Schwere Krankheit

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.

Speechless
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Beitrag Di., 28.06.2016, 19:46


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candle.
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Beitrag Di., 28.06.2016, 20:06

Hallo Wandelröschen!

Ich drücke dir weiterhin die Daumen!

Lieben Gruß!
candle
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Widow
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Beitrag Di., 28.06.2016, 20:07

Das ist sehr herb.

Doch alles kann sich zum Guten wenden, weil sich alles jederzeit ändern kann.

Sandrin hat recht, finde ich: Du bist eine Kämpferin. - Aber vergiss jetzt nicht: Auch Kämpfer dürfen Angst haben und manchmal schwach sein.

Mögen Glück (da jetzt mitten in all diesem Unglück) und ärztliche Kompetenz, Kraft und Liebe für Dich zusammenwirken, möge sich alles zum Guten wenden!
w

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Thread-EröffnerIn
Wandelröschen
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Beitrag Di., 28.06.2016, 21:28

Hallo ihr Lieben,

ja, ihr habt Recht, ich bin eine Kämpferin,
und ja, ich bin auch schon mehr als einmal dem Tod von der Schippe gesprungen (auch wenn es schon sehr lange her ist), waren ja auch Baustellen unserer Biographie.
Es tut aber gut und hilft mir, sowohl euer Mitgefühl als Kraftzuwachs zu spüren, als auch das Mittragen von meiner kleinen eigenen Familie als auch von den vielen Menschen in meiner Umgebung.
Es tut gut zu wissen und zu erfahren, wie sich andere Menschen für mich einsetzen/sich kümmern, zB wie die Ärzte sich überlegen, wie´s weitergeht, für mich total zeitnah weitere Termine ausmachen, herumtelefonieren, mir also diese Arbeiten abnehmen, ich nicht tagelang auf Termine warten muss. Morgen geht es direkt nach meiner Entlassung hier weiter.
Dass sich Leute um mich kümmern, hat es früher nie gegeben. Immer musste ich alles selber machen, wenn nicht ich, tat es keiner, war immer auf mich alleine gestellt, war meiner Herkunftsfamilie scheißegal. Das ist jetzt auch etwas Neues für mich.
Ich bekomme das einfach so, das ist so ganz ungewohnt/neu/unbekannt, ohne Gegenleistung, ohne drum betteln, ohne good will.
Damit muss ich auch irgendwie klar kommen, kenne ich nicht.
Auch hier im KK ging es mir gut, hatte Ruhe, alle kümmerten sich, schauten nach mir, fragten, was sie mir Gutes tun könnten, durfte Wünsche äußern. Ich lieg hier auf der Privatstation als einfacher Kassenpatient.
Ich muss hier um nichts kämpfen (außer um mein Lebenswille, und den habe ich).

Was ich komisch finde, was mir eben so beim Lesen der Zeitung (war ein Unfallbericht) durch den Kopf ging: Ich kenne keine in meinem Familienkreis und keinen in meinen inzwischen großen Freundes- und Bekanntenkreis, die z.B. wegen eines Verkehrsunfalls oder sonstigen Unfalls im Krankenhaus behandelt werden mussten. Ich kann euch aber mal eben 11 Leute aufzählen, alle aus dem kleinen Ort, in dem ich wohne, die ich persönlich kenne, die an Krebs erkrankt waren/sind, zwei sind daran gestorben (die zwei hatten Lungenkrebs, beides Nichtraucher). Das ist irgendwie sonderbar.

Nein, ich gebe mich auf. Haben wir nie.
Wenn ich neues weiß, melde ich mich auf jeden Fall wieder.

Danke fürs Lesen.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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Ambi14
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Beitrag Di., 28.06.2016, 22:35


Auch von mir.
Ambi

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Miss_Understood
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Beitrag Mi., 29.06.2016, 01:45

ou mann ... s.c.h.e.i.s.s.e ... dann eben: viel viel Kraft dir! Und Glück! Und kompetente Ärzte! Und Liebe.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Nico
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Beitrag Mi., 29.06.2016, 05:16

Ich wünsche dir weiterhin Ärzte die sich echt um dich bemühen und die ehrlich zu dir sind.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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blackpower
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Beitrag Do., 30.06.2016, 11:51

Laß Dich nicht unterkriegen, liebes Wandelröschen, ich wünsche Dir alles Liebe und Gute.
"Aufgeben bedeutet nicht immer, daß man schwach ist. Oft bedeutet es einfach daß man stark genug ist, etwas loszulassen, was man nicht ändern kann."

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Freifrau
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Beitrag Do., 30.06.2016, 14:44

Liebes Wandelröschen,

Es tut mir so leid, dass Du nun noch das durchmachen musst, wovor so viele, ich auch, große Angst haben. Du hast schon so viel durchgemacht.

Ja, es erkranken so viele an Krebs, das ist schlimm. Mein Dad ist mit 56 an Krebs gestorben, ich habe ihn eng begleitet und weiß, wie das ist. Immer wenn er zur Chemotherapie war, war er erstaunt, wie voll das dort war, wie viele auch ganz junge Leute dort am Tropf hingen.

Diese Krankheit hat so viele schlimme Seiten, aber wir haben mit unserem Dad noch ganz viele schöne enge Momente gehabt und auch oft gelacht. Jeder Tag ist kostbar und es ist gut, wenn Du es schaffst, von einem Schritt zum nächsten zu denken und ansonsten so gut wie möglich im Augenblick zu leben.

Hast Du Kinder? Für mich als Tochter war es ganz schwer, wenn mein Dad nicht mit mir reden wollte, bagatellisiert hat oder was verschwiegen hat, weil er mich schonen wollte. Mir wäre es lieber gewesen, wenn er ganz offen zu mir gewesen wäre, man spürt alles sowieso.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft,

Freifrau
"Bei den Frauen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie sind Engel, oder sie leben noch." (Charles Baudelaire)

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Wandelröschen
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Beitrag Di., 12.07.2016, 23:38

Hallo ihr Lieben,

mal kurz ein update,
lass mal die Katze aus dem Sack:
ich habe ein undifferenziertes (anaplastisches) Schilddrüsenkarzinom.
Das ist der Krebs mit den fünf Superlativen: bezogen auf alle Krebsarten der seltenste (ca.1 Neuerkrankung pro Jahr auf 1.000.000 Einwohner), der aggressivste, der am schnellsten wachsenste, der am schwersten therapierbare und der mit der geringsten Überlebensrate. Im worst-case erlebe ich meinen nächsten Geburtstag nicht mehr, aber worst-case ist bei unsereins noch nie eingetreten.
Es gibt ein paar Uni-Kliniken deutschlandweit, die an dieser Krebsart forschen, bei einer bin ich jetzt in eine Forschungsstudie aufgenommen worden ->Versuchskarnickel. Wie die Geier strecken die ihre Krallen nach mir aus.
Naja, irgendwie passt dieser Krebs ja zu unsereins: in so vielen Bereichen gehöre ich nicht innerhalb der Gauß´schen Normalverteilung. Aber: selbst bei dieser Krebsart gehöre ich nicht darein, bin wieder anders: bei einem telefonischen Vorgespräch mit einem Arzt der einen Uni-Klinik fragte der nach meinem Alter, seine Antwort: „oh, das ist aber außergewöhnlich, für diese Krebsart ist das Entdeckungsalter idR so zwischen 70-80“. Verbuche ich jetzt mal als positiv für mich.
Ich komme mir vor, als wenn ich ein Schild mit der Aufschrift „Priority“ umhängen habe.
Vor kurzem wurde mein Fall auf dem vorverlegten Tumorboard besprochen, war da auch anwesend, und ein grober Fahrplan erstellt. Die Tage wird ein Ganzkörper PET-CT erstellt, um zum einen nach weiteren Metastasen zu schauen, zum anderen, um zu beurteilen, ob ich nochmal unters Messer muss (der Tumor hatte ja schon das umliegende Gewebe infiltriert und auch den Kehlkopf befallen, dort ist noch Tumormaterial) oder ob gleich mit der Chemo angefangen wird, ggf kombiniert mit Bestrahlung. Seit knapp zwei Jahren haben die ein neues Präparat, auf dass dieser Tumor etwas reagiert, die sonst üblichen sind ziemlich wirkungslos, wie gesagt, es wird geforscht.
Gruß
Wandelröschen

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wind of change
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Beitrag Di., 12.07.2016, 23:53

Hallo liebe(s) Wandelröschen,
wir hatten nie direkten Kontakt miteinander, aber ich habe Deinen Thread hier entdeckt und bin betroffen. Ich weiss gar nicht viel zu sagen / schreiben, nur das, dass ich Dir mein Mitgefühl mitteilen will.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und liebe Menschen, die Dir zur Seite stehen. Und gute Ärzte und Pflegepersonal. Einfach Alles Gute!!!
Sei lieb gegrüsst
wind of change
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
Glaub nicht alles was du denkst (Heinz Erhardt (?))


Speechless
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Beitrag Mi., 13.07.2016, 07:30

Vllt ist genau das deine Chance. Dass ein seltenes Karzinom in einem jüngeren, seltenen Fall auftritt und sich alle drauf stürzen anstatt dass nur die üblichen Statistiken rausgeholt werden und die normale Behandlung, die scheinbar in dem Fall nicht viel bringt.
Ich finde es super, dass du so eingebunden wirst und dass du so positiv klingst. Ich hoffe sie experimentieren so gut, dass du geheilt werden kannst.

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Miss_Understood
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Beitrag Mi., 13.07.2016, 07:42

Uff, liebes Wandelröschen - das sind ja ätzende Nachrichten. Dennoch bewundere ich deine Hartnäckigkeit und freue mich mit dir, offenbar wirklich innovative Behandlungsmöglichkeiten gefunden zu haben und da auch SOFORT was getan wird! Alles, alles Gute weiterhin!
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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saffiatou
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Beitrag Mi., 13.07.2016, 09:02

Liebes Wandelröschen,

dann hoffe ich, daß Du weiterhin aus der Gausschen Normalverteilung herausfällst und alles für Dich gut ausgeht! Trotz allem, kann ich mir vorstellen, daß diese Zeit extrem belastend ist, für Dich und auch die Familie!

Ich wünsche Dir viel Kraft und Glück beid er Behandlung!

Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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leuchtturm
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Beitrag Mi., 13.07.2016, 09:47


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