Privatrechnung günstiger als Kassenabrechnung?

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
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lia17
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Privatrechnung günstiger als Kassenabrechnung?

Beitrag Di., 01.04.2014, 12:59

Hallo Ihr Lieben,

ich bin gerade so unsicher und benötige Eure Meinung.
Meine Therapie (VT) ist nun mit 80 Std. aufgebraucht. Da ich aber noch immer Unterstützung benötige und meine Therapeutindas auch so sieht, haben wir vereinbart, dass wir noch 20 Std. dranhängen und ich ihr die Std. selbst zahle. Da sie nicht direkt mit den KK abrechnen kann, hat sie mir eine Rechnung gestellt über den derzeitigen Abrechnungssatz von ca. 80 € pro Stunde. Diesen Betrag habe ich dann von der KK zurück erhalten. (Erstattungsverfahren)
Jetzt, wo ich selbst zahle, stellt sie mir eine Rechnung für viel weniger Entgelt pro Std. Im ersten Moment habe ich mich sehr gefreut. Im zweiten Moment war es mir schon wieder peinlich und beschämend. Ich meine, ich komme mir sowieso schon so beschämend vor, dass ich immer noch Hilfe brauche und es immer noch nicht geschafft habe, allein klar zu kommen und nun verdient sie auch noch weniger!
Versteht ihr das?
Ausgemacht haben wir eigentlich nichts wirklich. Ich habe sie gebeten mir weiterhin den KK-Stundensatz privat in Rechnung zu stellen. Sie blockte aber gleich ganz leb ab und meinte, dass wäre ihr ein wenig viel und sie macht das schon. Es wäre für sie auch mit weniger i.O. Ich war damals sehr berührt, bat aber darum beim Kassensatz zu bleiben.
Und jetzt die Rechnung mit viel weniger.
Ich komme mir irgendwie blöd vor jetzt. Oderfindet ihr, ist es wieder nur meine Befindlichkeit?
Dane schon mal für Eure Meinungen

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ENA
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 01.04.2014, 13:09

Sie hat Dir gesagt, dass es für sie in Ordnung ist. Glaube ihr doch. Zwingen mehr zu nehmen, kannst Du sie wohl nicht, es sei denn, Du überweist ihr immer wieder mehr Geld. Ob sie es dann zurückschicken würde?

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Matzero
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Beitrag Mi., 16.04.2014, 14:30

Wenn es für die Therapeutin iO ist, ist es erstmal ihre Entscheidung, die dich nicht zu kümmern hat .

Dennoch: wenn eine Therapie tatsächlich notwendig ist, steht dir als gesetzl. versicherter Patient grundsätzlich auch eine Behandlung auf Kosten der Krankenkasse zu! Man (bzw der Therapeut) muss dann halt (mit schlüssiger Begründung an den Gutachter) eine neue Behandlung beantragen. Das ist zwar beim selben Therapeuten und im gleichen Verfahren sehr schwierig, aber grundsätzlich möglich.

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gosa
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Beitrag Fr., 18.04.2014, 02:17

Hallo,

kann mir gut vorstellen das es einige Therapeuten geben wird die privat weniger als über Kasse nehmen. Denke da kucken sie auch individuell. Eine individuelle behandlung ist übrigens auch in anderen Berufen normal und häufig sogar von Gebührenverordnungen vorgesehen.

Ein Punkt warum deine Therapeutin weniger nehmen kann ist einfach das ihr sehr viel Verwaltungsarbeit und Gutachten schreiben u.ä. erspart bleibt.

Kann dich aber gut verstehen das es dir Peinlich ist und ich denke deine Therapeutin weiß das auch und genau dies wird wohl mit ein Grund sein weshalb sie dir gerne etwas weniger in Rechnung stellt. Wenn deine Therapeutin meint das es für sie so i.O. ist, dann darfst du es auch annehmen.

Eigentlich hättest du das Anrecht das dir noch mehr Stunden von der Kasse bewilligt werden, diese stellt sich bekanntermaßen aber extrem, und ich würde sagen im Kostenerstattungsverfahren meist nochmehr, an.

Was deine Therapeutin allerdings auf jeden Fall machen kann, ist einen Antrag auf übernahme von gelegentlichen Krisensitzungen. Muss halt im Kostenerstattungsverfahren auch erst beantragt werden, wobei der Aufwand recht klein sein sollte. Damit würde sie/du einmal im Monat eine Stunde von der Kasse wiederbekommen, allerdings auch nur zu einem geringeren Satz.

Hast du den schon versucht weitere Stunden zu beantragen? Bei den 80 VT Stunden sind dies nur grundsätzlich die Höchsten stunden, heißt in Aussnahmen sind auch mehr Stunden möglich.

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Nachtauge
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Beitrag Fr., 18.04.2014, 20:24

Hallo,

ich kann Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Mir ist es ganz ähnlich ergangen. Mein Thera rechnet mir gegenüber privat auch geringer ab als gegenüber der Krankenkasse. Ich denke, daß die Theras das für sich ganz gut selbst überdenken und auch entsprechenden Handlungsspielraum haben. Allein die Möglichkeit, daß die Therapie ja eigentlich auch beendet hätte werden können, aufgrund der begrenzten Stundenzahl und dann dem Entgegenkommen die Therapie weiterzuführen ist ja eine Entscheidung die den Theras offensteht. Es ist zwar schwer ein Entgegenkommen anzunehmen, aber andererseits - warum sich nicht einfach darüber freuen, daß es dieses Entgegenkommen gibt? Ich bin heilfroh darüber, daß mein Thera mir die Fortführung meiner Thera so ermöglicht.

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