Das Leben - eine Suche!

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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power
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Beitrag Di., 30.09.2014, 20:35

mitplauderin hat geschrieben:jede Generation, so inzwischen meine Erfahrung, hat ihre Herausforderungen.
mitplauderin hat geschrieben: ist es heute der Spagat, allen Erwartungen entsprechen zu wollen/können und was ist gut für mich?
Genau mit dieser Herausforderung komme ich gerade gar nicht klar!

Ich zerbreche mir nun schon seit Tagen und Wochen den Kopf darueber wie ich zufrieden (im Sinne von innerer Frieden erlangen) werden kann. Ich bin seit geraumer Zeit so unruhig, ich habe meinen Lebensweg bzw. meinen Rythmus und meine Ziele noch uberhaupt nicht gefunden. Staendig drehen sich die Gedanken im Kreis was sich gesellschaftliche "gehoert" und was ich aber eigentlich gerne tun wuerde bzw. vielleicht auch sollte, damit meine psychische Gesundheit nicht darunter leidet! Ausserdem stress ich mich damit alles was ich gerne tun will, rechtzeitig unterbringen zu wollen. Ich muss irgendwie immer die Kontrolle behalten koennen. Ich merke jedoch, dass das Leben nicht so spielt!

Genau die oben genannte Herausforderung naehrt meinen Zwang und meine Gedanken. Bsp: ich merke, dass es mir wesentlich besser taete nicht Vollzeit zu arbeiten, aber das stresst mich, weil ich dann Angst habe, ich ende im Alter ev. in Altersarmut od. hab zu wenig angespart zb fuer eine Familie, die viel Geld braucht. Oder ich wuerde gerne vom Job und dem allem drum herum eine Auszeit nehmen, weiss aber gleichzeitig, dass sich das ev. negativ auf den Lebenslauf auswirkt, ganz zu schweigen von der Pension (so es denn noch eine gibt).
Einerseits will ich Flexibilitaet, hauptsaechlich weil ich merke, dass ich mich in diesem engen Korsett der Gesellschaft oft wie zugeschnuert fuehle, andererseits brauche und will ich Sicherheit. Diese hat man jedoch nur, wenn man ein geregeltes Einkommen hat, sprich einem soliden Job nachgeht.
Mir ist es in den letzten 3-4 Wochen nicht gut gegangen und ich hab zum ersten Mal gemerkt, wie schwierig es ist, trotz Depression, Panikattacken und Zwangsgedanken (inkl. wenig Schlaf,...) 40h arbeiten zu gehen. Es war unglaublich anstrengend! Ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob ich das noch 30 Jahre kann... Und ich fuehle mich irgendwie schwach, weil sich das doch alles gehoert und ich aber irgendwie nicht mit der Hamstermaschinerie zurecht komme!

Wenn ich jedoch kuerzer trete, habe ich Angst nicht abgesichert zu sein! Ein ewiger Kreislauf...

Die ganzen Techniken, die ich waehrend der Therazeit gelernt habe, fruchten momentan gar nicht, weil ich einfach nicht genug Zeit fuer mich habe!

LG Power
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Eremit
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Beitrag Di., 30.09.2014, 21:00

power hat geschrieben:(...) andererseits brauche und will ich Sicherheit. Diese hat man jedoch nur, wenn man ein geregeltes Einkommen hat, sprich einem soliden Job nachgeht.
Diese Sicherheit ist reine Illusion, überhaupt ist Sicherheit eine Illusion. Das dürfte auch eines Deiner Probleme sein: Du jagst Dingen hinterher, die nicht existieren (können)...

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power
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Beitrag Do., 02.10.2014, 17:46

@Eremit: wahrscheinlich hast du Recht damit! Mir war bis vor Kurzem nicht bewusst wie sehr ich an diesem Sicherheitsdenken haenge (komisch ausgedrueckt, ich weiss, aber irgendwie weiss ich grad nicht so recht wie ich es sagen soll!).
Mittlerweile wird das richtig belastend...es ist, ja, eigentlich eine Art Zwangsgedanke. Wahrsch ist es sogar einer. Irgendwie komme ich momentan dagegen einfach nicht an. Ich denke, weil von aussen in diese Richtung sehr viel Input kommt. Saetze wie:" Mit Ende 20 solltest du schon langsam am Kinder denken und vorplanen! oder "Hast du dir schon Gedanken ueber die private Pensionsvorsorge gemacht. oder Warum wohnt ihr immer noch zu Miete?"
Das bringt mich ins Gruebeln...und engt mich ein! Ich weiss irgendwie nicht was ICH will! Ich tue mir schwer damit zu unterscheiden, was ich will und was ich mire denke, was ich wollen koennte! Kompliziert??
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BerndSPunkt
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Beitrag Mo., 06.10.2014, 13:07

Es ist, als befände mich auf einer Mission. Ich habe diesen "Sinn des Lebens" auch lang gesucht und es auch zu erst mit den typisch irdischen Begriffen wie Haus, Familie,Erbe,etc. versucht zu betiteln, aber wenn ich es nach all den Jahren auf simpelste herunterbrechen muss, ist der Spruch "Der Weg ist das Ziel", so abgedroschen er auch klingen mag, der einzige ,der wirklich passt. Ich habe irgendwann aufgehört, Dinge "festlegen" zu wollen. Ich habe irgendwann einen spirituelleren Weg eingeschlagen, da der alte Weg einfach "zu forciert" von meiner Seite war. Aktion und Reaktion. Die eigene Bestimmung finden und sich vom Leben leiten lassen. Leider ist es der eizige Weg, den Mensch wirklich beschreiben kann/sollte. Was nicht sein soll,wird nicht. Klar, man sollte versuchen, aber bitte nicht bis zur Selbstaufgabe.
Seitdem ich nicht mehr versuche, einen Standard zu erfüllen, den die Gesellschaft von mir erwartet, läuft mein Leben wieder rund und ich kann atmen,denken und sehen.
Ich vergebe, weil ich schmerzfrei sein will!

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Eremit
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Beitrag Mi., 08.10.2014, 01:57

power hat geschrieben:Ich weiss irgendwie nicht was ICH will!
Das herauszufinden ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Der Rest muß sich dem (erstmal) unterodnen. So einfach ist das in Wahrheit.

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power
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Beitrag Do., 09.10.2014, 18:56

@BerndSPunkt: schoen geschrieben! Ich wuenschte mir, ich koennte auch so leben. Ich moechte es, aber ich tue mir soo wahnsinnig schwer, das Leben einfach seinen Weg gehen zu lassen. Ich fuehle mich in unserer Gesellschaft sehr oft eingeengt. Manchmal habe ich das Gefuehl, ich kann gar nicht mehr atmen, weil man so viele Dinge tun muss, die so gegen den eigenen Lebensrythmus gehen.
Eremit hat geschrieben:Das herauszufinden ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Der Rest muß sich dem (erstmal) unterodnen. So einfach ist das in Wahrheit.
Einfach finde ich das gar nicht!! Aber sicher ein lohnenswertes Ziel, das herauszufinden!
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rainman33
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Beitrag Di., 06.01.2015, 00:36

power hat geschrieben: Manchmal habe ich das Gefuehl, ich kann gar nicht mehr atmen, weil man so viele Dinge tun muss, die so gegen den eigenen Lebensrythmus gehen.
Genau darum geht es ja im Leben..Wege zu finden, das eigene Dasein so zu gestalten, dass man nicht mehr länger oder immer weniger das Gefühl hat, sich im negativen Sinne unterordnen oder Dinge tun zu müssen, die der eigenen Entfaltung, Individualität und Freiheit im Wege stehen..

Ich hab das in beruflicher Hinsicht zumindest soweit geschafft, dass ich seit Jahren selbständig bin und von zu Hause aus arbeite..ich komme zwar grad so finanziell über die Runden..aber ich würd diese Freiheit auch nicht mehr für das 5-fache Gehalt aufgeben..weil es mir jahrelang genauso gegangen ist, wie du beschrieben hast...jede Woche 40 Stunden oder mehr für irgendwelche Tätigkeiten aufopfern, die einem letztlich in keinster Weise weiterbringen, sondern nur dafür sorgen, dass man sich permanent eingeschränkt und fremdbestimmt fühlt..

Ich kann dir zwar keinen konkreten Tipp geben, weil ich dich nicht kenne..aber was du schreibst, klingt zumindest sehr danach, dass es wert wäre, für eine gänzlich neue Perspektive in deinem Leben zu kämpfen..

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