Libidoverlust, Streit wegen Sex und Depression

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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DreamCat
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Libidoverlust, Streit wegen Sex und Depression

Beitrag Fr., 29.07.2016, 18:17

Hallo ihr lieben,

in meiner Beziehung kommt es immer wieder zu Streit/schlechter Laune wegen Sex. Er könnte täglich, ich habe meine Lust auf Sex eigentlich komplett verloren.
Wir sind seit 7 Jahren in einer Beziehung und sind nach ca. 4 Jahren Fernbeziehung zusammengezogen. Am Anfang der Beziehung und auch als wir eine gemeinsame Wohnung hatten, hatten wir oft (ca. 3-mal die Woche) Sex und ich hatte auch sehr viel Spaße daran.

Schon während der Fernbeziehung bin ich über Pornos auf seinem Rechner gestolpert. Damals fand ich es hauptsächlich schlimm, dass ich sie überhaupt zu Gesicht bekommen habe. Dass er sie sich angesehen hat, wenn ich unter der Woche nicht da war, fand ich wohl normal. Als wir dann zusammen wohnten, hatte ich ihn dabei erwischt, wie er sich pornografische Bilder ansah, obwohl ich neben war und er Sex mit mir haben könnte. Ich hatte immer öfter Bilder bei ihm entdeckt und irgendwann war ich so zwanghaft, dass ich bewusst, danach geschaut hatte (z.B. im Browserverlauf). Während mein Verlangen nach Sex immer weniger wurde, gab es vermehrt gegenseitige Vorwürfe, wer den ersten Schritt machen "sollte". Er wünschte sich von mir mehr Initiative und dass ich mich sexier anziehe. Gleichzeitg sagte er öfter im Streit, dass der Sex immer langweilig sei. Dadurch habe ich mich wohl immer mehr zurückgezogen.

Neben den Pornos war es auch schwierig mit ihm über Sex zu reden. Beispielsweise mag er es gerne, wenn ich Dessous anziehe, aber er mochte, sie nie gemeinsam aussuchen. Statdesssen hat er war gekauft und es mir hingelegt. Ich kam mir wie eine Anziehpuppe vor und wusste gar nicht mehr, ob er mich begehrt oder nur meinen Körper bzw. die Teile, in denen er drin steckte. Ich fühlte mich so herabgesetzt wie die Frauen in Pornos und mochte das immer seltener anziehen und mich von ihm ansehen lassen.

Irgendwann hatte ich auch das Gefühl nur noch Sex für ihn zu haben, um ihn zufrieden zu machen und um zu verhindern, dass er Pornos guckt (was natürlich nicht funktioniert). Sex ist für mich eigentlich nur noch Stress und Arbeit. Auch Selbstbefriedigung macht mir keinen Spaß mehr. Ich bin komplett gehemmt und verspüre keine Lust. Bzw. machmal kommt sie kurz, ist dann aber ganz schnell wieder weg.

Während dieser Zeit habe ich eine einjährie Therapie wegen Depressionen gemacht. Anfang des Jahres dachte ich, dass wir auf einem guten Weg seien. Mir ging es insgesamt wieder besser, aber die Lust auf Sex ist noch immer weg. Machmal können wir ziemlich offen über Sex sprechen, das tut uns beiden gut. Aber wenn einer von uns einen schlechten Tag hat, blockt er entweder ab oder ich breche in Tränen aus. Das zeiht mich oft mehrere Tage runter.

Momentan beschäftigt mich das Thema Kinder sehr. Meine Uhr tickt und ich wollte immer Kinder haben. Ich dachte, nächstes Jahr würden wir damit spätestens anfangen. Kürzlich hatten wir einen Streit, in dem mein Freund sagte, dass er erst Kinder wolle, wenn wir unsere Beziehung im Griff hätten. Er möchte den Moment der Zeugung in guter Erinnerung behalten. Er ist auch bemüht, dass ich Lust auf Sex bekomme, setzt sich selbst damit aber auch unter Druck. Seit über drei Jahren haben wir wohl Probleme mit dem Sex und ich frage mich, wie realistisch es ist, dass wir diese bald in den Griff bekommen. Die haben sich über einige Jahre aufgbaut, stecken tief in der Abwärtsspirale und wir haben eigentlich keine Idee, wie wir da raus kommen sollen. Trotzdem wollen wir nicht aufgeben, weil wir, wenn bloß dieses blöde Sex-Thema nicht wäre, eine tolle Beziehung haben. Anfang des Jahres war also meine Hoffnung auf gemeinsame Kinder noch groß, doch jetzt bin ich selbst am zweifeln. Ich habe Angst, dass ich aufgrund meiner Depressionen eine schlechte Muter bin. Wenn ich andere Kinder auf dem Arm habe, ist das Muttergefühl von früher nicht mehr da.

Ich habe auch über Trenung nachgedacht. Aber Sex sollte kein Trennungsgrund sein, wenn der Rest passt. Ich fände das alles wohl weniger schlimm, wenn wir uns nicht ständig darüer streiten würden, sondern gemeinsam ein Kompromiss finden, wie wir damit umgehen. Vielleicht würde ich dann sogar irgendwann wieder Lust auf Sex entwickeln.

Ich würde mich über Antworten freuen, wenn ihr ähnliche Probleme kennt, wie ihr damit umgeht oder einfach einen Blick von außen.

Viele Grüße
DreamCat


FetteKatze
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Beitrag Sa., 30.07.2016, 22:21

Hallo liebe DreamCat!

Wenn ich total falsch liege, gib Bescheid, aber... was ich so ein bisschen aus deinem Text rauslese ist, dass dir die Lust am Sex aus zwei Gründen halbwegs vergangen ist: einmal, weil diese Sache mit seinen Pornos anscheinend immer "ärger" wurde bzw dich immer mehr gestört hat, und dann weil du immer weniger das Gefühl hattest, den Sex zu haben, weil du ihn wolltest, sondern eher um ihn zufriedenzustellen und damit quasi in der Situation von den Pornos "abzuhalten".

Kann es sein, dass da viel Selbstbewusstsein deinerseits mit reinspielt, indem es nicht so recht stark ist? So geht es mir und aus meiner Sicht macht der Zusammenhang Sinn.

Mal erst zu den Pornos. Du schreibst ja selbst, dass du es per se normal fandest, dass er welche geguckt hat, wenn du nicht da warst. Ich schlussfolgere mal weiter, dass es angefangen hat dich zu stören, als ihr eben zusammengezogen seid und du gemerkt hast, dass er immer noch welche guckt - obwohl du ja auch da gewesen wärst, richtig? Man tendiert da wenn man irgendwie etwas unsicher ist ja schon dazu, da dann zum Beispiel zu denken: "Er zieht die Pornos mir in der Situation vor - warum?"
Dieser Gedanke ist aber schlecht und falsch. Er zieht die Pornos nicht dir vor. Er hat ja immer noch Lust auf dich, er findet dich heiß, er findet dich attraktiv! Er überlegt sich "was würde meinem Schatz besonders gut stehen, worin würde sie besonders toll aussehen?" und bringt dir dann was mit. Wirf ihm nicht vor, dass er es dir dann nur "hinlegt", freu dich lieber, dass er sich Gedanken darüber macht, was ihm an dir gefallen würde und dass er, wenn er an Dessous denkt, auch an dich denkt! Denn sonst könnte er ja einfach einen Porno mit entsprechenden Dessous gucken. Aber er will nicht den Porno, sondern dich.
Du bist also Teil seiner Fantasien! Das ist doch gut! Ich denke, dass er nicht mit dir gemeinsam einkaufen möchte, könnte vielleicht eben auch daran liegen, dass er sagt, er findet es insgesamt ein bisschen langweilig - wenn er es allein einkauft und dir dann nur hinlegt, hat er quasi die Überraschung, dich mit dem Teil "live" zu sehen, noch ganz frisch für sich. Vielleicht würde es ihm gefallen, wenn du mal selber was aussuchst und ihn damit überraschst!

Noch mal zu den Pornos zurück: versteh die auf keinen Fall als Alternative zu dir, die er in manchen Situationen vorzieht. So ist es nicht. Selbstbefriedigung ist ganz was anderes als echter Sex - man kann sich die wildesten Sachen ausdenken, vieles davon mag man aber in Echt ja gar nicht ausleben, sondern es ist nur der "Kick", es zu sehen. Pornos sind im Grund ja nur ein wildes Geballer an Reizen aller Art. Es geht ihm dabei nicht um die Personen, sondern nur um die "abgefahrenen" und abwechslungsreichen Sachen, die er da angucken kann. Das ist schon alles. Es geht schneller, es fühlt sich auch anders an; mir wurde es mal so erklärt, dass nach "richtigem" Sex der Mann oft eher erschöpft ist, quasi in Kuschelmodus fällt und sich entspannt. Masturbation gibt dagegen wohl vielen eher eine Art "Energieschub" - daher kann sie auch einfach zur Stressbewältigung dienen, weil es ein kurzes Gefühl eben der Energie wieder gibt. Dabei geht es also null darum wen er liebt oder welche Alternativen er hätte, sondern einfach um einen kurzen Kick.
Außerdem denke ich, dass er vielleicht eben gern mehr probieren würde, aber das Gefühl hat, dass du nicht magst (daher sagt er, er fände den Sex eher langweilig). Im Porno kann er sich das abgedrehteste Zeug angucken und sich so die Abwechslung holen. Ich denke, ihm fehlt ein bisschen, "gereizt" zu werden. Mach dir aber deswegen um Gottes Willen KEINEN Druck!

Ich kann mir vorstellen, dass eben das Problem dabei ein bisschen ist, dass du dich erst "ersetzt" gefühlt hast durch die Pornos (obwohl du ja auch da gewesen wärst) und dann deshalb angefangen hast, dir selbst Druck zu machen - du musst ihm gefallen, und zwar besser als die Pornos, du musst ihn zufriedenstellen, damit er nicht wieder Pornos guckt, usw. Kein Wunder vergeht dir da die Lust!

Mach dir wirklich klar, dass die Pornos gar nichts damit zu tun haben, wie heiß er dich findet oder wie sehr er dich will. Offensichtlich will er dich ja, er probiert ja Anreize zu geben, indem er dir Sachen da lässt, die dich mit seinen schönsten Fantasien verbinden. Er WILL ja, dass du eben Teil dieser Probierfreude wirst. Das ist kein Druck auf dich! Das ist toll!

Teil 2 folgt gleich xD Text wird zu lang :D


FetteKatze
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Beitrag Sa., 30.07.2016, 22:32

Versuch vielleicht mal, mit ihm ganz ruhig und ohne Vorwürfe darüber, dass du da einfach etwas unter Druck stehst. Es ist lieb von ihm, dass er Vorschläge macht, aber auch die sind ja wiederum irgendwie Druck auf dich, die dann auch umzusetzen. Das ist ihm wahrscheinlich gar nicht bewusst! Sag ihm, dass du das Gefühl hast, ihn eben zufriedenstellen zu müssen (natürlich nur wenn das auch so ist ).
Es ist ja auch wichtig, dass du dich dabei gewollt und befreit fühlst.
Bitte ihn doch zum Beispiel mal, dich nur ganz lieb und ohne "Nachprogramm" mal zu massieren. Damit du einfach mal verwöhnt wirst und wieder spüren kannst, dass Körperlichkeit nicht fordernd sein muss und du nichts geben musst, wenn du nicht möchtest, sondern auch einfach mal entspannen und genießen kannst.

Mir hat das sehr geholfen, es ging mir ähnlich. Wir haben sehr oft Sex, teilweise täglich, teilweise so 3 mal die Woche, und zwischendurch hatte ich auch das Gefühl, es ginge nur darum, dass er happy ist. Ich hab mit ihm darüber geredet und auch ein paar Punkte angesprochen, die mir eben bei ihm speziell nicht so angenehm waren (zum Beispiel vergisst er manchmal das Vorspiel einfach ). Es hat mir sehr geholfen, ihm zu erklären, warum ich nicht so viel Lust hatte in letzter Zeit. Er nimmt sich inzwischen mehr Zeit dafür, auch mich einfach mal zu verwöhnen, und dadurch bekomme ich auch wieder mehr Lust, ihm das auch zurückzugeben!

Vielleicht kannst du meinem riesigen Text ja was abgewinnen.

Liebe Grüße,
FetteKatze

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DreamCat
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Beitrag So., 31.07.2016, 09:11

Liebe FetteKatze,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Du hast mit vielem den Nerv der Dinge getroffen.
Kann es sein, dass da viel Selbstbewusstsein deinerseits mit reinspielt, indem es nicht so recht stark ist?
Ja, das ist wohl leider so. Je mehr wir uns wegen Sex gestritten haben, desto geringer wurder mein Selbstbewusstsein.

Einer der Vorwürfe war oft, dass ich keine Initiative zeigen würde. Andersrum habe ich mir aber auch mehr Initiative von ihm gewünscht. Wenn er Lust auf Sex hat, soll er für Stimmung sorgen, statt darauf zu warten, dass ich etwas tue. Es war für ihn einfacher, sich an Pornos aufzugeilen, statt mit mir zu kommunizieren bzw. mich in Stimmung zu versetzen. Es ist leider oft so, dass er sagt, er hätte gerne an diesem oder jenem Tag Sex mit mir. Letztlich hapert es daran, dass er quasi die Zeit vergisst, andere Dinge tut und dann spät abends frustriert ist, dass es keinen Sex gab. Entweder gibt es dann Streit oder ne liebelose schnelle Nummer, bei der ich ihm einen runterhole. Ist beides emotional nicht sehr befriedigend.
Ich denke, dass er nicht mit dir gemeinsam einkaufen möchte, könnte vielleicht eben auch daran liegen, dass er sagt, er findet es insgesamt ein bisschen langweilig - wenn er es allein einkauft und dir dann nur hinlegt, hat er quasi die Überraschung, dich mit dem Teil "live" zu sehen, noch ganz frisch für sich.
Dass er nicht zusammen mit mir einkaufen will, liegt daran, dass er sich irgendwie dafür schämt. Wir hatten mal darüber gesprochen und dann hin und wieder gemeinsam DInge ausgesucht. Was ich wirklich gut fand! Aber ich habe gemerkt, dass das für ihn schon eine Überwindung war. Das wurde irgendwann besser. Ich glaube, dass sein Verhältnis zu Sex auch mit ein Problem ist. Wenn ich an den Anfang unserer Beziehung zurückdenke, würde ich sagen, dass er sich beim Sex nicht fallen lassen konnte.
Versuch vielleicht mal, mit ihm ganz ruhig und ohne Vorwürfe darüber, dass du da einfach etwas unter Druck stehst. Es ist lieb von ihm, dass er Vorschläge macht, aber auch die sind ja wiederum irgendwie Druck auf dich, die dann auch umzusetzen. Das ist ihm wahrscheinlich gar nicht bewusst! Sag ihm, dass du das Gefühl hast, ihn eben zufriedenstellen zu müssen
Wir haben schon öfter darüber gesprochen. Dadurch, dass ich ihn "zensiere", fühlt er sich teils unter Druck gesetzt. Ich glaube, sein Selbstbewusstsein leidet auch sehr darunter, dass er mich nicht mehr befriedigen kann und er nicht weiß, was er tut kann oder darf, was mir gefällt.
Manchmal, wenn ich ihm einen runterhole, kommen ihm durch die Pornos Gedanken in den Kopf, was er gerne hätte. Einerseits sagt er, dass ich nichts tun soll, was ich nicht möchte, andererseits konfrontiert er mich, wenn er kurz vorm Höhepunkt ist, verbal mit diesen Wünschen. Wenn er das, was er gerne hätte, nicht sagt, kann er teils nicht kommen. Das frustriert mich dann auch wieder.
Bitte ihn doch zum Beispiel mal, dich nur ganz lieb und ohne "Nachprogramm" mal zu massieren.
Das hat er letztens getan. Sobald ich das Gefühl hatte, es könnte irgendwie Richtung Sex gehen, stand ich unter enormen Druck. Einfach nur entspannen, finde ich schon extrem schwierig.
Es gab mal eine Phase, in der er versucht hat, herauszufinden, was mir gefällt, in der es quasi nur um mich ging. Das hat aus mehreren Gründen nicht funktioniert. Zum einen habe ich die ganze Zeit darüber nachgedacht, ob das gefällt oder nicht, weshalb ich mich nich entspannen konnte. Zum anderen war ich zu passiv (weil ich mit fühlen und nachdenken beschäftigt war), sodass keine Leidenschaft aufkam.
Er nimmt sich inzwischen mehr Zeit dafür, auch mich einfach mal zu verwöhnen, und dadurch bekomme ich auch wieder mehr Lust, ihm das auch zurückzugeben!
Das kann ich sehr gut nachfühlen. Ich finde es total ungerecht, ihn zu befriedigen und "nichts" dafür zurück zu bekommen. Ich will damit nicht sagen, dass er sich nicht bemüht und es seine Schuld ist. Aber es ist nunmal so, dass mir die Befriedigung fehlt. Um dieses Gerichtigkeitsgefühl herzustellen, hatte ich uns mal jweils drei Kärtchen gebastelt, die der andere bekommt, wenn man etwas für ihn getan hat. Letzlich war es so, dass ich meine Kärtchen losgeworden bin und er seine behalten hat. Damit wurde meine gefühlte Ungerechtigkeit noch verdeutlicht.
Vielleicht sollte ich mit ihm nochmal darüber sprechen, dass ich mir wünsche, dass er sich Zeit für Zärtlichkeiten nimmt. Wobei wir darüber auch schon gestritten haben. Sein Standpunkt ist, dass er nach dem Sex mehr Lust zum Kuscheln habe. Meiner ist, dass wir Sex hätten, wenn er mir vorher mehr Aufmerksamkeit schenken würde. Es ist schwierig darüber ohne Vorwürfe zu kommunizieren.
Wie schaffst du es, mit deinem Mann zu reden ohne zu streiten und in Teufelskreisen stecken zu bleiben?

Grüße
DreamCat

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Miesel
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Beitrag Mo., 08.08.2016, 08:36

DreamCat
Ein Satz von dir hat mich angesprungen:
"Auch Selbstbefriedigung macht mir keinen Spaß mehr."

Du musst erst einmal wieder zu dir selbst finden, dich selbst wichtig nehmen, lieben, befriedigen können und zwar völlig unabhängig von ihm.

Die Idee jetzt ein Kind zu bekommen, finde ich völlig absurd.
Auch (gerade!!) ein Kind hat es verdient, eine stabile Mutter zu haben.
Völlig abgesehen davon, dass ein Baby über Jahre hinweg eine harte Probe für eine Beziehung sein kann.
AUCH in Sachen Sex.

Hast du schon einmal über eine Sexualtherapie nachgedacht?
Das geht auch (zuerst) alleine.
Würde dein Freund das mitmachen? Das wäre ideal.

Ich habe das Gefühl, dass euch das schnell helfen könnte.

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leuchtturm
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Beitrag Mo., 08.08.2016, 18:01

Zum anderen war ich zu passiv (weil ich mit fühlen und nachdenken beschäftigt war), sodass keine Leidenschaft aufkam. --
Leidenschaft sollte nach meiner Meinung bei so einer Massge- oder Guttu-Sitzung gar nicht aufkommen. Da wäre es nur um das Verwöhnen gegangen, völlig ohne sexuelles Ziel

Mir scheint auch, ihr bewegt euch in einer Negativspirale, aus der ihr vielleicht wirklich besser mit professioneller Hilfe herauskommt. Ziel dabei wäre z.B. dass ihr über Sex miteinander sprechen lernt, ohne einander Vorwürfe zu machen, sondern sachlich und respektvoll.

Aber bitte bitte bitte nicht jetzt an Kinder denken!!!!

Auch das wurde schpon erwähnt: Kinder sind anfangs eine gewaltige Umstellung. Und, machen wir uns nichts vor, der Lustkiller schlechthin, zumindest am Anfang.
Ein Kind zu zeugen, ohne dass die sexuelle Basis der Eltern stimmt, wäre in meinen Augen in grober Missbrauch am Kind.
Kinder können eine gut funktionierende Partnerschaft arg belasten, wie erst soll das aussehen, wenn die Partnerschaft eh schon belastet ist?

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DreamCat
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Beitrag Mo., 08.08.2016, 19:33

Liebe miesel, liebe leuchtturm,

danke für eure Antworten.
Hast du schon einmal über eine Sexualtherapie nachgedacht?
Das geht auch (zuerst) alleine.
Würde dein Freund das mitmachen? Das wäre ideal.
Ich hatte meinem Freund ein Paartherapie vorgeschlagen. Aber davon war er nicht so sehr überzeugt, weil er wohl nicht so gut darüber reden kann. Kürzlich hatte er dann im Gespräch eine Paartherapie vorgeschlagen. Ich weiß allerdings nicht, ob er das tatsächlich in die Tat umsetzen würde. Ich fänd es gut, wenn wir das gemeinsam angehen. Immerhin war der Sex am Anfang der Beziehung ziemlich gut. Es hängt daher meiner Meinung nach vor allem an dem, was zwischen uns ist. In meiner Therapie habe ich unter anderem über Sex gesprochen, allerdings hat mir das nicht weiter geholfen. Lag wohl unter anderem daran, dass ich mit der Therapeutin nicht 100 % warm geworden bin.

Momentan haben mein Freund und ich eine (zeitlich begrenzte) Fernbeziehung und ich habe Gelegenheit mich wieder selbst zu entdecken, was momentan tatsächlich sogar etwas Spaß macht. Ich habe den Eindruck, dass uns (zumindest mir) der Abstand gerde recht gut tut, weil meine Gedanken sich nicht mehr darum drehen, ob er Lust hat und ich Sex mit ihm möchte oder ob wir uns streiten werden, weil wir keinen Sex haben werden.

Viele Grüße
DreamCat

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DreamCat
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Beitrag Do., 29.09.2016, 08:01

Hallo zusammen,


nachdem in einem Beitrag das Buch "Guter Sex trotz Liebe" von Ulrich Clement empfohlen wurde, habe ich mir dieses gekauft. Ich finde die Ideen darin sehr interessant. Da es mit meinem Freund (schon 7 Jahre zusammen) beim Sex nicht mehr so klappt, bzw. ich keine Lust habe, hatte ich vorgeschlagen, dass wir die Übungen aus dem Buch machen. Wir hatten jetzt zwei "Sitzungen" und die letzte lief nicht so gut, weil ihm nichts dazu einfiel, wie die Erotik am Anfang unserer Beziehung war. Ich war dadurch so deprimiert, dass ich total abgeblockt habe. In dem Moment wäre ein erfahrener Therapeut vemutlich hilfreich gewesen.
Wir hatten auch schonmal kurz über Paartherapie gesprochen. Er meinte, dass er gar nicht wüsste, was er da sagen solle. Ich glaube, er würde sich dabei nicht sehr wohl fühlen. Nicht, dass mir das leicht fallen würde - ganz im Gegenteil. Aber ein Therapie soll wohl auch nicht einfach sein, sondern Dinge klären, mit denen man sich vielleicht schwer tut.

Wie sind eure Erfahrungen mit Paartherapie? Oder auch mit dem Buch "Guter Sex trotz Liebe"?
Was hat euch geholfen? Oder was war schwierig?

Viele Grüße
DreamCat

(Hinweis Admin: Zusatzfragen zum eigentlich gleichen Thema - hier: die Probleme in Ihrer Partnerschaft und Sexualität - bitte im Originalthread stellen, damit andere UserInnen die Geschichte bzw. den Verlauf besser nachvollziehen können. Ihre aktuelle Frage zum Thema wurde an den anderen Thread angehängt. Des weiteren möchte ich der guten Ordnung halber darauf hinweisen, dass Beiträge in einem Forum keine Paar- oder Sexualtherapie ersetzen können. Wenn Sie an Ihrer Situation nachhaltig etwas ändern möchten, sollten Sie daher den Beginn einer solchen in Betracht ziehen.)

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StatueOfFreedom
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Beitrag Do., 29.09.2016, 15:16

Uns hat es insofern geholfen, als dass es uns erst einmal klar gemacht hat, wo die Probleme liegen könnten und dass sexuelle Probleme beide betreffen.

Clement schreibt deutlich, dass man die Übungen machen kann, wie man möchte. Man muss nicht alle machen, auch nicht in einer bestimmten Reihenfolge. Die von dir beschriebene Übung hätte bei uns wohl auch nur Frust ausgelöst und so haben wir es gelassen und ein paar andere Übungen gemacht, die wir für uns attraktiver fanden

Ich denke, dass die Vorbehalte gegenüber einer Therapie ("ich weiß nicht, was ich da sagen soll") unberechtigt sind. Ihr habt ja ein Anliegen und der Therapeut oder die Therapeutin wird euch da schon anleiten, darüber zu reden. Wichtig ist nur, dass beide etwas ändern wollen und verstanden haben, dass das eine gemeinsame Sache ist und nicht ein Fingerzeig auf den anderen sein darf so von wegen "soll er/sie sich doch ändern, ich hab ja kein Problem, denn ich blockiere ja nicht unseren Sex".

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DreamCat
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Beitrag Do., 06.10.2016, 10:16

Hallo StatueOfFreedom,

vielen Dank für deine Einschätzung.
Dass man Übungen auslassen kann, hat bei mir wohl den Beigeschmack, dass man sich eben nur die "einfachen" Übungen raussucht und das einem dann am Ende nicht hilft. Vielleicht traut man sich nach den einfachen Übungen später auch an andere ran. Usere letzte "Sitzung" lief jedenfalls wieder besser und da haben wir auch einige Übungen übersprungen.

Ich glaube, es gibt bei mir einen Knackpunkt, den wir, unabhängig von dem Buch, weiter bearbeten sollten. Ich habe meinem Freund wohl nie so richtig gesagt, wie Scheiße ich das fand, dass ich ihn beim Pornos gucken erwischt habe, obwohl wir hätten Sex haben können. Vermutlich habe ich ihm das bisher nie so richtig verziehen. Vielleicht versuche ich ihn unbewusst zu bestrafen, indem er mich sexuell nicht mehr erleben darf. Dass ich mich dadurch sexuell nicht mehr ausleben kann, ist ein bitterer Nebeneffekt.

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