Liebe Freunde,
ich teile hier einen Text aus meinem Therapietagebuch. Ich bin Überlebender einer sadistischen Schändung durch den Vater und des sexuellen Missbrauchs durch die Mutter. Meine PTBS wurde 2010 akut, seit 2011 bin ich in Therapie. Seit über 40 Jahren beobachte ich die diversen esoterischen Erscheinungen. In den frühen 80er Jahren bin ich mit dem Phänomen der multiplen Persönlichkeiten konfrontiert worden und hätte mich beinahe in diesem Irrsinn verloren.
Jüngst erhellte sich mir während der Therapie eine Innenansicht, die verführerisch wie vernichtend zugleich sein kann. Ich schrieb darüber in meinem Tagebuch. Da ich denke, dass diese Sicht und Überlegungen anderen Grenzgängern eine Hilfe sein kann, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren, stelle ich den Auszug hier ein.
LG Lotosritter
Vor sechs Wochen
Am Abend vorher, meinte M. beim Verlagsfest, ich arbeite mich wohl immer noch an meinen Eltern ab. Mich erheiterte seine Bemerkung, denn sie zeigte mal wieder, wie man grundsätzlich missverstanden werden kann oder wie gehemmt die Menschen sind, böse Dinge beim Namen zu nennen. Denn die Eltern sind längst nicht mehr Objekt meiner Bewältigungsbemühungen. Sie sind zwar ursächlich für meine Geschichte und meine traumatische Situation jetzt, doch sie sind nicht das Objekt meiner Auseinandersetzung. Ihre schreckliche Unvergesslichkeit sind die Gespenster, die Alben, die Aliens in mir.
So formulierte ich letzten Mittwoch in der Gruppe, dass die Erscheinungen der PTBS, die Albträume, Intrusionen und Assoziationen mich manchmal anmuten, als stecke da ein böses Fremdes in mir, dass mich in seinen Bann ziehen möchte. Zur Befreiung aber ginge es nicht über den Weg des Exorzismus, dem Bann des Bösen und dessen Lossagung von mir. Wenn überhaupt hat es vom Exorzismus nur die Benennung und Benamung. Es erhält Namen und Bezeichnung, damit es fassbar und somit lösbar wird. - Im Grunde skizziere ich damit die Exposition. Das Böse muss sichtbar werden, damit es in seiner Scheinbarkeit durchscheinend wird.
Gleichwohl bleiben die Erscheinungen eine Übermannung, die ich erdulden und durchleiden muss. Ich will den Geistern, die mich verschatten und aus mir vertreiben wollen, nicht mehr entfliehen. Zu lange war ich mir fern, verbarg mich erst mit Drogen und später mit Arbeit. Vor allem aber, erfahre ich, nunmehr klar und bewusst, nicht mehr aus innerem Rückzug und Einsamkeit heraus, dass dem mich bedrängenden Fremden ein guter Raum entgegensteht. Er blieb dem Bösen von jeher verschlossen. Ja, er war so stark, dass das mich übermannen wollende Böse in mir nie einen eigenen Raum fand. Es blieb das Fremde, das Alien, in mir.
Es ist nicht nur eine Metapher, die ich hier skizziere. Es ist ein erhellendes Empfinden, denn so vermag ich dem Geschehen einen Sinn zu geben, es als einen Prozess zu verstehen, den ich durch mich raumgreifend ableiten kann. Indem ich zu mir finde, reduzieren sich die Projektionsflächen, auf denen das Schreckliche aufscheinen kann. – So die Theorie …
Satanischer Missbrauch - ein induziertes Problem
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Satanischer Missbrauch - ein induziertes Problem
Zuletzt geändert von Lotosritter am Mi., 20.08.2014, 16:05, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin hier, weil es letztlich kein Entkommen vor mir selbst gibt ...
Mein Blog: http://lotoskraft.wordpress.com
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Akutelle Woche
Zu meiner Situation fiel mir eine interessante Wendung des Wahnsinns ein, von dem ich gottlob verschont blieb. Ich las die Tage einen Tagungsbericht des Instituts für Traumatologie in Mainz, ein Privatinstitut zur Anstiftung zum Wahnsinn, das sich einen wissenschaftlichen Anstrich verleiht, aber alles andere als wissenschaftlich ist. Es ist im Grunde ein Kreis säkularer Exorzisten, die sich immer noch mit der Erfindung des rituellen insbesondere satanistischen Missbrauch beschäftigen. Michaela Huber, eine durchgeknallte Psychotherapeutin, die besonders steile Thesen zur Dissoziation entwickelte, sowie Nicki, eine vorgeblich multiple Persönlichkeitsansammlung, bestritten im wesentlichen die Tagung. - Warum so viele Worte darüber? Einmal, weil ich mich schon länger mit dieser Art der seelischen Ausbeutung durch Therapeuten beschäftige, und weil ich mich davon auch indirekt angegangen fühle, da es Kapazitäten für solide Traumatherapien abzieht und blockiert, sowie die öffentliche Wahrnehmung von Opfern sexueller Gewalt beschädigt.
Zum anderen weil mir aufgefallen ist – und das ist der eigentliche Beweggrund meiner Vorrede -, dass ich mit meiner Anmutung, in mir könne ein Alien oder etwas eigenständig Böses wirken, mich selbst in die Nähe dieses Wahnsinns rücke. Mit diesem Gedanken wurde mir klar, warum etliche Überlebende den satanischen Missbrauch so leicht phantasieren. Sie erleben die erlittene Schändung ebenso wie ich während der akuten PTBS gleichermaßen wirklich; ebenso auch als ein Eindringen altbekannter böser Kräfte, die nun wieder die Überhand gewinnen wollen. Sie erleben die PTBS folglich als eine Besetzung. Also umkleiden sie auch ihre Erinnerungen mit entsprechenden Bildern, die die Medien seit Poltergeister und weit davor dazu liefern. Hier wird ein Satanismus a la Hollywood fabuliert. Er erklärt gleichzeitig die aktuellen schrecklichen Zustände mit Intrusionen und Dissoziationen und bietet so ein Verständnis für das Erlittene an. Ein Verständnis, das ich hingegen nicht habe, das ich auch nicht suche, weil ich mich weigere, in die Abgründe der Täterpsyche zu blicken. Ihr kranker Wahn, ihre Bosheit erklären mir nämlich nichts. Sie belassen mich in der Unverständlichkeit. Ich weiß nur, egal welcherart ihr Schicksal auch gewesen sein mag, sie haben sich entschieden, Täter zu werden, ihren womöglichen Schrecken durch Schreckenstaten zu kompensieren.
Dass ich den Weg in den fabulierten Wahn nicht wählte, liegt wahrscheinlich an meiner gottgegebenen Resilienz und Skepsis und an meinem Wissen über Magie und demzufolge auch über das Fieber der Exorzisten. Sie stehen den Tätern näher als den Opfern. Wohl auch ein Grund warum sich Rs. Vater in entfernter Weise als Exorzist verstand. – Die Teufelsaustreiberei schenkt dem Exorzisten viel Macht, gut zu sein.
Zu meiner Situation fiel mir eine interessante Wendung des Wahnsinns ein, von dem ich gottlob verschont blieb. Ich las die Tage einen Tagungsbericht des Instituts für Traumatologie in Mainz, ein Privatinstitut zur Anstiftung zum Wahnsinn, das sich einen wissenschaftlichen Anstrich verleiht, aber alles andere als wissenschaftlich ist. Es ist im Grunde ein Kreis säkularer Exorzisten, die sich immer noch mit der Erfindung des rituellen insbesondere satanistischen Missbrauch beschäftigen. Michaela Huber, eine durchgeknallte Psychotherapeutin, die besonders steile Thesen zur Dissoziation entwickelte, sowie Nicki, eine vorgeblich multiple Persönlichkeitsansammlung, bestritten im wesentlichen die Tagung. - Warum so viele Worte darüber? Einmal, weil ich mich schon länger mit dieser Art der seelischen Ausbeutung durch Therapeuten beschäftige, und weil ich mich davon auch indirekt angegangen fühle, da es Kapazitäten für solide Traumatherapien abzieht und blockiert, sowie die öffentliche Wahrnehmung von Opfern sexueller Gewalt beschädigt.
Zum anderen weil mir aufgefallen ist – und das ist der eigentliche Beweggrund meiner Vorrede -, dass ich mit meiner Anmutung, in mir könne ein Alien oder etwas eigenständig Böses wirken, mich selbst in die Nähe dieses Wahnsinns rücke. Mit diesem Gedanken wurde mir klar, warum etliche Überlebende den satanischen Missbrauch so leicht phantasieren. Sie erleben die erlittene Schändung ebenso wie ich während der akuten PTBS gleichermaßen wirklich; ebenso auch als ein Eindringen altbekannter böser Kräfte, die nun wieder die Überhand gewinnen wollen. Sie erleben die PTBS folglich als eine Besetzung. Also umkleiden sie auch ihre Erinnerungen mit entsprechenden Bildern, die die Medien seit Poltergeister und weit davor dazu liefern. Hier wird ein Satanismus a la Hollywood fabuliert. Er erklärt gleichzeitig die aktuellen schrecklichen Zustände mit Intrusionen und Dissoziationen und bietet so ein Verständnis für das Erlittene an. Ein Verständnis, das ich hingegen nicht habe, das ich auch nicht suche, weil ich mich weigere, in die Abgründe der Täterpsyche zu blicken. Ihr kranker Wahn, ihre Bosheit erklären mir nämlich nichts. Sie belassen mich in der Unverständlichkeit. Ich weiß nur, egal welcherart ihr Schicksal auch gewesen sein mag, sie haben sich entschieden, Täter zu werden, ihren womöglichen Schrecken durch Schreckenstaten zu kompensieren.
Dass ich den Weg in den fabulierten Wahn nicht wählte, liegt wahrscheinlich an meiner gottgegebenen Resilienz und Skepsis und an meinem Wissen über Magie und demzufolge auch über das Fieber der Exorzisten. Sie stehen den Tätern näher als den Opfern. Wohl auch ein Grund warum sich Rs. Vater in entfernter Weise als Exorzist verstand. – Die Teufelsaustreiberei schenkt dem Exorzisten viel Macht, gut zu sein.
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Mein Blog: http://lotoskraft.wordpress.com
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heftig, nur sorry, irgendwie verstehe ich nicht so ganz, was du damit sagen möchtest. Also auf was du hinaus willst. Bin wohl zu doof dazu-sorry-
Tupsy
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