Konflikte spielend lernen

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blade
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Konflikte spielend lernen

Beitrag Di., 18.11.2014, 15:27

Hat jemand Interesse an Rollenspielen um in diesem Thread simuliert Konfliktkompetenzen zu trainieren?

Ich hätte mir vorgestellt mehrere Mitspieler (es kann auch einer/eine mehrere Parts übernehmen) mindestens einer/eine muß aber
Schicksal spielen und entscheiden wie sich die Situation entwickeln soll.
1 Szenario pro Woche (oder länger?).

Erster Vorschlag:
Der Stapellauf der Titanic steht bevor. (Hintergrundrecherche zB Wikipedia oder auch in Lexika/Geschichtsbüchern ausdrücklich erwünscht aber nicht verpflichtend)
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Hiob
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Beitrag Mi., 19.11.2014, 16:17

Ich schätze mal, das geht nur in zeitlichem Zusammenhang. Wenn du eine Antwort erst Tage oder Wochen später liest, braut sich in dir viel weniger zusammen, als wenn du dich wie in einem Chat oder direkt gelesenen Thread richtig aufregst. Worüber willst du beim Stapellauf der Titanic streiten? Darüber, dass die herumstehenden, fähnchenschwingenden Geigen braune Uniformen tragen und die Grünen das nicht politisch korrekt finden, weil es UniformInnen sein müssten?

Hiob


Eremit
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Beitrag Mi., 19.11.2014, 20:02

Hiob hat geschrieben:Worüber willst du beim Stapellauf der Titanic streiten? Darüber, dass die herumstehenden, fähnchenschwingenden Geigen braune Uniformen tragen und die Grünen das nicht politisch korrekt finden, weil es UniformInnen sein müssten?


Dafür hast Du Dir ein Schokozuckerl verdient, Hiob!

Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen:

Was genau willst Du eigentlich trainieren, blade?

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blade
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Beitrag Do., 20.11.2014, 13:44

Hätte mir gedacht eine Rollenverteilung wie in der Geschichte oder an diese angelehnt.
Zum Beispiel Reederei gegen Stapellaufgegner (zB Ingenieur wegen Sicherheitsbedenken).
Man müsste (ich müsste zuerst ein Szenario entwerfen) das ist aber doch ein wenig Arbeit, also wollte ich mich vorher erkundigen ob überhaupt wer Interesse hat.
Ich hab ohnehin nicht jeden Tag Zeit dafür, also wäre das ein eher langfristiges Projekt (so wie Briefschach nur mehr Mitspieler).
Über dei Schicksalsfee bin ich mir noch nicht klar (welche entscheidet zB bei ungewissen Ausgängen), wäre besser wenn die autark ist und je nach Lust und Laune Interventionen setzen könnte.

Dabei hätte man ein mehr oder weniger klar definiertes Ziel, welches man versuchen müsste zu erreichen.
Auch über Konfrontation, Konflikt aber nicht nur.
Eine Art Strategiespiel mit Fantasyelementen und ohne starr feststehende Regeln (so wie im echten Leben), aber nicht ohne starr feststehende Begrenzungen (Schicksal).

Das sich etwas anstaut, eine Spannung aufbauen würde, weil man eben nicht wissen kann wann man endlich etwas, das einem so sehr auf der Seele brennt loswerden kann, so wie es Herr Hiob angedeutet hat, finde ich ja geradezu einen unschätzbaren Gewinn (im Sinne des Trainings). Denn daran bin ich zB im wirklichen Leben schon oft gescheitert. Die richtige Zeit erwarten zu können, sie aber dann auch nicht zu verpassen.

Da ich zB auch von Herrn Hiob (ich tue mir mit dem Du echt schwer, wenn ich eigentlich nicht wirklich weiss mit wem ich es zu tun habe, ich hoffe es stört sich keiner an meiner etwas altmodischen Art, doch ich denke das "Du" nimmt eine Nähe vorweg, die oft ohnehin keinen Bestand haben würde) Beiträge gelesen habe, lesen durfte (danke) welche mir deutlich zeigen, daß ich nicht der Einzige bin, welcher sich große Sorgen macht, habe ich diesen Thread (Faden wird das genannt, ich weiss aber nicht warum. Thema wäre eine Bezeichnung mit der ich eher etwas anfangen könnte) eröffnet.
Das Hirn unser Verstand kann trainiert werden.
Und es sollte möglichst vielfältig trainiert werden.
Früher nannte man das "spielen".

Wenn wir richtig spielen, haben wir vielleicht doch noch eine Chance (der Unterbau ist aber eigentlich egal, denn ein gutes Spiel ist sich selbst allemal genug). Wechseln von linearer Kinetik auf nichtlineare Kinetik (viele der "Hier Schreibenden" werden nicht lineare Kinetik - leider oft im Sinne von Stagnation - aus eigener Erfahrung kennen. Zumindest wissen diese dann aber, daß die Schienenhirne nicht recht haben)
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blade
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Beitrag Do., 20.11.2014, 14:25

ein Forum könnte eine Denkfabrik sein.
im bestmöglichen Sinn dieses Wortes.
Profit-orientiert, aber Profit hier nicht im Sinne von persönlichen Vorteil oder Nachteil für die "Verlierer" gemeint.
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Beitrag Do., 20.11.2014, 22:48

mein Eindruck ist dieser:

auch in "denkenden" Berufen werden Checklisten, Guidelines, Algorithmen, Evidence-basiertes Entscheiden immer dominanter.
das hat zum Teil natürlich Berechtigung
aber
es ist ebenfalls eine massive Einengung des Horizonts von Vielen und zwar von jenen, die eigentlich darauf achten müssten ihren Horizont möglichst weit offen zu halten.
Man kann in kritischen Situationen oder in Situationen, bei denen Entscheidungen auf Basis vieler sich wechselseitig beeinflussender Faktoren natürlich nicht immer alles ausreichend und in Ruhe bedenken, aber es gäbe eine andere Art sich darauf vorzubereiten.

Man kann versuchen Regeln und Checklisten und Vorgehensweisen auswendig zu lernen
und oder

man kann selbst zu einer Struktur werden, die Zusammenhänge tatsächlich begreift (intuitiv aber auch rational, ohne darüber immer genau nachdenken zu müssen)

ich glaube das lernt man am Besten beim Spiel, beim Spiel welches einen nicht von einem bestimmten Ausgang (Belohnungserlebnis) abhängig werden lässt, denn dann engt es sich auch zusehends ein.
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Beitrag Fr., 21.11.2014, 10:32

blade hat geschrieben:auch in "denkenden" Berufen werden Checklisten, Guidelines, Algorithmen, Evidence-basiertes Entscheiden immer dominanter.
Äh - was meinst Du damit?
blade hat geschrieben:ich glaube das lernt man am Besten beim Spiel, beim Spiel welches einen nicht von einem bestimmten Ausgang (Belohnungserlebnis) abhängig werden lässt, denn dann engt es sich auch zusehends ein.
Man kann aber die Steigerung der Konfliktfähigkeit auch als Belohnung ansehen. Insofern widersprichst Du Dir selbst.

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Beitrag So., 23.11.2014, 16:46

Mit dem Auto kann man keine Bergtour gehen.
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Beitrag So., 23.11.2014, 17:02

Wer immer zu weit geht, erreicht nie sein Ziel.
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Beitrag Mo., 24.11.2014, 07:23

Ich hätte einen Vorschlag, Konflikte zu lösen, vorallem, wenn man glaubt, man sei ohnmächtig. Dauert nur eine Minute:


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Beitrag Di., 25.11.2014, 15:09

sicher sehr organisch, aber ob die Gülle da auf fruchtbarem Boden landet wage ich zu bezweifeln.

Konfliktlösung?
Problemanalyse, Zielerreichung?
Macht?

Man hat sich (übelriechend) Luft gemacht, aber was hat es einem gebracht, außer vielleicht die nächste oder übernächste Stufe auf der Eskalationsleiter?
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Beitrag Di., 25.11.2014, 15:41

in einer Zeit in der es technisch und logistisch machbar ist, den Aufenthaltsort, das Konsumverhalten und die psychische Grundbefindlichkeit fast jedes einzelnen Bürgers zu ermitteln (Marktforschung. Erforscht wie sie Surrogate verkaufen kann, Surrogate für Mangelzustände, welche System-immanent sind. Das Bewusstsein für diese Mängel und das Wissen wie man diese benutzen kann um zB die Leute dazu zu bewegen freiwillig Schäferscheisse zu fressen - Danone Actimel - würde eigentlich ein Problembewusstsein voraussetzen)

müsste direkte Demokratie eigentlich machbar sein.

ob man Leute, welche das Volk derartig mit Sch... abfüttern durch noch mehr Sch.... beeindrucken kann?

Nebenbei: Nimm einem Gegner die Ehre und lasse ihm alles andere, dann gewinnst du einen unversöhnlichen Feind.

Wer wird die Sauerei aufräumen müssen, wer wird die Kosten dafür berappen?
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Beitrag Di., 25.11.2014, 15:58

Zuschlagen müsste man dort wo es wirklich weh tut.
Sofern man noch irgendwie an eine Form der möglichen Kommunikation glaubt.
Denn auch Zweikampf ohne Vernichtungsabsicht ist letztlich Kommunikation.
Das klingt vielleicht zynisch ist es aber nicht.

Glaubt man daran, daß Politiker vom Weg abgekommen sind, dann muß man ihnen weh tun, ohne sie aber nachhaltig zu schädigen (denn dann sieht man sie noch immer als Bruder und Schwester). Man sollte ihnen aber keine Beleidigung zufügen, denn das ist eine Verletzung, die man selbst nicht wieder gut machen kann.
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Beitrag Di., 25.11.2014, 16:15

die Politik hat versagt.
das sieht man ganz deutlich.
die Konsequenzen, welche daraus abgeleitet werden sollte man sich aber genau überlegen.
von Clausewitz oder ähnliche Sch..Köpfe würden jetzt sagen Krieg sei die Fortsetzung der Politik nur mit anderen Mitteln und sagen damit mehr über Politik und Demokratie aus, bzw über ihre niederträchtige Einstellung dazu, als ihnen lieb sein sollte.

Ich bin nicht dieser Meinung.
Krieg ist das Mittel - naja Sie wissen schon wen oder was ich meine.

die akzeptable und zivilisierte Variante zur Beendigung dieses zyklisch auftretenden Chaos wäre:

alle Politiker müssen abdanken - jetzt. alle auf einmal. sofort.
sie bekommen genau die Mindestsicherung zugesprochen, die sie in ihrer Legislaturperiode für "Zivilversager" (denn genau da sind sie) erkämpft haben. es soll ihnen frei gestellt bleiben, durch Mehrarbeit mehr zu erwirtschaften (außerhalb der Politik), die Mindestsicherung soll ihnen erhalten bleiben. so generös könnte ein wahres System schon sein.

es soll ein Pool aus befähigten Bürgern ausgewählt werden.
aus diesem Pool werden die freigewordenen Positionen der Politik per Zufall (Los) neu bespielt.

diese Übergangsregierung hat dann eine Legislaturperiode Zeit eine neue Form der Demokratie zu schaffen.
NOGO: NEOFASCHISMUS sobald ein neuer "Hoffnungsträger" auftaucht, weg mit dem in die Mindestsicherung ohne Diskussion.


Die Mindestsicherung wäre meine "Guillotine".
Keine Tod, keine Gewalt.
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Beitrag Mi., 26.11.2014, 16:13

SunTsu, Clausewitz, Macciavelli,....

die Wirtschaft und Marketing richten sich danach, in diesen Kreisen sind das die Weisheitslehren, welche von den Meisten befolgt werden.

und wir richten uns, ob wir wollen oder nicht, weil wir größtenteils gar nicht anders können nach den Diktaten dieser Kriegsherren und Frauen.

das Grundproblem wieder einmal: wie kann ein friedliebender Mensch in Frieden leben, wenn seine Umgebung dies nicht akzeptiert?

Antwort (bisher): er kann es nicht.

entweder lässt er sich unterjochen um den Anschein von Frieden zu erhalten (das tun die meisten Menschen gerade, sie lassen an sich inakzeptable Dinge geschehen ohne nennenswerten Widerstand zu leisten)
oder es ist Krieg (so gesehen hatte Clausewitz schon recht, denn Krieg und Kampf sind unter anderem das Ergebnis von Gegenwehr, trotzdem finde ich ist es schon ein gewaltiger Unterschied ob man Verteidiger oder ob man Angreifer ist)

In der Schule habe ich immer den Spruch gehört: Zum Streiten gehören immer Zwei.
Die Lehrer haben mit diesem Spruch eigentlich immer nur die Opfer/bzw die Angegriffenen geknebelt und die Angreifer damit entlastet.

Ich habe mich schon einige Male erfolgreich zur Wehr gesetzt, doch ich wurde dafür jedes Mal von den Lehrern und den Eltern gehasst!
Zumindest hat es sich für mich so angefühlt.

Wenn Pazifismus zu einer Tyrannei der Feiglinge und des Unrechts wird, dann ist er falsch.
Wenn er auf dem richtigen Fundament steht, dann ist er vermutlich sogar nobel (und vielleicht auch verrückt)
Sicher sollte man für Konflikte nach Lösungen suchen, welche nicht von vorne herein in noch mehr Gewalt ausarten.
Aber das geht eben nicht immer.
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