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Sander
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Post Thu, 02.Feb.06, 10:27      Angst vor Luftballons Reply with quoteBack to top

Hallo,

mein Sohn, gerade 7 Jahre alt geworden, hat panische Angst vor Luftballons.
Wir haben das zum erstenmal bemerkt als er ca. 2 Jahre alt war.
Im Kindergarten ist es den Betreuern auch gleich aufgefallen, wenn Luftballons zur Dekoration aufgehängt wurden. Bei jeder Geburtstagsfeier, bei dem unser Sohn eingeladen wird, müssen wir darum bitten keine Luftballons aufzuhängen.
Gestern in der Schule hat unser Sohn bemerkt, das in der Aula Luftballons zu einer Aufführung aufgehängt werden. Er fing sofort an zu weinen und war nur sehr schwer durch seine Klassenlehrerin zu beruhigen. Da er aber wusste, das er auch zu dieser Aufführung soll, hat er als er nach Hause kam den ganzen Tag nicht gegessen, sich nur an meine Frau geklammert, abends sogar Fieber bekommen. Wir haben ihn dann heute aus der Schule gelassen.

Wir hofften und hoffen, das mit dem älter werden, der weiteren Entwicklung, mit dem Verstand, diese panische Angst vor Luftballons verliert. Das ist auch die Idee einer Kinderpsychologin, die wir im Januar aufgesucht hatten.
Nach dem gestrigen Ereignis aber würde ich Euch gerne fragen nach ähnlichen Ängsten, wie wir uns verhalten sollen etc . . .

Danke im voraus

Sander
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poligon
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Post Thu, 02.Feb.06, 11:43      Re: Angst vor Luftballons Reply with quoteBack to top

Hallo,
ich würde es vielleicht mit einer Konfrontations-Schocktherapie versuchen ?
Es gibt viele Psychiater die sowas anbieten.
Da wird das Kind eben mit den Ängsten also den Luftballons direkt konfrontiert, das kann soweit ich weiss so eine Phobie zum Stillstand bringen
Liebe Grüsse
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DeLuxe
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Post Thu, 02.Feb.06, 12:03      Re: Angst vor Luftballons Reply with quoteBack to top

Quote:
ich würde es vielleicht mit einer Konfrontations-Schocktherapie versuchen ?


Für einen 7-jährigen?! Ich weiß nicht.... Shocked

Hallo, Sander,

ich habe für meinen 9jährigen Sohn, der gerade sehr ängstlich ist, bei Amazon eine Beruhigungs -und Einschlaf - CD bestellt. Die hatte sehr gute Kundenrezensionen, ich bin schon gespannt.
Gestern ist sie angekommen & die Kinder sind sehr begeistert davon (mein Sohn ist auch ohne noch mal rauszukommen aus dem Zimmer eingeschlafen).

Das löst zwar sicher nicht das aktuelle Problem, aber vielleicht kann es ein bisschen zur allgemeinen Entspannung beitragen!

Hier der link zur CD:

http://www.amazon.de/exec/obidos/search-handle-form/ref=sr_sp_go_qs/30 2-0376915-9767206

Liebe Grüße,

DeLuxe
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Sander
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Post Thu, 02.Feb.06, 13:10      Re: Angst vor Luftballons Reply with quoteBack to top

Danke für die bisherigen Antworten.

Also Schocktherapie kommt bei unserem Schatz nicht in Frage.

Einschlaf- Beruhigungsmusik:
Nutzen wir bereits. Hatten wir letztes Jahr bei ALDI ( Ja bei ALDI) gekauft. Sind 5 CDs.
Der 2te Teil sollte vor 2 Wochen erscheinen, ist aber wegen Qualitätsmängel zurückgezogen worden.
Grundsätzlich klappt Einschlafen aber ganz gut, wenn kein Luftballon im Zimmer ist !

LG

Sander
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hermelin
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Post Thu, 02.Feb.06, 13:47      Re: Angst vor Luftballons Reply with quoteBack to top

Hallo Sander,

wisst ihr denn weshalb Euer Sohn diese Angst hat? Ist es weil er Angst davor hat es könnte einer platzen?

Habt ihr schonmal versucht welche ein ganz klein wenig aufzupusten, sodass sie auf gar keinen Fall platzen können?
Oder kennt ihr den Effekt, wenn man Mehl in einen Luftballon füllt? Den kann man dann kneten und in verschiedenen Formen bringen, macht Spaß und kann kein Geräusch geben, wenn etwas kaputt gehen sollte (dem Mehlsäckchen ein großes Gesicht malen und eventuell ein Wollhaarbüschel an den Knoten kleben).
Oder Ballons mit ein wenig Wasser füllen und aus nem 2.,3. Stock aus dem Fenster werfen, vielleicht ihn erst mal von weitem schauen lassen (von oben). Die Dinger platzen entweder mit einem Platsch (also nicht mit einem Knall) oder wenn zu wenig Wasser drin ist dopsen sie, ist beides witzig für Kinder.

Ich meine nur so als Annäherungsversuche an diese blöden runden Dinger, mit zugehalteten Ohren oder so.

Liebe Grüße
Hermelin


Last edited by hermelin on Thu, 02.Feb.06, 19:51; edited 1 time in total
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Sander
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Post Thu, 02.Feb.06, 14:31      Re: Angst vor Luftballons Reply with quoteBack to top

Danke Hermelin,

ja unser Sohn hat Angst vor dem Knall, wenn der Luftballon platzt.

Beim Feuerwerk an Silvester ist er aber wieder eifrig dabei. Auch die Cowboypistole die viel lauter ist beunruhigt Ihn nicht.

Das mit dem Mehl klingt gut. Das macht Ihn auch bestimmt neugierig auf das Medium Luftballon.

Vielen Dank und lieben Gruß

Sander
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florentiene34
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Post Thu, 02.Feb.06, 15:03      Re: Angst vor Luftballons Reply with quoteBack to top

hallo,

mein Neffe hatte als Kind auch panische Angst vor Luftballons, inzwischen ist er 17, ich glaub er mag sie noch immer nicht. Sein Problem wurde nie richtig behandelt. Die Ärzte hatten festgestellt das er ein sehr sensibles Trommelfell hat und ihm das Kratzen und Knallen eines Luftballons in den Ohren weh tut.
Dabei kommt es aber nicht auf die Lautstärke an, sondern auf die Intensievität des Gräusches.
Oder vielleicht haben sich seine Eltern nur mit der Diagnose zufrieden gegeben um sich den Psychologen zu ersparen?
Die Idee mit Wasser oder Mehl finde ich toll.
Vielleicht ist auch mal unmittelbar vor seinen Gesicht ein lauter Knall in welcher Form auch immer passiert, das ihm jetzt Angst macht wenn er einen Lufti sieht?
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Hans-Jörg
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Post Fri, 03.Feb.06, 7:04      Re: Angst vor Luftballons Reply with quoteBack to top

Hallo Sander,

wisst Ihr wie/wann/wobei diese Angst entstanden ist?
Ich schätze mal, dass mehrfach solche Dinger in seiner Nähe „explodierten“.

Hermelins Ideen finde ich sehr gut, doch sollte das Interesse dabei möglichst von Eurem Sohn ausgehen. >> Das macht Ihn auch bestimmt neugierig auf das Medium Luftballon. <<, halte ich für sehr wichtig.
Solange er sich den Situationen ausgeliefert fühlt, fast überall zwanghaft mit Ballons konfrontiert wird – vor allem mit der Angst vor dem Platzen, d.h. sie platzen meist gar nicht tatsächlich, doch fürchtet er dies stets – verstärkt sich seine Angst vermutlich, so ähnlich wie die Angst vor dem Erbrechen oder im Fahrstuhl stecken zu bleiben. Erstens kommt es selten vor, zu selten um sich daran zu gewöhnen und zweitens lässt sich so etwas nur schwierig dosieren.

Schocktherapie ist so eine Sache – kann schon funktionieren, aber wenn sie schief geht, weitet sich die Angst meist aus.
Er sollte schon lernen, dass das Platzen gar nicht so schlimm ist, wie er es sich in seiner Vorstellung ausmalt. Jedoch ihm 5 solche Dinger „um die Ohren zu hauen“, dürfte dazu wohl nicht reichen.

Könnt Ihr mit ihm darüber reden, ihn z.B. fragen was er dabei so fürchtet (den Knall oder das zurückschnellende Gummi)?
Wie sieht seine Angst vor nicht bzw. wenig aufgeblasenen Ballons aus?

Für das Beste halte ich, wenn er selbst einen gewissen Reiz entwickelt, ein Interesse an diesen „gefährlichen“ Dingern.
Allerdings ihn nun wiederum an jeder Ecke mit „Manipulationsversuchen“ zu nerven ...... hmm.
Vermutlich macht‘s der Mittelweg. Ein paar Angebote, auf die er jederzeit zurückgreifen kann, jedoch kein Muss.

Prinzipiell ist es wohl besser, je eher Phobien behandelt werden – na ja wenn die Eltern die Fürsorge übertreiben, kann das auch „nach hinten losgehen“. Doch hat sich so eine Angst erst einmal „festgesetzt“, wird es nicht einfacher, dieses Muster zu durchbrechen.

Auch fürchte ich, könnte bei Eurem Sohn generell eine „Veranlagung“ bestehen, sich in Ängste und dergleichen „hineinzusteigern“. Eine winzige Unebenheit in seinem Leben und das nächste Problem entsteht.

Grüße Dich
Hans-Jörg
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Sander
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Post Fri, 03.Feb.06, 10:25      Re: Angst vor Luftballons Reply with quoteBack to top

Hallo Hans-Jörg

Zunächst vielen Dank für Deine Informationen.

Es ist tatsächlich schwer mit unserem Sohn über seine Luftballonangst zu reden.
Er lehnt es ab und wenn man weiter „bohrt“ fängt er auch an zu weinen.

Was Du sehr gut erkannt hast ist Deine letzter Satz, Deine Vermutung, es könnte bei unserem Sohn generell eine „Veranlagung“ bestehen, sich in Ängste und dergleichen „hineinzusteigern“. Eine winzige Unebenheit in seinem Leben und das nächste Problem entsteht.

Es ist auch immer wieder das „Neue“ vor dem er zunächst Angst hat. Ein Schwimmkurs mussten wir mit Ihm abbrechen, es war nicht aus Ihm heraus zu bringen warum er den Kurs nicht weiter besuchen wollte. Meine Frau war bei den Schwimmstunden immer anwesend.

Hinzu kommt, das er sich auch vor anderen Kinder schämt. Das hat aber wohl nichts mit seiner Luftballonangst zu tun.

Ich wollte unseren Sohn gerne bei einem Karateverein anmelden, um sein Selbstwertgefühl zu steigern. Er zeigt aber kein Interesse, weil es sich vor den anderen Kindern, die er nicht kennt schämt. Schämen vor was ? Das kann er nicht erklären.

Ich werde am Wochenende die Mehl – Luftballon Idee versuchen.

Danke an alle bisher.
Schönes Wochenende wünscht Sander
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Hans-Jörg
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Post Sun, 05.Feb.06, 19:01      Re: Angst vor Luftballons Reply with quoteBack to top

Hallo Sander,

hatten Ihr ein „erfolgreiches“ Wochenende (Mehl-Variante)?

Ich denke, dass die Ballonangst nur ein Symptom für etwas Tieferliegendes ist, nicht das eigentliche Problem. Genauso wie das übertriebene Schämen, die Angst vor Neuem etc..

Was würde Euer Sohn den ganzen Tag lang machen, wenn er tun dürfte was er wollte?
Wann ist er „happy“? Geht er gerne in die Schule? Hat er Freunde? Oder Angst vor anderen Kindern?

Habt Ihr ihn gründlich physisch und psychisch durchchecken lassen (ADHS, Hypersensibilität, Hochbegabung, Schilddrüsenprobleme, wurde ein EEG angefertigt)? An solche Dinge ist natürlich sehr behutsam heranzutreten, schnell kann dadurch eine Ärztephobie o.Ä. erwachsen.

Vielleicht könntet Ihr in einigen Fällen eine Art Vereinbarung mit Eurem Sohn aushandeln (z.B. den Abbruch des Schwimmkurses betreffend), wenn er Euch möglichst genau erzählt, was er daran nicht mag, muss er nicht mehr hingehen.
Einerseits hilft es Euch bzw. eventuellen Psychologen seine Gedankenwelt besser zu verstehen, andererseits könnte dieses „auf den Punkt bringen“ für die Entwicklung Eures Sohnes von Vorteil werden, selbst seine Probleme genauer zu erkennen.

Das Schämen dürfte mit Ausgelachtwerden im Zusammenhang stehen (Kindergarten, Schule, Nachbarskinder). Manche Menschen nehmen sich normale (negativ empfundene) Situationen deutlich „mehr zu Herzen“ als andere. Diese „schlimmen“ Gefühle brennen sich regelrecht in ihre Psyche ein und werden beim nächsten ähnlichen Mal (oder bereits bei allem Neuen) von ihnen selbst erwartet und damit natürlich forciert.

Zum Selbstvertrauen meine ich zunächst einmal, fördert was ihm Freude macht.
Ein Karatekurs an sich wäre sicher gut, doch erzwungenermaßen könnten m.E. seine Probleme dadurch sogar noch verstärkt werden.

LG Hans-Jörg
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Sander
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Post Mon, 06.Feb.06, 17:36      Re: Angst vor Luftballons Reply with quoteBack to top

Hallo Hans-Jörg,

Mehlvariante heben wir noch nicht ausprobiert.
Ich habe aber in seinem Beisein ein Luftballon platzen lassen, mich draufgesetzt.
Dabei hat er Geweint, von Angst gesprochen und das „es“ weh tut ? ? ?
Ich hab dann doch ein bisschen mehr nachgebohrt wie sonst, und erfahren, dass er im Kindergarten am Kletterturm mal so erschrocken ist als ein Luftballon geplatzt ist, das er vom Klettergerüst losließ und sich dabei den Kopf gestoßen hat.
Also Luftballon platzt -> erschrecken -> Schmerzen.
Ich hab dann versucht mit unserem Sohn ruhig zu reden, dass er wenn er doch nur auf dem Boden sitzt sich nicht weh tun kann, wenn der Luftballon platzt.
Aber er ist darauf nicht eingegangen

Unser Sohn geht mal mehr mal weniger gerne in die Schule. Zu Anfang gar nicht, wegen der vielen Kinder die er nicht kennt. Jetzt hat er sich daran „gewöhnt“ schaut aber immer respektvoll den größeren zu, im Pausenhof und im Bus.
Freunde hat er wirklich ne ganze menge und ist auch bei den Mädchen sehr beliebt.
Ist oft der einzige Junge bei Mädchengeburtstagen.

Physisch und psychisch durchchecken lassen steht als nächstes an. Wir waren schon Anfang des Jahres bei einer Psychiaterin, die allerdings nur zugehört hatte und dann meinte das gibt sich alles mit der Zeit, der Entwicklung.
Ach, unser Sohn ist Kaiserschnitt und kam 3 Wochen zu früh zur Welt.
In seiner motorischen Entwicklung hinkt er schon etwas hinterher. Fahrrad fahren z.B. hat er erst den letzten Sommer gelernt. Das auch nur nach viel weinen von ihm und Überredungskunst von mir.

Schämen das hast Du richtig erkannt, hängt im Wesentlichen mit ausgelacht werden zu tun.
Wobei er nur denkt er würde ausgelacht werden.

Neulich war ich mit Ihm in einem Baumarkt. Er hat aber lieber die Zeit in der Spielecke verbracht in der auch ein älteres Mädchen war, vielleicht so um die 8 – 9 Jahre. Als ich ihn abholen wollte, hatte er bereits rege Kommunikation mit dem Mädchen geführt und ihr dabei erzählt er wäre bereits 10 Jahre alt und ging in die 4. Klasse. Er war zu der Zeit 6 Jahre alt unf ging gerade mal 1 Monat in die erste Klasse.
Das hat nun vielleicht gar nichts mit seiner Angst zu tun, war für mich aber irgendwie ne interessante Situation. Ich fand es recht amüsant.

So vielen Dank nochmals für heute für die Hilfreichen Erkenntnisse und Ratschläge.

Sander
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Hans-Jörg
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Post Tue, 07.Feb.06, 7:24      Re: Angst vor Luftballons Reply with quoteBack to top

Guten Morgen Sander,

Sander wrote:
Ich habe aber in seinem Beisein ein Luftballon platzen lassen, mich draufgesetzt.
Dabei hat er Geweint, von Angst gesprochen und das „es“ weh tut ? ? ?

Gerade von diesen unfreiwilligen Konfrontationen würde ich abraten. Vor allem wenn man eine solche „Schocktherapie“ nicht zu Ende bringt. Wenn überhaupt dann bitte nur nach psychologischer Absprache/Anweisung.
Wenn er lernt, an jeder Ecke kann etwas Unerwartetes - für ihn Schlimmes - passieren, werden m.E. damit weiteren Neurosen/Ängsten Tür und Tor geöffnet.
Lasst ihn selber den Reiz am „über bisherige Grenzen schreiten“ finden.
Anbieten aber nicht aufzwingen ist mein Motto.

Ein überzeugendes Gespräch mit ihm zu führen, dürfte recht schwierig werden. Dabei wird er wohl zunächst logischen Argumenten wenig zugänglich sein, nicht mangelnder Intelligenz wegen, sondern weil er vermutlich die empfundenen Emotionen gar nicht in Frage stellt.
Hört ein Kind das erste Mal davon, dass die Erde rund ist, so mag es sich an den Kopf tippen: „Stimmt nicht – das kann doch gar nicht sein.“
Es ist sicherlich nicht falsch, sofort auf ein Foto zu verweisen u.Ä., doch oftmals braucht es einfach Zeit, bis das Kind ein solches Denken zulässt: „.... und was wenn doch ....“.
Sobald es zu fragen beginnt, sich von sich aus dafür interessiert, sollte möglichst an Ort und Stelle darauf eingegangen und dann auch mit Begründungen/Erklärungen nicht gegeizt werden.

Auch was das Fahrrad fahren u.Ä. angeht, würde ich nicht stetes auf Versuche/Erfolge beharren, ihn unter Tränen dazu nötigen, sondern fragen, ob er nicht vielleicht Lust hätte, es zu lernen, und ihm bei einem „nein“ ein paar Tage Zeit geben bis es ihn reizt.
Es mag eine Gefahr bestehen, dass er so zu manchen Dingen verspätet kommt, doch befürchte ich, dass ein dauerndes Drängen/Zwingen Schlimmeres nach sich ziehen wird.
Ich halte es für sein Selbstwertgefühl wichtig, dass er sich nicht stets unangenehmen Situationen ausgeliefert fühlt, sondern sie zu managen lernt. Das Interesse sollte dabei von ihm ausgehen, nicht von der Situation (von Dir) aus.

Beim Ausgelachtwerden kommt es natürlich nicht darauf an, ob bzw. in wie weit die anderen tatsächlich über ihn lachen, sondern was Euer Sohn empfindet/denkt. Die Welt spielt sich im Kopf ab. – Hinzu kommt, dass man als Erwachsener wohl nicht immer den vollen Einblick in die Kinderwelt und ihre „Beziehungen“ haben dürfte.

Immerhin ist er nicht kontaktscheu und vermutlich auch sehr intelligent. Hat er mal einen IQ-Test absolviert, Hochbegabungen sollten früh entsprechend gefördert werden, um nicht zur Resignation und letzten Endes zur Faulheit zu führen.

Hat er auch Jungens als Freunde, rauft er hin und wieder mit gleichgroßen Kindern?
Was sind seine Lieblingsbeschäftigungen? Welche Schulfächer mag er (nicht)?

Grüße Dich
Hans-Jörg
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Sander
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Post Tue, 07.Feb.06, 13:07      Re: Angst vor Luftballons Reply with quoteBack to top

Hallo Hans-Jörg,

zunächst vielen, vielen Dank für Deine Antworten bisher.
Ich fühle mich sehr gut beraten und unterstützt und denke bei Dir sind wir an einer sehr guten Adresse angelangt.

Unser Sohn heißt Alexander.

Alexander scheint oft sehr verträumt oder abwesend. Wenn man ihn anspricht, glaubt man oft er hört nicht zu. Tut er dann auch oft nicht ! Ich muss mal nachkacken wo seine Gedanken dann gerade sind / waren.

Alexander hat auch jede menge Jungens als Freunde. Ein bis zweimal pro Woche treffen sie sich bei uns oder bei seinen Freunden. Dazu fällt mir noch ein, das er ein sehr soziales Verhalten gegenüber jüngeren und Kleinkindern zeigt. Er zeigt niemals ein aggressives verhalten und gibt seht acht auf die kleinen.
Auch Erwachsenen gegenüber ist er sehr freundlich und güßt
Wenn er morgens in die Klasse kommt (oder davor in den Kindergarten) ruft er immer ein lautes „Guten Morgen“ in die Klasse.

Ob er sich mit gleichartigen rauft weis ich nun nicht.
Aber mit mir rauft er sich sehr gerne.

Seine Lieblingsbeschäftigungen sind:
- Fischer Technik Baukasten
- Lego, Bionicle (auch etwas von Lego)
Alexander kann sehr gut mit Bauanleitungen umgehen. Zu Weihnachten gab es ein Marsauto von Lego. Eigentlich erst ab 10 Jahre. Er hat dieses Marsauto ganz alleine zusammengebaut nach Bauanleitung. Das hat fast 3 Tage (mit Unterbrechungen) gedauert. Mit der Bauanleitung hätten bestimmt viele Erwachsenen ihre Mühen gehabt.
- Alles was mit Dinosaurier zu tun hat. (Bücher, Figuren, Videos, . . )
- Er schaut sich sehr gerne Sachbücher an, auch wenn er sie noch nicht lesen kann
Wir lesen dann meist gemeinsam
- Er liebt Bäume, insbesondere Tannenbäume
- Sein Lieblingstier: Katze und Tyranussaurus Rex

Schule:
Alexander würde prinzipiell lieber nicht in die Schule gehen.
Wenn ich ihn frage warum, begründet er es manchmal damit, dass er dann zu wenig Zeit zum spielen hat.
Er ist recht gut im Rechnen, schwächelt noch etwas im lesen. War deshalb auch im Förderunterricht.
Welche Fächer er wirklich nicht mag, weis ich jetzt nicht.

So stelle ich wieder fest, dass ich doch noch zu wenig von meinem Sohn weis.

Liebe Grüsse

Sander
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Hans-Jörg
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Post Wed, 08.Feb.06, 6:27      Re: Angst vor Luftballons Reply with quoteBack to top

Hallo Sander,

dank für die Lorbeeren.

Spreche doch das Thema Hochbegabung und entsprechende Förderung schnellstmöglich bei einem Kinderpsychologen an.
Schreib-/Leseschwächen können keinesfalls grundsätzlich als Gegenindizien einer überdurchschnittlichen Begabung (z.B. hohem Intelligenzfaktor) ausgelegt werden.
Nicht selten erwächst durch eine kleine Anfangsunausgeglichenheit ein lebenslanger einseitiger Interessensbereich, welcher natürlich nicht stets negativ zu bewerten ist.

LG Hans-Jörg
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Sander
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Post Wed, 08.Feb.06, 12:57      Re: Angst vor Luftballons Reply with quoteBack to top

Hallo Hans-Jörg,

wir werden schnellstmöglich einen Kinderpsychologen aufsuchen.
Listen von Psychologen haben wir von unserem Kinder- und Hausarzt erhalten
Gilt es nun eine gute Auswahl zu treffen

Hochbegabung ihrer Kinder, davon träumen wohl alle ( fast alle) Eltern.
Gibt es eine Möglichkeit das Eltern selbst eine Hochbegabung feststellen oder den IQ ihrer Kinder ermitteln ?

Wieder einmal vielen Dank

LG Sander
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