Als Frau nicht NEIN sagen können

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.

brina
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Beitrag Mi., 10.02.2016, 18:48

Hallo Ramor, ich verstehe dich so gut...
Ob an dem Spruch: In der heutigen Welt zählt "Nett-sein" schon zu flirten was dran ist?
Bei mir ist es ähnlich.. Ich liebe Menschen, gehe offen auf die Welt zu, weiß um meine Ausstrahlung und das wird oft verkannt. Und oft ausgenutzt wenn ich dementsprechend betrunken bin (was in letzter Zeit echt selten vorkommt.. und trotzdem passierts jedesmal wieder).
Danach fühlt man sich missbraucht, obwohl der Typ es im eigentlichen Sinne NICHT gemacht hat.
Trotzdem trägt er ein kleines bisschen Schuld, und wahrscheinlich auch die Gesellschaft.
Das Schlimmste ist allerdings, zu akzeptieren, dass man auch selbst Schuld daran hat.

Denk daran, nicht nur du bist so, sondern auch ich, und ganz viele die ich kenne. Die gehen nur anders damit um.
Der Unterschied ist wohl, dass wir etwas daran verändern wollen, die Anderen damit zufrieden sind und es auch dementsprechend anders nach innen und außen tragen.
Die Frage bleibt wohl nur: Was ist der richtige Weg?

LG Ho oponopono
... nur eines bereue ich nicht. Ich traf in meinem Leben nie auch nur einen Menschen, in den ich nicht 5 Minuten oder 5 Jahre verliebt war...

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feenstaub
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Beitrag Mi., 10.02.2016, 20:21

Einen in die Wohnung lassen ist natürlich nicht ungefährlich, aber trotzdem ist das nicht automatisch eine Einladung zum Sex. Der hat sich falsch verhalten. du hast nein gesagt und du hast ihn weg gedrückt. Nochmal in Bezug zum Selbstwert: Ich finde, du könntest sauer auf den sein, statt auf dich.

Aber was ich meinte, war, ob du dich vielleicht hilflos, ängstlich oder gedemütigt gefühlt hast und dir das in den Knochen steckt. Sowas wie posttraumatische Belastung? Oder sind es wirklich "nur" die Selbstvorwürfe?

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Beitrag Do., 11.02.2016, 09:19

Danke liebe briinaa.

An den Spruch "In der heutigen Welt zählt "Nett-sein" schon zu flirten" hab ich auch schon gedacht.

Die Gesellschaft ist sicher mitschuld. Aber jeder hat eben eine andere persönlichkeit, das führt zu unterschiedlichen Verhaltensweisen.

Und ich muss damit leben da eine wunde Stelle zu haben, die ich jetzt (wieder mal) bearbeiten muss.


Eremit
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Beitrag Do., 11.02.2016, 18:40

briinaa@gmx.net hat geschrieben:Und oft ausgenutzt wenn ich dementsprechend betrunken bin […]
Danach fühlt man sich missbraucht, obwohl der Typ es im eigentlichen Sinne NICHT gemacht hat.
Trotzdem trägt er ein kleines bisschen Schuld, und wahrscheinlich auch die Gesellschaft.
Das Schlimmste ist allerdings, zu akzeptieren, dass man auch selbst Schuld daran hat.
Nach mehren Schuldzuweisungen kommt dann am Ende "na ja, so irgendwie könnte ich auch ein bisschen Schuld dran haben". Pro forma.

Der Unterschied zwischen Mann und Frau: Wenn ein Mann betrunken Schei**e baut, ist normalerweise ganz allein er schuld. Wenn eine Frau betrunken Schei**e baut, sind vor allem wenn nicht ausschließlich alle anderen schuld. Ein Muster, dass übrigens auch in allen anderen Lebensbereichen vorzufinden ist.

Ob man im vorliegenden Fall wirklich von "Schei**e bauen" sprechen kann? Schließlich trinkst Du ja immer wieder, obwohl Du weißt, welche Konsequenzen das haben kann. Vielleicht steckt unter dem "Trotzdem" sogar ein "Deshalb"? Würde mich ganz und gar nicht überraschen …
briinaa@gmx.net hat geschrieben:Die Frage bleibt wohl nur: Was ist der richtige Weg?
Der erschließt sich einem immer erst, wenn es nicht mehr anders geht, wenn das Leid zu groß geworden ist und der Benefit zu gering. Das Einzige, das das Wesen eines Menschen tatsächlich von Grund auf ändern kann ist Reue.

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Beitrag Do., 11.02.2016, 19:07

Eremit, ich finde nicht, dass hier irgendjemand die Schuld bei jemand anderen als bei sich selbst sucht. Natürlich erst dann, wenn man erkannt hat, dass es nicht an den anderen liegt.

Aber das Problem hat man ja mit allen Verhaltensweisen und Schuldzuweisungen, gell, Eremit


Eremit
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Beitrag Do., 11.02.2016, 19:47

ramor hat geschrieben:[…] Natürlich erst dann, wenn man erkannt hat, dass es nicht an den anderen liegt.
Es liegt manchmal sehr wohl an den Anderen. Die Sache ist eben die, von Fall zu Fall zu unterscheiden. Wenn frau einmal, vielleicht auch zweimal in ihrem Leben zum Opfer von übergriffigem Verhalten durch Männer wird, ist das eine völlig andere Sache, als wenn sich frau monatlich oder wöchentlich die "bösen Männer" ins Haus holt und einfach NICHTS an der eigenen Situation ändert. In diesem Fall hält sich dann eben auch mein Mitgefühl in Grenzen.


brina
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Beitrag Do., 11.02.2016, 20:23

Eremit, ich wollte hier keinesfalls den Männern richtig Schuld zuschieben.
Bei einem kostenlosen Buffet wird wohl selten jemand nicht zugreifen.. (ui, harter satz )
Aber genauso wenig sollte man die ganze Schuld sich selbst aufladen.. Und Ramor und ich sind dafür gute Beispiele, denn genau das tun wir, sonst würden wir hier nicht schreiben, hier nicht nach ein bisschen Halt suchen.

Außerdem.. NICHTS ändern tun wir absolut nicht. Aus bestimmten Verhaltensweisen, egal welcher Ausschlag hier zugrunde liegt, kommt man eben schwer wieder raus. Macht der Gewohnheit eben.
Und alleine es ändern zu wollen, zeugt von Stärke. Und jeder noch so kleine Fortschritt zeigt, dass wir in Wahrheit wirklich stark sind!
Gehe erstmal den ganzen Weg in den Schuhen derer, die du verurteilst. Dann merkst du, dass wir in Wirklichkeit gar nicht so sind, wie das Bild dass die Welt von uns gemalt hat. (Oder wir zumindest glauben, dass die Welt gemalt hat.. )

Vielleicht sind wir einfach nur wahnsinnig traurige Seelen, die auf diese Weise versuchen etwas zu kompensieren?
Da hilft es nicht, dies auszunutzen, seinen Spaß damit zu haben und hinterher böse zu verurteilen.
Auch wenn der größte Teil der Schuld eindeutig bei einem selbst liegt (was schwer genug ist zu akzeptieren) und wir uns somit die größte Last auferlegen. Denn ganz ehrlich.. welcher von den Typen denkt danach noch darüber nach?

Ramor: Es gibt Gott sei Dank Männer,die das alles vollkommen anders sehen.
Dazu gehören ganz viele in meinem Umfeld, dazu gehört vor allem einer.. Er hat mir damals regelmäßig von meiner wahnsinnigen Ausstrahlung vorgeschwärmt, und da hab ich das erste Mal richtig darüber geweint. Ihm erklärt, dass ich mein Leben lang aufgrund einer gewissen Optik und Offenheit darauf reduziert wurde. Und er meinte nur: Warum weinst du? Weißt du nicht wie viele gern genau diese Ausstrahlung haben wollten?
Ich habe mich in ihn verliebt. Und als er wenige Monate darauf in ein anderes Land gereist ist, um nach seinem Studium seinen Horizont zu erweitern, brach mir das Herz. Ganz normale Reaktion, ganz normales Mädchensein. Denn was anderes sind wir nicht, vielleicht können wir uns nur nicht anders ausdrücken..

Auch der Talk mit meinem besten Freund heute hat mich ermuntert. Selbst ihm habe ich nie wirklich was von meinem Problem erzählt. Und als ich fertig war meinte er nur: Welches Problem denn? Ich kenne Leute, die haben mit 100. geschlafen und ich kenne Leute, die hatten nicht mal 3 Sexpartner. Jeder ist halt anders. Das in Statistiken zu verlagern, ist eine böse Lüge. Denn Statistiken lügen, ist statistisch bewiesen ;D
Außerdem hätte er geschätzt dass ich viel mehr Bock gebaut hätte, war dann doch überrascht über die "niedrige" Zahl.

Das Ding ist, dass wir alle anders leben würden wenn nicht jeder uns für unser Verhalten verurteilen würde. Vor allem wenn wir niemandem damit weh tun, außer uns selbst..
Man muss nur merken, ob man sich selbst dabei mies fühlt, oder sich nur mies fühlt weil es in den Augen anderer einfach nicht "normal" ist.

Wobei ich von vielen Leuten immer wieder den Satz höre: Und dich stresst jetzt was? Was andere denken könnten? Scheiß egal, leb dein Leben!

Betrachten wir unser Problemchen doch mal ein bisschen lustig. Du alte verdammte (Sex)Sucht. Dich bekomme ich auch noch in den Griff! Sofern ich das will
Ich verzeihe mir, und ich verzeihe allen anderen. Hoo ponopono eben.

Wir sind im Prinzip wirklich klasse Menschen, und ich denke da auch, obwohl mir völlig unbekannt, über dich so, Ramor.
Und liebe Männer glaubt mir.. Wenn sich solche Menschen wie Ramor oder ich uns verlieben, dann hat es es in sich. Wir flashen, das versprech ich euch
Und damit seid ihr dann wirklich was Extrem Besonderes.
Denn emotionales Geben ist viel bedeutsamer und schöner und wunderbarer und vollkommener als es Körperliches je sein kann.

Erst wenn man sich selbst vergibt, kann man das auch dem Rest der Welt. Und jeden Tag kommen wir dem ein Stückchen näher, dass verspreche ich dir Ramor!

Habt euch doch einfach lieb
Zuletzt geändert von brina am Do., 11.02.2016, 20:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag Do., 11.02.2016, 20:32

Also von monatlich oder wöchentlich kann keine Rede sein. Ganze 8 Jahre ist es her, dass sowas in einem anderen Zusammenhang passiert ist. Liest du eigentlich auch was die anderen schreiben?


brina
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Beitrag Do., 11.02.2016, 20:45

Der Unterschied zwischen Mann und Frau: Wenn ein Mann betrunken Schei**e baut, ist normalerweise ganz allein er schuld. Wenn eine Frau betrunken Schei**e baut, sind vor allem wenn nicht ausschließlich alle anderen schuld. Ein Muster, dass übrigens auch in allen anderen Lebensbereichen vorzufinden ist.
****
Tja... da bleibt wohl der wohlbekannte Unterschied der :
Mann ---- war total besoffen und hab die geile Alte geknallt. ----- alle applaudieren
Frau ---- war total besoffen und hab mich knallen lassen. ---- allgemeines betretenes schweigen (wobei das noch die angenehmste art der reaktionen ist.

xD
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Beitrag Do., 11.02.2016, 21:46

Hallo briinaa,

ich hab bei deinem vorletzten Beitrag lächeln müssen - ganz lieb.

Aber beim letzten kann ich mich nicht anschließen. Was "die Gesellschaft" denkt könnte mir egaler nicht sein.

Erst jetzt hatte ich das Gefühl: was, hab ich was falsches gesagt? Huch, es könnte sich wer dran stören? Ach, echt?

Nein, mich um das zu kümmern was andere denken ist nun wirklich nicht mein Ding.


Eremit
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Beitrag Do., 11.02.2016, 21:54

briinaa@gmx.net hat geschrieben:Bei einem kostenlosen Buffet wird wohl selten jemand nicht zugreifen.. (ui, harter satz )
Nichts ist kostenlos im Leben. Wobei ich es interessant finde, wenn man sich selbst als Konsumgut, ja, Verbrauchsgut ("Buffet") begreift. Wäre wohl auch ein Punkt, an dem man ansetzen könnte, oder?
briinaa@gmx.net hat geschrieben:[…] Aus bestimmten Verhaltensweisen, egal welcher Ausschlag hier zugrunde liegt, kommt man eben schwer wieder raus. Macht der Gewohnheit eben.
Deswegen braucht es eben mehr Leid. Irgendwann wird es zu viel, dann hat man nur noch die Wahl zwischen Veränderung und Untergang. Dann können sich Gewohnheiten sehr wohl von einem Tag auf den anderen in Luft auflösen.
briinaa@gmx.net hat geschrieben:Und alleine es ändern zu wollen, zeugt von Stärke. Und jeder noch so kleine Fortschritt zeigt, dass wir in Wahrheit wirklich stark sind!
Wollen reicht noch lange nicht. Nur das Tun ist ein Beweis für das Können, sprich, erst die erfolgte Veränderung zeugt von Stärke. Alles andere ist nur Blabla.
briinaa@gmx.net hat geschrieben:Gehe erstmal den ganzen Weg in den Schuhen derer, die du verurteilst. Dann merkst du, dass wir in Wirklichkeit gar nicht so sind, wie das Bild dass die Welt von uns gemalt hat.
Ich kann in diese Schuhe nicht schlüpfen, da sie mir zu klein sind. Diesen Schuhen bin ich entwachsen, seit ich kein Kleinkind mehr bin.
briinaa@gmx.net hat geschrieben:Vielleicht sind wir einfach nur wahnsinnig traurige Seelen, die auf diese Weise versuchen etwas zu kompensieren?
Schwäche als Stärke verkaufen? Und sich dann über die Konsequenzen der eigenen Schwäche beklagen? Mal abgesehen davon, wie kann ein Mensch gegenüber anderen Menschen treu sein, wenn er sich selbst gegenüber nicht treu ist? Kann man dann noch von Treue sprechen?
briinaa@gmx.net hat geschrieben:Da hilft es nicht, dies auszunutzen, seinen Spaß damit zu haben und hinterher böse zu verurteilen.
Genau das kritisiere ich ja.
briinaa@gmx.net hat geschrieben:Auch wenn der größte Teil der Schuld eindeutig bei einem selbst liegt […]
Ich bevorzuge den Begriff Verantwortung, denn es geht ja nicht nur um das Schlechte, also die Vermeidung von Leid, sondern auch das Gute, und am Guten kann man schwer schuld sein.
briinaa@gmx.net hat geschrieben:Denn ganz ehrlich.. welcher von den Typen denkt danach noch darüber nach?
Da gibt es genug, sogar hier im Forum. Allerdings sind diese für Komplementärnarzissten als Sexualpartner ja nicht besonders interessant, gehen somit in der Wahrnehmung recht schnell unter. Was solchen Menschen allerdings oft genug mehr als recht ist, schließlich wollen sie am "Spiel" ja nicht mehr teilnehmen.
briinaa@gmx.net hat geschrieben:[…] Ganz normale Reaktion, ganz normales Mädchensein. Denn was anderes sind wir nicht, vielleicht können wir uns nur nicht anders ausdrücken..
Äh, was? Du willst ein Mädchen, also ein unmündiges, unselbstständiges, unreifes und somit schwaches Wesen sein, das an der Hand durch die Welt geführt werden muss? Darauf begründest Du Deine weibliche Identität?

Nee, diese Schuhe kann und will ich mir einfach nicht anziehen. Dafür bin ich einfach schon zu erwachsen.
briinaa@gmx.net hat geschrieben:Man muss nur merken, ob man sich selbst dabei mies fühlt, oder sich nur mies fühlt weil es in den Augen anderer einfach nicht "normal" ist.
Da stimme ich Dir allerdings zu.
briinaa@gmx.net hat geschrieben:Wir sind im Prinzip wirklich klasse Menschen […]
Genau deswegen ändert sich eben nichts. Ohne Reue keine Veränderung.
briinaa@gmx.net hat geschrieben:Und liebe Männer glaubt mir.. Wenn sich solche Menschen wie Ramor oder ich uns verlieben, dann hat es es in sich. Wir flashen, das versprech ich euch
Ich bevorzuge für meinen Teil starke Frauen, die für sich selbst einstehen, und, sofern es notwendig wird, einem übergiffigen Mann zeigen, was Sache ist, mit allen erforderlichen Mitteln. Eine Frau, die ihre weibliche Identität auf ihren Status als Opfer aufbaut ist nur ein kleines Kind, und ich bin nicht pädophil veranlagt.
briinaa@gmx.net hat geschrieben:Erst wenn man sich selbst vergibt, kann man das auch dem Rest der Welt.
Vergeben heißt legitimieren. Vergebung verändert nichts, sondern hält aufrecht. Zum Beispiel den Kontakt zu destruktiven Menschen. Und auch die Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Ein ewiger Kreislauf.


brina
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Beitrag Do., 11.02.2016, 22:02

Ramor ich finde es toll dass dir die Gesellschaft egaler nicht sein könnte... Da hab ich noch ne ganze Menge zu lernen
Darum weiß ich jetzt, dass du weiter bist als ich. Und dass du dir wieder und wieder selbst helfen wirst. Und du schaffst das! So zu sein, um dich vollkommen zu akzeptieren.

Eremit: Selten jemanden getroffen der nicht mal ein bisschen Humor erkennt und/oder mitlacht oder so viel falsch versteht.
Destruktive Menschen - für mich gehörst du dazu. Tut mir leid, ich wollte dich nicht angreifen, eher wollte ich dem ganzen ein Wenig Farbe verleihen. Das Leben ist schwer genug und unterschiedliche Meinungen sind Gang und Gebe.. Akzeptanz und Toleranz, VERSTEHEN WOLLEN oder es zumindest VERSUCHEN ist das, was ganz vielen Leuten fehlt.

Jeder hat sein Problemchen, jeder versucht nur bestmöglich damit umzugehen und jeder braucht halt mal etwas Zuspruch. Kritik anzunehmen gehört dazu, aber alles zu nehmen und vollkommen umzudrehen dann wohl doch nicht.

Ich wünsche dir Farbe!
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Beitrag Do., 11.02.2016, 22:15

Eremit, du pauschalisierst schon sehr viel wie ich finde.

Ich werd mir bestimmt nicht diesen Schuh, um bei deiner Sprache zu bleiben, anziehen, generell nicht für mich einstehen zu können.

Ich glaube ich habe eher ein Problem damit "Wer A sagt muss auch B sagen."

Ich fühle mich dann in der Verantwortung nicht gemein zu sein. Ich finde mich dann in der Situation wieder, scheinbar (absolut ungewollt und unbewusst) Hoffnungen gewckt zu haben, und habe das Gefühl ein Rückzieher ist unfair (und vielleicht auch ein klitzekleines wenig sinnlos)

Es ist also wohl etwas passiert, das in mir, und anderen, diese Verhaltensweise hervorruft. Und wenn man vernünftig darüber nachdenkt, kann es nicht lustig sein was passiert ist. Es ist sehr unsensibel solche Menschen so in ihre eigene Verantwortung zu treten. Denn sie wissen bereits, dass es in ihrer Verantwortung liegt, sich ab jetzt selbst zu beschützen. Soviel dazu.

Und Frauen herunterzumachen weil man meint sie wären schwach - das ist schwach.
Ich habe mich dabei aber nicht angesprochen gefühlt.


Eremit
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Beitrag Do., 11.02.2016, 23:14

ramor hat geschrieben:Ich glaube ich habe eher ein Problem damit "Wer A sagt muss auch B sagen."
Du hast also ein Problem mit Eigenverantwortung und Kausalität.
ramor hat geschrieben:[…] Ich finde mich dann in der Situation wieder, scheinbar (absolut ungewollt und unbewusst) Hoffnungen gewckt zu haben, und habe das Gefühl ein Rückzieher ist unfair (und vielleicht auch ein klitzekleines wenig sinnlos)
Wenn Du Dich nur von Deinen Gefühlen, die ja irrational sind, leiten lässt, wirst Du immer in solche Situationen kommen. Wenn Du allerdings Vernunft walten läßt, ihr gar eine höhere Priorität verleihst, sieht alles ganz schnell ganz anders aus. Macht natürlich erstmal Angst, denn auf einmal ist man mit sich selbst, in sich selbst ganz allein, muss sich selbst Beistand und Mentor sein. Das ist sogar so anstrengend, dass es die wenigsten Menschen schaffen, sowohl Männer als auch Frauen.
ramor hat geschrieben:Es ist also wohl etwas passiert, das in mir, und anderen, diese Verhaltensweise hervorruft.
Einerseits. Andererseits ist auch etwas NICHT passiert. Was könnte das wohl sein?
ramor hat geschrieben:Und wenn man vernünftig darüber nachdenkt, kann es nicht lustig sein was passiert ist.
Ganz im Gegenteil. Wenn man vernünftig darüber nachdenkt muss dabei ja auch ein Benefit im Spiel sein, zumindest teilweise. Eben auch das irrationale Gefühl, so "klasse" zu sein, weil man nett und lieb ist zu Menschen, die es faktisch gar nicht verdient haben, dass man nett und lieb zu ihnen ist. Ob es nun um Sexualität oder Männer und Frauen oder sonstwas geht.
ramor hat geschrieben:Es ist sehr unsensibel solche Menschen so in ihre eigene Verantwortung zu treten. Denn sie wissen bereits, dass es in ihrer Verantwortung liegt, sich ab jetzt selbst zu beschützen. Soviel dazu.
Ein Mensch übernimmt dann Eigenverantwortung, wenn er es muss. Der Auslöser dafür ist immer irgendeine Form von Leid und Schmerz, oder, wenn Du es so formulieren willst, ein "Treten". Mein Mitgefühl hält sich natürlich in Grenzen, da ich mir dessen bewusst bin, welcher Benefit beim "Nicht-nein-Sagen" rausspringt. Es ist auch fraglich, inwiefern es Menschen hilft, wenn man sie wie Kleinkinder behandelt und betüddelt. Damit trägt man ja nur dazu bei, dass sie in ihrer Starre, Unmündigkeit, Schwäche verharren.
ramor hat geschrieben:Und Frauen herunterzumachen weil man meint sie wären schwach - das ist schwach.
Dass Du meine Kritik als "Runtermachen" empfindest wundert mich nicht, schließlich ist das, was ich schreibe, im Grunde ein Angriff auf einen wichtigen Teilaspekt der Identität, nämlich (da es hier um Frauen geht) "die Heilige" oder auch "die Märtyrerin" (auch als "Hure", man denke nur an Maria Magdalena). Dass das wehtut überrascht nicht, denn das tut es immer.

Es wird sich erst etwas ändern, wenn Frau aufhört, eine "Heilige" oder/und "Hure" ("fair") sein zu wollen und stattdessen einfach "nur" Frau ist, einfach "ein Paket", eine "Komplettlösung", das "volle Programm". So kann sich Frau auch die "Teufel" effektiv vom Leib halten, denn die fahren total auf "Heilige" und "Huren" ab, während ausgeglichene Frauen vollkommen uninteressant für sie sind. Das ist effektiv, das ist effizient.

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Beitrag Fr., 12.02.2016, 00:56

Eremit hat geschrieben:
ramor hat geschrieben:Ich glaube ich habe eher ein Problem damit "Wer A sagt muss auch B sagen."
Du hast also ein Problem mit Eigenverantwortung und Kausalität.

Falsch.
Wer A sagt muss nicht B sagen, sondern darf seine Meinung ändern. Das ist logisch, ist aber wohl nicht ganz in mein Bewusstsein durchgedrungen.

Eremit hat geschrieben:Macht natürlich erstmal Angst, denn auf einmal ist man mit sich selbst, in sich selbst ganz allein, muss sich selbst Beistand und Mentor sein. Das ist sogar so anstrengend, dass es die wenigsten Menschen schaffen, sowohl Männer als auch Frauen.
Ach geh, ich hab noch ganz andere DInge geschafft mir auszutreiben und die waren WIRKLICH hartnäckig eingeprägt im Unterbewusstsein. Also ich weiß wohl was es heißt sich selbst Mentor zu sein.
Eremit hat geschrieben:Einerseits. Andererseits ist auch etwas NICHT passiert. Was könnte das wohl sein?
?

Dass meine Eltern mir nicht beigebracht haben, dass ICH zähle? Dass ich tatsächlich auch eine Meinung haben darf? Oder schlimmeres, und dieses, das heutige Verhalten hat mir damals das überleben gesichert? Aber k.a. auf was du hinaus willst?
Eremit hat geschrieben: da ich mir dessen bewusst bin, welcher Benefit beim "Nicht-nein-Sagen" rausspringt.
ECHT? Erzähl!
Eremit hat geschrieben:"Heilige" und "Huren"
Nenene, behalt du mal dein Paket für dich. Ich habe da in diese Richtung gar keine Prägung. Ich bin natürlich ein ganz normaler Mensch, aber in meinem Paket soll doch bitte nicht dieses eine irrationale Dings enthalten sein. Das ist alles. Und sicher nicht biblisch zu erklären.

Ich habe mich, wie bereits erwähnt, und von dir gekonnt beabsichtigt überlesen, nicht angesprochen gefühlt. Weil du eben keinen wunden Punkt bei mir getroffen hast. Und dich auch sowieso nicht mit MIR unterhalten hast. Ich fand aber, dass du briinaa sehr wohl runtergemacht hast.
Eremit hat geschrieben:So kann sich Frau auch die "Teufel" effektiv vom Leib halten, denn die fahren total auf "Heilige" und "Huren" ab, während ausgeglichene Frauen vollkommen uninteressant für sie sind. Das ist effektiv, das ist effizient.
Hm, ok da sollte ich vielleicht doch noch mal drüber nachdenken ob ich den Schuh nicht doch mal kurz probiere
Danke dir sehr für den Lösungsansatz!

Ich werde mich etwas genauer damit auseinandersetzen inwiefern ich sowas ausstrahle. Wobei ich nie auf so eine Idee gekommen wäre. Ich fühle mich weder als das eine noch das andere. Aber ok, im übertragenen Sinne macht es vielleicht Sinn...

Danke Eremit!

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