Mein erwachsener Sohn ist psychisch seit längerem stark auffällig

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Lotusblume56
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Beitrag Mo., 31.08.2015, 15:59

Danke an alle..

Das mit der selbstfinanzierten Therapie habe ich ihm selber schon gesagt, nichts zu machen.
DIE haben doch keine Ahnung, ICH weiß doch, woher das kommt, da brauche ich keine Hilfe.

Er ist schon Beamter auf Lebenszeit.
Vor seinem Arbeitgeber kann er sich anscheinend sehr zusammenreißen.
Er weiß genau, welche Knöpfe er drücken muss, damit er gut beurteilt wird.
Er hatte schon ein Disziplinarverfahren am Hals, dadurch wurde seine
Probezeit verlängert, und bekam einen anderen Arbeitsplatz und er hatte ein Gespräch mit dem Psychologen, vom Dienstherren angeordnet.
Da kam er mit durch, er kann sich sehr verstellen, das Einzige was er mir dazu sagte:
Was meinst du wohl, was es mich für eine Anstrengung gekostet hat, dass ich nicht so mit den Schultern zucken musste.

Ich würde auch am liebsten die Mutter informieren, dass er im Beisein seines Kindes solche Aktionen wie auf der Autobahn
durchführte.
Aber er würde mich wahrscheinlich dafür umbringen, er würde komplett ausrasten und mich als Lügnerin hinstellen.
Und seine Exfrau würde er so lange belabern, bis sie ihm glaubt.
Da habe ich keine Chance.
Er kann Menschen sehr manipulieren.
Ich habe mal von seiner Exschwiegermutter erfahren, dass er früher böse Sachen über mich und meinen Mann erzählt hatte, er hätte kein Abitur machen dürfen, er musste immer zu Fuß gehen, weil er nie unser Auto haben durfte.
Sie dachte, bevor sie uns kannte, dass wir die letzten Asozialen sind.
Als sie uns dann kennenlernte, war sie angenehm überrascht, wie normal wir doch sind.

Was "münchnerkindl" mir rät, das setze ich bereits um.
Ich habe ihm schriftlich mitgeteilt, dass er erst wieder in meine Wohnung darf,
wenn er sich professionelle Hilfe sucht.
Allerdings habe ich vorgestern bei ihm geklingelt, weil meine Enkeltochter bei ihm war.
Ich wollte ihm signalisieren, dass seine Tochter mir wichtig ist und sie liebt mich auch sehr.
Ich habe ihn an der Tür gefragt, ob ich sie sehen darf.
Ich durfte und wir 3 haben dann zusammen eine Stunde Karten gespielt.
Danach bin ich gegangen, ich habe mit ihm nicht über die kürzlichen Ausraster von ihm gesprochen.
Er würde nämlich die Kontaktsperre so auslegen, dass mich die Kleine nicht interessiert und das
dann der Mutter der Kleinen erzählen.
Ich nehme stark an, dass die Mutter der Kleinen sich von ihm einwickeln lassen würde.
Er macht sich bei ihr Liebkind, damit er die Kleine weiterhin betreuen kann, denn er weiß ganz genau, dass er die Kleine
nie wieder für sich alleine haben dürfte, wenn sie die Wahrheit erfährt, nämlich wie er sich vor der Kleinen aufführt.
Anfangs, als meine Enkelin noch sehr klein war, hatte er überhaupt keinen Zugang zu ihr, da durfte er sie nur in meiner
Anwesenheit betreuen.
Die Mutter hatte sich damals bei mir beschwert, dass er nicht mit ihr spielt, sondern nur mit seinem Handy beschäftigt ist.
Wenn er mit der Kleinen bei mir ist, dann macht er das immer noch, ich kümmere mich dann um sie.
Noch fällt ihr das nicht auf, sie ist ja erst 5.
Zwischendurch tobt er dann mit ihr herum, dass sie nur am Juchzen ist, im Ausland, in einer Stadt hat er sie immer wieder
so herumgewirbelt, dass sie zu weinen anfing, weil ihr der Rücken weh tat.
Als ich dann sagte, er solle mal vorsichtiger sein,habe ich sofort eine verbale Attacke abbekommen.

Der Hund, um den es sich handelt, das ist mein Hund.
Ich wollte es erst nicht schreiben, aber nun ist es auch egal.
Er hatte ihn 5 Tage unter Betreuung, weil ich verreist war, als ich nach Hause kam, war mein Hund plötzlich ganz
dünn geworden.
Ich werde den Verdacht nicht los, das der Hund ihm lästig war, dass er vergessen hat, ihn regelmässig zu füttern.
Der Hund war ihm immer nur Mittel zum Zweck, um sich bei anderen beliebt zu machen, seht her, ich bin ein
großer Hundefreund, seht her, ich kümmere mich um ihn.
Er hat Fotos gepostet, wenn er sich meinen Hund mal ausgeliehen hatte, als wenn es seiner wäre.
Mein Hund musste dann eingeschläfert werden, er war sehr alt, 14 Jahre fast, er hatte Krebs und den Rücken kaputt.
Als der Hund dann tot war, hat er die Trauer auf seiner Seite gepostet, als wenn er sich jahrelang aufopfernd um ihn
gekümmert hätte.
Er hat mir anfangs unterstellt, dass ich den Hund habe einschläfern lassen, weil er mir lästig war.
Danach hat er es dann eingesehen und zwei Tage später sagte er wieder, er glaube mir kein Wort.
Sein Statussymbol war ja plötzlich weg.

Aber das mit seiner Tochter, das beschäftigt mich sehr.
Er darf in meinen Augen auch nicht alleine mit ihr sein.
Noch ist sie bezaubernd, kess und lieb.
Noch kann er ihr einen vormachen.
Was, wenn er immer wieder ausrastet und sie trägt einen Schaden davon und das wird sie mit Sicherheit.
Augen zu und durch?

Ich bin so hilflos, wie noch nie in meinem Leben, ich will ja nicht sagen, dass er sie schlecht behandelt,
im Gegenteil, aber was soll ich tun?
Er würde mich dermassen fertig machen, das ist sicher.
Und ich könnte mich nicht wehren.
Zu der Mutter habe ich ganz wenig Kontakt.
Zuletzt geändert von Lotusblume56 am Mo., 31.08.2015, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 31.08.2015, 16:10

Ich würde mit der Mutter reden, und auch mit der anderen Oma der Kleinen.

Ich meine, die andere Oma kennt ja seine Lügengeschichten aus erster Hand, damit wäre ja auch der Beweis möglich, dass er in seinen Aussagen nicht glaubwürdig ist. Die Frau wird ja wohl auch Gründe gehabt haben, dass sie nicht mehr mit ihm zusammen ist, so toll kann ihre Erfahrung mit ihm ja wohl auch nicht gewesen sein.

Er kann dich nur fertigmachen wenn er Kontakt hat. Wenn er dich so belästigt dass er gewalttätig wird hättest du andererseits evtl die Handhabe ihn in die Psychiatrie einweisen zu lassen. Würde ich da mal bei der Polizei erkundigen, ab wann die tätig werden würden wenn er ausrastet, dich bedroht etc. Du könntest ihn auch bewusst auflaufen lassen, die Sache mit dem Kind gegen ihn wenden etc bis er flippt, wenn du eh weisst wo er "empfindlich" ist. Weil wenn jemand ernsthaft ausrastet, dann hat man eine Handhabe für Zwangsbehandlung.

Wo du auch Hilfe für dich bekommen kannst ist der sozialpsychiatrische Dienst oder sonstige psychosoziale Beratungsstellen in deiner Gemeinde, eine Frauenberatungsstelle oÄ. Du brauchst auf jeden Fall auch professionelle Hilfe für dich, um das durchzustehen.


redred
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Beitrag Mo., 31.08.2015, 17:17

Hast du schon mal versucht mit ihm zu reden? Ich meine jetzt nicht Vorwürfe (auch wenn sie freundlich vorgetragen werden) sondern eher, so fragen, wie es ihm geht, ob ihn was bedrückt, ob er Dir irgendetwas vorwirft, das Du nicht richtig gemacht hast in der Vergangenheit, ob ihn etwas belastet aus seiner Jugend und Kindheit?
Es gab ja schon mal einen Hinweis, das Begebnis mit den Schwiegereltern, wo er sagte das ihr keine guten Eltern ward.
Versuch doch mal offen zu sein, für das was er zu sagen hat, ohne sofort zu sagen das er lügt, oder manipuliert oder übertreibt. Ich verstehe das das Abwehrreaktionen in dir hervorruft, aber versuch doch mal dir das ganz unvoreingenommen zuzuhören. Es ist seine Sicht der Dinge. Es gibt sehr viele Eltern, die von sich behaupten sie wären wunderbare Eltern gewesen und haben nur das Beste für ihr Kind getan. Aber die Kinder sehen das oft ganz anders.
Und das kommt nicht nur in asozialen Familien vor.

Was ist übrigens mit seinem Vater?
Ob Dir eine Katze, die Dir über den Weg läuft, Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Mensch bist oder eine Maus!

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Lotusblume56
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Beitrag Mo., 31.08.2015, 19:08

@redered

Oh ja, das habe ich schon sehr oft getan.
Er war auf seinen Vater nie besonders stolz.
Sein Vater hat sich nicht viel um seine Belange gekümmert, immer wenn es Probleme gab, z.B. in der Schule,
wenn es um Weiterbildung oder Ausbildungen ging, habe ich ihn unterstützt.
Sein Vater war mit Problemen schnell überfordert.
Das bemängelt er.

Zu mir meinte er bis heute immer, dass ich eine gute Mutter war.
Aber da schwenkte er auch heute Abend um.
Er rief mich an, weil er einen Infekt hat, ich solle ihm bitte Schmerzmittel bringen.
Das habe ich dann getan.
Er fing dann gleich wieder damit an, dass ich den Hund nur einschläfern ließ, weil ich ihn loswerden wollte.
Er hat angeblich sogar die Tierärztin angerufen.
Da muss ich nicht drüber diskutieren, der Hund war sehr alt, schwach, hatte ein riesiges Krebsgeschwür an der Kniekehle und den Rücken kaputt.
Sie konnte ihm die Schmerzen nicht mehr nehmen.

Ach ja und plötzlich war ich auch keine gute Mutter mehr, ich wäre immer zu aggressiv gewesen.
Plötzlich....na gut, habe ich gesagt, du siehst das so und dann nimm dir bitte einen Therapeuten, der
dir hilft, deine Kindheit aufzuarbeiten, ich kann dir dabei nicht helfen.
Ich habe dann das Gespräch abgebrochen und ihm gesagt, dass ich keinen Kontakt mit
ihm haben möchte, bevor er sich keine Hilfe sucht.
Wenn er krank ist und Hilfe braucht (also hohes Fieber oder so) würde ich ihm helfen, aber er wird meine Wohnung bis auf Weiteres nicht mehr betreten.

So sind wir verblieben.

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Lotusblume56
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Beitrag Mo., 31.08.2015, 20:57

Mein Sohn rief gerade noch eimal an,

eigentlich wollte ich mit ihm nicht mehr diskutieren, aber das Gespräch nahm einen ruhigen Verlauf.
Wir kriegen das öfter hin, aber eben nicht immer.
Wir bröselten dann auf, warum er angeblich nur immer MIR gegenüber so aggressiv wird.
Ich würde ihm manchmal zu arrogant gegenüber treten, wenn Streitpunkte da sind.
Ich würde bei Diskussionen den Eindruck machen, dass ich unfehlbar bin und immer alles
richtig mache und überhaupt keine Schwachpunkte habe.
Den Zahn konnte ich ihm aber ziehen, ich gab zu, dass ich in seiner Erziehung mit Sicherheit Fehler gemacht habe
und bestimmt keine perfekte Mutter war, wer kann das schon von sich behaupten.
Er findet es gut, dass ich das mal aussprach, aber das habe ich ihm schon öfter gesagt.

Dann schwenkte er wieder um und meinte, nee, ich habe doch eine sehr schöne Kindheit gehabt.
Was ihn störte, dass ich ihm mal gesagt habe, dass ich mich nicht eher scheiden ließ, weil ich nicht wollte,
dass er einer von vielen Scheidungskindern ist.

Das ist endlich mal ein Anhaltspunkt, er fühlte sich dadurch schuldig, dass er der Grund wäre, warum ich
solange bei meinem Mann aushielt.
Ich tat ihm leid. Auch da konnte ich mit ihm in Ruhe drüber reden, nämlich, dass es meine
eigene Schuld war, dass ich in einer lieblosen Beziehung geblieben bin.
Auch leidet er sehr darunter, dass die ganze Familie zerbrochen ist.
Die anderen Verwandten wohnen alle weiter weg, mind. 3 Stunden Autofahrt.
Und er hat tatsächlich die Tierärztin angerufen, er wirft mir jetzt nur noch vor, dass es so plötzlich kam und er nicht dabei war.
Mit der Nachbarin, da gibt er inzwischen zu, dass er in Eile war und dass der Hund wieder stundenlang schnüffelte
und er am Halsband zog, damit er weiterging.
Er meinte, seine Trauer über den Tod des Hundes war so groß und dass er sich in der Situation nicht nachsagen lassen
wollte, dass er grob mit dem Hund umging.

Na ja, da kann man mal sehen, dass man als Mutter früher Aussagen machte, die im Nachhinein das erwachsene Kind noch belasten.
Genau deshalb wäre es gut, wenn er zu einem Therapeuten gehen würde, der würde nämlich sowas aus ihm heraus kitzeln und bestimmt noch einiges mehr, das habe ich ihm auch gesagt, dass da bestimmt noch mehr Sachen ans Tageslicht kommen, die wir gar nicht mehr wissen, die ihn seit Jahren dazu bringen, mir teilweise so aggressiv gegenüber zu treten.

Aber davon will er nach wie vor nichts wissen, er wäre stark, hätte viel in der Vergangenheit mitgemacht,
also beruflich und in seinem Privatleben und das sind eben Gründe genug, dass er manchmal nicht mehr Herr seiner
Sinne ist und ich würde da eben teilweise falsch mit umgehen.
Und jetzt wird alles besser, er hätte viele seiner Baustellen im Griff, eine neue Wohnung usw.

Das erzählt er mir aber schon seit Jahren, es wird in 6 Monaten besser, in drei, in einem Monat, irgendwas ist
immer, womit er sein Verhalten rechtfertig.

Viel weiter bin ich nun natürlich nicht, ich werde weiterhin auf der Hut sein müssen und kann nur hoffen,
dass er bald so weit ist, Hilfe in Anspruch zu nehmen.


redred
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Beitrag Mo., 31.08.2015, 21:42

Das ist endlich mal ein Anhaltspunkt, er fühlte sich dadurch schuldig, dass er der Grund wäre, warum ich
solange bei meinem Mann aushielt.
Ich tat ihm leid. Auch da konnte ich mit ihm in Ruhe drüber reden, nämlich, dass es meine
eigene Schuld war, dass ich in einer lieblosen Beziehung geblieben bin.
Auch leidet er sehr darunter, dass die ganze Familie zerbrochen ist.
Die anderen Verwandten wohnen alle weiter weg, mind. 3 Stunden Autofahrt.
Na is ja schon was, das kann durchaus seine aggressive Haltung oder seine zwiespältige Haltung Dir gegenüber erklären.
Ich nehme mal an, dass ihm das Ausmaß seiner aggressiven Gefühle nicht bewusst ist, weil er sie immer unterdrückt und die sie dann plötzlich hochkommen, vielleicht eben bei "Kleinigkeiten".
Eine therapeutische Aufarbeitung wäre schon sehr wichtig. Vielleicht versuchst du doch mal konsequent zu sein. D.h wenn er nichts ändert, keinen Kontakt!! Weil Du angst hast vor ihm! Das kannst du ihm auch so sagen.

Wichtig ist, dass du dich auch mal auf seine positiven Seiten besinnst. Er wird ja auch was Positives haben. Wenn ich deinen ersten Beitrag lese, sehe ich da eine Liste von "Verfehlungen "
Aber ich denke mir, er braucht auch sehr viel Zuspruch von dir, das du auch Stolz bist auf ihn. Z.B dass er in seinem Beruf als Beamter vielleicht gut und seinen Job immerhin behält, und das obwohl er so oft krank ist.
Das er eine Wohnung hat, das er seine Tochter liebt und mit ihr auch was unternimmt. Vielleicht fällt dir ja noch einiges ein....
Zudem könntest du darauf achten, dass du Beanstandungen versuchst möglichst diplomatisch auszudrücken, z.B statt "man darf nicht telefonieren während des Autofahrens" ( was sich so anhört, als ob er nicht gewusst hätte, was man beim Autofahren darf und was nicht ) "Es macht mir angst, wenn du telefonierst und Auto fährst, bitte höre damit auf!"

Es ist schwierig, ich weiß, aber ich hoffe Dir ein bisschen einen Denkanstoß gegeben zu haben.
Alles Liebe ....
ich melde mich wieder, wenn mir noch was einfällt.
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Lotusblume56
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Beitrag Mo., 31.08.2015, 23:10

Liebe redred

Bist du wirklich schon 80 Jahre auf dieser Erde?
Ich finde deine Antworten sehr hilfreich.

Es fällt mir sehr schwer, den Kontakt zu unterbrechen, das habe ich heute wieder gemerkt,
wenn wir dann ein konstruktives Gespräch hatten, wie heute Abend, dann bin ich ehrlich gesagt erleichtert,
denn welche Mutter kann ihr Kind schon leiden sehen.
Diese Inkonsequenz ist natürlich nicht gerade förderlich, das sehe ich ein.

Oh ja, er hat natürlich viele positive Seiten und die verheimliche ich ihm auch nicht, er blüht förmlich auf,
wenn ich ihn lobe.
Das heisst nicht, dass er von mir als Kind nie gelobt wurde, das fand ich schon immer ganz hilfreich, ich bin kein
Mensch, der nur das Negative sieht.
Mir wird sogar nachgesagt, dass ich immer nur das Gute im Menschen sehe.

Weisst du, ich arbeite mir behinderten Menschen, ich bin Krankenschwester von Beruf und mir fällt es nicht schwer,
auf Probleme einzugehen, aber bei dem eigenen Sohn sieht es doch ganz anders aus.
Da kann ich nicht mal eben nach Erfahrung agieren und Kollegen fragen, was ich da besser machen könnte.
Da MUSS ich dann mal wieder alleine durch.
Mein Exmann war mir nie eine große Stütze und nun lebt er im Ausland, soll er auch gerne, bin ich das
schon mal los.
Das hört sich hart an, aber meinen Sohn will ich nicht loswerden, ich möchte endlich mal sehen, dass es
ihm rundum gut geht.
Aber das wird wohl noch ein längerer Weg werden.

Weisst du, ich habe nach 32 Ehejahren meine Ehe aufgelöst, das ist fast 15 Monate her.
10 Monate habe ich jeden Tag geweint, jetzt endlich geht es mir gut.
Ich habe wirkliche Freunde in meinem Leben, ich unternehme sehr viel, ich habe Arbeit, ein tolles Enkelkind.
Nur möchte ich eben auch, dass es meinem Sohn so gut geht, dass ich mir nicht ständig Sorgen um ihn machen
muss.

Ja, das mit den Beanstandungen, da wirft mir mein Sohn vor, dass ich die falsche Körperhaltung habe, z.B
Arme in die Hüften gestützt, dabei fällt mir das gar nicht so auf...
Ich werde jetzt verstärkt darauf achten, dass ich das ohne offensichtliche Abwehr schaffe.


Danke dir....


Hamna
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Beitrag Mo., 31.08.2015, 23:20

Lotusblume, ich hab deine Beiträge hier nun gelesen, und was mir nicht aus dem Kopf geht, sind die Ticks deines Sohnes, wie das extreme Schulterzucken. Ich fände es wichtig, genau das mal physisch/neurologisch abzuklären, denn mit einer Narzisstischen Persönlichkeitsstörung lässt sich das für mich nicht erklären. Ohne dir Angst machen zu wollen, aber hinter seiner extremen Persönlichkeitsänderung plus diesesTicks könnte auch ein Tumor stecken. Das nur mal so als Anmerkung/Gedanke von mir, ohne eine Ferndiagnose stellen zu wollen. Ich fände es nur wichtig, alle Bereiche/Möglichkeiten medizinisch abzuklären, ohne es gänzlich als psychische Probleme einzuordnen.

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Lotusblume56
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Beitrag Mo., 31.08.2015, 23:30

Rilke hat geschrieben:Lotusblume, ich hab deine Beiträge hier nun gelesen, und was mir nicht aus dem Kopf geht, sind die Ticks deines Sohnes, wie das extreme Schulterzucken. Ich fände es wichtig, genau das mal physisch/neurologisch abzuklären, denn mit einer Narzisstischen Persönlichkeitsstörung lässt sich das für mich nicht erklären. Ohne dir Angst machen zu wollen, aber hinter seiner extremen Persönlichkeitsänderung plus diesesTicks könnte auch ein Tumor stecken. Das nur mal so als Anmerkung/Gedanke von mir, ohne eine Ferndiagnose stellen zu wollen. Ich fände es nur wichtig, alle Bereiche/Möglichkeiten medizinisch abzuklären, ohne es gänzlich als psychische Probleme einzuordnen.
Oh Mann, das macht mir schon Angst.
Bist du vom Fach?
Er hatte aber schon als Kind vorübergehend Ticks, er rollte immer mit den Augen nach oben.
Ich habe das damals dem Kinderarzt geschildert, er meinte, dass das oft bei Jungen auftritt und in der
Pubertät von alleine aufhört.
So war es dann auch, bis es vor ein paar Jahren wieder anfing.

Danke für alle Antworten, es hilft mir wirklich sehr, auch wenn ich nicht jedem hier mit Namen antworte.
Es war eine sehr anstrengendes Wochenende für mich, gut, dass ich erst Mittwoch wieder arbeiten muss.
Jetzt sind meine Akkus total leer, ich werde sie hoffentlich über Nacht wieder auffüllen können.

Ganz lieben Dank an euch.


Hamna
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Beiträge: 6618

Beitrag Mo., 31.08.2015, 23:53

Nein, ich bin nicht vom Fach, aber bei dem Thema Ticks denke ich einfach sofort an was Neurologisches bzw. einen Tumor, dazu noch die persönliche Veränderung, das macht mich schon sehr nachdenklich, weil es eben auch andere Ursachen haben kann als "nur" psychische.

Vielleicht kannst du auf diesem Wege deinen Sohn auch eher dazu bringen, sich untersuchen zu lassen? Es kann halt was ganz handfestes Physisches und/oder Neurologisches dahinter stecken, und das wäre wichtig, das abklären zu lassen, finde ich.

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Tristezza
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Beitrag Di., 01.09.2015, 07:26

Lotusblume56 hat geschrieben: Es fällt mir sehr schwer, den Kontakt zu unterbrechen, das habe ich heute wieder gemerkt,
wenn wir dann ein konstruktives Gespräch hatten, wie heute Abend, dann bin ich ehrlich gesagt erleichtert,
denn welche Mutter kann ihr Kind schon leiden sehen.
Diese Inkonsequenz ist natürlich nicht gerade förderlich, das sehe ich ein.
Das habe ich auch gedacht, als ich deinen Bericht über euer gestriges Telefonat gelesen habe. Einerseits: Schön, dass ihr so einen offenen Austausch haben könnt. Andererseits kam mir der Gedanke: Jetzt wickelt er sie wieder ein, damit sie die Kontaktsperre aufhebt. Ist das nicht schon zig Mal genau so zwischen euch gelaufen? Ich nehme euch als sehr verstrickt wahr. Dein Sohn erscheint mir für sein Alter auch noch sehr unselbständig. Er zieht in dein Haus ein, sobald dort eine Wohnung frei wird, was vermutlich nicht am Wohnungsmangel in eurer Gegend liegt. Das ist ja auch bequem für ihn: Wenn er ein wenig kränkelt, ruft er einfach Mama, die Krankenschwester, an, und die bringt ihm ein Medikament vorbei (Schmerzmittel, was eigentlich jeder in seiner Hausapotheke hat, und sei sie noch so klein). Das wirkt sehr unselbständig und ist für ihn wohl auch eine Art, dich festzuhalten. Vielleicht könnt ihr mal zusammen eine Beratung in Anspruch nehmen? Immerhin scheint ihr euch ja offen austauschen zu können, was in vielen Familien nicht der Fall ist.

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Entknoten
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Beitrag Di., 01.09.2015, 08:26

Tristezza hat geschrieben: Andererseits kam mir der Gedanke: Jetzt wickelt er sie wieder ein, damit sie die Kontaktsperre aufhebt.
Tristezza´s Gedanken möchte ich gerne aufgreifen, obwohl ich mit der Problematik nicht vertraut bin:
SO liest es sich für mich auch.
Ich verstehe dass Du als Mutter auf der einen Seite "nicht versagen möchtest", ihm helfen möchtest und nur auf sein Gutes bedacht bist.

Aber für mich liest es sich so als wärt ihr wieder an dem Punkt an dem Du dankbar für seine Offenheit bist, aber er Dir im Grunde ganz klar die Verantwortung für SEIN Handeln überträgt. Damit muss er sich aber erst gar nicht "mit sich" beschäftigen, denn für ihn ist ja offensichtlich klar dass DU die Verantwortung trägst. Und Du nimmst diese Verantwortung an. Und hast die Hoffnung dass es jetzt endlich besser wird. Ein "tröstlicher" Gedanke, und eben genau der, der uns immer wieder aushalten lässt.

Die Frage ist aber ob die "Lösung" wirklich darin liegt dass Du zukünftig darauf achtest dass Du die Hände nicht in die Hüften legst.

Hast Du ihn schon mal gefragt warum seine Beziehungen scheitern? Es waren sicher auch die "Schuld" der Partnerinnen, oder?

Die Idee dass ihr gemeinsam Hilfe sucht finde ich sehr gut, allerdings ist die Frage in wie weit dass seine "Krankheitseinsicht" fördert. Aber gehen solltet ihr diesen Schritt. Vielleicht schaffst Du es ja so dass er zumindest schon mal freiwillig den Fuß über die Schwelle setzt, denn im Grunde könntest Du ihm ja erklären dass "ihr einiges aufarbeiten müsst, was er dir da so vorwirft." Verstehst Du, was ich meine?

Was deine Ex-Schwiegertochter angeht: Ich finde schon dass es in Deiner Verantwortung liegt das offene Gespräch zu suchen. Vielleicht auch im Beisein der anderen Großeltern.
Egal wie sehr er andere manipuliert, es ist Deine Verantwortung sich eben auch um das Enkelkind zu kümmern.
Selbst wenn er sie nicht "gefährdet", so erlebt sie doch eine ganze Menge in jungen Jahren.

Sieh es mal so - er überträgt ja auch viel Verantwortung für SEIN Verhalten auf euch Eltern. Und das könnte ja dann u.U. seine Tochter dann auch tun - ein Teufelskreis.
Du brauchst sicher viel Stärke für Deinen Weg - die wünsche ich Dir. Und was Du sicher auch brauchst ist Unterstützung - und ein klein wenig den Abstand zu dem Gedanken dass es "dein Kind" ist. Betrachte ihn einen Moment lang als "Erwachsenen".
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero

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hawi
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Beitrag Di., 01.09.2015, 09:18

Hallo Lotusblume,

dein Problem, deine Geschichte, nicht gut, gar nicht gut.
Ganz klar, dass dich all das belastet, arg mit nimmt.

Zu sehr …. womöglich.

Ich schreib mal was, eher zu dir als zu deinem Sohn.
Schließlich bist du es, die sich hier angemeldet hat, bist du es, die hier ihr Problem schildert.
Was schon mal gut ist, besser, als wenn du ganz allein damit bliebst.
Aber…
Dein erwachsener Sohn hat neben dir ja diverse andere soziale Kontakte, hat seine Umgebung, hat Menschen um sich herum, nicht nur dich, nicht allein dich. Er scheint nach dem, was du schilderst, auch kein völliger Einzelgänger zu sein.
Seine Auffälligkeiten, die du schilderst?! Deine Ängste deshalb?! Verständlich, auch sicher begründet. Aber ich meine, du dürftest (solltest?) dir möglichst eigene Grenzen setzen.
Weder kannst du deinen erwachsenen Sohn (gegen seinen Willen) vor sich selbst schützen, noch hast du genug Kraft, Möglichkeiten, Einfluss, um alle anderen Menschen vor ihm zu schützen. Das kannst du nicht, das solltest du gar nicht erst versuchen. Zu viel, zu viel grad auch für dich selber. Diese Verantwortung?! Du hast sie so nicht!
Auch nicht als Mutter, wenn dein Sohn erst mal sein Leben lebt.
Du hast Verantwortung vor allem auch für dich. Versuch dich „zu schützen“. Auch emotional, in dem du dir nicht zu viel selber auflädst.
Daneben?
Deine Enkelin!? Aber sogar die hat ja eine Mutter und andere Großeltern.
Wie gut ist dein Kontakt zu denen?
Wenn es irgend geht, hielte ich viel davon, du würdest dich (auch) mit denen austauschen.
So wie du schreibst, klingst du mir sehr allein mit deinen Einschätzungen, deinen Befürchtungen.
Schon das nicht gut, nicht für dich, aber auch darüber hinaus nicht.
Möglich, du siehst da etwas schwarz, was so schwarz gar nicht ist, wenn du auch die Sichten, Erfahrungen anderer besser kennen würdest. Oder halt umgekehrt, deine noch recht einsame Sicht bestätigt sich im Austausch mit den anderen. Dann wäre der Austausch nötig, zumindest sehr sinnvoll, um anderen die Augen zu öffnen, etwas sehen zu lassen, was sie ohne deine Erfahrungen so selbst (noch) nicht sehen können.

Muss ja nicht gleich mit dem Ziel sein, deine Enkelin vor ihm in Sicherheit zu bringen. Aber du, eher erst mal als besorgte Mutter, nicht gleich als besorgte Oma?
Ich meine dir und den anderen könnte so ein Austausch, Gespräch, Kontakt, helfen.
Und wenn sich eine gemeinsame „Linie“ finden würde, womöglich ganz nützlich, um deinen Sohn doch mal zu mehr Einsicht zu verhelfen, sich untersuchen, behandeln zu lassen.

Alles Gute
hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 01.09.2015, 09:55

Tristezza hat geschrieben:
Lotusblume56 hat geschrieben: Es fällt mir sehr schwer, den Kontakt zu unterbrechen, das habe ich heute wieder gemerkt,
wenn wir dann ein konstruktives Gespräch hatten, wie heute Abend, dann bin ich ehrlich gesagt erleichtert,
denn welche Mutter kann ihr Kind schon leiden sehen.
Diese Inkonsequenz ist natürlich nicht gerade förderlich, das sehe ich ein.
Das habe ich auch gedacht, als ich deinen Bericht über euer gestriges Telefonat gelesen habe. Einerseits: Schön, dass ihr so einen offenen Austausch haben könnt. Andererseits kam mir der Gedanke: Jetzt wickelt er sie wieder ein, damit sie die Kontaktsperre aufhebt. Ist das nicht schon zig Mal genau so zwischen euch gelaufen? Ich nehme euch als sehr verstrickt wahr. Dein Sohn erscheint mir für sein Alter auch noch sehr unselbständig. Er zieht in dein Haus ein, sobald dort eine Wohnung frei wird, was vermutlich nicht am Wohnungsmangel in eurer Gegend liegt. Das ist ja auch bequem für ihn: Wenn er ein wenig kränkelt, ruft er einfach Mama, die Krankenschwester, an, und die bringt ihm ein Medikament vorbei (Schmerzmittel, was eigentlich jeder in seiner Hausapotheke hat, und sei sie noch so klein). Das wirkt sehr unselbständig und ist für ihn wohl auch eine Art, dich festzuhalten. Vielleicht könnt ihr mal zusammen eine Beratung in Anspruch nehmen? Immerhin scheint ihr euch ja offen austauschen zu können, was in vielen Familien nicht der Fall ist.


Das kann ich so nur voll unterstreichen.

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Lotusblume56
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Beitrag Di., 01.09.2015, 11:54

Ja, genau das habe ich gestern auch gedacht:
Es läuft wie immer, er wickelt mich wieder ein. Wir drehen uns im Kreis.
Zusammen eine Beratung in Anspruch nehmen, das würde er niemals tun.
Es ist ja alles nicht so schlimm, sagt er immer, das ist seine Sichtweise und glaubt mir,
da komme ich nicht an ihn dran. Ich habe schon alles versucht.

Ja, es waren immer die Partnerinnen Schuld, wenn die Beziehungen scheiterten, da muss ich mir dann seine
Empörungen anhören. Es gäbe eben keine normalen Frauen mehr, sie wollen immer nur das Eine,
geben sich zu schnell her, sind alles Schlam....

Zu seinen Exschwiegereltern und den anderen Großeltern, sowie seiner Exfrau habe ich so gut wie keinen Kontakt.
Es würde voll nach Hinten losgehen, wenn ich da rumrühre und ich werde das auch nicht tun,
weil er es so hindrehen würde, dass ich das total überspitzt sehe.
Mein Sohn würde mir dann mein Enkelkind entziehen, ich stünde als Lügnerin da und alle würden
meinem Sohn glauben , ich bin machtlos, er würde es als Verrat an ihm sehen, nicht als Hilfe.

Er hat, was ich so sehe, ganz wenig Kontakt zu anderen Menschen.
Im Mittelpunkt steht ein Freund, der ein sehr geringes Selbstbewusstsein hat.
Er hatte einen Freundeskreis, aber der ist zerbrochen, weil sie ihn finanziell angeblich übervorteilt haben.
Seine Beziehungen dauern nie länger als ein paar Tage/Wochen.

Ich habe darüber mit meinen Freundinnen gesprochen, sie raten mir auch, dass ich mich zu ihm distanziere.
Allerdings ist das ziemlich schwer, da er im gleichen Haus wohnt und ständig zu Hause ist, indem er sich
Auszeiten ohne Ende nimmt.
Ich arbeite im Schichtdienst und er hält auch kaum die Grenzen ein, wenn ich z.B. um 22 Uhr im Bett
liege,weil ich am nächsten Tag sehr früh raus muss, dann klingelt er mal eben bei mir und ist auch
noch beleidigt, wenn ich ihm sage, dass ich nicht wünsche, dass er spätabends bei mir klingelt.
Ich muss mir meine Grenzen hier echt erkämpfen und ihm beibringen, dass ich nicht Tag und nacht für ihn zur Verfügung stehe.
Es war nämlich sehr angenehm, dass ich seit der Trennung von meinem Mann mein eigenes Leben leben konnte.
Und ja, da sehe ich eben schon ganz eindeutig, dass er an mir klammert.
Entweder, weil er keinen anderen hat, oder weil er einfach zu viel Zeit für sich hat, oder weil er meint,er
müsste sich um mich kümmern, da komme ich noch nicht so recht dahinter.


Und JA, es geht auch um mich.
Nicht nur immer um ihn, um seine ganzen Probleme, die er bei mir ablädt.

Es kann doch nicht sein, dass zwei meiner freien Tage damit draufgehen, dass ich mir ausschliesslich den Kopf
zerbreche, wie ich ihn wieder auf die Reihe kriege.
Denn damit bin ich total überfordert, das stemme ich nicht.

Und jetzt bin ich genau so weit wie vorher.
Ich muss Grenzen zu ihm setzen, das muss ich aber fast jeden Tag aufs Neue, es wird deshalb immer
wieder Streitereien geben, weil er sich dann schnell angegriffen fühlt.
Ich muss auf meinen Ton und meine Körperhaltung achten, weil er sonst Überheblichkeit hinein projiziert.

Um es auf einen Nenner zu bringen:
Er fühlt sich eben schnell abgelehnt, wenn ich ihm seine Grenzen aufzeige.
Das kommt, woher auch immer...vielleicht wurde er von vielen Frauen abgelehnt?
Vielleicht auf der Arbeit? Von seinen Freunden?
Von mir dann teilweise auch noch und dann schlägt er eben um sich.

Noch ein Beispiel von gestern:
Wir hatten die Auseinandersetzung am Wochenende.
Prompt nimmt er sich einen Infekt.
Hilfe Mama, Kopfschmerzen.
Mama bringt ihm Schmerztropfen.
Sohn anscheinend sehr krank, die Auseinandersetzung vom WE wird auf diesem Wege mal wieder ausdiskutiert.
Das geht schon immer so.
Ein Problem, eine Krankheit, Mama kommt ja dann und alles ist wieder gut.
Gerade eben frage ich ihn per SMS, ob er beim Arzt war, denn das wollte er gestern noch unbedingt, weil
es ihm ja so schlecht ging...
Und ich WUSSTE es schon vorher.
Seine "Krankheit" ist wie weggeblasen.
Ihm geht es wieder gut, seine Welt ist wieder in Ordnung, Mama hat mich wieder lieb.

Meine Güte, ich komme nur einfach nicht dahinter, warum er so an mir klammert.
Und wie hier schon jemand schrieb, ich muss auch an mich denken.
Meine ganze Trennung habe ich alleine gestemmt, bzw. mit meinen Freunden.
Damit habe ich ihn nicht belastet, nun geht es mir aber seit längerem wieder richtig gut, die Sache
mit meiner Trennung ist ausgestanden, ich kann endlich wieder frei leben, habe meine Freunde...

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