Ist mein Partner Sex-süchtig?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Madochri
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Ist mein Partner Sex-süchtig?

Beitrag Di., 04.10.2016, 14:24

Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll. Mein Freund und ich sind erst seit einem Jahr zusammen. Er ist jünger als ich. Für ihn spielt Sex eine außerordentlich grosse Rolle. Es dreht sich alles immer nur um das eine Thema. Er sagt das er täglich, vorzugsweise mehrfach, Sex braucht. Sex ist Liebe . Er sagt das er Schmerzen hat wenn wir keinen Sex haben. Ich weiss nicht ob das stimmt. Ich darf meine Hobbys nicht mehr ausüben da diese reine Zeitverschwendung sein sollen und nur vom Wesentlichen (Sex) ablenken. Müdigkeit, Schmerzen,Krankheit usw sind in seinen Augen nur dumme Ausreden. Laut seinen Aussagen bin ich langweilig weil ich bestimmte Dinge nicht tun möchte (Pärchenabend mit Happyend oder Swingerclub ) . Er berührt mich nur noch beim Sex,weil alles andere sowieso sinnfrei sei. Wenn ich ihm den Sex verweigere werde ich durch Liebesentzug usw gestraft. Er droht mit Trennung oder Bordellbesuch. Ich fühle mich wie ein Stück Fleisch. Bin mit meiner Kraft am Ende. Ich habe versucht so zu sein wie er es wünscht. Das ist aber auf Dauer mit Job ,Kinder,Haushalt usw nicht durchzuhalten. Wir streiten alle paar Tage ganz fürchterlich wegen dieses Themas. Er bezeichnet mich unter anderem als Wrack,sagt das ich ins Bett gehen soll,damit er sich die Scheisse nicht angucken muss . Mein Vorschlag,es doch mal mit einer Paartherapie zu versuchen,blockt er ab. Was kann ich tun bzw wie kann ich ihm helfen und die Beziehung retten? Ist Jemand hier der einen guten Rat hat?


Vincent
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Beitrag Di., 04.10.2016, 17:38

Madochri hat geschrieben:Was kann ich tun bzw wie kann ich ihm helfen und die Beziehung retten?
Du solltest einsehen, dass du DIR SELBST helfen musst, NICHT ihm. Überleg' dir mal, was von der 'Beziehung' noch bleibt, wenn du das, was anders werden soll (was es aber nicht wird!), von dem abstrahierst, was sich für dich gut und richtig anfühlt.

Ich meine, dass du dich wie ein Stück Fleisch fühlen musst, liest sich nicht gerade danach, dass du dich wie ein Mensch fühlen darfst.

Bitte - lass dir ein Licht aufgehen!
Du bist doch schon ein großes Mädchen.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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kissfromarose
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Beitrag Di., 04.10.2016, 17:45

Ich finde, dass dein Partner von deiner Beschreibung her ein für mich zu eingeschränktes Bild von Liebe hat Sex ist ein Ausdruck von Liebe (wie Lowen in "Liebe und Orgasmus") schreibt. Aber Liebe an sich umfasst doch so viel mehr. Selbst wenn man hier die Diagnose Sexsucht stellen würde, dein Freund sieht das offenbar nicht so und da wird das Ganze schon schwieriger...Du lässt dir aber auch ganz schön viel gefallen, oder? Ich hätte den Mann nicht mal mehr mit dem Arsch angeguckt, wenn er so was zu mir sagt. Ich würde auch von dem Gedanke abkommen, ihm helfen zu wollen, ich würde viel mehr mir selber helfen wollen; auch wenn das hieße, die Beine in die Hand nehmen und LAUFEN!

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Mondin
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Beitrag Mi., 05.10.2016, 01:39

Unfassbar was man hier teilweise für Geschichten zu lesen bekommt. ....

Grüß Dich Madochri und willkommen an Board.
Es ist egal ob er sexsüchtig ist oder einfach nur ein mieses A*schl*och, das Dich abwertet (Wrack), Dich wie ein Kleinkind gängelt (ins Bett schickt) und Dich anschließend noch als Gummipuppe zweckentfremdet. Nicht egal ist es jedoch, jedenfalls für Dich, wie Du damit umgehst.

Solchen Typen kannst Du nicht helfen. Die finden sich toll wie sie sind. Und wenn Du nicht willig bist, dann vögelt er eben was er bekommen kann, frei nach dem Motto, ein Loch ist so gut wie das andere.

So einem willst Du helfen?

Du solltest DIR Hilfe suchen und zwar schnell.

Lieben Gruß!
Mondin

Edit: Noch eine Lektüreempfehlung -> Klick!

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leuchtturm
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Beitrag Mi., 05.10.2016, 18:30

ich bin schockiert, dachte zuerst, das denkt sich jemand nur aus --

natürlich merkte ich dann schnell, dass deine geschichte bitterer ernst ist

sorge für dich, denn niemand sonst wird es tun. er schon gleich gar nicht.

trenne dich.
sofort.
unwiderruflich.


Eremit
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Beitrag Mi., 05.10.2016, 19:22

leuchtturm hat geschrieben:trenne dich.
sofort.
unwiderruflich.
Ich unterstreiche das mal ganz subtil.

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Tupsy71
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Beitrag Mi., 05.10.2016, 20:18

ich kann da auch nur zustimmen. Schau dass du reiß aus nimmst. Diese Behandlung hast du nicht nötig

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DreamCat
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Beitrag Do., 06.10.2016, 10:25

Sexsüchtig hin oder her, deshalb sollte er dich nicht so behandeln bzw. du solltest dich nicht so behandeln lassen. Das klingt wirklich furchtbar. Dagegen scheinen mir die sexuellen Probleme in meiner Beziehung nichtig.
Gibt es überhaupt irgendwas Gutes in der Beziehung?

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akascha666
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Beitrag So., 16.10.2016, 18:35

Man freut sich doch alle andere träumen so ein Partner zu haben....Du solltest sehen das er trotz sein sucht ist mit dir zusammen


Eremit
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Beitrag Sa., 22.10.2016, 21:00

akascha666 hat geschrieben:Man freut sich doch alle andere träumen so ein Partner zu haben....
Äh, nein. Nicht einmal ansatzweise.

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Mondin
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Beitrag So., 23.10.2016, 21:32

akascha666 hat geschrieben:Man freut sich doch alle andere träumen so ein Partner zu haben....Du solltest sehen das er trotz sein sucht ist mit dir zusammen

Ich denke ja, hier liegt ein Verständnisproblem vor.

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Schuster
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Beitrag So., 13.11.2016, 18:44

Nein, das denke ich nicht, dass er Sexsüchtig ist.

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Möbius
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Beitrag Sa., 26.11.2016, 19:13

Es gibt kein objektives Maß für eine "gesunde Libido" - die einen brauchen mehr, die anderen weniger. Nach meiner Erfahrung von 25 Jahren Promiskuität scheint es so zu sein, daß die überwiegende Mehrheit der Menschen im deutschen Sprachraum sehr genügsam ist, mit sehr wenig Sex sehr gut auskommt. Eine Minderheit, zu der ich mich zähle, braucht dagegen sehr viel davon und von daher kann ich mich in den Beziehungspartner der threadstarterin ein Stückweit hineinversetzen. Eine sehr starke sexuelle Libido zu haben ist nicht unbedingt immer ein Vergnügen. Sie muß "abgeführt" werden, da sie ansonsten sehr ernsten Ärger, gesundheitliche Schäden und vor allem auch ernsthafte psychische Probleme verursachen kann. Was nicht geht: eine starke sexuelle Libido dauerhaft zu unterdrücken - man kann sie sich nicht "abgewöhnen", mit Sport oder intellektuellen Leistungen allenfalls einen Teil davon abführen.

Es ist nicht einfach, eine solch starke Libido zu "domestizieren" und vor allem ist es nicht einfach, einen passenden Beziehungspartner zu finden. So, wie sich das Startposting liest, sind da zwei Menschen in einer Beziehung gelandet, deren Libido um Dimensionen auseinander klafft. Wenn das wirklich so sein sollte, dann ist meine Prognose für diese Beziehung nicht gut.

Es ist m.E. auch fast immer eine Geschichte, die man nicht nur quantitativ sehen kann, sondern auch qualitativ sehen muß. Menschen mit einer starken Libido neigen fast regelmässig zu nicht-monogamem Sexualverhalten, die sexualethischen Normen, deren Einhaltung von der Mehrheit regelmässig verlangt wird, sind für solche Menschen ein Prokrustesbett. Eine Beziehung mit einer großen Diskrepanz der Libido kann m.E. nur so funktionieren, daß der Partner mit der stärkeren Libido seinen Überschuß ausserhalb der Beziehung "entsorgt". Das kann mit bewußter Billigung des anderen Partners geschehen, was meiner Erfahrung nach enorm selten ist, mit "stillschweigender Toleranz", was erstaunlich häufig ist und gut zu funktionieren scheint - und durch das, was man "Betrügen" oder "Fremdgehen" nennt. Auch das funktioniert mitunter recht gut. Wenn keiner dieser Wege - warum auch immer - gangbar ist, dann hat es m.E. keinen Zweck, an einer solchen Beziehung festhalten zu wollen, die für beide nur noch belastend ist.

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Möbius
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Beitrag Do., 01.12.2016, 19:49

Ich möchte noch ein paar Bemerkungen anfügen:

Wenn zwei Menschen eine Beziehung beginnen, dann ist das häufig für beide eine Phase erhöhter sexueller Aktivität. Auch Menschen mit ansonsten - im statistischen Sinne - normaler Libido scheinen in diesen Flitterwochen eine stärkere Solche zu haben, die sich jedoch nach kürzerer oder längerer Zeit wieder auf das frühere Normalmaß reduziert. Daher ist ein Mensch mit grundsätzlich stärkerer Libido für den "Normalo" zu Beginn der Beziehung wohl meist nicht als Solcher zu erkennen, da man sich in dieser Phase ja zunächst in einer ähnlichen Dimension bewegt. Ich glaube sogar, daß ein "Normalo", der einem Menschen mit stärkerer Libido, erst recht einem Promiskuitiven begegnet, zunächst einmal sexuell sehr glücklich ist mit seinem neuen Partner: denn Menschen mit starker sexueller Libido betätigen diese ja auch normalerweise und sind, wie schon gesagt, meist auch promiskuitiv. Das bedeutet eben auch, daß sie viel mehr Erfahrung haben, als der "Normalo". Und mit Sex ist es wie immer: Übung macht den Meister. Aus der Perspektive des Menschen mit starker Libido oder des
Promiskuitiven jedoch ist die Sexualität in dieser Phase lediglich "buisness as usual".

Wie ebenfalls schon mal gesagt: eine starke sexuelle Libido zu haben bzw. promiskuitiv zu sein ist nicht unbedingt ein reines Vergnügen - die Partnerwahl fällt weitaus schwerer, da es bei Beziehungen mit einem "Normalo" regelmässig zu den Problemen kommt, wie sie im startposting beschrieben sind: der "Normalo" ist von der Sexualität seines neuen Partners, dem immer gewaltiger erscheinenden Überschuß an Libido schlicht überfordert - zunächst rein sexuell und körperlich, dann bald auch "beziehungsmässig".

Diese notorisch drohende Malaise ist auch ein Kommunikationsproblem. Über Sex spricht man "normalerweise" nicht und wenn - dann spricht man nur relativ selten die Wahrheit, häufig sogar ohne bewußt zu lügen, schlicht: weil man sie selbst nicht kennt und seiner eigenen Sexualität nicht ins Auge zu sehen vermag. Das gilt insbesondere dann, wenn es eine "abweichende" Sexualität ist wie die Promiskuitive.

Das gilt um so mehr, als wenn man sich "auf normalem Wege" am Arbeitsplatz, beim Sport, in irgendwelchen Vereinen oder sonstiger Freizeitgestaltung kennengelernt und sich "näher gekommen" ist, sich bei einem oder gar beiden Verliebtheit eingestellt hat. Das Maß der sexuellen Libido steht einem ebensowenig auf die Stirne geschrieben, wie die Promiskuität - im Alltag wirken diese Menschen regelmässig sehr unaufällig - "Menschen wie Du und ich".

Promiskuitive Männer haben zudem noch ein weiteres Problem bei der Partnerwahl, nämlich den gewaltigen Männerüberschuß unter den Promiskuitiven. Meinen Erfahrungen nach bewegt sich das Verhältnis von Frauen zu Männern in der "Szene" 1:5 bis 1:10. Für heterosexuelle Paarbeziehung unter Promiskuitiven gibt es also eindeutig zu wenig promiskuitive Frauen. Das Problem relativiert sich wohl ein wenig durch die generelle Zunahme promiskuitiven Sexualverhaltens in den letzten 25 Jahren. "Zahlen" kenne ich keine, soweit ich weiß, gibt es sie auch garnicht. Aber es gibt Indizien, nämlich die "Szenetreffs" wie Baggerseen, Pornokinos, Parkplätze usw., die man heutezutage (mit gewisser Mühe) übers internet finden kann. Die Zahl dieser Treffpunkte und ihrer Besucher hat sich ziemlich erhöht. Aber trotzdem gehen immer noch sehr, sehr viele promiskuitive Männer mit ihrem Wunsch nach einer Beziehung zu einer "gleichgesinnten" Frau - leer aus.

(Fortsetzung folgt)
Zuletzt geändert von Möbius am Do., 01.12.2016, 19:58, insgesamt 2-mal geändert.

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Möbius
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Beitrag Do., 01.12.2016, 19:51

Also geht mann nolens-volens auch auf "Normalo-Frauen" zu, verschweigt die eigene Promiskuität und hofft, daß es "irgendwie gutgeht." Viele von uns haben dabei schon von vorneherein garnicht die Absicht, ein explizites oder stillschweigendes Versprechen monogamer Treue einzuhalten und richten sich von vorneherein auf's Fremdgehen ein. Das ist, wie gesagt, meiner Beobachtung nach ein verblüffend häufig tragfähiger Weg. Andere wiederum glauben ernsthaft daran, ihre starke Libido, ihre Promiskuität unterdrücken zu können - sich "abgewöhnen" wie eine Sucht und die häufige Gleichsetzung von Promiskuität und Sexsucht in der Allgemeinheit wird von so manchen Promiskuitiven geteilt. Diese Gleichsetzung ist indessen falsch - denn die bekannten Suchtmerkmale liegen zumindest meiner Erfahrung nach nur bei den wenigsten Teilnehmern der "promiskutiven Szene" vor. Sie führen im Gegenteil ein geregeltes Leben, in dem die promiskuitiven Aktivitäten einen prominenten Platz einnehmen - aber nicht mehr, als etwa ein anspruchsvolles Hobby. Von der Vernachlässigung anderer Lebensbereiche, einem dauernden Zwang zur "Dosissteigerung" etc. kann keine Rede sein. Solche "Süchtigen" gibt es zwar, aber sie genießen eben wegen ihrer "Abgedrehtheit" keinen guten Ruf in der Szene, sind eher "randständig".

Die landläufige Pathologisierung von Promiskuität, die auch von Teilen der Psychologie und Psychiatrie getragen wird - und die ich für völlig verfehlt halte - verführt auch mitunter Beziehungspartner von Promiskuitiven zu der irrigen Annahme, ihre promiskuitiven Partner "heilen" zu können, wobei die Formeln der Behandlung von Süchten eben dieser fälschlichen Gleichsetzung von Promiskuität mit Sexsucht "einfach so" übernommen werden, und man es mit einer Art von "Entziehungskuren" versucht.
Umgekehrt versuchen auch manche Promiskuitive, einen monogamen Beziehungspartner zur Promiskuität "zu bekehren" und pathologisieren ihrerseits die Monogamie als "Verklemmtheit".

In meiner freudianischen Sicht auf die Dinge liegt es jedoch so, daß Promiskuität ein Merkmal der infantilen Sexualität ist, die in unserem Kulturkreis normalerweise durch eine Reihe von psychosexuellen Prozeßen, die mit der Pubertät ihren Abschluß findet, auf die kulturell tradierte Monogamie reduziert wird. "Normalerweise" heißt allerdings stets: es gibt auch Ausnahmen, diese Reduktion funktioniert nicht in jedem Falle, und wie schon gesagt, sie funktioniert meiner Beobachtung nach immer weniger gut. Das ist auch nicht schlimm - in der klassischen römische Antike (ca. 100 v. Chr. bis ca. 200 n.Chr.) war bisexuelle Promiskuität die Regel, exklusive Heterosexualität und Monogamie sogar stigmatisiert. Es war "genau anders rum" als heute. Und immerhin war dies eine geschichtliche Periode, die eine erste kulturelle und zivilisatorische Hochblüte hervorgebracht hat, die zu den Wurzeln auch unserer heutigen Kultur gehört. Und die Friedensperiode von einem halben Jahrtausend, die jene römische Zivilisation dem Imperium Romanum bescherte, das sich immerhin über die heutige EU bis zu Rhein und Donau sowie Nordafrika und die vorderasiatische Region etwa bis Mesopotamien erstreckte - das müssen wir den bisexuell-promiskuitiven Römern erst einmal nachmachen !

Ebensowenig, wie man es sich aussuchen kann, ob man homo-, bi- oder heterosexuell ist, ebensowenig kann man es sich aussuchen, ob man monogam, polygam oder promiskutiv ist. Man kann nur seine Sexualität so annehmen, wie sie nun mal ist, und sich darum bemühen, das Beste daraus zu machen.
Ob alldies für die threadstarterin oder sonst wen eine Hilfe oder ein Trost sein kann, weiß ich nicht. Vielleicht hilft es dem einen oder der anderen ein wenig, die Dinge besser zu verstehen - und wenn es auch nur in der Auseinandersetzung mit diesem meinem Geschreibsel ist.

Amen.

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