Wie Arbeitskollegen (freundlich) Grenzen setzen?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Naruna
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Wie Arbeitskollegen (freundlich) Grenzen setzen?

Beitrag Sa., 21.06.2014, 22:12

Hallo!

Auf der Arbeit gibt es zwei Arbeitskollegen, die mich häufiger mal ärgern, irgenwelche dummen Sprüche machen, Sticheleien usw. Also nicht nur mit mir, sondern mit allen. Also es ist dort normal das man sich ärgert, ein bisschen "verars**t" usw. Es sind überwiegen eher harmlosere Scherze, ich empfinde es auch nicht so, dass es die Stufe von "Mobbing" erreicht.

Aber: Es geht mir auf die Nerven. UNd ich habe eigentlich keine Lust auf diese Ebene zu gehen. Ich sehe einfach keinen Sinn darin, meine Arbeitlosen ständig zu "verarschen" oder ihnen irgendwelche Sprüche an den Kopf zu werfen. ich finde das auch nicht besonders lustig.
Aber wenn ich einfach gar nicht darauf reagiere, stehe ich als die da mit der man alles machen kann und die sich nicht wehrt usw. Die wissen ja nicht, dass ich einfach kein Bock darauf habe. Manchmal ist es ja auch ganz witzig, aber nicht täglich.

Wie kann ich also am besten zeigen, wann und wo meine Grenze erreicht ist?

Ich will es mir mit denen auch nicht verscherzen und als Spielverderbin dastehen, aber manchmal würde ich gerne irgendwie deutlich machen, dass es mir reicht ohne das direkt zu kommunzieren.

Vor allem, weil mich manche Dinge dann doch leicht verletzten und ich das alles nicht so spaßig sehen kann (bin allerding auch ziemlich empfindlich).

Und wie ist das bei euch auf der Arbeit...? Gibt es da auch so Leute, die ständig sticheln usw. ?

VG
Naruna

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Eremit
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Beitrag Sa., 21.06.2014, 23:16

Naruna hat geschrieben:UNd ich habe eigentlich keine Lust auf diese Ebene zu gehen.
Eine Ebene darüber ist in der Regel angebracht.
Naruna hat geschrieben:Ich will es mir mit denen auch nicht verscherzen und als Spielverderbin dastehen, aber manchmal würde ich gerne irgendwie deutlich machen, dass es mir reicht ohne das direkt zu kommunzieren.
Unmöglich. Die "Spielverderberin" müßtest Du hinnehmen, erst recht die Tatsache, daß Du das direkt kommunizieren mußt. Besser als die "Spielverderberin" ist allerdings die "Powerfrau", die einem Sprüche reinwürgt, die einen dazu veranlassen, die weiße Fahne zu hissen.

Man kann Menschen nur durch einen Gewaltakt in die Schranken weisen, wenn diese nicht von sich aus gewisse Grenzen respektieren. Ich spreche aus Erfahrung. Man muß sich behaupten, sonst wird einem nur auf den Schädel geschi**en. Der Grad der erfahrenen Aggression bestimmt die Kraft des Gegenschlags. Faustregel: Mindestens doppelt so hart zurückschlagen, dann ist Ruhe im Karton. Nach einem erfolgreichen Gegenschlag allerdings sofort AUFHÖREN. Dann sollte man sich wieder höflich und professionell der Arbeit widmen. So handhabe ich das mittlerweile, und es funktioniert.

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Naruna
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Beitrag So., 13.07.2014, 13:28

Eremit hat geschrieben: Man kann Menschen nur durch einen Gewaltakt in die Schranken weisen, wenn diese nicht von sich aus gewisse Grenzen respektieren. Ich spreche aus Erfahrung. Man muß sich behaupten, sonst wird einem nur auf den Schädel geschi**en.
Ja, das befürchte ich auch.
Nur habe ich darin scheinbar irgendwie keine Übung. In meinem Umfeld, dass ich mir ja im Laufe der Zeit irgendwie selbst zusammengestellt habe, gibt es keine solche Menschen. Solchen Menschen haben automatisch keinen Platz in meinem Leben.
Das ändert natürlich nichts daran, dass sie da draußen trotzdem existieren.

Es widerstrebt mir halt total, den Leute jetzt Sprüche reinzudrücken. Ich finde das auch vollkommen sinnlos, unnötige Energieverschwendung und es nervt mich einfach. Aber vielleicht kann man wirklich mit diesen Menschen nicht anders kommunizieren als eine Form von "Gewalt" einzusetzen im angemessenen Rahmen natürlich.
Ich finde das einfach so überflüssig und alles in mir weht sich dagegen, dass ich mich dann ja doch auf diese "Spielchen" einlassen muss.

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SHG Mobbing Wien
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Beitrag So., 13.07.2014, 20:57

Hallo Naruna, eremit hat leider teilweise Recht. Manchmal nützt es, wenn man zurückmotzt. Manchmal nützt das aber nicht und manchmal veranlasst es die KollegInnen aggressiver vorgehen. Im schlimmsten Fall gerätst Du damit in eine Gewaltspirale. Glasl hat ein Stufenmodell der Konflikteskalation erstellt, samt den passenden Interventionen. Vielleicht hilft Dir das bei einer ersten Orientierung.

Ansonsten: Ausprobieren. Häufig macht man jedoch die Erfahrung, dass, egal wie man sich verhält, das Ärgern fortgesetzt wird.

Eine gute Strategie ist es auch, mächtige Verbündete zu haben. Deswegen ist anzuraten, gute strategische Vernetzungen zu pflegen. Ein gewisses Risiko, in solche unangenehmen Situationen zu geraten, bleibt aber leider immer.

Viel Glück!
Kontakt: shg-mobbing-wien@gmx.at

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Hiob
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Beitrag Do., 24.07.2014, 11:28

So wie es bei Naruna klingt, bemerkt sie die Spielchen noch bevor sie richtig gespielt werden. Und ich vermute, dadurch dass sie es merkt, fühlt sie sich auch noch beleidigt, von dieser eigentlich primitiven Art. Nach dem Motto "wenn du mich ver...schen willst, dann mach es wenigstens so, dass ich es nicht merke". Ich würde vorschlagen, sofort, wenn es wieder losgeht, möglichst im Beisein anderer, zu sagen, dass du das satt hast. In diesem Moment würde ich sogar mal "überreagieren", also nicht sanft, sondern durchaus eine Nummer zu grob. Die Person soll sich ruhig mal ertappt fühlen. Vielleicht ist es ihr sogar peinlich. Bei manchen Geistern weiß man allerdings nie, in wie weit sie zu solchen Regungen überhaupt fähig sind. Wenn es dir aber dort in dem Laden gefällt, würde ich mich nicht vertreiben lassen.


So wie du es beschreibst, Naruna, hab ich es in verschiedenen Firmen eigentlich ausschließlich erlebt. Die einen stumpfen ab und lassen dann alles über sich ergehn (denken, das sei normal), die anderen beißen zurück, wieder anderen ist der ständige Kampf unsinnige Verschwendung von Kraft und Zeit. Wie ich das mit den Kollegen mache? Ich bin der einzige Kollege. *schmunzel*

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Broken Wing
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Beitrag Do., 24.07.2014, 17:55

Hallo Hiob,


D tust mir leid. Du bist unter Frauen der einzige Mann? Ich hoffe, dir gefällt der Job wenigstens.

Sonst kann man Eremith und SHG-Mobbing nur recht geben. Grundsätzlich gilt: Wie der Herr, so des Gscherr. Keine Ahnung, wieso dein Chef nicht dagegen vorgeht. So ein Klima mindert die Leistungsbereitschaft. Und da er sehr viel macht hat, könnte er solchem Treiben rasch einhalt gebieten.
Kommunizieren musst du aber. Durch die Blume sagen hilft nicht.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


Eremit
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Beitrag Do., 24.07.2014, 19:17

Broken Wing hat geschrieben:Keine Ahnung, wieso dein Chef nicht dagegen vorgeht.
Der Chef ist üblicherweise der Initiator.

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Sonnenschein007
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Beitrag Do., 11.12.2014, 18:55

Ich habe eine Kollegin, die mich eigentlich jedes Mal anstänkert und runtermacht, wenn ich ihr ins Fadenkreuz laufe. Sie ist sehr arrogant. Heute war es besonders schlimm und ab Mittag ging es mir (wohl auch wegen einer herannahenden Grippe) ziemlich schlecht. Ich möchte mich nun definitiv vor dieser Giftspritze und ihrer Crew zurückziehen u. so viel wie möglich von zu Hause aus arbeiten, was durchaus möglich ist.

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Christine_Walter
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Beitrag Do., 11.12.2014, 19:33

ich würde ihnen einfach sagen, dass es dich langsam nervt... bei uns gibt es diese sticheleien eigentlich nur so freudnschaftlich. "warste gestern beim friseur? und warum bist du nicht drangekommen?" oder meine zimmerkollegin und ich, wir sagen uns auch immer wieder, dass die jeweils andere nicht arbeiten würde, sich mal den hals waschen sollte etc. aber da weiß jeder, dass es nur jux ist.

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Sonnenschein007
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Beiträge: 224

Beitrag Do., 11.12.2014, 20:27

Ich habe dieser jungen Kollegin heute gleich Kontra gegeben, allerdings nicht die Variante "Du nervst...", sondern irgendetwas aus der Phrasen-Schublade: "Das war aber nicht nett, dass Du das und das zu mir gesagt hast!" (Ehrlich gesagt meide ich diese Irre normalerweise total am Morgen. Denn da ist sie mit ihren Busenfreundinnen alleine da, ansonsten traut sie sich sowas eh nicht vom Stapel zu lassen.)

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