,

leider ist mein gestriger Thread durch die Wartungsarbeiten verloren gegangen, ich versuche es nun noch einmal

Seit einiger Zeit suche ich verzweifelt und ohne großen Erfolg eine ambulante Psychotherapeutin, die sich mehr oder weniger mit Traumafolgestörungen auskennt und mit mir arbeiten würde.

Nun habe ich (hoffentlich nur als Übergangslösung) eine Anbindung in einer Ambulanz gefunden und habe alle 3-4 Wochen einen Termin bei einer Psychotherapeutin, die ebenfalls traumatherapeutisch arbeitet.

Ich fühle mich recht wohl bei ihr, sie strahlt eine beruhigende Wärme aus und geduldet sich wirklich sehr mit mir.

Leider fällt es mir sehr schwer mich zu öffnen, ich kann auf die einfachsten und banalsten Fragen nicht antworten, schäme mich und finde selten etwas Brauchbares in meinem Kopf. Ich habe die Verdachtsdiagnose einer DIS und nehme verschiedene Anteile wenn überhaupt nur als Stimmen oder Zeitlücken wahr. Es fällt mir dadurch umso schwerer zu antworten, ich werde mir selbst nicht einig und weiß dann einfach nicht was ich antworten soll. Ein Beispiel:
Die Therapeutin fragte mich, ob ich lebensmüde Gedanken habe und ich war nicht fähig ihr zu antworten. In mir schreien mehrere Anteile JA!, andere möchten keine Hilfe und wollen, dass ich ihr sage, dass mir gut geht..wieder andere sind ganz anderer Meinung..

Ebenfalls merke ich, dass ich es der Therapeutin nicht leicht mache mir in der kurzen Zeit und den großen Abständen zu helfen.

Ich weiß einfach nicht wie ich es überwinden soll, wenn ich ihr versuche zu erklären, dann finde ich keine passenden Worte. Und dass, obwohl es mir sehr schlecht geht, ich benötige Hilfe. Ich mache Dinge während der Zeitlücken, die schrecklich sind, ich möchte mich mitteilen und kann es einfach nicht...

Ich habe ihr nun eine Mail geschrieben, mit der Frage, ob ich ihr vor dem nächsten Termin kurz schreiben darf, mit dem was mir auf dem Herzen liegt. Es ist sicherlich zu viel verlangt für eine Therapeutin, die nun mal keine “richtige“ Therapie mit mir machen kann...

Vielleicht hat jemand von euch ja einen Ratschlag oder ähnliche Erfahrungen gemacht?

Über jede Antwort freue ich mich!

Rubey

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 25.11.2015, 20:33

Schreib es auf und lies es vor. Oder Druck das Post hier aus und gib es ihr.

Könne es sein, dass sich das bessert, wenn du 1-2 Termine pro Woche hast?

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Rubey
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Beitrag Mi., 25.11.2015, 20:44

Danke Für deine Antwort!

Es könnte schon sein, dass mir ein intensiverer Kontakt zu dieser, bzw. einer Therapeutin helfen würde. Aber das geht nun einmal nicht Sie darf/kann mir nur ungefähr alle 3 Wochen einen Termin geben.

Vielleicht schreibe ich die Mail (vorrausgesetzt ich darf ihr schreiben) wirklich sehr ähnlich wie das oben geschriebene...

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Messina
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Beitrag Do., 26.11.2015, 11:35

Hallo!

Ich kenne mich nicht so gut damit aus, aber gibt es keinerlei Alternativen? Alle 3-4 Wochen... Ist bei akuten Problemen wirklich schwierig .
Manchmal muss man einem Menschen den man liebt loslassen, damit er glücklich sein kann auch wenn man selbst daran zerbricht.

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Rubey
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Beitrag Do., 26.11.2015, 12:47

Hey!

Leider wüsste ich keine Alternative. Alle Psychotherapeuten hier in der Nähe sind voll und führen schon gar keine Wartelisten mehr. Ich glaube sie würde mir, wenn sie könnte, wirklich mehr Begleitung geben, allerdings macht die Krankenkasse da nicht mit, da es nun mal nur eine ergänzende Begleitung ist.

Aber naja..wenn ich eh nicht fähig bin offen mit ihr zu sprechen, bzw. überhaupt mit ihr zu sprechen..dann bringt mir eine höhere Anzahl an Stunden auch nicht viel

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Cloverleaf
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Beitrag Do., 26.11.2015, 13:56

Hallo Rubey,

ich würde nicht sagen, dass eine höhere Anzahl an Stunden nichts bringt. Würdest du sie öfter sehen, würde mit der Zeit auch das Vertrauen zu ihr wachsen, ihr würdet wahrscheinlich ganz anders miteinander zusammenarbeiten und vielleicht fiele es dir dann leichter offen zu sprechen. Allerdings ist es wirklich eine verzwickte Situation, dass momentan alle Therapeuten bei dir belegt sind. Gibt es vielleicht in einer benachbarten Stadt noch welche, bei denen du dich vorstellen kannst? Wo der Anreiseweg nicht zu weit ist? Hast du schon mal darüber nachgedacht, in eine Klinik zu gehen? Auf den tiefenpsychologischen Stationen bleibt man ja für gewöhnlich 12 Wochen. Zur Stabilisierung vielleicht vorher auf eine andere Station. Damit hättest du schon ein paar Monate in einem sicheren Umfeld, wo auf dich geachtet wird, du schon anfangen kannst, an dir und deiner Geschichte zu arbeiten. Und eventuell ist dann die Zeit bis zur ambulanten Therapie nicht mehr so lang und du überstehst sie besser, weil du stabiler bist.

Ich war vergangenes Jahr in einer Klinik, weil gar nichts mehr ging. Zu dem Zeitpunkt wäre ich in einer ambulanten Therapie gar nicht gut aufgehoben gewesen. Ich war auf der geschlossenen Station untergebracht, danach mehrere Wochen auf einer offenen zur Stabilisierung, bis es auf die tiefenpsychologische Station ging. Auf meinen ambulanten Platz habe ich insgesamt 12 Monate gewartet.

Ich wünsche dir alles Gute!

Liebe Grüße
Clover
- You can, you should, and if you're brave enough to start, you will. -
Stephen King

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 26.11.2015, 17:17

Rubey hat geschrieben:Hey!

Leider wüsste ich keine Alternative. Alle Psychotherapeuten hier in der Nähe sind voll und führen schon gar keine Wartelisten mehr. Ich glaube sie würde mir, wenn sie könnte, wirklich mehr Begleitung geben, allerdings macht die Krankenkasse da nicht mit, da es nun mal nur eine ergänzende Begleitung ist. (


Dann wende dich an deine Krankenkasse und an die Psychotherapeutenkammer, mit der Liste von Therapeuten wo du schon Absagen erhalten hast und bestehe darauf, dass sie dir Psychotherapeuten besorgen, die in absehbarer Zeit freie Plätze haben! Du hast ein behnadlungsbedürftiges gesundheitliches Problem, du hast ein Anrecht auf Behandlung.

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Messina
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Beitrag Do., 26.11.2015, 19:49

Rubey hat geschrieben:Hey!
Ich glaube sie würde mir, wenn sie könnte, wirklich mehr Begleitung geben, allerdings macht die Krankenkasse da nicht mit, da es nun mal nur eine ergänzende Begleitung ist.
Achso...Wird es wie Notfallsitzungen während der 2Jahresfrist abgerechnet oder gibt es für Ambulanzen extra Regelungen?
Rubey hat geschrieben: Aber naja..wenn ich eh nicht fähig bin offen mit ihr zu sprechen, bzw. überhaupt mit ihr zu sprechen..dann bringt mir eine höhere Anzahl an Stunden auch nicht viel
Aber vielleicht käme das durch das Vertrauen
Manchmal muss man einem Menschen den man liebt loslassen, damit er glücklich sein kann auch wenn man selbst daran zerbricht.

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Rubey
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Beitrag Mo., 30.11.2015, 14:12

Lieben Dank für eure Antworten!

@Cloverleaf

Ich wohne in einer relativ großen Stadt, es gibt also eigentlich genug Psychotherapeuten, aber leider ist auch der Bedarf an Therapie viel zu hoch. Ggf. habe ich nun für Januar/Februar einen Therapieplatz in Aussicht
Sollte dies ebenfalls nicht klappen oder harmonieren mit uns, dann hoffe ich darauf, dass Anfang des Jahres mein Antrag auf Therapiekostenübernahme durch ist. Es würde einiges erleichtern!

Klinik war und ist immer wieder Thema bei mir. Seit meinem 15. Lebensjahr habe ich viele Jahre in Kliniken verbracht, unterschiedlichster Art. Die Erfahrungen waren nie gut, bzw. eher traumatisierend. Deswegen habe ich Angst vor einem erneuten Klinikaufenthalt. Ich habe gerade erst im November einen Aufnahmetermin abgesagt, bzw. verschoben. Nun habe ich Anfang des Jahres einen neuen Aufnahmetermin erhalten. Ich hoffe ich kann mich überwinden..

@münchnerkindl

Klar, eigentlich habe ich recht auf Therapie. Ich komme nur gerade aus einer ambulanten Therapie mit einigen Reststunden (bis Mai lief diese VT). Es ginge dann um einen Verfahrenswechsel, der sowie recht schlecht durchzubekommen sein wird bei der KK.
Also eigentlich doch nicht mehr so viel Anspruch...

@Messina

Ich weiß gar nicht, wie eine Ambulanz abrechnet. Sie sagte mir nur, dass viele Patienten das Angebot der Ambulanz als Ergänzung zur ambulanten Psychotherapie in Anspruch nehmen. Sie bieten auch Gruppenangebote etc. an. Aber an diesen kann ich zur Zeit nicht teilnehmen..

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Rubey
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Beitrag Mo., 30.11.2015, 14:16

Ich habe nun eine Antwort auf meine Mail bekommen, sie würde es gerne ausprobieren, ich darf ihr also vor dem nächsten Termin eine Mail mit schwierigen Themen senden.

Das nächste Problem wäre nur, wie formuliere ich diese Anliegen?..Es ist mir so unangenehm und ich bin mir mittlerweile nicht mehr so wirklich sicher, ob es der richtige Weg sein wird. Vielleicht doch lieber verschweigen?

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