Beziehung mit dem Therapeuten

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
catharrina
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 40
Beiträge: 61

Beitrag Mo., 22.09.2014, 17:02

viciente, es ist mir tatsächlich bisher so ergangen, dass ich nur dafür "geliebt", sprich akzeptiert worden bin, was ich TUE, wie ich funktioniere, aber nicht für das, was ich BIN.
bzw. man ließ mich gar nicht SEIN.
Das ist ein sehr, sehr frühkindliches Muster....ich war die Puppe (Marionette) meiner Mutter....sie hat unter allen Umständen verhindert, dass ich ein eigenständiger Mensch werde, mit eigenen Ansichten und einer eigenen Persönlichkeit....ich habe fliehen müssen und zwar mit 18 in die Ehe....war wohl nicht die richtige Entscheidung....vom Regen in die Traufe...

So wie ich jetzt glaube, von der Ehe in die Affäre fliehen zu müssen....sah den Therapeuten als Ritter auf dem weißen Pferd, der mich da ENDLICH rausholt (er präsentierte sich ganz zu Beginn nämlich so!)

Leider rutschte er mit mir gemeinsam selbst in mein Muster, indem ich nun SEINE Marionette geworden bin, wie oben beschrieben....nicht er ist für MICH da, sondern ich für IHN....damit ER sich gut fühlt, er seinen Job ausüben kann und sich deswegen noch besser fühlt, ich ihm Geld und Genugtuung abliefere....und last not least, damit ER SEINE Themen durch mich/mit mir bearbeiten kann....statt ich meine.

Natürlich hab ich mich mittlerweile gänzlich verloren...weiß nicht mal mehr, was meine Themen SIND....die Zwänge, ja, die haben sich verstärkt...aber ist das ein Wunder???
Er selbst übt Zwang auf mich aus....gibt mir nur dann Stunden, wo ich nicht von daheim wegkann, mein Mann muss sich extra freinehmen, um den Kleinen zu beaufsichtigen, obwohl der Psy durchaus auch andere Stunden zu vergeben hätte, aber die sind dann für andere Patienten (die offenbar Priorität haben)....und mein Mann darf zudem nicht erfahren, dass ich überhaupt zu ihm in Therapie gehe, weil der Psy Angst hat, dass mein Mann in Eifersucht und Rage auf ihn einschlägt...jetzt muss ich ständig Ausreden und Lügen erfinden, wenn ich in die Stunde komme...und dann wundert sich noch wer, wenn ich unter Zwangsstörungen leide, und dort Ewigkeiten im Parkhaus oder Lift rumtrödle??? Mein Körper schreit schon von innen nach außen: Halt! und hindert mich so indirekt am Hingehen!!

Werbung

Benutzeravatar

viciente
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 61
Beiträge: 3085

Beitrag Mo., 22.09.2014, 17:06

catharrina hat geschrieben:Mein Körper schreit schon von innen nach außen: Halt! und hindert mich so indirekt am Hingehen!!
.. na dann - wirds aber endgültig zeit! (s. auch beitrag von schneerose)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
catharrina
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 40
Beiträge: 61

Beitrag Mo., 22.09.2014, 17:13

Liebe Schneerose, ja, weißt du, diese Phase der Auflösung der Ehe hat es ganz zu Beginn bei mir gegeben.
Es war Teil der Paartherapie gewesen, dass mein Mann ausziehen musste, und ich stand dann mit den Kindern ganz allein da.
Mein Mann sollte auf Anraten des Psychiaters in die Therme fahren und es sich so richtig gut gehen lassen, während ich daheim Aschenputtel spielen musste.

Mein Mann hat Unmengen an Geld verbraucht in der Zeit und wir konnten uns keine Therapie mehr leisten....da hab ich den Psy in den Wind geschossen, aber meinen Mann schließlich wieder zurückgenommen....und wir wollten gemeinsam den Schuldenberg abbauen.

Später sagte mir eine Therapeutin, ich hätte damals BEIDE Männer verlassen sollen.
Hingegen hat die liebe Catha auch den Therapeuten wieder zurückgenommen.....aber dann nur noch heimlich...weil schon so vieles schief gelaufen war und er Angst vor meinem Mann hatte, durfte der das nicht erfahren.

Fazit: ich musste mein eigenes (Therapie)- Geld verdienen gehen....das ich alles nahtlos dem Psy abgab, wie eine Dirne ihrem Zuhälter....ich spielte dieses Spiel 5 lange Jahre mit (!!!!!!!), er verkaufte es sogar noch als Therapie-Erfolg, weil ich so eigenständig geworden bin...

Familiäre Veränderungen zwangen mich jetzt aber wieder "zurück an den Herd" und mein Mann bezahlt nun, ohne zu wissen, wen eigentlich.

Lang wird das so oder so nimmer gutgehen....vielleicht lest ihr ja bald mal in der Zeitung, dass sich ein paar Leute in der Therapeuten-Landschaft abgemurkst haben - dann denkt an mich!


LynnCard
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 47
Beiträge: 529

Beitrag Mo., 22.09.2014, 17:23

Liebe Catha

Das mit der Achtsamkeitsmethode finde ich persönlich auch sehr positiv, wenn es darum geht, sich zu erden und allgemein Durchblick zu gewinnen für sich persönlich.

@Leberblümchen: Du hast da etwas missverstanden. Catha selbst berichtete von der Borderline-Diagnose, ich hab das nicht selbst ins Spiel gebracht. Deine Vorwürfe finde ich befremdlich, wirkt nach "Borderliner hilft anderem Borderliner", der angegriffen wird. Aber ich greife Catha nicht an und habe auch nichts gegen Borderliner. Also kein Grund, gleich derart allergisch zu reagieren. Dass ich nicht über meinen Bruder reden will, hab ich schon gesagt. Also frag nicht weiter und wirf da auch nichts durcheinander. Ich werd nichts dazu erzählen, auch wenn Du bohrst.
LG Lynn

Werbung

Benutzeravatar

Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag Mo., 22.09.2014, 17:26

Liebe catha,

als ich vor einiger Zeit in der selben Lage war wie du,
da spielte mir HIER in diesem Forum der Zufall einen Mann zu, der auch Hilfe hier suchte,
und mit dem ich dann lange privat schrieb, ab und an schreiben wir uns heute noch...
ohne ihn, ein wildfremder Mensch am anderen Ende dieser Leitung,
wäre ich noch bei dem Thera,
und ich würde daran kaputt gehen...

Es war damals so, dass sich zwischen diesem Mann (hier im Forum) und mir für kurze Zeit virtuelle Verliebtheitsgefühle einstellten,
und er half mir damit unglaublich,
ich bin ihm sehr sehr dankbar dafür, UND
dass er sich wieder zurückgezogen hat,
wie er merkte, ich nähere mich daheim wieder meinem Mann an...
das war ganz groß von ihm.

wenn ich dir sagen könnte,
wie warm sich heute meine Herzgegend anfühlt,
wie heilsam dieser Weg für mich war...

damals fühlte ich viele Jahre nur Schmerz in meiner Seele,
nicht aufgrund meines Lebens, sondern weil die Therapie für mich so ein undurchschaubares Dickicht wurde.
Weißt du mit welchem Wunsch ich in Therapie ging:
ich will selbstsicherer werden!

puhhh, es war manchmal die Hölle,
aber es verblasst mit der Zeit verstehst du,
ich bin schon längere Zeit jetzt weg von ihm
und ich verliere die Erinnerung daran.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
catharrina
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 40
Beiträge: 61

Beitrag Mo., 22.09.2014, 21:35

finde ich wirklich schön, Schneerose, was du mir da erzählst....naja, vielleicht finde ich hier drin auch einen Seelenparnter, einen virtuellen? so etwas kann schon helfen...

ich bin von der ganzen Schreiberei schon ganz durcheinander, irgendwie...und die Wichtigkeit des Psys verblasst allmählich eh....habe morgen eine Stunde und schon fast drauf vergessen...früher war ich am Abend davor schon ganz aufgekratzt gewesen, hab überlegt, was ich anziehen werde usw...und was ich sagen werde...habe aber jetzt überhaupt keinen Plan...in der letzten Woche hatte ich mehr Eindrücke, als vorher in 1 Jahr...vielleicht auch mit ein Grund, warum der Psy so einen Wow-Faktor auf mich hatte....wenn man im Turm eingesperrt ist und nur 1x die Woche raus darf, ist jeder Käfer draußen WOW!!!! :D

das Leben ist halt manchmal komisch....wie es Menschen zueinander führt....ich überlege ja auch sehr viel, welchen SINN das Ganze schließlich gehabt hat, mit meiner Therapie....ich weigere mich zu glauben, dass ich SO VIELE JAHRE ganz umsonst investiert habe.....ist halt schon eigenartig, dass auch seine Tochter wie ich ist, und wirklich dasselbe macht, wie ich, beruflich....und überhaupt diese ganzen Parallelen....als hätte sich das Universum einen Jux erlaubt...ihm muss das schon eigentümlich vorgekommen sein....irgendwie versteh ich die Verwirrung und Verstrickung auch.....ich glaube, "da oben" lacht sich einer krumm über die Sache....

ich denke, geschafft hat man es, wenn man drüber lachen kann!!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
catharrina
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 40
Beiträge: 61

Beitrag Mo., 22.09.2014, 21:42

@lynn und leberblümchen:

lynn, ja, ich hab gesagt, er diagnostiziert mich als Borderlinerin, aber ich selbst halte mich nicht für eine....weil NICHTS passt....leberblümchen sagte, sie hat dieselbe Erfahrung, und ich kenne noch so einige, denen es genauso ergangen ist...

Boderline ist eine Mode-Diagnose....ich kenne so viele mit der Diagnose und da liegen wirklich Welten zwischen den Problemen von jedem einzelnen.

ich denke, die Gefahr eigenes auf andere zu projezieren, ist generell immer gegeben, und AUCH bei den Therapeuten selbst, die das eigentlich gelernt haben sollten, es NICHT zu tun.

also mein Psy ist viel mehr Borderliner, als ich.....
und tatsächlich hab ich in den Büchern gelesen, dass die Therapeuten mit Borderlinerinnen schwer umgehen können, leicht verführt werden, die Herrschaft über die Therapie verlieren usw....also lässt es schon den Umkehrschluss zu, dass, wenn ein Psy mit einer Patientin überfordert ist, er die Diagnose stellt und selbst aus dem Schneider ist, und nicht weiter über eigene Unzulänglichkeiten nachdenken braucht.

Genau das hat leberblümchen gemeint und offenbar auch erlebt, wie ich.

es gibt auch zahlreiche Prozesse, wo eben dies das Thema ist...wenn es haarig wird und der Therapeut Übertretungen begangen hat, beruft er sich auf die Borderline-Symptomatik seiner Patientin im Gerichtssaal, und, 3x darfst du raten, WEM dann geglaubt wird???


LynnCard
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 47
Beiträge: 529

Beitrag Mo., 22.09.2014, 22:08

Ah, jetzt verstehe ich, warum ihr ähnlich überreagiert habt auf meine Angehörigensichtweise und auch beide die Diagnose an den anderen Part zurückdelegiert, d. h. auf einmal ist der Therapeut derjenige, der die Störung hat. Und BL-Angehörige sollen dann auch ihre Angehörigen-Sichtweise projizieren. Ich persönlich schätze es eher so ein, dass gerade diese merkwürdige Umkehrlogik typisch Borderline ist. Das sage ich aus Angehörigen-Sicht, wo der Angehörige immer unterliegt in der Diskussion mit einem Borderliner, der immer alles zurückwirft und sich selbst nicht wahrnimmt. Ein ewiges Karussell, wo es keinen Gewinner gibt. Das ist meine persönliche Wahrnehmung (natürlich keine Diagnosestellung, ich bin auch nur Laie) dazu bei euch beiden aufgrund der doch sehr wirren Beiträge von euch, sorry.
Zuletzt geändert von LynnCard am Mo., 22.09.2014, 22:15, insgesamt 4-mal geändert.
LG Lynn

Benutzeravatar

viciente
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 61
Beiträge: 3085

Beitrag Mo., 22.09.2014, 22:09

catharrina hat geschrieben:....ich weigere mich zu glauben, dass ich SO VIELE JAHRE ganz umsonst investiert habe.....
.. wenn du 331 bücher liest und am ende bemerkst, dass im grunde in allen dasselbe beschrieben wird, dann wird dir das nur deshalb klar, WEIL du sie gelesen hast!

Benutzeravatar

Solage
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2838

Beitrag Mo., 22.09.2014, 22:47

Liebe catharrina,

erstmal finde ich es egal, ob Du jetzt Borderlinerin bist oder nicht!
Egal, ob Du jetzt auf ihn projizierst etc. ....

Fakt ist doch, dass Dein Therapeut ja mit solchen "Störungen" vertraut sein müsste und Dir da raushelfen muss. Das ist doch sein Job!!!!! ER muss die Grenzen setzen, wenn Du es nicht kannst!!!

Finde es schlimm, wenn Therapeuten die armen Opfer von Boderline-Patienten sind.
Das ist in etwa so, als wenn jemand als Koch arbeitet, aber nie kochen gelernt hat.

Du kannst Borderlinerin sein, ihn verführen wollen, Dich nackig auf seinen Schoß setzen. Letztlich, muss er die Grenzen setzen, die Du nicht setzen möchtest. Aus welchen Gründen auch immer.

Dass er aber 10 Jahre mit Dir verstrickt ist, das finde ich echt übel.

Vielleicht bist Du auch einem Liebeswahn verfallen, was weiß ich. Aber er muss das erkennen, auflösen und sich abgrenzen. Das tut er aber nicht.
Ob er er jetzt Angst vor Dir hat, ist meiner Meinung nach wurscht....
Das ist kein professionelles Arbeiten!

Ich muss gestehen, dass ich mich mit Borderline nicht auskenne und dass es bei mir umgekehrt war. Ja, es gibt auch gestörte Therapeuten!
Vielleicht vermischen sich ja Eure Pathologien miteinander....

Gesund ist das nicht!!!

Wünsche Dir alles Gute
Solage

Benutzeravatar

Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag Di., 23.09.2014, 06:26

...etwas das ich mir positiv aus der Gestalttherapie Zeit mitgenommen habe,
ist, das nicht schubladiert werden, da man ja jeden Tag neu aufsteht, und sich weiterentwickelt - egal wie, und in welche Richtung.
Aber es ist das Ding der Zeit das wir uns verändern, täglich, wir werden älter, an Erfahrung reifer...
und ganz ehrlich, es ist sicher keiner mit Borderline, Angststörung, Depression ect. geboren, nur
es hat das Leben eines Tages mit sich gebracht, dass manche Dinge im Leben sich so entwickelt haben,
und genau so, verändert sich auch "eine mögliche Diagnose" täglich,
Krebs bleibt auch nicht Krebs, sondern wird größer und man stirbt dran,
oder er heilt...

ich habe mich auch selber lange in den Schubladen (vergeblich) gesucht,
denn irgendwie fand ich mich überall - das ist erst der Hammer,
mit sovielen "Diagnosen" im Gepäck, kann man sich eh gleich eingraben
ich hab mich für das Leben entschieden,
und bin einfach ICH - unverbesserlich.

UND, ein Thera bringt auch seine Geschichten mit,
mit denen er "gegenüberträgt"...
jeder von uns ist irgendwer, schön das wir,
"Gudrun, Zenzi, Greti, Hans, Franz und August..."sind und nicht
"Borderline, Persönlichkeitsstörung so und so, Nr. ...,"

ICH bin ICH
und DU bis DU
und das ist gut so!

Das was ich mir aus der Therapie mitnehme ist, ICH WILL ALS ICH LEBEN
und darf keinen dabei so stören, dass er oder sie sich von mir eingeengt fühlt,
dann klappts mit dem Leben und mit dem Begegnen;
das wäre zumindest meine prsönliche Erkenntnis.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

Benutzeravatar

Arthur
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 37
Beiträge: 192

Beitrag Di., 23.09.2014, 07:35

Wie wahr, wie wahr

Gestalttherapie (nicht zu verwechseln mit Gestaltungs- oder Kunsttherapie) ist im Chor der Psychotherapiemethoden schon ne wichtige Stimme.

Benutzeravatar

Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag Di., 23.09.2014, 09:23

stimmt Arthur!

Mittlerweile kann ich das auch "unterstreichen"
Was ich daran erlebe ist, dass jedoch sich "meine Gestalten" EHER im tatsächlichen Leben schließen.

Das hat jetzt zwar überhaupt nichts mit dem Thema hier im Thread zu tun,
aber ich hoffe ich darf es trotzdem hier posten (ot).

Also, was ich im Nachhinein, lange Zeit nach der Gestalttherapie erfahre,
sind so Sachen wie, ich nehme anders wahr,
d.h. ich nehme positiver wahr, und deshalb können sich meine offenen Gestalten (Wundern) schließen - ergibt eine neue positive Erfahrung...das wäre ja so das Ergebnis von Gestalttherapie - oder?
Beispiel:
ich habe mich viele viele Jahre als minderwertig gefühlt, weil ich "nur" Hausfrau bin, mit einem schwer behindertem Kind.
Ich rannte uferlos umehr, auf der Suche nach einem Job für mich, damit ich auch dazugehöre zu der Welt da draussen...

nun erlebe ich, dass Menschen die in den Bereich arbeiten wollen, oft damit garnicht zurecht kommen, mit dem
was ich tag ein tag aus leiste...
somit schließt sich meine Gestalt in dem Bereich minderwertig zu sein.
oder ich habe noch ein anderes Beispiel,
ich hatte selber ganz ganz schlimme Hauptschulzeit Erfarhungen, der blanke Horror, wenn ich daran zurückdenke,
mein Sohn kam in die HS und ich befürchtete das Schlimmste,
doch die Erfahrung ist nun,
tolle Lehrer, Kind zufrieden, ich zufrieden ... diese Wunde hat sich geschlossen...
mit jeder Wunde die sich schließt fühlt sich mein Herz wärmer an!

Also ich habe diese Wunden nie durch Therapie schließen können,
aber ich habe gelernt ANDERS WAHR ZU NEHMEN
um die Wunden im Leben schließen zu lernen,
und das alles hat mit der eigenen Einstellung, Sichtweise zu Leben zu tun.
Wenn ich schwarz sehe, ist das Leben schwarz,
wenn ich bunt sehe, ist es bunt.

Um nun wieder die Kurve zu kriegen von der off topic - Story aus meinem Leben, zurück zu catharrina´s EröffnungsThread:

ich denke, Patienten sind schon auch richtig blinde Hühner im Therapiegeschehen, auf rosa Wolke schwebend, erhoffend auf die Rettung Pretty Woman´s,
kann man dann gern schnell in das Gejammere rutschen,
Therapie bringt nichts, Thera ist blöd, selber nicht ganz "huschi"...ect.
doch im Grunde ist es wirklich die eigene Verantwortung was ich aus allem mache.

D.h. jetzt nicht, dass ich alles für gut heiße, was ich in Therapie erlebt habe,
aber man kann anfangen aus den Erfahrungen für sich was zu machen.
Immer nörgeln und meitern bringt niemanden weiter.
Wenn einem scheint das die Therapie nicht gut tut, dann liegt es in der jeweiligen eignen Verantwortung zu gehen,
oder einen Weg zu finden sich in der Therapie so zu platzieren, das fruchtbar gearbeitet werden kann.
Vielleicht wäre das ein Ansatz,
ES IST EINE ARBEITSBEZEIHUNG
Patient und Thera wollen gemeinsam ein Fundament erschaffen auf dem ein neues Gebäude errichtet werden kann.
Es ist kein Elternersatz, keine Liebesbeziehung, keine Freundschaft...
einfach eine Arbeitsbeziehung,
wer sich mehr wünscht,
naja, was aus Arbeitskollegen eines Tages wird, kann ja dann das Leben wiederum entscheiden,
Fakt ist, solange ein aufrechtes "Dienstverhältnis" besteht, ist das nun mal so,
und da gibt es Regeln und Grenzen! auf beiden Seiten!
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
catharrina
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 40
Beiträge: 61

Beitrag Di., 23.09.2014, 15:17

@vicente: wie komme ich an diese Selbsterfahrungs-Kurse/Achtsamkeitsmethode etc?? wie heißt das genau? Gibt´s das denn in Österreich??

@Schneerose: hast du dich verliebt, NACHDEM du dich vom Therapeuten gelöst hast, oder während du noch verstrickt warst, und diese neue Verliebtheit hat dir rausgeholfen?

@Lynn: was heißt, wirre Beiträge?? Ich für mich schreibe nur tatsächlich erlebte Berichte....dass MICH die verwirren, und wie Schneerose sagt, dann erst recht sogar Störungen HEVORBRINGEN, IST ja das Schlimme.
ich finde, du bist hier im Schreiben sehr emotional....vielleicht selbst verletzt worden, das tut mir Leid für dich, aber wenn du anderen energisch Ferndiagnosen überstülpst, hilft das keinem wirklich, auch dir nicht.

@solage: ja, haben wir vor 1 Jahr schon mal festgestellt, so ist es auch!! du hast absolut Recht!!!!!!!

falls es euch interessiert, ich hatte heute echt Mühe mit der Stunde...erstmal schaffte ich es kaum hin....alles sträubte sich schon in mir....war eine Viertelstunde zu spät, er rief an, wo ich denn bleibe??

naja, er lässt mich nicht ICH sein...definitiv nicht...sagt mir, was Männer so wollen und was nicht, und wie ich zu agieren hätte, damit mein Mann netter zu mir ist...danach wollte er meine Zwänge bearbeiten, die mir bald ein Kommen unmöglich machen werden...denn weder komm ich hin, noch heim....ich hänge dort wie eine Gelähmte fest, in dem Gebäude-Areal....von Woche zu Woche wird das schlimmer...dann hat er mir das Geld aus der Hand gerissen und gemeint, ich soll nicht schon wieder hängenbleiben.....das fühlt sich in meinem Bauch ganz mies an, alles, irgendwie.....

Benutzeravatar

viciente
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 61
Beiträge: 3085

Beitrag Di., 23.09.2014, 15:24

catharrina hat geschrieben:@vicente: wie komme ich an diese Selbsterfahrungs-Kurse/Achtsamkeitsmethode etc?? wie heißt das genau? Gibt´s das denn in Österreich??
.. mit meinem bild (mit den büchern) wollt ich dir bloss darstellen, das ich absolut nix für "umsonst" halte; ich halt das alles für (not-wendige) ent-wicklungs- und lernschritte auf dem eigenen weg. DAS selbst an sich IST ja schon der "kurs". es ist natürlich schon nicht so einfach jemanden zu finden, die/der einem dabei - ohne eigeninteressen - die hand reicht, damit man sich die knie - oder mehr - möglichst nicht zu blutig schlägt, aber dazu kann man ja was tun wenn nötig.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag