Mein Freund kifft

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Elektra
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Beitrag Sa., 18.10.2008, 16:36

Der Rest ist eher OT:
Jimbo hat geschrieben: Elektra schrieb:
Wie schaut's denn mit Deiner Freundin heute aus? Konnte Deinem Beitrag nicht entnehmen, ob das Ganze nun endgültig ausgestanden ist.


Sie hat jetzt ne ähnliche Meinung wie du darüber, denke ich.
Hi,

die Frage
Jimbo hat geschrieben:
Das ist doch prima!

Das hier:
Jimbo hat geschrieben:… aber wenn ich Sätze höre wie: „Mein Ex MUSS kiffen, damit er entspannt ist!“ "Bekifft Sex haben ist soooo geil! Besser als alles andere!" „Das ist doch alles normal!“ und den Vorschlag bekomme mich mit ihrem Ex (den ich abgrundtief und auf unbeschreibliche Weise hasse und sie das weiß ... und ihr das wegen dem Thema trotzdem sch*** ist
klingt allerdings, als ob es da noch ein ganz anderes Problem gäbe, nämlich tierische Eifersucht. Die gibt es ja oft, mal mehr, mal weniger begründet, aber gerade so etwas
Jimbo hat geschrieben:den ich abgrundtief und auf unbeschreibliche Weise hasse
hört sich irgendwie gar nicht gesund an. Solch extreme Emotionen können sich ganz ungünstig entwickeln und sind für eine erfolgreiche Partnerschaft mit Sicherheit nicht förderlich!
Jimbo hat geschrieben:Es tut verdammt weh, wenn selbst nach ca. 10 Monaten die eigene Freundin fragt ob es okay ist, wenn sie sich weiter mit ihrem Ex bekiffen kann. Was hat man schon als Freund und Mann zu bieten … wenn man so eine Frage von einer Frau, der eigenen Freundin, gestellt bekommt?
Hm, ich bin auch eher für das „Ex und weg-Prinzip“, eine Freundschaft mit dem Ex und eine neue Beziehung klappt glaube ich nur in ganz wenigen Ausnahmefällen – aber hast Du ihr denn darauf hin genau das gesagt, was Du hier beschrieben hast, nämlich, dass Du einfach Angst hast, dass Du ihr nichts bieten kannst im Gegensatz zum Ex? Du machst mir einen sehr emotionalen und aufgeladenen Eindruck – nicht falsch verstehen, aber da kann es schon schief laufen. Ich rate mal, Du hast ihr gesagt, dass es schon okay ist, aber innerlich gekocht. Vielleicht bist Du aber auch irgendwann mal übergekocht und hast einfach nur mit wildem Hass auf den Ex um Dich gefeuert, hm? Lieber gleich mit ganz offenen Karten spielen, die Hosen runterlassen, ihr erklären, wie sich das für Dich anfühlt (auch solche Äußerungen wie über bekifften Sex – ganz ruhig bleiben, sagen: Hey, das tut mir schon weh, weil ich dann Angst habe, Dich zu verlieren, wenn Du mit mir keinen bekifften Sex hast!) und wenn sie Zeit braucht, um drüber nachzudenken, dann ruhig bleiben und sie von selbst draufkommen lassen, dass das wehtut.
Jimbo hat geschrieben:Das zeigt mir nur, das ihr sein Wohlbefinden wichtiger ist/war als meins, weil er sie ja "soooo viel weiter gebracht hat in ihrem Leben". Toller Mensch und das nur wegen dem kiffen ... wow
Also was denn nun, ist oder war? Jetzt ist die Sache doch geklärt dachte ich? Ist wohl ziemlich schwer, über die Vergangenheit hinwegzukommen, oder? Oder ist der Ex noch so präsent?
Jimbo hat geschrieben:Vor allem, wenn ich wegen einem Kasten Bier im Keller ein schlechtes Gewissen eingeredet bekomme, aber die Cannabisplantage im heimischen Wohnzimmer völlig normal ist (?!?)
Naja, gegen einen Kasten Bier ist ja nix einzuwenden, wenn dieser einen Monat oder so hält. Wobei ich ehrlich froh bin, dass wir nie Kästen Bier zuhause haben. Mein Freund kauft sich vielleicht 2 x pro Woche eine Flasche zum Essen, allerhöchstens, ich bin froh, dass er nicht mehr trinkt.
Wenn der Kasten Bier sich allerdings nur eine Woche oder so hält oder einfach regelmäßig bzw. viel Alkohol getrunken wird, ist das ja genauso Gift. Und eine Cannabisplantage habt ihr doch nicht in der Wohnung, oder? ;o)
Jimbo hat geschrieben:Was mich eben nur stutzig macht ist dieser Drang der „Außenwelt“ ständig Rechenschaft ablegen zu wollen und dann zu behaupten: „Wir sind nicht süchtig, weil es nicht süchtig macht!“ Dauerkiffer sind schon lange Gefangene ihrer Sucht … ihnen ist es nur wurscht …
Ja, da hast Du Recht. Und mit ihnen zu tun haben musst Du ja auch nicht mehr. Wenn Deine Freundin aufgehört hat, dann kannst Du wirklich stolz auf sie sein, denn das hat sie ja bestimmt auch für Dich gemacht! Das ist doch ein toller Liebesbeweis!

LG
Elektra
Wir haben so viel mit so wenig
so lange versucht, dass wir jetzt
qualifiziert sind, fast alles
mit nichts zu bewältigen

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Tante Käthe
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Beitrag So., 19.10.2008, 21:09

Liebe Elektra,
Elektra hat geschrieben:Die Frage nach der Rolle der Eltern in der Sucht eines Kindes drängt sich bei meinem Freund natürlich auch als erstes auf (bei den Eltern wird ja am liebsten gesucht…)
Ja, ich denke das ist meistens so. Das würde ich gerne in Kauf nehmen, wenn meiner endlich den Weg da raus finden würde.

Dein Freund hatte ja tatsächlich eine bewegte Jugend mit zwei Elternteilen, die wirklich nicht eine Vorbildwirkung hatten. Ein Vater als, naja, nicht gerade das was er hätte sein können und abgesehen von den vielen Umzügen und die Mutter, die wohl eher an sich als an andere denkt und ihr "Kind" als Anderen abstempelt. Wenn ich dann uns sehe, mmh, normale Eltern (so sehen wir uns), die ihren Kindern versuchen zu bieten, was geht, Zeit, Urlaub, den Platz in der ersten Reihe, sie sind uns ja wichtig und wir wollten und wollen sie. Aber auch das ist nicht so recht gut gegangen. Stellt sich mithin die Frage, warum greift ein Mensch zu Drogen und gefährdet sich selbst so gravierend. Warum legt er sich solche Steine in den Lebensweg. Ich weiß es nicht.
Manchmal findet man Sachen, die schief gelaufen sind, vielleicht wie bei Deinem Freund, der eine eigenwillige Bewegtheit in der Kindheit erfahren musste. Aber rechtfertigt dass eine Droge? Wird man dadurch schwach?
Elektra hat geschrieben:Als ich etwas Einblick in seine Familie gewonnen hatte, sagte ich ihm einmal, mir käme es so vor, als wäre er der Erwachsene und seine Eltern die Kinder.
Kann ich mir gut vorstellen, da man ja Dinge, die einem negativ wiederfahren sind, selbst nicht wieder tun will und automatisch kommt man in eine neue Rolle. Leider gelingt es oftmals nur teilweise.
Elektra hat geschrieben:Urvertrauen. Selbst mir sein tiefstes Inneres zu öffnen fällt ihm schwer, ich merke das an vielen kleinen Dingen, Gesten, etc. Auf die wichtigsten Personen in seinem Leben konnte er sich niemals verlassen:
Eine bittere Erfahrung. Positiv gesehen kann er jedoch daraus lernen, für Euer Kind.
Elektra hat geschrieben:Neulich fuhren wir durch einen Vorort der Stadt, in der wir leben und plötzlich sagte er „Das ist das Haus vom XYZ, der mit dem Heroin.“ Die beiden waren oft gemeinsam unter Einfluss sämtlicher Partydrogen unterwegs, XYZ ein verwöhntes Kind reicher Eltern und irgendwann hatte er halt mal was anderes zum Probieren, nämlich H. Und das haben sie dann genommen und nochmal genommen und nochmal genommen und irgendwann hatten beide ganz plötzlich gleichzeitig „Grippe“ – da war es zu spät
Finde es total toll, dass er dir das erzählt hat, denn es ist ein wichtiges Puzzle seiner Vergangenheit und zeugt von absolutem Vertrauen zu Dir. Er ist auf einem guten Weg, oder? Das ist Offenheit und der Wille, den man braucht, um da raus zu kommen finde ich.
Elektra hat geschrieben:Und ich denke ehrlich gesagt, dass sich die Menschen allzu oft und allzu leicht selbst überschätzen, wenn es darum geht, Dinge im Griff zu haben… Eines aber: Mein Freund hat erzählt, dass er irgendwann XYZ wieder über den Weg gelaufen sei, Jahre später, und dieser habe ihm gesagt, wie leid es ihm täte…
Ja, ich denke auch Selbstüberschätzung und sich selbst etwas vormachen sind gefährliche Gefährten.
Elektra hat geschrieben:Drogen nimmt glaube ich keiner einfach so und es ist immer jemand, der einen dazu bringt: Bei den Jungs die falschen Freunde, bei den Frauen der Partner oder die falschen Freunde
Ist schon was dran, aber ja und nein sagen tut man selbst. Dazu kommt aber leider die Selbstüberschätzung. Und die meisten Menschen wissen recht gut, was sie da probieren....
Elektra hat geschrieben:und ich hatte übrigens eine wunderbare Kindheit und Eltern, die mir stets gut, liebend und vertrauensvoll (wenn auch Mama etwas überbesorgt) gesonnen waren.
Kennt sie Deine Auffassung? Wunderschön zu lesen.
Elektra hat geschrieben:Unseren Sohn, den glücklichen Unfall, betrachte ich für meinen Partner als eine echte Chance, das Thema „Familie“ nochmal neu zu erleben, ein neues Kapitel auf seiner Familien-Festplatte zu schreiben. Ich wünsche uns so sehr, dass unser Kind nie erleben muss, was er in seiner Kindheit erlebt hat und nie verpasst, was er verpasst hat – eine Familie, die zusammenhält.
Das wünche ich Euch auch.

Liebe Grüße Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)

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Tante Käthe
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Beiträge: 1293

Beitrag So., 19.10.2008, 21:13

.... ach ja:
Elektra hat geschrieben:eigentlich wollte ich in Deinem Faden weiterschreiben und habe es doch hier gemacht - ich Pfeife! Vielleicht findet sich ja ein gnädiger Admin und schafft es, meinen zugegebenermaßen etwas langen Beitrag in den Faden "Coabhängigkeit zwischen Eltern und Kind" umzuziehen? Ich kann nur editieren...
Leider wurden mein Thread und der neue den ich heute geöffnet habe zusammen gefasst und unter lange Beiträge verschoben. Gefällt mir nicht so, befürchte etwas, dass er einschläft, da er ja immer weiter runter in der Skala rutscht. Ich lass mich überraschen.

Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
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Realitätskorrektur
Helferlein
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Beitrag Mo., 20.10.2008, 18:13

Aloha @ all


Punkt 1:

Ich habe ausdrücklich betont, daß die Menge das Gift macht.
Nicht ohne Grund gibt es den medizinisch Ausdruck für pathologischen CannabisKonsum:
Cannabis abusus!

Punkt 2:
So wie hier geschossen wird auf Argumentationen, die nicht nur der Empirik entspringen, besteht der Vorwurf, siehe auch Jimbos bedauernswerte Leidensgeschichte, nicht um Cannabis-Mißbrauch zu rechtfertigen, sondern lediglich als Hinweis für euch selbst.
DENN EIN GROßTEIL DER MIR BEKANNTEN KONSUMENTEN KAM UND KOMMT DAMIT BESTENS ZURECHT!

Punkt 3:
Dreht sich dieser Thread um die Probleme von Erdbewohnerin, deren Verzweiflung schon recht drastische Maßnahmen (z.B: Vater informieren) anzunehmen drohte!
ICh versuchte eine Sensibilisierung für die tiefergehende, hintergründige Problematik unter der therapeutischen Prämisse der Freiwilligkeit einer Therapieentscheidung!
Kein Patient kann zu einer Therapie gezwungen werden!

Vielleicht würde manchem auch ein wenig Einsicht in die Problematik der Konsumenten hier guttun, statt ständig auf dem eigenen Leid zu beharren.
Einsicht schafft Erkenntnis, Erkenntnis lindert...


Eine von vielen Studien, die den Erfolg liberaler aufklärungsbezogener Drogenpolitik belegen:
http://www.cannabislegal.de/studien/euregio.htm

Mehr gibts hier:
http://www.cannabislegal.de/studien/index.htm


Love,
Realitätskorrektur.

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Otherwise
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Beiträge: 670

Beitrag Mo., 20.10.2008, 19:38

Tante Käthe hat geschrieben:Liebe Elektra,
Ja, ich denke auch Selbstüberschätzung und sich selbst etwas vormachen sind gefährliche Gefährten.
Elektra hat geschrieben:Drogen nimmt glaube ich keiner einfach so und es ist immer jemand, der einen dazu bringt: Bei den Jungs die falschen Freunde, bei den Frauen der Partner oder die falschen Freunde
Ist schon was dran, aber ja und nein sagen tut man selbst. Dazu kommt aber leider die Selbstüberschätzung. Und die meisten Menschen wissen recht gut, was sie da probieren....
Elektra hat geschrieben:und ich hatte übrigens eine wunderbare Kindheit und Eltern, die mir stets gut, liebend und vertrauensvoll (wenn auch Mama etwas überbesorgt) gesonnen waren.
Das kann ich unterschreiben!

Tolle Diskussion hier - schau hier grad das erste mal rein,

lg
sensi

Seit ich dich liebe, bin ich nur ich, wenn ich nicht mehr nur ich bin!

Ich bin dankbar, dass ich erkannt habe, was Leben wirklich heißt!


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BluePoint
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Beitrag Fr., 22.07.2016, 09:31

Ich hänge mich hier mal dran.

Es ist nicht mehr so exzessiv, aber jeden Abend. Und dann steht er klarerweisr am nächsten Tag erst um die Mittagszeit auf, meist um 13 bis 14 Uhr herum. Dann werde auch noch ich blöd angemacht weil ich früher aufstehe und so das gemeinsame Frühstücken wegfällt. Kiffen macht ja auch aggressiv, was aber fast alle Konsumenten abstreiten.

Wir hatten auch schöne Zeiten, gemeinsam früh ins Bett, dann bleibt auch genug Zeit um Spaß zu haben miteinander und er fand es gut, sagte auch wie toll es ist mal früher ins Bett zu kommen.

Aber dann kam ein Feeund daher....und schon wars vorbei und er wieder drauf. Ich habe den Freund (es ist ursprünglich mein Freund, nun ein gemeinsamer) gebeten ihm nichts mehr zu geben. Dann tat er es eben heimlich. Ich bin ziemlich genervt über ihn, er hat quasi unsere Beziehung wieder ins wanken gebracht.

Jetzt geht das schon wieder seit Monaten so und die Einsicht, dass vieles, auch die Trägheit, von dem Zeug kommt, ist nicht vorhanden.

Hoffen und warten? Ich weiß es nicht...

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Candykills
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Beitrag Fr., 22.07.2016, 11:08

Naja, Ramor, es ist zu einfach dem Freund die Schuld daran zu geben. Letztendlich ist es dein Freund, der sich für's Kiffen entscheidet und genauso gut auch dagegen entscheiden könnte.
Aber er muss selbst darauf kommen, dass seine Trägheit mit dem Kiffen zusammenhängt. So lang man das nicht einsieht, wird da auch das Umfeld so gut wie nichts dran ändern können. Das ist die traurige Wahrheit. Und Sucht spielt da eben auch noch als Faktor mit rein und man will sich selten eingestehen, dass die Einschränkungen durch das kommt, nachdem man suchtet.

Kiffen hat mich übrigens nie aggressiv gemacht. Ich zieh mich immer komplett zurück, wenn ich stoned bin und mit mir kann man dann gar nichts mehr anfangen, geschweige denn, dass ich auch nur ein Wort von mir geben würde.
Ich denke das ist bei jedem anders. Es kann aggressiv machen, es kann Lachflashs bescheren, es kann aber auch so wie bei mir wirken, dass man völlig in sich gekehrt ist, aber es muss nicht.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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BluePoint
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Beitrag Fr., 22.07.2016, 11:24

Aggressiv macht es spätestens dann, wenn es einem jemand wegnehmen will.

Klar muss man da selber draufkommen, ich weiß nur gerade gar nicht wie man als danebenstehender damit umgehen soll. Ignorieren? Manche Folgen lassen sich nicht ignorieren.

Hinzu kam früher, dass es mich getriggert hat. Wurde sogar vor einem Jahr und dann nochmal vor 4 Monaten selber wieder Rückgällig. Aber nicht so schlimm wie früher. Vor (vielen) Jahren habe ich selber in der Früh erstmal was geraucht.

Aber ich habe mich (mit allen Folgen, wie Wochenlang keinen guten Schlaf) da rausgezogen. Ich habe ihm auch gesagt, dass es mich triggert und er es dann bitte alleine machen soll, nun wie schon erwähnt, hatte ich ja vor 4 Monaten den Rückfall.

Nun will ich das Zeug sowieso nicht mehr angreifen, gerade wenn ich so von Außen beobachten kann was es mit netten Menschen macht.

Ich möchte ihm gerne, auch im Hinblick auf meine eigenen Erfahrungen, helfen nicht dieselben Fehler zu machen wie ich. Aber "ich habe ja keine Ahnung"

Ich finde es im Moment einfach nur schade, dass man mit einer Person die kifft, einfach nicht viel anfangen kann. Abends ist man weggetreten, Morgens kommt man nicht in die Gänge. Und den ganzen Tag über ist man leicht reizbar.

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Candykills
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Beitrag Fr., 22.07.2016, 11:32

Da kann ich dir nicht widersprechen. Aber das Problem ist halt, dass man an die Leute nicht rankommt.
Ich hab grade einen Kumpel, der sich in eine Drogenpsychose hineinmanövriert. Der hat eindeutige Anzeichen, die ich von mir kenne, wenn ich psychotisch werde. Und wenn er so weitermacht hockt er nächstes Jahr um diese Zeit in der Psychiatrie. Aber er will das nicht wahrhaben. Er ist fest davon überzeugt, dass irgendein Typ ihn aus seinem Dorf verfolgt und mit den Nachbarn über sein Kiffen spricht. Klar, wäre das möglich, dass es so ist. Aber das ist einfach ganz typisch für den Beginn einer Psychose. Und ich sitz da selbst als Psychotiker daneben, sehe das und kann gar nichts dagegen tun. Ich weiß wie es enden wird, dass er sich seine Zukunft grade ruiniert, denn Psychose heißt beschissene Medis nehmen vermutlich lebenslang. Ich kann aus eigener Erfahrung zu ihm sprechen, aber bei ihm ist natürlich alles GANZ ANDERS.

Das Problem ist, dass bei Krankheit oftmals anfangs die Einsicht fehlt und dann eben die Sucht hinzukommt, die grundsätzlich und angeblich NIE Auswirkungen hat. Als Suchti und Kranker kann man das einfach selbst nicht sehen und deswegen muss immer erst etwas passieren (Psychose, Absturz etc) bis die Person von selbst aufwacht. Davor ändert sich leider selten was. Ist schlimm.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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BluePoint
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Beitrag Fr., 22.07.2016, 11:43

Das macht mich echt traurig.

Eigentlich war alles so gut im Dezember. Er sagte von sich aus er möchte nicht mehr. Er hat sogar 2 seiner Freunde überzeugt damit aufzuhören und beide waren ihm sehr dankbar.

Ja, tolle Freunde. Der eine, der bis jetzt nichts mehr angegriffen hat, hat ihm alle seine Reserven geschenkt und versorgt ihn immer wieder damit wenn er danach fragt..

Der andere hat wieder angefangen, aber durch den Job und wegen der Freundin (die ja ach so nervig ist und immer wieder versucht ihn davon abzubringen) geht das nur am Wochenende. Also dem gehts gut damit.

Ich weiß nicht wie es mit ihm weitergehen soll, denn auch jeglicher Antrieb zur Arbeit oder Studium fehlt. Und selbst für die Freizeit ist keine Energie mehr da :(

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BluePoint
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Beitrag Fr., 22.07.2016, 12:08

Mir fehlt gerade selber die Energie für alles. Es scheint gerade wieder so aussichtslos.

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SchnickSchnack
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Beitrag Do., 11.08.2016, 08:51

Hallo,

Als jemand, der selbst lange gekifft hat und sich auch die eine oder andere Beziehung zumindest teilweise dadurch versaut hat:

Setz ihn unter Druck, und zwar gewaltig. Wohnt ihr zusammen? Such dir was Eigenes. Triff in deiner Freizeit andere Leute. Lass ihn alleine in seiner Kifferwelt. Du solltest es dir wert sein, diesen Mist nicht mitzumachen. Jedes Entgegenkommen deinerseits wird ihm signalisieren, dass er so weiter machen kann. Gib ihm ruhig Chancen, aber zu deinen Bedingungen.

Ja, es ist eine psychische Abhängigkeit. Aber ehrlich, mit Kiffen kann man aufhören, wenn man will oder muss. Das ist nichts, wovon man sterben würde. Ich würde an deiner Stelle von ihm verlangen, mindestens einen Monat gar nichts (!) zu rauchen und sein Leben umzugestalten. Nach dem Monat soll er eine Bilanz ziehen. Ich spreche von einem Monat, weil erst nach ein paar Wochen das THC den Körper verlässt und seine Gehirnchemie erst dann wieder halbwegs unbeeinflusst ist.

Lass dir den Mist nicht bieten, wenn Kiffen für ihn so wichtig ist, dass er dich im Stich lässt, dann lass ihn gehen. Dann soll er kiffen und du findest garantiert jemanden anders mit der Zeit.

Setz ihn auf den Pott, du musst dir das echt nicht geben. Keine Kompromisse! Wie gesagt: Er wird jeden Strohhalm ergreifen, irgendwie weiter sein Ding durchzuziehen, solange du ihn lässt. Gib keine Ruhe und distanzier dich von ihm. Er wird sau genervt von dir sein. Steh das durch! Anders wird das wahrscheinlich nichts.

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SchnickSchnack
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Beitrag Do., 11.08.2016, 09:17

Das klingt jetzt alles sehr drastisch und vielleicht ist dir das etwas zu hart. Aber du musst konsequent sein. Das möchtest du von ihm ja auch. Also musst du mit gutem Beispiel voran gehen. Lass ihn einfach mal mit aller Konsequenz spüren, wie das ist, wenn du dich aus seinem Leben körperlich und geistig verabschiedest. Wenn er's dann immer noch nicht rafft, dann lass ihm seine Affäre mit Mary Jane und werde woanders glücklich.

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BluePoint
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 09:41

Hallo SchnickSchnack!

Ich danke dir für deine Zeilen.

Mein Problem ist auch, ich weiß irgendwie nicht wann es dann vielleicht doch ok ist. Er hat jetzt gestern einen geraucht, ich habe den Raum verlassen und es war dann auch halbwegs ok. Er meinte nur, ich hätte ihm sagen sollen dass er es nicht tun soll.

Aber er hat ihn so schnell gezückt, war vorgebaut, dass ich zuerst dachte es ist eine Tschick und deswegen nichtmal Zeit hatte zu reagieren.

Ich habe vor etwas mehr als einer Woche gesagt, dass ich das nicht mehr mitmache, dass ich sofort gehe wenn er sich an dem Abend was anraucht. Er hst es auch sein lassen.

Aber muss ich denn jedes Mal aufs neue sagen: lass das?
Das war doch eine klare Ansage damals.

Er hat letzte Woche in 7 Tagen nur 3 x geraucht. Ich finde halt auch, das ist nicht viel. Gar nicht wär mir lieber. Aber ich will eigentlich auch niemenaden einschränken. Es kommt mir halt so vor als ob ich ihn immer wieder "ermahnen" muss. Sowas liegt mir nicht. Lieber wär mir er lässt es einfach mal bleiben. Von sich aus.

So wie du es beschreibst, kommt es mir vor als ob ich seine Aufpasserin spielen muss. Er könnte ja auchbzu Hause was rauchen. Das kann ich gar nicht kontrollieren. Und will es ehrlich gesagt auch nicht.

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Nico
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 09:44

Dass du noch immer bei ihm bist ist halt die klarere Ansage und danach richtet er sich.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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