Kräutermischung und div. Verhalten?

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Schlampowski
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Kräutermischung und div. Verhalten?

Beitrag So., 13.04.2014, 10:22

Hallo, ich wollte mal etwas fragen bzw. eure Meinung zu einem Thema wissen.

Kurz gesagt;

Ich hatte eine Weile von ca. 22-26 ein Drogenproblem, Drogenproblem in dem Sinne, ich war nicht von einer Substanz abhängig habe aber viel gekifft, LSD konsumiert und Pilze.

Jetzt bin ich seit ich ca. 26 Jahre bin eigentlich straight edge, d.h. keine Drogen kein Alkohol und dgl. (außer Nikotin)

Es geht mir gut so wie es jetzt ist!

Ich habe vor einer Weile damit begonnen mir selbst Kräutermischungen herzustellen (alles legal) mit Pflanzen aus dem Garten, ich konsumiere diese regelmäßig und fühle mich dann entspannt, locker und smooth.

Jetzt hat meine Thera in der Vergangenheit immer wieder betont was nicht für ein kleiner Junkie in mir steckt und dass brachte mich zum nachdenken;

So meine Frage:

Ist das nun bedenklich (leicht high) oder kann ich so weiter machen wie bisher?

Ich werde mit ihr eh nochmal darüber sprechen, aber mich würde eure Meinung dazu interessieren.

Danke.

S.
Wenn der Mensch kein ewiges Gewissen hätte, das Große und das Geringe, aus dem Strudel dunkler Leidenschaften hervorbrächte, wenn darunter sich die bodenlose, durch nichts zu füllende Leere verberge - was wäre dann das Leben anderes als Verzweiflung?

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panta
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Beitrag So., 13.04.2014, 10:33

Was denkst du denn? ist es für dich ok? Welche Vorteile welche Nachteile ergeben sich für dich durch den Konsum?

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Schlampowski
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Beitrag So., 13.04.2014, 19:44

Hallo Panta.

Eigentlich keine Nachteile, nur habe ich etwas bedenken bzgl. der Regelmäßigkeit, für mich gehören diese Kräutermischungen schon fast so dazu wie ein Kaffee und eine Zigarette, und ohne würde ich eigentlich auch nicht so wollen.

Aber andererseits, ich meine das wächst alles im Garten, ist legal usw.. jemand der Alkoholabhängig ist oder dgl. würde sich vermutlich über mich lustig machen Aufgrund der "Kleinigkeit".

Dass es wirkt ist unumstritten, klar, natürlich nicht so stark wie Marihuana aber es ist ein wohlig warmes angenehmes Gefühl und diese gleichzeitige Entspannung ist göttlich. Wie wenn man im Winter in Baumwollsachen eingepackt am Ofen sitzt.

Viele Leute wissen gar nicht was so in ihrer "Hausapotheke" Garten, tolles wächst.

Aber ich denke aufhören käme für mich sowieso nicht in Frage, nach etwas herumtüfteln und hier ein wenig da ein wenig habe ich mittlerweile eine interessante Wirkkombination herausgefunden.

Manchmal fühle ich mich wie ein Baum und auf diese Weise habe ich das Gefühl werde ich noch mehr zur Natur, bzw. bekomme einen besseren Bezug dazu; klingt jetzt vll. schräg aber ich finds schön.

Danke fürs Zuhören, Panta.
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panta
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Beitrag So., 13.04.2014, 20:19

Hi Schlampowski,

Mit "legal highs" habe ich auch so meine Erfahrungen gemacht. Ich glaube eine Gefahr würde ich nur sehen, wenn ich nicht genau einschätzen könnte wie die Droge wirkt. Also bspw. Gönne ich mir alle paar Jahre mal einen schönen Pilz- oder LSD Trip, aber ich weiß genau was da mit meinen Gehirn passiert, wie und warum sich meine Wahrnehmung verändert und wann ich von meiner "Reise" wieder zurück kehre. Bei den legal highs und auch einigen Pflanzen (Salvia etc.) wusste ich das nie so genau. Hast du keine Bedenken, dass sich der regelmäßige Konsum auch negativ auf deine körperliche und psychische gesundheit auswirken kann? gerade bei Pilzen ist es ja auch so, dass man, wenn man zu oft konsumiert recht schnell resistent wird. Ist dein täglicher Konsum dann noch etwas "besonderes"? Oder "brauchst" du das sozusagen.....vielleicht um deiner Realität zu entfliehen? Was ist deine Motivation? Warum ist für dich als Mensch so erstrebenswert ein "Baum" zu sein ?

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montagne
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 12:51

Legal heißt keineswegs unbedenklich. Mir fallen zumindest gleich mehrere Substanzen ein, die legal sind, nur "Nahrungsergänzungsmittel" und die sowohl akut bei hoher Dosierung als auch im Langzeitgebraucht nicht ganz unproblematisch sind.

Legal heißt nur, der Gesetzgeber schert sich nicht drum oder hat keine Ahnung. Der Wirkstoff an sich des Salvia fällt zum Beispiel unter das BtmG, der Anbau der Pflanze ist inwzischen illegal.
Ich denke der gelegentliche Konsum, wenige Male im Jahr ist kein Problem, auch bei vielen illegalen Drogen nicht. Regelmäßiger Konsum, auch von Alk und Nikotin dürfte jedoch sowohl seelisch als auch körperlich nicht ohne Folgen sein.

Ich denke man muss da einfach selbst wissen, was man in Kauf nehmen möchte. Ich will das überhaupt nicht moralisch werten. Ich denke nur, man sollte ehrlich sein, was z.Bsp. auch Langzeitnebenwirkungen auf die Seele und Organe angeht.

Was ich für mich ganz persönlich denke ist, dass jede Art von Droge und sei es nur Koffein in einer größeren Menge als die paar Tassen pro Tag irgendwo Grenzen von Körper und Seele verschiebt. Für einen kurzen Zeitraum mag das okay sein und hilfreich, obwohl man auch dafür bezahlt. Aber langfristig wird man dafür sicher bezahlen. Es ist so als ob man dauerhaft schneller rennt als man eigentlich könnte. Irgendwann ist die Energie ganz gründlich weg und die Gelenke sind kaputt. oder auch als ob man sitzen bleibt, länger als man eigentlich könnte, weil man ja so chillt und dabei nicht merkt, dass eigentlch etwas drückt, köperlich oder seelisch, was erstmal oder auch bearbeitet werden will.
amor fati

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Madja
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 14:23

Hallo Schlampowski,

ich habe mehrere Jahre 'Erfahrung' mit verschieden Substanzen und kann Deine Worte nachvollziehen.
Was mich bedenklich macht sind zwei Deine Sätze:
Schlampowski hat geschrieben:für mich gehören diese Kräutermischungen schon fast so dazu wie ein Kaffee und eine Zigarette, und ohne würde ich eigentlich auch nicht so wollen.
Schlampowski hat geschrieben:ich denke aufhören käme für mich sowieso nicht in Frage
Und da frage ich Dich, warum eigentlich nicht?

Vor einige Zeit sagte mir jemand: "jeden Zustand, den man mit Drogen erreicht, kann man auch ohne Substanzen dafür durch Meditationen erreichen".

Liebe Grüße,
M.
Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet. - George Bernard Shaw


Tipi tipi hoe
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 16:53

Jetzt bin ich seit ich ca. 26 Jahre bin eigentlich straight edge, d.h. keine Drogen kein Alkohol und dgl. (außer Nikotin)
straight edge ist dein Konsum jedenfalls nicht.
Es ist besser, das zu überschlafen, was du zu tun beabsichtigst, als dich von dem wach halten zu lassen, was du getan hast.
(Afrikanisches Sprichwort)

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Schlampowski
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 17:25

panta hat geschrieben: Was ist deine Motivation? Warum ist für dich als Mensch so erstrebenswert ein "Baum" zu sein ?
Meine Motivation ist dass ich mich geborgen fühle (in mir selbst), ansonsten fühle ich immer keine Distanz in Bezug auf die anderen Menschen, was mit meiner emotionalen Störung zusammenhängt.

Ich fühle mich nur in der Natur (alleine) richtig lebendig, für mich gelten auch nur die Naturgesetze als oberste und einzige Instanz. Manchmal habe ich so bildliche Vorstellungen wie ich mir Schwemmholz z.b. in den Arm ramme und das Holz beginnt zu wachsen und treibt Blüten. Ich bin auch oft im Wald und schlafe auch gelegentlich im Wald und ich habe bis jetzt immer die Erfahrung gemacht dass ich in den Wäldern wenn es Nacht wird eine innere Ruhe finde die ich so nicht kenne, nicht einmal durch Meditation.

Vor allem wird einem bewusst wie klein man eigentlich ist und dass man unter diesen Umständen total den Naturgesetzen unterworfen ist.

Ich finds schön so, Kräuter hin oder her, es fehlt nur ein Mensch in meinem Leben der versucht mich zu verstehen und für mich da ist, sowie ich für ihn, leider ist der einzige Mensch der mir etwas gibt und den ich wirklich sehr mag meine Therapeutin, nicht aufgrund der Therapie, sondern weil sie so gebildet ist und ich mich mit ihr z.b. über Literatur unterhalten kann wie mit niemand anderem.

Tja, es ist wohl nicht leicht jemanden zu finden der einem das geben kann was man braucht.

Danke an alle die sich beteiligen.

S.
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panta
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Beitrag Fr., 18.04.2014, 21:46

Hi Schlampowski,
Ich mag die Natur den Wald auch sehr, wobei ich nachts doch ein wenig Angst im Wald habe und das heimische Bett vorziehe
Was genau fühlst du in Bezug auf deine Distanz zu anderen Menschen wenn du Drogen nimmst? so ganz habe ich das nicht verstanden....
Lg

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Betthupferl
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Beitrag So., 20.04.2014, 19:28

Aloah S.,

ein "Naturgesetz" besagt,
fange an zu geben, was du dir am meisten ersehnst, erträumst, oder denkst es zu brauchen,
wenn du anfängst genau das zu geben, dann kann sich das Universum auf dich einschwingen, und du wirst genau dies zurück erhalten,
im Guten wie im Bösen...
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Schlampowski
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Beitrag Mo., 21.04.2014, 21:47

Danke, Bettie.
panta hat geschrieben: Was genau fühlst du in Bezug auf deine Distanz zu anderen Menschen wenn du Drogen nimmst? so ganz habe ich das nicht verstanden....
Lg
Ähm, dass geht mir jetzt ein bischen zu weit ich möchte nicht gerne über mein Innenleben in letzter Konsequenz sprechen, dass ist mir selbst in der Anonymität im Forum noch zu privat.

Entschuldigung.
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panta
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Beitrag Di., 22.04.2014, 06:10

Du das macht nichts.

LG

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Betthupferl
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Beitrag Di., 22.04.2014, 07:32

Gerne Schlampi
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Schlampowski
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 13:19

Abschließend zum Thema möchte ich noch sagen;

Nach Rücksprache mit meiner Therapeutin, O-Ton; Halten sie den Ball flach.

Werde ich nur mehr zu besonderen Anlässen, selten mal am Abend zur Entspannung, oder beim ausgehen konsumieren und nicht mehr willkürlich verteilt über den Tag.

Zentral ist ihre Aussage in Bezug auf Substanzen; was macht es mit ihrem Gefühl, die Substanz ist nicht das Problem sondern was sie für Gefühle hervorruft. Da ist mir jetzt vieles klarer.

Ich möchte mich noch einmal bedanken bei allen die sich beteiligt haben.

Mfg

S.
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Betthupferl
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Beitrag Mi., 23.04.2014, 18:36

...ich wünsche dir viele gute Gefühle, Schlampowski,
"was wäre da, als nichts als die bodenlose Leere..." -
diese man nur spürt, wenn man ganz bei sich ist, das Gefühl ganz bei sich sein lässt, ohne dabei von irgendetwas benebelt zu sein -
Drogen haben vielerlei Phasetten (sogar Liebe, in irgendeiner Form, benebelt, die tiefen guten Gefühle...)

alles Liebe
B.
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