Was ist/war ein Notfall

Hier können Sie Fragen zu Begriffen, Diagnosen und sonstigen Fachworten stellen, die einem gelegentlich im Zusammenhang mit Psychologie und Psychotherapie begegnen oder die Bedeutung von Begriffen diskutieren.
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Schneerose
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 15:18

Ich muss sagen, es verwirrt mich auch. Denn ich genieße das sehr, aber es macht auch schwierig zu unterscheiden was wann wie? Er meint, ich soll ihm vertrauen. Ich schrieb ihm erst mal, ob da eh nichts schief läuft? Darauf er "es läuft nichts schief ".
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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candle.
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 16:15

Schneerose hat geschrieben: Er schrieb er sei für mich da, er sehe manches als Notfall und dann kappt er die Leitung für mehrere Stunden und Antwortet nicht darauf was er mit dem meint? Ich kenne mich Grad echt nicht aus.
Naja, er wird heute auch arbeiten müssen. Wichtig ist doch, dass du im Notfall noch mehr Hilfen hast wie Seelsorge zum Reden oder die Klinik für Notfälle. Er kann ja nun wirklich nicht jeder Zeit erreichbar sein.

candle
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Schneerose
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 17:10

Ich habe mir mittlerweile nochmal alle Nachrichten von ihm durchgelesen, und ich vermute mittlerweile, dass es ein riesen Verständigungsproblem AUF BEIDEN SEITEN IST.
Ich selber merke, dass ich mir oft sehr schwer damit tu, ihm zu folgen, in dem was er mir mitteilt...und er kommuziert, denke ich, das eine oder andere mal sehr undeutlich, ...

alos, ich denke vermutlich liegt da der tatsliche Haken, also ich meine, es bin nicht nur ich, die da zuviel will, sondern auch er, der oft unglücklich ausdrückt, was er meint...
das werden wir besprchen müssen...

soweit, glaube ich, habe ich meine Antwort gefunden.

Besten Dank an euch!
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Benutzer1977
sporadischer Gast
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 17:46

Muss ja nicht jeder denen in denn hintern kriechen!---

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wind of change
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Beitrag Di., 02.02.2016, 00:34

Hallo Schneerose,

ich habe deinen Thread gerade gelesen.

Ich finde es ehrlich gesagt etwas merkwürdig, dass dein Therapeut und du ausserhalb der Therapiezeiten SMS schreibt und euch auch sonst (über messenger (?)) kommuniziert.

Hast du nicht auch mal geschrieben, dass du schlechte Erfahrungen in einer früheren Therapie gemacht hast? (meine ich gelesen zu haben, aber ich bin mir auch nicht ganz sicher)

Mir kommen diese Gedanken: pass auf dass du nicht in eine Abhängigkeit rutschst!
Vielleicht bist du jetzt etwas "befremdet", aber mir kommt einfach der Gedanke "pass auf dass du nicht in eine Abhängigkeit rutschst!"

Vielleicht ist dein Therapeut auch selber unsicher, wie er das Ganze handhaben soll, aber das sollte eigentlich nicht (hier indirekt) zu deinem Problem werden
(und doch ist es vielleicht schon indirekt dein Problem, weil du dich verunsichert fühlst (verständlicherweise) und andererseits sagt er, du sollst dich auf ihn verlassen! (wenn ich das richtig verstanden habe) und du schreibst auch noch, dass du das geniesst (wenn ihr über messenger schreibt, soweit ich richtig verstanden habe)).

Pass auf Dich auf!

LG
wind of change
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
Glaub nicht alles was du denkst (Heinz Erhardt (?))


Alyssa
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Beitrag Do., 11.02.2016, 00:15

Schneerose hat geschrieben: WAS IST ODER WAR FÜR EUCH EIN NOTFALL
WO IHR EUCH BEIM THERAPEUTEN GEMELDET HABT...???
- Situationen, in denen man vor einem Rückfall in sehr schädliches/destruktives Verhalten steht (bzw. der Rückfall gerade vorbereitet wird bzw. stattgefunden hat)
- Situationen, in denen man (aufgrund verschiedener Einwirkungen) nicht mehr Herr über sich selber ist/komplett hilflos ist
- extreme Panik
Schneerose hat geschrieben:und womit sollte man eher allein klar kommen
- Situationen, in denen ein Rückfall in o.g. Verhalten möglich sein kann, man sich aber doch noch irgendwie über Wasser halten kann, und in denen man noch einen halbwegs klaren Gedanken fassen kann
- Situationen, in denen man das hilflos sein vorschiebt, um nicht alleine unangenehme Gefühle ertragen zu müssen
- Situationen, die Angst machen, wo man die Angst aber zulassen, deuten und aushalten kann.

Das setzt natürlich voraus, dass man sich selber/sein eigenes Verhalten in solchen Situationen erkennt oder bereits kennt und auch halbwegs einschätzen kann. Und dass man Tipps und Tricks an der Hand hat, wie man in bestimmten Situationen mit bestimmten Sachen umgehen kann.

Mal klappts = kein Notfall, aber etwas, was man in der nächsten Stunde ansprechen sollte (oder am nächsten Tag per Telefonat).
Mal dreht man völlig ab = Notfall, und da darf der Therapeut dann auch direkt kontaktet werden.

Ich hab bisher einmal einen Notfall gehabt, und das wurde mir nicht übel genommen, sondern ernst genommen.
Ein Mal hab ich es alleine ausgehalten, das aber in der Stunde danach angesprochen.
Und einige Male habe ich es selber geschaft, alleine mit Situationen fertig zu werden, das habe ich dann auch nicht mehr gross in der Stunde danach thematisiert (weil es zeitlich zu lange entfernt war, weil es aktuell wichtigere Themen gab).

Nur so meine ganz subjektive Einschätzung.

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LovisTochter
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Beiträge: 708

Beitrag Do., 11.02.2016, 01:30

Schwierige Frage und vor allem höchst individuell, denn sowohl die eigenen Granzen als auch die der Therapeuten sind ja vollkommen unterschiedlich gelagert.
Für einen Menschen ist es ein Notfall wenn er schlimm getriggert wird, ein anderer versucht dies auszuhalten und damit umzugehen. Der eine Mensch leidet extrem unter Flashbacks, ein anderer kann diese aushalten. Ein Mensch kann seinen inneren Druck nicht bändigen und hat Sorge wie weit es gehen wird, ein anderer kann diesen Druck händeln.
Alle diese Menschen haben Not.
Wer "darf" seinen Therapueten anrufen? Alle? Keiner? Fall 1? Fall 2? Fall 3? Warum Fall 1 nicht? Und so weiter...
ES ist mühselig sich mit anderen zu vergleichen, denn es ist und bleibt individuell.
Was bringt es Dir, wenn ich Dir sage, dass ich anrufen soll, auch privat, wenn ich das Gefühl habe in eine schlimme Dissoziation zu rutschen. Was ist schlimm? Wir, also meine Thera und ich wissenn was bei mir schlimm ist, aber ist mein schlimm für Dich auch schlimm? Meine Not kann für Dich vollkommen profan sein.
Deshalb glaube ich, dass dies wirklich nur mit dem eigenen Therapeuten geklärt werden kann. Denn es geht um die eigenen und die gRenzen des Therapeuten. Und die kennt hier niemand.
Ich kann verstehen, dass man hier nach Hilfe sucht, nach ERfahrungswerten. Dennoch glaube ich, dass diese manchmal auch komntraproduktiv sein können, eben weil es so individuell ist.
Liebe GRüße
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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Lockenkopf
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Beitrag So., 14.02.2016, 20:25

Ich finde diese Definition sehr sinnvoll:


Psychiatrische Krise und psychiatrischer Notfall sind akute Krankheitsbilder in der Psychiatrie.

Der psychiatrische Notfall ist häufig durch eine psychiatrische Krankheit bedingt. In der Regel besteht Lebensgefahr oder die Möglichkeit schwerwiegender Folgen, was ein unmittelbares Eingreifen und eine sofortige, symptomorientierte Therapie erfordert, um dem Betroffenen zu helfen.[1] Eine andere Definition des psychiatrischen Notfalls ist eine Situation, in der eine psychische Symptomatik dominiert, ohne dass primär Erkrankungen aus anderen Fachdisziplinen erkennbar oder nachweisbar sind.[2] Die wichtigsten Notfälle sind Erregungs- und Angstzustände, Suizidalität, Bewusstseinsstörung, Entzugssyndrome und Kataton-stuporöse Zustände.[1][2]

Bei der psychiatrischen Krise steht weniger die vitale Gefährdung im Vordergrund. Sie ist vielmehr vom Zusammenbrechen der individuellen Bewältigungsstrategien des Patienten durch Krankheits- und Umgebungsbedingungen gekennzeichnet. Es ist eine psychiatrische Krisenintervention notwendig.[1]

Die häufigsten Gründe für die Behandlungsnotwendigkeit psychiatrischer Notfälle und Krisen sind Auswirkungen einer bestehenden psychiatrischen Erkrankung (ca. 60 %), soziale Konflikte (25 %), Alkoholmissbrauch (23 %), „seelische Krisen“ (23 %) sowie versuchter Suizid (17 %) bzw. bestehende Gefährdung (13 %).[3]


Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Psychiatrische_Krise
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Jarvis
Helferlein
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Beiträge: 40

Beitrag Mi., 06.07.2016, 15:04

Da gebe ich dir recht Lockenkopf, aber leider ist es eben wie schon oft gesagt sehr individuell. Das heißt jeder empfindet die Grenze dann anders. Das ist wie beim Tauchen wenn du denkst du kannst nicht mehr, dann geht es immernoch etwas weiter - man nimmt das für sich selbst oftmals schlimmer wahr, als es eigentlich ist. Therapeuten sind mir ehrlich gesagt immer etwas suspekt, weil die eigentlich nur ihren Job erledigen - sowas wie Empathie, Mitgefühl ist meiner Erfahrung nach sehr selten dabei - wenn die Therapiestunde vorbei ist, exestiert man für die Therapeuten wahrscheinlich gar nicht mehr - kann man ja auch nicht erwarten, wenn man jeden Tag mehrere Leute mit ihren Problemen behandelt usw wäre es ein Ding der Unmöglichkeit sich um jeden Individuell zu kümmern und in seiner eventuellen Freizeit noch großartig über XY und seine Probleme nachzudenken.

Vielleicht will dein Therapeut dir auch dasselbe sagen wie mein Tauchlehrer vor etlichen Jahren: Wenn du denkst es geht nicht mehr, schaffst du noch locker ein paar Meter. Er sagt dir "Melde dich, wenn es einen Notfall gibt" und sobald du denkst, dass es nicht mehr geht und du ihn jetzt brauchst, sagt er dir "Nein, das ist kein Notfall" - er kennt dich ja und kann vielleicht aus deiner Art heraus ja schon einschätzen, ob es nun ein tatsächlicher Notfall ist oder nicht - um dir eben zu zeigen "Siehst du, du hältst viel mehr aus, als du denkst"

Naja... könnte sein. Nur so ein Gedanke dazu.

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