Habe ich zu viel von meiner Betreuerin erwartet?

Kliniken u.a. in Deutschland (keine generellen Fragen)
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HopeW34
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Habe ich zu viel von meiner Betreuerin erwartet?

Beitrag Mo., 18.04.2016, 00:18

Hallo ! Ich bin neu hier und habe ein Problem, das mich jetzt schon etwas länger beschäftigt und auch belastet darum hab ich mich dazu entschlossen, es mir hier mal von der Seele zu schreiben.. Also folgendes, ich hatte bis vor kurzem eine ambulante Betreuerin (nicht gesetzlich, sie war Psychologin). Ich hatte sie gut 10. Jahre und sie hat mir auch bei einigem gut geholfen z.b. Wohnungssuche und Umzug, Ausbildung, Arbeit usw.. Auch hatten wir am Anfang Gespräche wo, so wie sie meint, alles Thema sein kann. Ich habe auch psychische Probleme ( Zwänge, Borderline und Ängste). Auch da arbeitete sie mit mir an meinen Zwängen. Teilweise kam mir das ganze wie Therapie vor. War es aber nicht. Nun gings bei mir vor ca 3,5 Jahren los. Es kam viel zusammen und mir gings psychisch immer schlechter. Ein Psychiater diagnostizierte eine schwere Depression und setze erstmal ein Antidepressiva an. Danach ging ich stationär in Behandlung. Leider brachte mich dieser Aufenthalt in der Klinik nicht weiter und es ging mir nicht viel besser danach.. Ich lebe sehr isoliert und hatte nur meine Betreuerin. Ich vertraute mich ihr an da es mir wirklich nicht gut ging. Ihre Antwort darauf: Höre mit Deinem sch... Selbstmitleid auf. Anderen gehts viel schlechter als dir. Was ehrlich gesagt der erste kleine Vertrauensbruch war denn das war sehr verletzend. Dann ging ich nochmal stationär in eine andre Klinik. Der Aufenthalt brachte mich schon ein Stück weiter. Es war geplant, das ich im Anschluss an diesen Aufenthalt noch in die Tagesklinik geh um wieder eine Tagesstruktur rein zu bekommen usw. Leider stürzte ich nach dem Klinikaufenthalt in ein tiefes Loch und musste den Aufnahmetermin in der TK absagen. Bekomm dort aber noch eine Chance. Ende des Monats hab ich nochmal einen Aufnahmetermin und das werde ich nutzen... Auch meine Betreuerin meinte, ich bräuchte derzeit mehr Hilfe und bot mir an, das wir statt einen Termin die Woche erstmal zwei machten. Ich wollte das gern annehmen und schlug vor, da ich zu der Zeit auch noch in finanzielle Schwierigkeiten kam, das wir, bis meine Situation besser ist telefonieren. Das lehnte sie ab das es in letzter Zeit zu dem einen oder anderen Missverständnis kam. Also kein telefonieren und keine SMS. Als ich kurz zuvor ihr zwei SMS geschrieben hatte, weil ich etwas wichtiges zu besprechen hatte, blieben diese unbeantwortet. Ok ich sah es als Konsequenz. Sie bot mir an mir finanziell zu helfen so das ich zu ihr kommen kann und ich ihr Ende des Monats das Geld (logischerweise) zurück geb. Ich war anfangs nicht ganz so begeistert da ich aber Hilfe brauchte nahm ich es an. Beim zweiten mal fragen (es wären dreimal gewesen) sagte sie nein meine Situation würde nur schwieriger werden. Es begann eine Diskussion über meine Situation dann bot sie mir an das sie zu mir kommt. Ich solle noch ein Brief verfassen den wir dann zusammen durchgehen. Sie meinte noch sie wüsste nicht wann sie kommt und ruft vorher an. Ich bereitet alles vor was ich zu besprechen hatte und es war eine Menge. Am besagten Tag rief sie mich auch an und sagte, ich solle den Brief vorlesen. Ich aber war unterwegs und hatte den Brief nicht dabei. Dann meinte sie sie würde sich später nochmal melden sodass ich ihn dann vorlese. Vorsichtig sagte ich dann, das wir ja noch einen Termin haben und wir das dann doch persönlich besprechen können. Da meinte sie, sie wüsste nicht, ob sie überhaupt kommt. Gut zwei Stunden später rief sie erneut an und sagte ich solle den Brief vorlesen. Ich sagte ihr dann, das ich das gern persönlich machen würde und eigentlich war es ja auch so abgemacht. Da fing sie an zu schreien und meinte sie komme doch deswegen nicht extra zu mir zumal die Termine ausschließlich bei ihr statt finden.. Ich kam garnicht mehr zu Wort und sagte nur, nachdem sie sagte entweder jetzt am Telefon oder garnicht, nein.. Daraufhin beendete sie die Betreuung wünschte mir alles Gute und legte auf. Drei Tage später bekam ich eine SMS von ihr, sie Wolle noch ein Abschlussgespräch mit mir führen wenn das für mich ok ist. Dann würde sie nächste Woche anrufen um einen Termin zu machen. Dies lehnte ich aber ab. Ich denke das muss nicht sein.. Ich steh im Moment vor einem riesen Berg und das allein. Bin von der ganzen Sache geschockt und Enttäuscht. Ist das Verhalten richtig? Hab ich zuviel erwartet? Hatte jemand von Euch schonmal eine ähnliche Situation? Wie seid ihr damit umgegangen und daraus gekommen?? Ich bin über jede Antwort Dankbar Gruß HopeW34 (sorry das es so lang ist)

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Ist das Verhalten richtig?" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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Pickwick
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Beitrag Fr., 22.04.2016, 10:59

Hallo Hope,

das klingt für mich so, als wenn die Person (die Dir geholfen hat) überlastet ist und daher auf Abstand geht. Welche Themen sollte der Brief haben?

LG, Pickwick

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HopeW34
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Beitrag Fr., 22.04.2016, 19:16

Hallo Pickwick! Danke für Deine Antwort. Naja, es kann schon sein, das sie überlastet ist. Ich versteh halt nur nicht so ganz, warum sie mir sogar noch (mehr) Hilfe als das was wir sonst hatten, nämlich zwei statt eine Stunde pro Woche anbietet. Wollte die Hilfe ja eigentlich nur annehmen. Und die Antwort war dann, das sie die Betreuung beendet hat durch diesen blöden Konflikt In dem Brief ging eigentlich nur darum, ich musste vor kurzem mein Kaninchen einschläfern lassen. Das war sehr krank. Dadurch kamen Tierarzt Kosten, die ich nicht gleich zahlen konnte und ich damit um eine Ratenzahlung bat... So etwas bespreche ich sowieso nicht wirklich gern am Telefon ! Lg Hope

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Candykills
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Beitrag Sa., 23.04.2016, 09:39

Ich denke deine Fragen könntest du in einem Abschlussgespräch mit ihr direkt klären. Wir können hier nur mutmaßen, aber es klingt danach, dass sie sich abgrenzen möchte. Ich denke, sie hat sich ja durchaus auch an Absprachen gehalten, so rief sie dich auch 2 Stunden später wie versprochen an. Vielleicht hättest du einfach auf das Angebot eingehen und ihr etwas entgegen kommen können. Bist du aber nicht, was ja auch in Ordnung ist. Sie hat wohl für sich an diesem Punkt eine Grenze gezogen. Diese finanziellen Verstrickungen blicke ich nicht ganz, aber das klingt schon alles sehr persönlich und da ist es einfach wichtig, dass sie da doch noch eine Grenze zieht, denn sie ist deine Betreuerin und nicht deine Freundin. Dass sie damit auch direkt die Arbeit beendet ist schon sehr strikt, aber vielleicht ist ihr einfach bewusst, dass die Beziehung nicht mehr auf professioneller Ebene funktioniert.

LG
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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CrazyChild
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Beitrag Sa., 23.04.2016, 10:21

Ich habe ja leider so eine ähnliche Überreaktion meiner Thera auch schon mal erlebt als Sie damals Knall auf Fall am Telefon die Therapie beendet hat. Es ist auch jetzt nicht wichtig, was da jeweils vorher vorgefallen war.

Ich finde es aber in solchen Fällen, egal wer oder was jetzt der Auslöser so einer Reaktion auf Theraseite war/ist schon immer sehr heftig, was da den Patienten da so plötzlich zugemutet wird. Es ist dann plötzlich alles so konträr zu dem, was die ganze Zeit davor in einer Therapie in Bezug auf die therapeutische Beziehung von den Theras gesagt wurde. All das hat plötzlich keine Gültigkeit mehr. Dieses "ich bleibe da bis es Ihnen besser geht" usw.das gilt auf einmal nicht mehr.

Wie kann das sein, daß Theras ihren Patienten sowas plötzlich zumuten und am Abgrund stehend diese dann einfach so runterschubsen ? Ich kapier das nicht. Professionalität hin oder her. Aber ich finde es geht doch nicht, sich erst jahrelang um einen Patienten zu "kümmern" und diesen dann, sei es aus eigenen Beweggründen oder weil irgendwas vorgefallen war, dann einfach so abzuschießen.

Wenn dann schon alles schlecht läuft ist es ja ok wenn die therapeutische Beziehung beendet werden muss, damit der Thera sich selbst schützen kann und auch dem Patiemten nicht evtl.schadet. Aber ich finde, es sollte dann so sein, daß dies im Vorfeld mit dem Patienten besprochen wird und man diesem dann auch noch die entsprechende Unterstützung zuteil werden lässt, daß es auch bei ihm mit z.B.einem anderen Thera weitergehen kann, bevor man sich dann zurückzieht.

Alles andere finde ich ziemlich bescheuert und es macht in dem Moment ALLES kaputt, was vorher war oder was der Patient bei seinen eigenen Problemem mit Hilfe der therapeutischen Beziehung verändern konnte.

Das habe ich bis heute nicht verstanden, wie man sowas dann auch noch als professionell beschreiben kann. Hmm.
LG, CrazyChild

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CrazyChild
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Beitrag Sa., 23.04.2016, 13:09

Ich bemerke grade, dass Candy mein Post vielleicht auf sich beziehen könnte, wg.d.professionell am Schluß. Candy, das war nicht auf Deinen Beitrag bezogen, es war einfach allgemein dargestellt so wie ich es damals empfunden habe, als meine Thera die Therapie abgebrochen hatte. Es hat nichts mit Dir zu tun. Ich möchte das gleich im Vorfeld klären da ich schon mal hier im Forum bei einem Thema so allgemein geantwortet hatte und der User, der vor mir schrieb, das auf sich bezog und mir verbal die Hölle heiß gemacht und mich beschimpft hat. Deswegen diese Klarstwllung, Candy. Danke.
LG, CrazyChild

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HopeW34
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Beitrag Sa., 23.04.2016, 20:10

Ok hab eben schon geschrieben aber iwie ist das weg.. Hallo Candykills und crazychild auch euch vielen Dank für Eure Antworten! Candykills klar, du hast recht, in dem Bereich muss man sich klar abgrenzen, denn wie du schon schreibst, sie ist nicht meine Freundin und das ist ja auch alles gut so. Finde es nur nicht ok zu sagen man hilft und dann wenn man wirklich in einer schwierigen Situation ist steht man doch alleine da. Denn auch Hilfe annehmen fällt mir schwer. Hätten wir es vernünftig besprochen - wäre alles gut. Crazychild, tut mir leid, das du schon mal in einer ähnlichen Situation warst. Ist echt nicht schön, vorallem es so am Telefon gesagt zu bekomm. Und ich muss dir zustimmen, jemanden, der sich in einer Krise befindet so hängen zu lassen, kann nicht so ganz richtig sein. Aber ich denke nun ist es so man kann nichts mehr ändern und ich hab auch draus gelernt ich wünsche Euch noch einen schönen Abend! LG Hope

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Candykills
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Beitrag Mo., 25.04.2016, 06:02

Ich schätze das Problem ist eh weitreichender. Also, dass das jetzt nicht an einer Sache festzumachen ist, sondern sich im Laufe der Zeit einiges aufstaute, was ihr gegen den Strich ging und sich jetzt durch diesen spontanen Abbruch entlud. Die Leidtragende bist natürlich du.
Ich kann dir nur empfehlen doch nochmal ein Abschlussgespräch anzuleiern, einfach weil du dort alle Fragen des Warum und Wieso für dich klären kannst. Dabei kannst du auch eine ganze Menge über dich selbst nochmal lernen. Man ist sich ja vieler Verhaltensweisen gar nicht so bewusst oder man weiß zumindest nicht wie diese beim Gegenüber ankommen. Du kannst also eigentlich nur als Gewinner aus dem Abschlussgespräch gehen, selbst wenn sie dir sonst noch was gegen den Kopf knallt. Das ist besser als dauerhaft mit der Ungewissheit leben zu müssen, was du denn nun falsch gemacht hast. Vor allem weil so ein Abbruch ja auch spätere Beziehungen beeinflusst. Zumindest nehme ich an, dass du dich jetzt nicht spontan auf eine neue Betreuung einlassen würdest, weil du von der anderen grade so reingerissen wurdest. Hast du aber deinen Anteil an der Sache reflektiert, dann kannst du zumindest von deiner Seite aus mit einem besseren Gefühl in eine neue Arbeitsbeziehung treten.

LG
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HopeW34
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Beitrag Di., 26.04.2016, 21:39

Hallo Candykills.. Ja ich denke Du hast Recht. Und klar hatten wir auch mal Probleme und ich war auch nicht immer einfach. Hab auch Fehler gemacht. Steh ich auch zu. Aber deswegen so ein Abbruch? Mach mir halt schon etwas Sorgen, das sie dort ziemlich sauer reagieren könnte, wenn ich an das letzte Telefonat denke. Also bei einem Gespräch. Aber Du hast Recht, werde mich nochmal um einen Termin kümmern... Vielleicht läuft es ja auch gut ! Okay dann danke ich dir für Deine Hilfe!!! Lg Hope

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