'Ein Kinderschänder weniger' denken vielleicht viele...

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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ingwer75
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Beitrag Mi., 11.03.2015, 05:53

Eigentlich weiß ich es nicht ..... und liege es nur an den vielen Sonnenstunden der letzten Tage.....aber ich versuche daran festzuhalten!
Diese Ungewißheit wie es mit mir weitergehen wird sitzt mir ziemlich im Nacken.
Ich habe einen Antrag auf Rehab.geld gestellt, alles ist im Laufen.
Werde ich zu einem Arzt geschickt, wieder zu einem, der mich zur Schnecke macht.....?
Was ist, wenn ich abgelehnt werde, welche Art von Job pack ich noch, da ich körperlich ziemlich kaputt bin?
FALLS eine Bewilligung stattfindet....wie komme ich wieder damit klar nicht mehr berufstätig zu sein und mir die Aussage, dass man auch ohne Arbeit ein wertvoller Mensch sein kann, vor Augen zu halten? ..

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Pfefferraupe
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Beitrag Mi., 11.03.2015, 22:09

Da hast du einige Herausforderungen... es wird nur eines nach dem anderen gehen. Vielleicht kannst du Gleichgesinnte finden, Kontakte, eine Beratung, Seelsorge, oder ähnliches.
Alleine auf weiter Flur ist das glaube ich keine so gute Idee dich damit auseinanderzusetzen.

Zur guten Energie... wenn du mal gefunden hast, was dir diese Energie spendet, ist es leichter dich in diesen Zustand zu versetzen. Es stärkt dann von innen heraus und lässt die Ängste etwas überschaubarer werden.

Eines nach dem anderen, nicht zu weit vorausblicken. Und dran denken, dass es immer ganz viele Menschen gibt, für die du mit oder ohne Job den selben Wert hast. Man muss diese Menschen nur finden, und dies geschieht, indem man sich für sich selbst öffnet.

LG Pfefferraupe

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ingwer75
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Beitrag Do., 12.03.2015, 05:27

Zumindest konnte ich in all den letzten Jahren erkennen was wahre Freunde sind und auch ähnlich Gesinnte kennenlernen.
Fürs Erste muss ich die dauernde Müdigkeit überwinden. Obwohl ich schon so lange psychisch krank bin, ist mir noch immer ein Rätsel, dass man nach allem den Sinn hinterfragt.
Ich versuche meinem Gehirn ganz einfache Anweisungen zu geben, wie etwa z.B.:
Aufstehen, Geschirrspüler ausräumen, schmutziges Geschirr einräumen und Gerät einschalten.
Aber nein....ich denke und denke und denke.....und Stunden vergehen.
Zwischendurch denke ich darüber nach das Antideppressiva wieder mal zu wechseln, aber ich habe schon so oft gewechselt und .... es würde keinen Sinn machen, ausser wieder Nebenwirkungen wg. der Umstellung über mich ergehen zu lassen.
Es ist so anstrengend. Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr...
Hoch, Tief, ganz unten, überdrüber, Hoch, Tief....usw... wobei die Phasen, in denen ich unten bin immer länger werden.
Ich muss immer schnaufen, wenn ich wo ein Plakat hängen sehe mit der Aufschrift (in etwa so lautend):

Probleme sind bewältigbar
Aus jeder Deppression gibt es einen Ausweg

.... als wäre ich Teil eines Vampires......ein wiederbelebter menschlicher Leichnam.

So, jetzt habe ich einstweilen wieder mal genug geklagt und meiner Schwermut freien Lauf gelassen.


Pfefferraupe
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Beitrag Sa., 14.03.2015, 16:21

Hallo ingwer,

aus meiner Erfahrung her kann ich dir sagen, bedarf es zumindest ein bis drei Vertrauensmenschen im Leben, wenn es ums Überleben geht. Und zwar meine ich nicht so schlechte Zeiten wie sie jeder mal hat, sondern solche, wie du sie beschreibst, wo kein Lebensfunke mehr da ist. Da braucht man Menschen oder zumindest einen Menschen der einen da irgendwie durchbringt. Im besten Fall ist es ein Therapeut plus Freund(e). Therapeut alleine reicht kaum, Freunde alleine retten einen zwar, aber genesen kann man über sie nicht, bzw. nur so bedingt, wie es die Beziehung eben tragen kann. Eine Beziehung sollte aber nicht nur dafür da sein zu tragen, sondern sie muss auch getragen werden. Um diese Ressourcen zu bekommen braucht es einen Therapeuten mMn., der nichts von einem haben will, der nur gibt und dann am Ende trotzdem noch da ist.
Beziehungen brechen in der Regel wenn man sie nur dafür braucht um zu überleben. Kurzfristig klappt das sicher, langfristig sollte man aber aufpassen, dass man eine Beziehung/Freundschaft nicht überstrapaziert.
Ich hoffe es gelingt dir, so eine Struktur aufzubauen.

LG Pfefferraupe

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ingwer75
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Beitrag Mo., 16.03.2015, 13:41

Ja, das hoffe ich auch. Seit dem Tod meines Pflegevaters habe ich keinen weiteren Gesprächstermin bei einer Therapeutin...da ich ja seit einigen Wochen auch bei einer Suchtberaterin bin....ausgemacht.
Ich sollte - so sagt der Verstand - aber ich gehe seit über 11 Jahren zu Gesprächstherapien - und wie weit hat es mich gebracht???
Zwar haben mir die Gespräche zwischendurch immer wieder mal über die akuten Situationen hinweg geholfen, aber die Wurzel des Problems konnte irgendwie nie gepackt werden.
Was meine derzeitige "Schwebe" betrifft, habe ich nun in 2 Wochen einen Termin zur ärztlichen Untersuchung.
Wieder mal wird darüber entschieden werden, ob ich arbeitstauglich bin oder nicht.
Was diesen Termin betrifft ist mein Gehirn völlig leer.
Diesmal wir mich allerdings mein Mann zum Termin begleiten.
Ich finde es so oder so schlimm....egal, was dabei rauskommen wird.
Was auch immer dabei rauskommen wird, ich werde es versuchen "anzunehmen".
Wenn ich nicht arbeite, fühle ich mich als völlig wertlos, obwohl ich mir nicht vorstellen könnte einen Job zu meistern.
Das Rad dreht sich und dreht sich.....


Pfefferraupe
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Beitrag Do., 19.03.2015, 18:02

Wie weit hat dich die Therapie deiner Meinung nach gebracht?
Wo wärest du heute deiner Meinung nach ohne Therapie?

Auch wenn du im Moment nicht arbeiten kannst, darfst du nie vergessen, es liegt nicht an dir und an fehlendem Willen. Du hast es einfach schwer und versuchst Lösungen zu finden. Was die anderen denken muss dir irgendwann egal werden, auch wenn es schwer ist. Die meisten sind ohnehin mit ihrem Leben beschäftigt. Du bist immer ein ganz besonders wertvoller Mensch für diese Welt, egal ob mit oder ohne Arbeit. Du versuchst es ja, das tun nicht alle....

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ingwer75
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Beitrag Sa., 21.03.2015, 21:20

Ach danke für die netten Worte. Ja, ich habe über ein Jahr lang wirklich alles versucht was die Arbeit betrifft. ...
Wie weit mich die Therapie gebracht hat?
Das ist eine gute, sehr gute Frage, die ich mir selbst sehr, sehr oft stelle.
Einige Aussagen haben mir sicher sehr geholfen. Am ehesten noch die hilfreichen Ratschläge als es unseren kids so schlecht ging. Ich hätte mich mit lauter Selbstvorwürfen nur noch zugemüllt glaube ich.
Durch die Gespräche wurde mir auch einiges klar.
Aber seit einiger Zeit habe ich das Gefühl, dass es mir nichts mehr bringen kann.
Seit einigen Wochen habe ich nach wie vor keinen weiteren Termin bei meiner Psychothera. vereinbart.
Vielmehr ist jetzt alles mit einem "Muss" verbunden.
Ich muss einen Termin ausmachen, denn es wird ja stets nachgefragt, ob/wo man in Behandlung ist, was man tut, um seinen Zustand zu verbessern etc....
Mir wäre eine Familienaufstellung und schamanisches Arbeiten einstweilen lieber.
Oder andere Möglichkeiten um mal etwas weiter vorran zu kommen.
Vielmehr möchte ich nun endlich Kindheit, Jugend und die Jahre bis fast zum 40. abrunden - mir fällt kein besseres Wort ein. Endlich das Leben leben, verkorkste Angewohnheiten, Denkweisen ablegen, abstreifen und einfach nur mal ich selbst sein.....wenn ich mal wüsste, wer ich eigentlich bin.....das müsste ich halt noch rauskriegen etwas genauer.


Pfefferraupe
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Beitrag Di., 24.03.2015, 20:03

Wie hoch dein Therapiebedarf ist kannst natürlich nur du wissen. Aber es ist verständlich und ich kenne das von mir, wenn man weiterkommen und Altes hinter sich lassen möchte.
Ich befürchte jedoch dass es genau dahingehend die Aufarbeitung braucht um Altes abstreifen zu können. Ich denke man kann es ohne Therapie zwar ad acta legen, aber irgendwo kommt das dann doch wieder irgendwann zum Vorschein. Bis es eben erledigt ist. Der Unwille sich aber ewig mit diesem Dilemma auseinandersetzen zu müssen ist natürlich verständlich. Kenne ich sehr gut.
Und wie ist es in deinem Fall, nachdem ja alle nachfragen und nachbohren, kriegst du zumindest die Therapie finanziert?

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ingwer75
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Beitrag Fr., 03.04.2015, 04:53

Heute habe ich Untersuchungstermin.
Falls med. Rehab. bewilligt wird, soll ich an einer Tagesstruktur teilnehmen meint meine Psychiaterin.
Wie es auch ausgehen wird....wird ja ohnehin wieder einige Wochen dauern, bis ich eine Benachrichtigung bekommen werde.....hoffe, dass es gut für mich sein wird.


Feenya
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Beitrag Fr., 03.04.2015, 08:06

....hoffe, dass es gut für mich sein wird.
Das hoffe ich auch für dich.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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