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Cirrus
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Post Tue, 11.Jan.05, 12:21      Probleme mit dem Eßprotokoll Reply with quoteBack to top

Seit Ende Dezember schreibe ich im Rahmen der Therapie Eßprotokolle, die dann in den Stunden gemeinsam durchgeguckt und besprochen werden. Der erste Durchgang (die Zeit um Weihnachten und Silvester) war das Protokoll für mich kein Problem - ich hab sogar klar den Sinn darin erkannt und Fortschritte bemerkt, in dem FAs und Klogänge nach dem Essen ausblieben bzw. sich stark verringerten. Das Protokoll wurde dann in der letzten Stunde besprochen und mein Thera sagte mir, dass das alles sehr schön sein, ich aber zu wenig essen würde.
Nun bin ich beim 2. Durchgang zur nächsten Stunde am Donnerstag und das Protkoll fällt mir nun gar nicht mehr so leicht. Ich ärgere mich zunehmend darüber, vielleicht aber auch, weil ich genau weiß, dass ich immer noch zu wenig esse Rolling Eyes weniger als sonst, aber ich habe Momentan einfach keinen Hunger, zwinge mir Nahrung oft nur wegen dem Protokoll rein, damit ich was aufschreiben kann.
Zudem kommt dann oft auch noch der Blick auf die nächste Thera Stunde hinzu, wo genau das "zu wenig" essen angesprochen werden wird. Das bereitet mir einfach Sorgen. Ich geb mir ja wirklich mühe, aber irgendwie pack ich es gerade nicht, nur weiß ich nicht, wie ich das erklären soll - vielleicht will ich auch einfach nur nicht einen schlechten Eindruck beim Therapeuten erwecken.
Kennt vielleicht jemand von Euch ähnliche Probleme mit einem solchen Eßprotkoll ? Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar!

lg Cirrus
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Cameran
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Post Tue, 11.Jan.05, 14:15      Re: Probleme mit dem Eßprotokoll Reply with quoteBack to top

Cirrus wrote:
aber ich habe Momentan einfach keinen Hunger, zwinge mir Nahrung oft nur wegen dem Protokoll rein, damit ich was aufschreiben kann.


genau das ist das problem.
ich habe auch oft essprotokolle schreiben müssen, hatte mehrere Therapien während meiner 11-jährigen essstörung.
mich haben sie vom ziel, nämlich mehr nach dem eigenen gefühl zu essen und auf meinen körper zu hören, eher weggebracht.

es ist für den therapeuten sicher zeitweilig sinnvoll, weil er nur so einschätzen kann, wie der essalltag des patienten eigentlich aussieht. aber auf dauer würde ich eher davon abraten.

die wenigsten muster lassen sich an so einem protokoll erkennen.

es gibt natürlich auch ganz verschiedene arten von protokollen.
schreibst du auch die auslöser, konsequenzen und gedanken auf oder nur das essen?
es gibt ja z.b. auch die methode, dass man aufschreibt, in welchen momenten man essen wollte/vom körper her gespürt hätte, dass man soll etc., es aber nicht getan hat, aus angst vor gewichtszunahme usw.

lg, cam
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Cirrus
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Post Tue, 11.Jan.05, 19:57      Re: Probleme mit dem Eßprotokoll Reply with quoteBack to top

Hallo Cameran ,
danke für deine schnelle Antwort.

Also das ist ja alles für mich nachvollziehbar, dass es wichtig ist für die Therapie (und den Therapeuten) bestimmte Zusammenhänge zwischen Essen und Gefühlen und auch z.B. dem Erbrechen herauszufinden, aber trotz einsicht fällt es mir da grad schwer vielleicht einen Plan nicht zu erfüllen. Embarassed

Zu deiner Frage: ich schreibe auch auf, in welcher Umgebung ich gegessen habe, sowie meine Gedanken und meine Gefühle.

Was du da beschreibst klingt sehr gut - anstatt nur das aufzuschreiben, was man zu sich genommen hat auch die Dinge aufzuschreiben, die man eben nicht gegessen hat - was ja im Moment mehr wäre, als das was da jetzt auf der Liste steht.
Aber da sind wir ja an dem Punkt der mich momentan einfach beschäftigt:ich weiß, dass ich zu wenig esse, sehe den Sinn in so einem Protokoll, aber ändert es etwas?

Quote:
mich haben sie vom ziel, nämlich mehr nach dem eigenen gefühl zu essen und auf meinen körper zu hören, eher weggebracht

genauso geht es mir auch gerade. Vor allem, wenn man erst wieder lernen muss wann man hungrig ist und wann man satt ist.

lg Cirrus
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