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lilu
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Post Tue, 30.May.06, 13:12      Gründe, sich selbst zu behindern, abzunehmen Reply with quoteBack to top

hi,

ich versuche seit langem abzunehmen. das bedeutet: von 110 kilo auf 70 habe ich es schon vor zehn jahren geschafft. seitdem so schwankungen um die 10 - 20 kilo...

habe mir dann vor 2 jahren eingestanden eine esstörung zu haben und mich selber behandelt - bzw voriges jahr unter anderem eine kurze therapie dazu begonnen...

ich konne mein verhalten grundlegend verändern und viele typische symptome treten auch nicht mehr auf. ob man eine esstörung je wirklich besiegt - das bezweifle ich eher...

ich bin 165 cm groß und wiege derzeit 72 kilo ca. ich würde gerne auf 60 - 62 kilo abnehmen. nicht zu dünn.

ich weiß alles über ernährung und sport, das kann man echt sagen. auch viele verhaltenstricks und veränderungsmaßnahmen kenne ich. uch arbeite ich mit mentaltraining.


ich bemerke aber immer wieder, das ich mich selber in meinen abnehmplänen sabotiere. also es ist weniger so das ich - wie früher - fressanfälle bekomme oder meinem essen hilflos ausgeliefert bin. ich weiß wie ich es handhaben kann um all diese hindernisse zu überwinden. und das ich willensstark und zäh bin steht spätestens nach meinen 40 kilo gewichtsabnahme nicht mehr zur frage. dennoch - es sieht fast "bewusst" aus - wie ich mich sabotiere.

ich habe den verdacht, das ich in mir wohl eine programmierung habe, die um jeden preis das schlank sein verhindern will. ich bin selbstreflektiert und habe auch viele dinge aufgedeckt. ennoch schint in mir eine sehr sehr starke kraft gegen diese pläne zu arbeiten und - bios jetzt erfolgreich.

hab mir gedanklich durchgespielt, was wäre wenn ich über nacht diese 60 kilo "geschenkt" bekäme. mein ehrliches urteil mir selber gegenüber war: ich würde wohl rasch 10 kilo zunehmen. aber nicht weil mir essen so gut schmeckt oder ich bewegung hasse. dieser gedanke es zuzunehmen hat nicht unmittelbar etwas mit meinem verhalten zu tun - sondern mit einer art innerem wissen... oder zwang... so etwas. also das zunehmen wäre nicht die konsequenz meines essverhaltens, sondern das essverhaltens wäre die konsequenz meines programmes zunehmen....

und genau das erschreckt mich - scheint aber auch der grund zu sein, weshalb ich nicht abnehme. und ich frage mich natürlich, warum das so ist.

nach beschäftigung damit, hatte ich heute nacht seltsame träume, die von der emotionalen sache her totale alpträume waren - ich war froh aufzuwachen, dachte, emotional zu explodieren:
es war eine feierliche veranstaltung - ballroben waren allgegenwärtig. auch ich trug eine. hatte auch die figur dazu. aber ich fühlte mich nicht wohl - fühlte mich beklemmend. ich sah mich in einem spiegel und erkannte mich nicht wieder. ich wurde aggressiv, tobte und wollte meine jeans wieder haben. ich wollte mich nur "wohl" fühlen - auch wenn es mich hässlich macht.
das klingt jetzt irgendwie nicht schlimm - aber emotional ging das ganze ganz schön ran. ich wehrte mich mit händen und füßen, ich fühlte mich total unwohl, verkleidet, schrecklich. ich wollte mich frei bewegen können, leger sein.

nun denke ich, das das ein guter hinweis sein könnte auf den grund. ich hatte vorher eine art selbsthypnose gemacht in der es um die gefühle in bezug auf gewisses essen (suchtessen) ging... insofern denkei ch, die träume waren eine art antwort - denn von der selbsthypnose habe ich nichst mitbekommen. ich habe zwar nicht geschlafen - aber habe ausgeblendet...

immer mehr erscheint mir, als gäbe es einen weissen fleck wo dieses "gewichtsproblem" gelagert wird. ich komme nie auf den punkt... ich sagte das auch meiner thera immer wieder: ich fühle da ist mehr - ich komme aber nicht hin.

als akuten fall für eine thera sehe ich mich nicht da ich keine akuten symptome aufweise und es doch eher nur um den "luxus" normalfigur geht...

ich denke auch nicht, das es normal ist, sein idealgewicht nur unter zwang, extremer disziplin und großem kraftaufwand erreichen udn halten zu können..

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Post Tue, 30.May.06, 15:07      Re: Gründe, Sich Selbst Zu Behindern Abzunehmen Reply with quoteBack to top

Hallo lilu,

erst einmal nur kurz zwei Dinge:

lilu wrote:
dieser gedanke es zuzunehmen hat nicht unmittelbar etwas mit meinem verhalten zu tun - sondern mit einer art innerem wissen... (...)
ich wollte mich nur "wohl" fühlen
(...)
ich denke auch nicht, das es normal ist, sein idealgewicht nur unter zwang, extremer disziplin und großem kraftaufwand erreichen udn halten zu können..

Der Mensch hat nicht nur ein Idealgewicht, sondern auch ein Wohlfühl-Gewicht, das nicht der Norm entsprechen muss. Vielleicht ist Deine Körperwahrnehmung einfach zu gut, um weiter runterzukommen mit dem Gewicht? Vielleicht liegt Dein Wohlfühlgewicht halt einfach bei 72 kg.

Einschub: In der Klinik, in der ich gerade bin, wird einmal wöchentlich gewogen. Und ich stelle mich rückwärts auf die Waage, weil ich gar nicht wissen will, wie viele Kilos ich drauf bringe. Denn so wie es aktuell ist, fühle ich mich in meinem Körper wohl, bezweifle aber, dass es noch so wäre, wenn ich gnadenlos die kalten Zahlen vor mir sehen würde bzw. mein Kopf würde sich damit nicht mehr wohlfühlen Wink.

Ansonsten würde ich Dich fragen wollen, was Du denn mit Schlanksein assoziierst. Und zwar wirklich. Ich habe in den letzten Monaten immer öfter den Eindruck, dass Du ums Verrecken nicht bewerten willst, Dich regelrecht dazu zwingst, es nicht zu tun. Aber ich denke, bei dieser Frage könntest/solltest Du mal alle bewussten Versuche in diese Richtung unterlassen.

Viele Grüße,
Toughy

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Post Tue, 30.May.06, 16:04      Re: Gründe, Sich Selbst Zu Behindern Abzunehmen Reply with quoteBack to top

hi,

danke für deine antwort.

nun, dasi st es eben. ich fühle mich NICHT wohl mit diesem gewicht. ich bin leicht übergewichtig (größe 44) und wenn ich mich in den spiegel schaue, so empfinde ich mich als zu dick. nicht massiv... aber gefallen oder wohlfühlen tu ich mich nicht. zumal ich in den letzten monaten ja 8 kilo ca. zugenommen habe, obwohl ich permanent am abnehmen war...

was ich mit schlank sein assoziiere? ich denke das ist schwer zu sagen. auch weil ich es ja wirklich schon seit immer sein will - es selber aber noch nie wirklich war. wie es sich also ANFÜHLT kann ich nicht sagen.
aber gedanken darüber habe ich mir sicher schon sehr viele gemacht. und einige dinge deuten ja auch darauf hin, das ich da durchaus einen "spleen" habe (erst unlängstauch im diskussionsoforum gespürt)....

*meine familie war dick.
*schlanke/bewegungsfreudige menschen wurden nach familienmeinung nicht erst genommen oder für krank gehallten
*meine mutter war einmal sehr schlank. als sie todkrak war.
*meine eltern haben generell nur abgenommen wenn was schlimmes passiert war: bei der scheidung etwa haben sie beide je 30 kilo verloren.
*ich habe durchaus lange den fehler vieler dicker menschen begangen: aus selbstschutz zu der überzeugung gelangen, zwar dick zu sein, dafür aber klüger/sozialer.... also damit zu assoziieren, schlanksein mache dümmer/sozial unfähiger...
*es gab definitiv kein schlankes vorbild

das alles weiß ich und ich habe gegen all diese punkte schon massiv gearbeitet. speziell meine "vorurteile gegen schlanke" habe ich massiv aufgearbeitet. mir vorbilder nachwirkend auch für die kindheit gesucht. die meinung der familie schon lange überholt.

das problem mit der idee, das mein wohlfühlgewicht bei 72 kilo liegen könnte hapert insofern - als das es nicht "fixiert" ist. ich kann problemlos bis zu 85 kilo "einfach so" zunehmen.... ich wollte aber nie wieder über 70 kilo kommen.
wenns nicht ganz 60 - 62 kilo wären, damit könnte ich leben. so bei 66 kilo - das könnte ich als wohlfühlgewicht auch akzeptieren... aber mit 72 kilo bin ich übergewichtig. ich empfinde damit kein gutes selbstwertgefühl. es ist auch für den sport zu viel - es belastet mich beim laufen überall (nicht nur die gelenke, ich spüre es überall "ziehen")....

ich habe den verdacht, die dinge die ich aufgezählt habe - womit ich schlanksein assoziiere - das ist nicht komplett. ich fühle regelrech tdas es da eben diesen "weissen fleck" gibt. das fehlende puzzleteil. warum ich da nicht hinkomme, es nicht sehen kann, weiß ich nicht. ist es so schlimm??? ich habe echt keine idee. mir kommt es vor als lese ich eine zeitung und ein großer fleck ist ausgeblendet. evtl. der entscheidende fleck.
wie aber komme ich da hin - wenn es mir bewusst nicht gelingt???

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Post Tue, 30.May.06, 16:28      Re: Gründe, Sich Selbst Zu Behindern Abzunehmen Reply with quoteBack to top

Hallo lilu, 2 Anmerkungen möchte ich gerne machen.
(Finde ich übrigens ziemliuch gut, dass du dich ehrlich und konstruktiv mit dem Thema auseinader setzt und hier nicht nach DER schnellen Lösung, die es eh nicht gibt fragst.)

Quote:
*meine familie war dick.
*schlanke/bewegungsfreudige menschen wurden nach familienmeinung nicht erst genommen oder für krank gehallten
*meine mutter war einmal sehr schlank. als sie todkrak war.

Als ich das las gingen mir Lichterketten auf!
Doch ist nicht von der Hand zu weisen. Ich bin nur wenig größer als du. jetzt im Nachblick fühlte ich mich als 20jährige mit meinen 60 Kilo mager und unwohl. Wenn ich Bilder von damals sehe bin ich bestürzt. So dürr war ich mal? Ich bin Halbmarathon gelaufen und so sah ich auch aus. Nicht mein Fall. Heute mit 72 fühle ich mich ziemlich gut. Ok, es könnten auch 2-3 Kilo weniger sein, aber who cares?
Ja ich denke schon das hat was mit meiner Mutter zu tun. Sie war dick und wirkte glücklich. Nur kurz vor ihrem Tod war sie ganz dünn und natürlich depressiv durch lange Krankheit.
Ich merke, wie mich richtig dünne Menschen, die mir nahe stehen, bedrücken. Ich kriege da so Beschützerinstinkt und Mitleidsgefühle.

Und ganz pragmatisch: Ich bin irgendwann vom Langstreckenschwimmen und Halbmarathon auf kraftintensive Sportarten umgestiegen. Dadurch auch die Zunahme, die ich so lange wollte und nicht hatte.
Ich bin jetzt nicht mehr dünn, sehe mich aber auch nicht als mollig. Hab zwar das gleiche Gewicht wie du, aber 2 Kleidergrößen weniger als du (Muskulatur statt Fett).
Vielleicht ist da ja auch was für dich? Du könntest die 72 Kilo halten und trotzdem schlanker werden. Muskeln auf- und Fett abbauen, dich fitter und athletischer fühlen. Und das ganze langsam genug, damit auch die Psyche dem Körper hinter her kommt. Als Frau baut man ja nur so 2-3 Kilo Muskeln pro Jahr auf.

Viele Grüße
vallée

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Post Tue, 30.May.06, 20:43      Re: Gründe, Sich Selbst Zu Behindern Abzunehmen Reply with quoteBack to top

hm....

ich mache auch vermehrt kraftsport. nicht so intensiv und regelmäßig wie ich könnte - aber ich habe schon vor 2 jahren gedacht: zumindest muskulöser das ganze, bitte. und mache das seither hin und wieder intensiver - dann wieder weniger. mein kravtlevel kann ich meist durch eine sportliche "durststrecke" hindurch halten. also nehme ich an das ich nicht zwischendurch wieder nennenswert muskeln verliere.

gut. so gesehen. also... hmmm.....
meine schwiema liegt im AKH mit darmkrebs. das erinnert mich an das leiden meiner mom - obwohl diese morbus crohn hatte. (meine mom lebt übrigends noch - hat durch die scheidung aber jetzt 30 kilo abgenommen und ist dadurch dünn, und verhermt, verbittert)....
und eine gute freundin ist vor 2 wochen an krebs verstotben. sie war zeit ihres lebens dünn. hat vor ihrem tod dennoch nochmal 15 kilo verloren....

wird kein besonderer zufall sein, das ich gerade dann ungewollt zunehme wenn sich diese schicksale in meinem umfeld abspielen. andererseits: alle anderen nehmen deswegen ja auch nicht zu. und das will ich auch nicht gelten lassen, das ich fett werde wenn andere krank sind... nein - ich muss mich anders schützen können.

und - zugegeben reizt es mich enorm, wenn ich in einem anderen beitrag lese wie jemand "mal so" 15 kilo in einem monat verliert und ich habe fast den wunsch, sofort magersüchtig werden zu wollen, nur vorrübergehend, bis ich mein idealgewicht habe. ich weiß - ein kranker gedanke. könnte ich den so umsetzen, ich hätte es schon lange gemacht. krank vor allem, wenn ich dann im AKH stehe, die krebskranken patienten leiden sehe, wo das gewicht so unheimlich egal ist.... da fühl ich mich doppelt egoistisch...

...dennoch habe ich heute innerhalb weniger stunden einen halben kilo schokolade gefressen.


in mir wohnen zwei seelen in der brust. die eine ist sehr auf mein wohlbefinden bedacht. sie ernährt mich gesund, achtet auf die richtige zusammenstellung, genug und richtigen sport, erschafft dem körper ein zuhause indem ich mich sehr wohl und glücklich fühle und am liebsten 100 jahre alt werden will.
und es gibt die andere seele, die heute die überhand hatte. sie ist sehr selbstzerstörerisch. schon am morgen hofft sie irgendwie, schnell zu sterben, will nicht leben. sie schert sich weder um bewegung noch um nährstoffe oder taten zu einem seelischen wohlbefinden. mit regelrechter grausamkeit stopft sie wie heute 500g schokolade in sich rein, trotz drückendem magen - sogar dann erst recht - hasst sich selber ob dieses vergehens, blick sehnsüchtig zu magersüchtigen und wünscht sich einen stein am schädel - so gesagt. die person von heute hat in den letzten jahren kaum mehr wirklich überhand gehabt. ich nehme das auch nicht so ernst.

ernst nehme ich aber, das dennoch etwas in mir so negativ wirkt.
vor allem: mit 66 kilo dachte ich auch, so fühle ich mich wohl, so kann ich bleiben. nahm zu auf 68, 70... also es reicht bei mir nicht, mein gewicht zu akzeptieren und mich wohl zu fühlen damit. es klettert hoch. und dann setze ich gegenmaßnahmen.... plötzlich bin ich bei 72 und ich kann mir vorstellen das es bald auf 75 ist und so weiter...

ich will auch nicht dünn sein. ich mag meine figur wie sie angelegt ist. und ich mag weibliche formen. aber das ist derzeit alles durch fettschwimmreifen verunstaltet. meine "sanduhrfigur" ist tonnenähnlich. das ist es was mich einfach stört. ich weiß - das sind nur eine hand voll kilos. so dachte ich auch mit knapp unter 70... und das gewicht steigt... nie hätte ich gedacht, das mit lächerliche 2 kilo so zum verhängnis werden. das ich so zunehme wärend ich abnehme... wo ich mir schon dachte: wenn man es "rechtzeitig" bemerkt, dann kann man nicht mehr so fett sein. dann nimmt man einfach diese 2 kilo ab und fertig...
jaja... und vor lauter mich auf die 2 kilo konzentrieren wanderten 8 drauf...

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Post Wed, 07.Jun.06, 14:42      Re: Gründe, Sich Selbst Zu Behindern Abzunehmen Reply with quoteBack to top

hm,

derzeit schwanke ich zwischen zwei überlegungen/vorgehensweisen.

die eine ist, mich einfach als "hässlich" zu akzeptieren. also mir dadurch jeglichen druck zu nehmen, jegliches überlegen dessen was ich könnte. dieser gedanke macht mir im ersten moment immer richtig spaß. er befreit mich. die vorstellung, eben hässlich sein zu DÜRFEN ist eine sehr angenehme - eben weil so viel druck wegfällt.
dann aber danke ich mir: das ist kopf-in-den-sand mentalität. natürlich muss ich dann nimmer nachdenken wie ich mein "problem" löse, wenn ich es einfach als meine freiheit so zu sein annehme. deswegen ist das problem an sich nicht weg - nur bedeutungslos. und ich wiege in wenigen monaten/jahren wieder 110 kilo. weil es die tendenz ist, wenn ich nicht permanent kämpfe.

ich bemerkte zunehmend, wie ich zb. sehr dicke menschen fast beneide darum wie sie sind. warum? weil sie ausser der norm sind. weil es für sie keinen sinn macht mehr, "normal" wirken zu wollen. sie haben den aussenseiter"bonus - können tun und lassen was sie wollen. können essen was sie wollen. was man an ihnen kritisiert sieht man meist eh am ersten blick. und dort bleibts ja meist dann auch. ich beneide sie um ihre freiheit so zu sein wie sie sind. anders zu sein. und dadurch zwangsläufig als dieses andere akzeptiert zu werden.

ich weiß das diese beobachtung so nicht stimmt. ich war selber mal so dick und weiß, das es vieles negatives mit sich bringt. aber eben auch "ruhe". man "darf" einsam und zurückgezogen leben, seinen spleens nachgehen in seinen 4 wänden, leiden...
ich weiß nicht. ich habe das gefühl ich "darf" das nicht wenn ich normal gebaut oder schlank bin. dann "muss" ich ins bild passen, aktiv sein, tun und machen, mich zusammenreissen permanent... weil - wozu der gigantische aufwand des normalgewicht haltens - wenn ich das nicht dann nach aussen trage? um in den 4 wänden zu sitzen brauche ich nicht schlak sein....

hm.

was da für verquere gedanken und sehnsüchte kommen. ich bin ganz verwundert. nach wie vor aber fühle ich mich schrecklich, weil ich mich dick fühle.

ich habe mir jetzt auch cd's von dahlke über gewichtsprobleme angehört. dabei entstand ein enormer druck in mir, die lösung, das "programm" in mir zu entlarven. und - andererseits - ein neues programm zu entwerfen, mein leben grundlegendzu verändern. das hasse ich.

ich frage mich dann: warum muss ich meine persönlichkeit, meine ziele - alles ändern, nur weil ich schlank sein will? bedeutet das, mein persönlichkeitsprofil ist "dick"? muss ich also einen anderen charakter annehmen um dem wunsch nach schlankheit nachkommen zu können? oder umgekehrt: bedeutet es, das ich, sofern ich meine inneren qualitäten, meine art zu leben beibehalten möchte - damit leben muss dick zu sein oder mich permanent gegen das dicker werden zu quälen?

dagegen erscheint es mir nach wahrer erlösung, hässlich sein zu dürfen. hässlich in form von übergewichtig. nicht der norm entsprechend.

interessant - ist mir eingefallen:
als ich so dick war, da war ich sehr sehr kreativ. ich habe viele gedichte geschrieben, viel gemalt, romane geschrieben. sachen die ich damals verfasst habe empfinde ich heute als genial.
seit ich um mein normalgewicht herum pendle, versickern und verkümmern diese gaben. zum einen weil ich sehr im aussen lebe, versuche eben diesen normen zu entsprechen (auch wenn ich das gerne abstreite) und weil... nun... durchaus der gedanke da ist: wozu habe ich abgenommen, einen freund, liebe, beruf und co - wenn ich dann daheim rumsitze und genial bin? welch verschwendung.

die sehnsucht nach dick sein = die sehnsucht meine talente ausleben zu können?

ist es das?

beängstigend.

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Post Wed, 07.Jun.06, 16:00      Re: Gründe, Sich Selbst Zu Behindern Abzunehmen Reply with quoteBack to top

Hallo lilu,
wenn ich das so lese, dann habe ich den Eindruck es geht nicht wirklich um dein Gewicht oder dein Aussehen. Ich fahre jetzt fort, du kannst selbst entscheiden ob du liest und wenn ja ist es natürlich auch dein Recht mich für meine Meinung zum Teufel zu wünschen. Vielleicht hilft es dir ja denoch.

Über einiges hast du hier ja geschrieben. Die Krankheitsfälle in der Familie, die Scheidung, die verstorbene Freundin. In deinem Umfeld erscheint es tatsächlich so: dünn = Krank, Tod, Scheidung. Und irgendwo glaubt ein Teil von dir, wenn du dick bist, dann wirst du vor all dem bewahrt bleiben. Ein anderer Teil von dir will aber schlank sein, weil das zur Zeit die gesellschaftliche Norm ist. Der schlank-sein-wollen Teil hat zur Zeit die Oberhand, aber der dick-sein-wollen-Teil ist auch ganz schön stark und so muss der schlank-sein-wollen-Teil beständig kämpfen um die Oberhand zu behalten. So fehlt dir die Energie für deine kreativen Betätigungen.

Ich merke für mich es war der richtige Weg mein Gewicht und meine Figur loszulassen (ohne gesunde Eitelkeit zu verlieren) und mich statt dessen den darunter liegenden Problemen zuzuwenden, ihre Lösung angehen.
Seit dem ist das Essen total ok. Ich habe nicht mehr den Eindruck ich müsse mich auch nur irgendwie „zurück halten“ mit dem Essen. Mal lange ich zu, dann geht es vielleicht auch 1 Kilo rauf, aber dann versiegt auch der Appetit ein bisschen und das Kilo geht wieder weg.
Ich gucke mich im Spiegel an und finde mich total ok, in der Gesamtschau. Ich zeige mich mehr (rein körperlich), mit meinen Stärken und Schwächen.
Und das ist eines der besten Dinge, die mir seit der Therapie passiert sind. Ich fühle mich wohl mit meinem Essverhalten und meinem Körper. Und dabei ist das Wort Essen und Gewicht in der Therapie nie gefallen…

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Post Wed, 07.Jun.06, 16:14      Re: Gründe, Sich Selbst Zu Behindern Abzunehmen Reply with quoteBack to top

Vielleicht brauchst du die nur leicht ausgeprägte Fettschicht, die du hast, als Schutz? Vielleicht möchtest du auch nicht übermäßig sexy rüberkommen, was nicht heißen soll, dass pummelig unsexi ist im Gegenteil. Aber du siehst es ja
eher so.
Vielleicht möchtest du einfach nicht als schlanker Mensch wahrgenommen werden mit all den Begleiterscheinungen, wie gut gefunden werden aus oberflächlichen Gründen, neidische Blicke, vermehrter Konkurrenzkampf mit Frauen, gesteis gerte sexuelle Aktivität um deine Person von mehr Männern. Du hast eventuell Angst, dass sich zu viel verändern würde und du nicht mehr in alten Handlungsschemata bleiben könntest. Vielleicht bist du ein Mensch, der sich um so sicherer und wohler fühlt, wenn er sich auskennt.
Das ist nur mal so ins Blaue vermutet.
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Post Wed, 07.Jun.06, 16:23      Re: Gründe, Sich Selbst Zu Behindern Abzunehmen Reply with quoteBack to top

Ich habe gerade das vorletzte Posting gelesen und gesehen, dass du das ja so ähnlich bloß vertiefter selbst schon geschrieben hast. Ich finde schon, dass ich als ehemals dicker Mensch in meiner schlanken Phase ganz anders war. Auch ich habe mich mehr Äußerlichkeiten verpflichtet gefühlt und ich habe mein Leben gehastt, deshalb habe ich wohl wieder zugenommen. Aber warum ist das so, das problem haben von Natur aus dünne Menschen, die es nicht anders gewohnt sind nicht. die leben auch so wie es ihnen gefällt und sind nicht unbedingt super oberflächlich. Da gibt es wie bei dicken Menschen solche
und jene. Komisch, oder?
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Post Wed, 07.Jun.06, 21:11      Re: Gründe, Sich Selbst Zu Behindern Abzunehmen Reply with quoteBack to top

Hallo ihr , ich schreibe schon wieder, weil das ein Thema ist, was mich einfach schon immer stark in meinem Leben beschäftigt hat und ich hier einige Parallelen entdecke zu meinem Essverhalten.
Vallée du bist ja nie dick gewesen, vielleicht ist das dann einfacher nicht mehr zuzunehmen, trotzdem würde ich gern wissen, was du damit meinst, den Körper loszulassen? Wenn ich das mache, nehme ich zu und zu, gar nicht mal, weil ich so super gerne esse oder permanent das Falsche, sondern weil ich imer denke, essen gibt mir Halt und kurzzeitig beruhigt es mich und ich kann wieder locker lassen.
Tut mir leid, dass ich mich hier einfach so einmische, aber ich würde außerdem gern wissen, wie man es erreichen kann, sein Gewicht zu verringern oder zumindest zu halten und Fettmasse abzubauen, aber Muskelmasse aufzubauen. Geht das überhaupt?
Fett lässt sich doch auch nicht in Muskelmasse umwandeln, sondern man kann es nur langsam abbauen, wobei man dabei auch Muskelmasse verliert.
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Post Thu, 08.Jun.06, 8:44      Re: Gründe, Sich Selbst Zu Behindern Abzunehmen Reply with quoteBack to top

hi,

danke für eure antworten.

ich trainiere immer wieder mal für eine gewisse zeit mit gewichten. und habe damit durchaus erfolge - was mein kraftlevel - aber auch mein muskelkorsett betrifft. sehen tut man es unter dem fett nicht - aber wenn ich im alltag gewisse herausforderungen dadurch easy packe - ist das schon ein gutes gefühl...

den körper los lassen - das klingt ja sehr gut. ich stelle fest, das das oft von leuten kommt, die entweder nie fett waren, oder nicht so die tendenz zum dick sein haben (also durch einen lebensumstand dick waren, dies aber bezwungen haben). so etwas setzt voraus, das man seine eigenen gefühle ertragen - mit ihnen umgehen kann.

ich habe vor gar nicht langer zeit auch so argumentiert. locker lassen, los lassen, und so weiter. udn habe es praktiziert. habe sogar gelernt gefühl anders auszuleben - sie zu ertragen. also ich habe nicht dieses frustesse und stresessen betrieben - dennoch habe ich zugenommen. und ich spüre, das ich endlos hoch schnalzen würde wenn ich so "los lasse".

zugleich hat mir der gedanke jetzt ur gefallen, das ich diese fettschickt "will" um "gerade mal so" nicht attraktiv zu sein.

erlebnis von heute morgen. meine lieblingsjeans (die mir bissi zu groß war) musste ich wegwerfen weil sie absolut abgetragen war und löcher hatte. ich habe zu hause nur nich zwei jeans. die eine sitzt sehr eng. die andere sitzt straff - ist eine stretch jeans. ich habe die enge angezogen - fühle mich absolut unwohl. eh gestern schon. wenn ich mich dadurch dreimal so fett fühle - esse ich auch mehr. das ist unlogisch - aber es ist so. alos wollte ich heute die andere - die stretch jeans anziehen. sie fühlte sich wunderbar an. als ich mich aber im spiegel sah damit, schlüppfte ich schnell wieder heraus. warum? ich empfand mich damit als optisch zu dick.
das sagt mir: ich will schon schlank sein/wirken. und ich nehme dafür offenbar in kauf mich 16 stunden am tag elend zu fühlen...

wie soll ich sagen: kommen so ideen, wie: hässlich sei ndürfen, oder fettschicht behalten dürfen - fühlt es sich super befreiend an. als würde mir eine tonnenschwere last genommen. dann aber kommt die angst. die angst davor, wieder so fett zu werden.

aber ich kann sicher einen kompromiss schließen. vielleicht sollte ich mich dazu animieren, nicht über 70 kilo zu kommen. damit bin ich nicht schlank genug um so der "masse" zu entsprechen - aber nicht zu dick.... den nwunsch richtig schlank sein zu wollen aber für immer zu begraben. die idee hatte ich zwar öfter - aber sie stirbt oft auch wieder.

ich vermute, ausgelöst wurde das jetzt zt. durch den "dick - hässlich - thread, das ich plötzlich in die panik verfalle als so dumm, humorlos und asozial gesehen zu werden wie einige das argumentieren. sollte drüberstehen über solche affen. aber sie schlagen in eine kerbe die mir damals enorme schmerzen bereitet hat.

und - auslöser zwei: die hochzeit meines vaters. ich hatte mir mal ausgemacht, bis zur hochzeit meiner schwester (in 1- 2 jahren) schlank zu sein... mir gings darum, endlich mal wieder schön daher zu kommen.. und dadurch wurde das neue dilemma ausgelöst.

nummer drei: die stressituation. vor allem dieser tage wieder. ich schlucke so viel trauer, wut, hilflosigkeit herunter... muss es schlucken...

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Post Tue, 22.Aug.06, 16:15      Re: Gründe, Sich Selbst Zu Behindern Abzunehmen Reply with quoteBack to top

unglaublich - bei jedem wort, dass du schreibst hab ich das gefühl du hättest für mich geschrieben!
unzählige foren habe ich mit meinem problem kontaktiert, viele gute ratschläge erhalten aber du bist die erste die anscheinend tatsächlich gleiches erlebt hat bzw erlebt.
hab jetzt gerade leider keine zeit ausführlicher zu antworten
aaber ein persönlicher gedankenaustausch würd micht sehr freuen.
vielleicht finden wir ja gemeinsam eine lösung für unser problem.

lg kathi
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Post Tue, 29.Aug.06, 12:15      Re: Gründe, Sich Selbst Zu Behindern Abzunehmen Reply with quoteBack to top

hi,

mir hat sich letztens die erkenntnisaufgedrängt, das ich vermutlich die rolle der abnehmenden frau lebe und angst habe, diese los zu lassen weil ich keine andere identität habe die ich so gut kenne, so professionell leben kann. in den letzten 15 oder mehr jahren war ich immer die abnehmende, die die dadurch auch erfolge und ansehen herbei führte und die die wirklich gute ratschläge und enorm viel wissen um das gesamte thema hat. aber ich kenne es nicht wie es ist, NICHT um das gewicht bemüht zu sein, NICHT das ziel zu haben schlanker zu sein. denn selbst wenn ich mich noch so fern der materie gefühlt habe - das zeil schlanker zu sein war immer präsent - war immer ein leichtes ziehen im hinterkopf - und perverserweise umso heftiger je weiter ich davon weg lief....

offenbar kann ich das "abnehmen" an sich nicht los lassen udn daher bin ich unbewusst um eine ewig makelhafte figur bestrebt. das heisst, ich darf nie mein ziel erreichen, muss mich immer wieder sabotieren, damit ich meine identität nicht verliere.

erschreckend. aber auch erschreckend einleuchtend...
tatsächlich frage ich mich, ob ich diese rolle nicht doch loslassen möchte. ich meine immerhin hatsie mir auch viel gegeben und es ist durchaus möglich das ich diese rolle (die ich mitunter ja auch für einen ganz gewaltigen lebenserfolg verantwortlich mache - meine 40 kilo abnahme ist 11 jahre später noch gespräch und bewunderung wert) nicht gerne her gebe....

ja. wenn die zeit da ist, möchte ich eine neue rolle - los lassen von der abnehmenden frau. mich neu definieren können. ich fühle mich noch nicht bereit. oder - anders gesagt: mein mich dahingtehen verändern wollen würde ohne meinem echten gefühl passieren.

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Post Tue, 29.Aug.06, 21:33      Re: Gründe, Sich Selbst Zu Behindern Abzunehmen Reply with quoteBack to top

hallo Lilu!

ich kann, glaube ich, sehr gut nachvollziehen, was du beschreibst!

Du wirst selbst spüren, WENN es an der zeit ist, diese rolle der abnehmenden frau auch aufgeben zu können.

Wichtig ist rechtzeitig zu erkennen, wenn es für einen selbst nicht (mehr) passt, man es womöglich nur für das umfeld aufrechterhält.
Manchmal überlege ich, wie ich wäre, wenn ich plötzlich für lange zeit weit weg von der heimat einer sehr erfüllenden aufgabe nachgehen würde.

Ich dachte für mich lange zeit, dass andere von mir erwarten, dass ich so (in meinem fall) überschlank sein/bleiben muß. Ich wollte diese schlankheit um jeden preis aufrechterhalten. Hatte eine riesige angst in dieser hinsicht zu versagen.
Erst durch einen „schicksalsschlag“ wurde ich gezwungen, manche zwänge aufzugeben/sein zu lassen. Nach diesem schritt auf die seite bemerkte ich erst, was die eßstörung mir neben dem negativen auch BRINGT!:
z.b. identität?, Vertraute gedankengänge , wenig energie haben und daher nicht etwas anpacken müssen, was ich mir nicht 100% zutraue, viel energie und gedanken in essen/nicht-essen investieren und damit sich „einlullen“, eine auszeit im leben vergönnen, sich von erwartungen eines bestimmten umfeldes abgrenzen, mir selbst treu sein,…

Es hat viel mit fehlendem neuen ziel/sinn im leben zu tun (nachdem mir ein altes ziel/sinnbündel abhanden gekommen ist)
Ich kann momentan nichts wirklich leidenschaftlich angehen.

Weißt du, WAS du im leben erreichen willst? Hast du unmittelbare ziele und fernziele?

Alles gute!

longy
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Post Wed, 30.Aug.06, 12:27      Re: Gründe, Sich Selbst Zu Behindern Abzunehmen Reply with quoteBack to top

genau das ist es. diese habe ich nicht. das heisst: das einzige was ich ehrlich als ziele/fernziele angeben könnte ist eben: schlank sein. mein idealgewicht erreichen und es halten können.

mager. das weiß ich.

ich vermute auch, das ich mir andere ziele gar nicht zutraue. ich setze sie nicht weil ich angst vor dem versagen habe, angst vor dem selbsthass.
ich hatte früher durchaus ein ziel/fernziel. zb. der, schriftstellerin zu werden, ein buch zu schreiben, meine kreativität zu verfolgen und aus meinen talenten was zu machen. aber ich schaffe es nicht, es erzeugt selbsthass und wut, ich bin total blockiert und so weiter - ich habe den glauben in mich verloren. daher habe ich dieses ziel/fernziel abgehakt - als nicht erreichbar abgetan. ebenso meinen wunsch psychotherapeutin zu werden. da ich mir das finanziell und zeittechnisch nicht leisten kann und WILL, habe ich dieses ziel aufgegeben, damit allerdings geht es mir gut. mit meinen künstlerischen brimborium hingegen - das lässt mich nicht los und erzeugt auch kein wohlgefühl...
insofern entdecke ich mich zu oft bei dem gedanken: so will ich sein, wenn ich dann schlank bin. ja. ich setze diese bedingung, damit ich das andere ziel nicht berühren und aufgreifen muss. weil ich das gefühl habe, darin zu versagen. hm. wie ein perpetuum mobile. ich setze mir das schlankziel vor allen anderen zielen um diese wegzuschieben. umgekehrt sind die anderen ziele nicht realisierbar und greifbar - weil ich sie total mit meinem schlanksein fixiert habe. also es wäre mir UNMÖGLICH mir vorzustellen einen roman zu schreiben/veröffentlichen, wenn ich nicht schlank bin und diese und jene kleidung trage....

mann... das wird mir erst jetzt beim schreiben bewusst... das ist ja echt.... verkorkst... vor allem... so direkt habei ch das noch nie formuliert - in diesem zusammenhang. aber es stimmt. es stimmt total. ich sehe mich niemals so wie ich bin beim erreichen ferner ziele. ich sehe immer die schlanke, fast schlaksige taffe flippige frau. nie die eher rundliche und eher unauffällige frau die ich jetzt bin. und die unaffällig bleibt weil sie eben rundlich ist.. .die sich nicht erlaubt zu leben solange sie ihrem äusseren ziel nicht entspricht...

genaugenommen schaffe ich mir damit einen warteraum. aber ICH entscheide, wann ich endlich heraus kommen will...

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