Tod der Mutter

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Jenny121
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Beitrag Mi., 28.01.2015, 11:35

Nein.... ich habe leider nicht wirklich jemanden wo ich mich ausheulen kann. Alle denken das ich stark bin weil ich mir für meinen dad so gut Alles verkneife.
ich weiß einfach nicht wie ich jetzt damit umgehen soll egal was war, ich bin immer zu ihr . Bei ihr könnte ich mich immer fallen lassen.
und jetzt selbst wenn ich um sie weinen kann wenn ich alleine bin habe ich immer ihr Gesicht vor Augen wie sie da liegt mit dem offenen Mund und den offenen Augen.
ich hatte sogar angst vor ihr ich hab mich nicht mehr getraut ins Wohnzimmer zu gehen als sie da tot lag. Dabei hätte sie mir nie was getan

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ohjefisch
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Beitrag Mi., 28.01.2015, 11:54

Hallo Jenny,

das mit den Erinnerungen an die Zeit vor der Krankheit kommt vielleicht noch. Wobei mir dennoch (nach jetzt 6 Jahren) die Bilder, in der meine Mutter sehr gelitten hat (sie hatte auch eine Krebserkrankung) sehr präsent sind. Die werde ich nie aus dem Kopf kriegen, aber das würde ja auch heißen, ich vergesse diese Zeit, was ich eigentlich gar nicht will.

Wie Marzipanschnute gesagt hat, am Wichtigsten ist für Dich jetzt wahrscheinlich, Unterstützung für Dich, auch bei den praktischen Dingen, zu suchen. Mein Vater war nach dem Tod meiner Mutter auch nur ein Häufchen Elend und ist 10 Wochen nach ihr gestorben. Aber irgendwie war er doch noch da in diesen Wochen. Falls Dein Stiefvater nicht selber sehr krank ist, würde ich ihn auffordern, Dir zu helfen. Vielleicht nützt ihm das ja sogar, wenn er eine Aufgabe darin sehen kann, Dir zu helfen.

Freunde sind auch sehr wichtig. Eine Freundschaft hat sich sogar bei mir sehr intensiviert nach dem Tod meiner Eltern. Du hast doch sicher Bekannte, Nachbarn, Kollegen? Ich habe erlebt, dass manche Menschen, von denen man das eigentlich gar nicht erwartet hätte, durchaus bereit sind, praktisch zu helfen oder einfach nur zuzuhören. Oder was zu unternehmen, was ablenkt.

Natürlich gibt's auch Leute, die wollen von so einem Thema gar nichts hören und fangen mit ihren eigenen Schnupfen- oder Gelenkproblemen an, die tun Dir gerade eher nicht gut!

Wenn Dich allein schon das Schreiben ein bisschen entlastet, ich werde versuchen, Dir zu antworten!

Liebe Grüße,

Monika

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Jenny121
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Beitrag Mi., 28.01.2015, 17:28

Danke Monika, es tut gut irgendwie darüber zu sprechen wenn ich könnte wie ich wollte würde ich am liebsten nur über sie reden, aber man will den Leuten ja auch nicht auf die nerven gehen. Sie fehlt mir einfach so sehr....
außer das ich im Moment viel zu tun hab wegen der Beerdigung und Rente für meinen Vater hab ich keine Probleme.
ich hab angst das ich irgendwann vielleicht mein geregeltes leben nicht mehr schaffe, weil wenn ich Probleme hatte immer mit meiner Mutter darüber reden konnte und jetzt ist da halt niemand dem ich so bedingungslos vertraue.
sie war einfach eine starke tolle Frau die alles irgendwie gemeistert hat oder für jedes noch so banale Problem ein offenes Ohr sowie einen Rat hatte.
Ich bin sehr selbständig und hab mein leben immer mehr als gut gemeistert aber ich hatte immer das Gefühl ich mache das damit meine mama stolz auf mich ist. Und jetzt kann ich sie ja nicht mehr enttauschen und die Angst plötzlich in ein Loch zu rutschen ist so groß..... seid dem tod meiner mum schlafe ich so gut wie gar nicht und wenn nur mit Schlaftabletten die ich gar nicht nehmen darf.

Danke das es hier was gibt wo man sich Dinge einach von der Seele schreiben kann das macht es irgendwie erträglicher obwohl ich nie ein mensch war der seine Probleme oder Belange in irgendeinem Forum oder irgendwelchen fremden bequatscht habe

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Gewitterwolke
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Beitrag Mi., 28.01.2015, 18:01

@Jenny121
Deine Beiträge gehen mir sehr nahe. Ich wünsche Dir viel Kraft und viele Menschen in Deiner nächsten Umgebung, die Dich tatkräftig unterstützen und begleiten in dieser kräftezehrenden Akuttrauerphase.

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Jenny121
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Beitrag Mi., 28.01.2015, 19:52

danke gewitterwolke. es ist auch nicht einfach die wichtigste Bezugsperson im leben zu verlieren schon gar nicht wenn eine Person so viele Personen gleichzeitig verkörpert

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Jenny121
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Beitrag Mi., 28.01.2015, 19:52

danke gewitterwolke. es ist auch nicht einfach die wichtigste Bezugsperson im leben zu verlieren schon gar nicht wenn eine Person so viele Personen gleichzeitig verkörpert

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daisyduck
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Beitrag Mi., 28.01.2015, 20:09

Hallo Jennie ,
mein Beileid.
Meine Mutter ist letztes Jahr eine Woche vor Weihnachten gestorben und bin nicht in der Lage zu trauern
oder zu weinen. Ich bin was das angeht regelrecht erstarrt.
So verquer das auch möglicherweise bei dir ankommen mag sei froh das du fühlen kannst und zu Lebzeiten mit deiner Mutter ein gutes Verhältnis hattest. Damit hat sie dir viel gutes mit auf den Weg
gegeben.
Lieben Gruß Dee

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Jenny121
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Beitrag Do., 29.01.2015, 00:05

Ich kann auch noch nicht wirklich trauern meistens erst wenn ich alleine bin und eine Schlaftablette genommen habe, erst dann kommt es über mich, aber das liegt wahrscheinlich auch daran das es erst ne Woche her ist. wir haben die diagnose auch kurz vor Heiligabend bekommen, aber ich bin dankbar das wir sie da bekommen haben so hat meine mama und meine Familie das fest erst richtig genießen können Oder eher wirklich bewusst feiern können. wir haben Fotos gemacht weil meine Mutter da noch nicht krank aussah viel gelacht und versucht das fest so schön wie möglich zu gestalten. Das dass fest so schön war macht es gleichzeitig aber auch wieder schlimm weil alle wussten es ist das letzte mal mit ihr und wenn man dann die Bilder sieht denkt man das kann doch nicht wahr sein sie war so stark warum so schnell?
Aber auch da muss ich Danke sagen, danke das sie nicht so lange leiden musste Danke das sie nur zwei Wochen im bett gelegen hat.

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daisyduck
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Beitrag Do., 29.01.2015, 08:45

Hallo Jenny,
Ja so Situationen wie du beschreibst sind immer schön und schlimm zugleich.
Hast du dir mal überlegt ein Fotoalbum mit Bildern deiner Mutter vielleicht chronologisch von der Kindheit bis zu ihrem letzten Weihnachtsfest zu gestalten.
Damit hast du dann etwas an dem du festhalten kannst wenn du trauerst. Man kann Verstorbene
auch zu Engeln machen sodaß du das Gefühl hast sie ist immer bei dir und unterstützt dich auf deinem weiteren Lebensweg.........als spiritueller Berater oder so ähnlich.
Wei´ß nicht wie ich das besser ausdrücken könnte

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Jenny121
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Beitrag Do., 29.01.2015, 15:10

Das schlimme ist das meine mama und ich immer der Meinung waren, dass es ein Leben nach dem Tod gibt.
es sind schon viele aus meiner Familie gestorben es ist immer irgendetwas ungewöhnliches passiert wo wir gedacht haben ok die sind gerade bei uns. Ich habe als es meiner Mutter noch gut ging mit ihr darüber gesprochen das sie sich auf jedenfall bei mir meldet wenn sie "angekommen" ist. Ich weiß das sie es getan hätte, wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, hat sie aber nicht. Für mich heißt es sie ist Tod und komplett weg. Ich hab immer gehofft das sie wenigstens vom Himmel aus auf uns schaut. sieht wie ich irgendwann heirate Kinder kriege oder sonst irgendetwas mache, aber jetzt wo sie kein Zeichen gegeben hat, weiß ich sie ist nicht nur Tod sondern auch für immer weg.
das jetzt zu wissen macht mich kaputt

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daisyduck
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Beitrag Do., 29.01.2015, 16:05

Hallo Jenny,
du bist ja vollkommen durch den Wind... ich meinte das mit dem Engel so in die Richtung ein Gefühl haben das sie immer bei dir ist. Das sie mit den Erinnerungen die du an sie hast und die du immer haben wirst ein Teil deines weiteren Lebens sein wird dazu brauchst du nicht zwangsläufig ein Zeichen deiner Mutter
Es ist schwierig auszudrücken..........

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Jenny121
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Beitrag Do., 29.01.2015, 17:14

Ich werde sie immer bei mir haben nicht nur in meinen Gedanken sondern auch in meinem Herzen.
es tut nur so verdammt weh zu wissen das sie nie nichtmal von einer anderen Welt mitbekommt was aus mir und meine unserer Familie wird.
Kurz bevor sie starb hab ich ihr gesagt sie brauch keine angst zu haben wenn sie geht ihre Mutter ihr Bruder und ihre Schwester werden sie an der Schwelle empfangen und irgendwann empfängt Sie meinen Vater, meine Schwester und mich, jetzt weiß ich das es nicht stimmt.
Werder sie ist von ihrer Mutter empfangen worden noch wird die mich irgendwann in Empfang nehmen

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daisyduck
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Beitrag Do., 29.01.2015, 18:04

hallo jenny
das kannst du nicht wissen das sie nicht von ihren bereits verstorbenen Angehörigen empfangen wurde.
Das bastelst du dir in deinem Denken zusammen.
Hast du dich schon mal mit den 4 Stadien der Trauer beschäftigt da gibt es einiges im Netz zu finden.
Es gibt auch Trauergruppen dort könntest du dich mit anderen Betroffenen austauschen.
Du mußt auch nicht immer die Starke sein.
LG D

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Jenny121
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Beitrag Do., 29.01.2015, 20:32

Ja aber warum hat sie mir dann kein Zeichen gegeben wenn es doch nen leben nach dem Tod gibt .

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daisyduck
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Beitrag Fr., 30.01.2015, 14:01

Hallo Jenny,
ich glaube du verennst dich da. Ich habe deine Postings nochmal aufmerksam durchgelesen und bin mittlerweile zu einem anderen Schluss gekommen. Der Tod deiner Mutter war für dich sehr belastend
dadurch ist dir auch bewusst geworden das das Leben endlich ist weswegen du dich auch an dieses Zeichen das du nicht bekommen hast klammerst.
So hart das auch klingen mag das Leben ist für uns alle endlich und wir wissen nicht wann und wie es zu Ende geht. Damit muß jeder Mensch leben.

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