Neugierlosigkeit

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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hawi
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Beitrag Di., 24.03.2015, 09:36

Hiob hat geschrieben:Wenn dich das Thema inhaltlich nicht interessiert, wie anfangs beschrieben, bitte nicht antworten, lieber blade.
Mir ist klar, dass schwierigere Themen immer die gleichen Leute mit immer den gleichen Antworten und immer gleichen Abwehrmethoden auf den Plan rufen, daher bat ich darum, sich aus dem Threat raus zu halten, wenn man sich angegriffen oder uninteressiert fühlt. Deine Ufo-Gleichsetzungen sind Methodik des Spiegel und der Süddeutschen & Co. und mir natürlich bekannt. Diese Methoden kann man nachlesen, nicht erst in modernen Texten. Ob man sie nachplappern muss, muss man selber entscheiden.
Hiob, wenn in diesem Thread oder auch in anderen, User mit anderen Sichtweisen als deiner, auch mal mit Sichtweisen schreiben, die vermeintlich oder tatsächlich deiner Sicht nicht entsprechen, sind die dann alle nicht am Thema interessiert? Sind all diese Menschen Zombies, gleichgeschaltet, ferngesteuert?

Und wenn so was erwogen wird? Was macht dich so sicher, dass nicht auch du gelenkt bist, lediglich meinst, eigene Neugier zu entwickeln, obwohl auch du womöglich nur nachahmst, nach-empfindest.
Neues, das erstaunt? Lese ich von dir so viel oder so wenig wie von anderen hier.

Natürlich nur meins, aber mein neu, meine Neugier empfinde ich oft, fast immer mit der Gewissheit, dass ich nicht der erste, nicht der einzige bin, der so denkt, empfindet. Zumindest nehme ich es oft, meist an, dass mein neu so neu gar nicht ist, nicht bezogen auf all das, was Mensch bereits vor mir so alles gedacht, empfunden hat.

Auch das dir sicher nicht neu, dennoch hier geschrieben, weil hier ja individuelle Sichten, alle nicht dem Anspruch absoluter Neuheit genügend, geschrieben werden (können, dürfen):
So weitgehend die Neugier anderer abzutun, für Neugierlosgkeit zu halten, als Uneigenständigkeit aufzufassen, zu denken, ist eine falsche Sicht, eine die in dem Bereich jede Neugier vermissen lässt.
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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Hiob
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Beitrag Mi., 01.04.2015, 14:54

Kuckt mal bitte hier, die Leute sind schon irgendwie neugierig, sie jolen und applaudieren und schwenken Fähnchen... sogar wenn eine Horde ausgewiesener Killer kommt, die in bälde wohl ihren eigenen Lebensraum verwüsten wollen. Manchmal kann man nicht besser erklären, wie "reif" unsere lieben Mitmenschen wirklich sind.


http://rt.com/on-air/dragoon-ride-arrive-germany/

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Beitrag Di., 07.04.2015, 12:11

Mir ist grad was aufgefallen.
Eine Gesellschaft, die mehr und mehr Informationen und Erlebnisse konsumiert, wird nach und nach schwerfälliger im Kopf. Sie kann Denken schwerer eigenständig entwickeln. Es werden Muster eingebrannt, die aber mangels themenübergreifenden Aktivitäten/Informationen/Reizen viel schwerer veränderlich sind. Was früher noch leichteste Übungen für Schulkinder waren, beispielsweise den einen Sachverhalt auf den anderen anzuwenden, wird für die modernen Menschen immer schwieriger. Man vermutet, weil man den lieben Zeitgenossen kein unangenehmes Etikett aufdrücken möchte, vielleicht, dass sie bestimmte Zusammenhänge nicht erkennen, und deutet das in mangelnde Neugier.

Mangelnde Neugier klingt einfach angenehmer als mangelnde Kombinations- und Abstraktionsfähigkeit.

Was heute zu kurz kommt, sind tatsächliche Tätigkeiten, bei denen das Gehirn Erfahrungen sammeln kann. Tatsächliche Begegnungen und eigenverantwortliche, direkte Lebensgestaltung, bei der das Finden von Minimalkonsensen, Prioritätenwahl, das innere Gefühl von richtig und falsch, das Gefühl für das was mir gut tut und was ich tatsächlich brauche...entwickelt werden können. Etwas tun, weckt scheinbar nicht nur das Interesse weiteres zu erleben, was in direkten Zusammenhang steht, sondern auch die Anwendung der Fähigkeiten auf ganz andere Gebiete. Und das wird von uns schließlich als Neugier empfunden. Faszinierend.

Hiob

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Beitrag Mi., 17.06.2015, 07:38

*lach*
...grad hab ich ne gute Zusammenfassung zu diesem Thema gelesen:

"...wenn man sie Toleranz nennt, ist die Teilnahmslosigkeit einfach besser zu ertragen..."

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luftikus
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Beitrag Mi., 17.06.2015, 08:54

Hiob hat geschrieben: "...wenn man sie Toleranz nennt, ist die Teilnahmslosigkeit einfach besser zu ertragen..."
Naja, tolerant zu sein bedeutet noch lange nicht automatisch, auch teilnahmslos zu sein. Ich kann auch aktiv tolerant sein, indem ich ausgegrenzte Minderheiten aktiv integriere, mich mit ihnen beschäftige, mit ihnen spreche, ihre Lebenswelten kennenlerne und mir dazu Gedanken mache.

Somit bedeutet Toleranz nicht automatisch Teilnahmslosigkeit und umgekehrt. Teilnahmslosigkeit impliziert Gleichgültigkeit, aber Toleranz kann sehr wohl aktiv umgesetzt werden.

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Hiob
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Beitrag Do., 23.07.2015, 17:56

Ich hab grad einen schönen Text gefunden. Er drückt ganz gut aus, was viele immer wieder bemerken, die Menschen wollen keine Freiheit.

http://alles-schallundrauch.blogspot.de ... iheit.html

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Hiob
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Beitrag Mi., 27.04.2016, 09:36

Mir ist heute Morgen was aufgefallen.

Die allgemeine Neugierlosigkeit, die verschwundene Freiheitssuche, die verlorene sexuelle Lust, die versteinerten Gesichter, das Ablehnen von Menschen, die die Dinge hinterfragen, die Angst vor neuem, ...der selbstzerstörerische Drang der Deutschen und Österreicher, dieses Arbeitsdrohnenleben,...bishin zur freiwilligen Aufgabe ihrer Kultur und ihres Lebensraumes...

...das alles sind Ausdrucksformen von völlig blockierter Lebensfreude und Lebenskraft.
Um diese Tendenz umzukehren muss man nicht verzweifelt Beispiele und Ideen im Alltag suchen, durch die man das ganze wieder in Schwung bringen kann, sondern "innerhalb der Beispiele" muss genau auf diese Tendenz geachtet werden. Ob dazu noch eine Art Entschluss/eigene Entscheidung notwendig ist, die Tendenz wieder umzukehren oder ob das garnicht erforderlich ist... ist mir noch nicht klar.

Soweit
Hiob

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