Als Kind bewusstlos gekitzelt

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Als Kind bewusstlos gekitzelt

Beitrag Do., 12.01.2017, 09:27

Was passiert wenn man als Kind bewusstlos gekitzelt wurde? Ich weiß nicht ob es eine Geschichte ist aber ich erinnere mich irgendwie daran. In irgendeinem Keller. Ob mehr passiert ist behalte ich für mich. Es dürfte einem dann eigentlich nicht mehr gefallen oder? Wieso stört es mich im Nachhinein nicht?

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Sinarellas
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Beitrag Do., 12.01.2017, 09:36

Hallo
ich habe noch nie gehört, dass man bewusstlos gekitzelt werden kann. Wenn dem aber so war, dann war das schlicht eine extreme Grenzüberschreitung die allerdings jeder völlig anders bewertet. Warum sollte einem kitzeln dann nicht gefallen, den Zusammenhang sehe ich nicht. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Wenn ich als Kind sexuell missbraucht wurde heißt das nicht automatisch, dass ich als erwachsene keinen Spaß an Sex haben kann.

Was also ist deine wirkliche Frage?
..:..

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Beitrag Do., 12.01.2017, 09:50

Frühe Sexualität wird oft als Missbrauch empfunden, aber ich denke es steigert das Sexualleben wenn es nicht übertrieben war. Ich denke ich war früher Stricher ohne es zu wissen aber es war geil. Da war ich minderjährig. Vielleicht habe ich es auch nur geträumt oder so. Auf jeden Fall kann man sich sehr gut auf Rollenspiele einlassen wenn man schon früh leichte sexuelle Kontakte hat. Die hatte ich.

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Beitrag Do., 12.01.2017, 10:17

Und Leute die mit etwas nicht umgehen können weil es zu hart war, weil zu stressig etc... einfach mit vertrauensvollen Partner oder Domina, Lady etc... so nachspielen wie einem die Situation gefallen hätte. Man glaubt die Kontrolle abzugeben aber in Wirklichkeit hat man sie dann.

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Möbius
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Beitrag Do., 12.01.2017, 10:52

Ich habe zwar auch noch nie von sowas gehört - aber gelesen, und zwar nicht nur im Asterix-Heft, daß Kitzeln auch eine Foltermethode gewesen war. Auch Ohnmacht (Bewußtlosigkeit) kann ich mir als Folge übermäßigen Kitzelns gut vorstellen: weil die Atmung dann irgendwann stockt.

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Beitrag Do., 12.01.2017, 10:54

Die Dosis macht das Gift denke ich.

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Krang2
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Beitrag Di., 17.01.2017, 09:45

Hallo,
ich wurde als Kind oft von meinem Vater so stark gekitzelt, daß ich Atemnt bekam und kurz davor stand, bewußtlos zu werden. Wenn ich für ein Foto lachen sollte, wurde ich als Kleinkind auch mal gekitzelt. Die Wirkung auf mich war sehr unangenehm, ich empfand teilweise regelrechte Panik, was mein Vater nicht mitbekam, denn ich lachte ja.

Im Nachhinein stört es mich aber auch nicht, denn mein Vater hat sich dabei nichts Böses gedacht, er hat nur nie mitgekriegt, WIE unangenehm das für mich war. Und ich lernte eben nach und nach immer besser das Verhalten zu zeigen, welches von mir erwartet wurde. Die meisten Männer haben ja auch nie mitgekriegt, daß ich normalen Sex öde bis unerträglich finde.


shesmovedon
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Beitrag Di., 17.01.2017, 09:49

Ja, das kenne ich auch. Meine Mutter hat mich auch als Kind oft gekitzelt. Aber ich legte es auch immer wieder drauf an, selbst wenn ich jedesmal dabei zu einem Punkt kam, an dem ich drohte ohnmächtig zu werden vor Atemnot.
Es stört mich im Nachhinein nicht, weil ich mich erinnere es auch "provoziert" zu haben. Sie hat nur dann oft die Grenze nicht richtig abchecken können, wann es mir zu viel wurde.


Sunna
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Beitrag Di., 17.01.2017, 10:01

Die Vorstellung, dass ein Kind festgehalten und gegen seinen Willen gekitzelt wird, um so nichtkontrollierbare, heftige Körperreaktionen beim hilflosen Kind hervorzurufen, empfinde ich als extrem grausam.

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Krang2
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Beitrag Do., 19.01.2017, 21:22

Ich glaube, "grausam" ist es nur für in dieser Hinsicht sensible Kinder. Mein Sohn wird von seinem Vater auch so gekitzelt, daß ich Angst um ihn habe, zuckt und schreit und prustet, aber er geht auch danach nicht weg, sondern provoziert es auch immer wieder...das ist wohl eher die Norm, nicht meine Reaktion.


mio
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Beitrag Do., 19.01.2017, 21:32

Kinder weiterzukitzeln wenn sie nicht mehr gekitzelt werden wollen hat wohl mit mangelnder Empathiefähigkeit zu tun. Ich habe es als kleines Kind zB. geliebt, von meinem Vater durchgekitzelt zu werden, er wusste aber auch, wann aus meinem erst "gespielten" Nein ein "echtes" Nein wurde und hat dann aufgehört.

Nach dem Tod meines Vaters meinte meine Mutter wohl mir mit dem "Kitzeln" was gutes zu tun, nur merkte sie nie wann "gut war". Ich habe irgendwann gelernt, dass ich mich extrem anspannen muss um "nicht mehr zu lachen", damit sie endlich aufhört. War nicht schön.

Kann mir schon vorstellen, dass man im Extremfall davon auch ohnmächtig werden oder komplett dissoziieren kann. Wenn gar nicht aufgehört wird.


Sunna
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Beitrag Do., 19.01.2017, 22:17

Krang2 hat geschrieben:Ich glaube, "grausam" ist es nur für in dieser Hinsicht sensible Kinder. Mein Sohn wird von seinem Vater auch so gekitzelt, daß ich Angst um ihn habe, zuckt und schreit und prustet, aber er geht auch danach nicht weg, sondern provoziert es auch immer wieder...das ist wohl eher die Norm, nicht meine Reaktion.
Du kitzelst deinen Sohn demnach nicht gegen seinen Willen durch. Dieses Kitzeln ist mitunter sehr anstrengend für das Kind, aber dennoch spaßig. Es hat einen völlig anderen Stellenwert als das Kitzeln, das ich als grausam bezeichnet habe.


mio
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Beitrag Do., 19.01.2017, 22:32

Sunna hat geschrieben:Dieses Kitzeln ist mitunter sehr anstrengend für das Kind, aber dennoch spaßig.
Ich glaube es ist solange spaßig für ein Kind, solange es ein "Spiel mit der Kontrolle (und dem Kontrollverlust)" ist.

Oft wird das "durchkitzeln" ja tatsächlich als "sanfte" "Strafreaktion" durchgeführt. Die dem Kind eben Spaß macht, weshalb es sie ja auch "provoziert". Wird dann aus dem "Sanften" aber "Gewalt" (weil die Grenze nicht gefunden wird oder es bewusst eingesetzt wird) dann wird es zur Belastung.

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Krang2
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Beitrag Do., 19.01.2017, 23:57

@mio, @Sunna,
vielleicht ist das Provozieren des Durchkitzelns tatsächlich genau ein Spiel, um die Grenzen des Gegenübers nonverbal auszutesten. Sowas endet auch oft genug in ungewollten Unfällen (mit Personen- oder Sachschaden) , trotzdem erfreut es sich ungebrochener Beliebtheit. Interessanterweise ist es bei meinem Sohn und war auch bei mir der Vater, nicht die Mutter (gibt es statistische Erhebungen?).
Grausam finde ich nur etwas, das bewußt geschieht, aber mein Vater wußte nicht, daß er mich quälte. Er dachte ja, es sei spaßig für mich. Aber ich glaube zu wissen, was du meinst (hoffe ich).


Sunna
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Beitrag Fr., 20.01.2017, 09:34

@Krang2
Ob es grausam war, entscheidet das Kind alleine. Es entscheidet es, ohne abzuwägen, ob der Vater das nun wollte oder nicht. Ein Kind sollte keine Erklärungen oder Entschuldigungen oder Relativierungen suchen müssen.
Meiner Meinung nach dürfen Eltern ruhig mal Fehler machen, sofern sich diese in Grenzen halten und es genug korrigierende Erfahrungen gibt. Kinder kompensieren dann Fehler bis zu einem gewissen Grad.
Das "grausam" bezog sich bei mir auf eine doch schon extreme Situation. Wahrscheinlich würde ich die Situationen, die du im Kopf hast, auch nicht so beschreiben. Außerdem ist jeder Fall hochindividuell und hat viele Facetten, die beleuchtet werden könnten.

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