Gewichtszunahme durch Medikament / Rückfall ES

Helferlein 77 Baden-Württemberg W, 28

...schwierig mein Thema in eine kurze Überschrift zu packen...

Hallo alle zusammen!

Mein Problem ist Folgendes: Seite ich denken kann, ist das Essen irgendwie ein Problem; ich will dünner sein, weniger essen, etc. Ich beschäftige mich einfach (zu) viel damit. Zwischen 18 und 22 hatte ich Bulimie, was ich mittlerweile aber weitestgehend im Griff habe. Ich übergeben mich nicht mehr und nehme auch keine Abführmittel; geblieben ist "nur" die Unzufriedenheit mit meinem Körper und der immer wieder kehrende Wunsch abzunehmen.

Seit 3 Jahren habe ich chronische Kopfschmerzen und habe jetzt endlich ein Medikament (Doxepin - Antidepressivum) gefunden, dass mir relativ gut hilft. Leider ist es aber so, dass ich - jetzt wo ich die Dosis erhöht habe und bei der für mich richtigen Dosierung angekommen bin - von diesem Medikament ziemlich schnell zunehme. Ich habe IMMER Hunger und zudem auch das Gefühl, alles, was ich esse, verwandelt sich sofort in Fett an meinem Körper. So extrem ist es sicherlich nicht, aber dass ich zunehme, ist definitiv so.

Ich mache daher wieder relativ viel Sport, habe aber den Eindruck, dass nutzt überhaupt nichts.

Mittlerweile merke ich, dass mich das Thema mehr und mehr beschäftigt, ich IMMER ans Essen/Nichtessen denke und auch mein Essverhalten immer schlechter wird. Ich versuche so wenig wie möglich zu essen, dann kriege ich Heißhungeranfälle, etc. Ich WEIß eigentlich, wie schlecht das ist, aber ich fühle mich in der momentan Situation so hilflos, weil ich mich nicht entscheiden müssen will zwischen "keine Kopfschmerzen aber zunehmen" und "abnehmen können aber Schmerzen". Beides ist nicht ideal!!

Ich rutsche langsam aber sicher wieder in eine ES ab und möchte das auf jeden Fall frühzeitig unterbinden, weiß allerdings nicht wie. Andere Medikamente habe ich zur genüge ausprobiert - half alles nichts. Hinnehmen, dass ich zunehme geht auch nicht, ich kann und will es nicht akzeptieren!

Bin für jede Meinung dankbar grinsend

Liebe Grüße,

anna

neu an Bord! 4 NRW W, 29

Hallo anna,

puh, das ist eine schwierige Situation.

Ich würde an erster Stelle mal mit deinem Arzt sprechen, der dir die Medikamente verschrieben hat, vielleicht gibt es ein ähnliches Präparat, ohne diese unerwünschten Nebenwirkungen.

Wünsch dir viel Kraft

R.

Forums-InsiderIn 205 bressanone W, 22

Ich kann dein Problem, bzw. dein "sich-hin-und-her-gerissen-fühlen" sehr gut verstehen.

Neben vieler anderer Probleme leide ich unter anderem auch an Magersucht.

Ich hab deswegen (eigentlich nicht nur deswegen, aber unter anderem auch) Zyprexa verschrieben bekommen, weil mein behandelnder Psychiater wollte, so vermute ich, dass ich zunehme. Ist ihm dann auch gelungen, ich hab in der Zeit, wo ich das Medikament genommen habe, fast zehn Kilo (so ca.) zugenommen.

Ein positiver Nebeneffekt dieses Medikamentes war, dass sich meine 24-stunden Übelkeit, die ich vorher immer hatte, in Luft aufgelöst hat. Negativ war, dass ich Heißhungeranfälle bekommen habe und wirklich nur noch am Essen war.

Ich schwankte deshalb auch zwischen: soll ich absetzen oder das Medikament weiter nehmen? Ist es mir lieber, wieder abzunehmen oder mit dieser Übelkeit zu leben?

Das Medikament nehme ich seit mittlerweile fast zweieinhalb Jahren. Es hat mir geholfen, vor allem hat es mir meine psychosomatischen Beschwerden, allen voran die Übelkeit, genommen. Jetzt bin ich aber dabei, es langsam auszuschleichen, da ich lernen will, ein möglichst unabhängiges Leben zu führen. Denn das Medikament hat bestimmte Symptome meiner Erkrankung nur unterdrückt, aber nicht geheilt. Das bekomme ich im Moment deutlich zu spüren, da die Übelkeit sowie auch der Rest wieder langsam am kommen ist... Aber der Wille, es alleine zu schaffen und endlich von dieser körperlichen/psychischen Abhängigkeit, die dieses Medikament mit sich gebracht hat, loszukommen, ist riesengroß.

Ich weiß leider nicht, was ich dir raten könnte...du steckst in einer schwierigen Situation...in welcher ich mich auch befunden habe...ich habe mich gegen das Medikament entschieden, aber ob das in deinem Fall auch der richtige Weg ist, weiß ich nicht. Dafür kenn ich dich zu wenig... du musst für dich schauen, was das Beste für dich ist. Und du musst abwegen, was dir wichtiger ist und was nicht...

...sind deine chronischen Kopfschmerzen "nur" psychosomatisch bedingt? Oder steckt eine körperliche Erkrankung dahinter?

Lieber Gruß,
Michaela

Helferlein 77 Baden-Württemberg W, 28

Hallo Michaela,

danke für deine ausführliche Antwort; immerhin jemand der meine Problematik versteht grinsend

Kannst du denn mit deiner Übelkeit im großen und ganzen Leben? Mir wird aufgrund meiner Kopfschmerzen (wenn ich das Medikament NICHT nehme) auch ziemlich häufig übel, sodass ich mich übergeben muss und das geht ehrlich gesagt gar nicht. Ich kann dann manchmal zwei oder mehr Tage nicht arbeiten und das geht auf Dauer natürlich nicht.

Ich bin froh um jeden Tag, an dem ich keine, oder nicht so starke, Schmerzen habe, deswegen möchte ich das Medikament eigentlich nicht absetzen. Aber wieder in eine ES abrutschen möchte ich natürlich auch nicht. Wirklich ein Dilemma... Rolling Eyes

Ob meine Kopfschmerzen "nur" psychosomatisch bedingt sind, kann ich so nicht beantworten, dahinter stecken auf jeden Fall AUCH starke Verspannungen, die sicherlich eine psychische Komponente haben, mittlereweile aber einfach chronisch geworden sind.

Therapie mache ich auch eine, ich bleibe auch immer wieder an diesem Thema dran, aber so richtig was verändert hat sich diesbezüglich (noch) nicht.

Hallo Rhovanion,

danke auch dir für deine Antwort! Die Kraft, die du mir wünschst, kann ich auf jeden Fall gebrauchen, danke grinsend

Ich habe schon viele Medikamente ausprobiert, leider kommt mittlerweile nichts anderes mehr in Frage, da ich auch vieles nicht vertrage, aber ich werde auf jeden Fall nochmal mit meiner Ärztin darüber sprechen!

Danke nochmal euch beiden!

Liebe Grüße,

anna

Forums-InsiderIn 205 bressanone W, 22

Hallihallo,

zu deiner Frage: JA, die Übelkeit hat mich in meinem Alltag sehr beeinflusst. Da ich unter anderem auch panische Angst vor dem Erbrechen habe, und auf Grund dieser Übelkeit eben ständig das Gefühl hatte, gleich erbrechen zu müssen, konnte ich irgendwann überhaupt nichts mehr tun. Ich konnte kaum noch etwas essen, ich musste Treffen mit Freunden absagen, blieb irgendwann nur noch zu Hause.
Dann bekam ich das Medikament, fühlte mich zum ersten Mal wieder vollkommen fit. Ich hätte anfangs Bäume ausreißen können, so glücklich und erleichert war ich zwinkernd..

Warum mir immer übel war (und mittlerweile wieder wird, weil ich das Medikament ja am Absetzen bin), weiß ich bis heute nicht.
Ich vermute, dass die Übelkeit psychsomatisch bedingt war/ist, da keine körperlichen Ursachen (hab alles gemacht, außer Gastroskopie) gefunden wurden.
Einige unterstellen mir sogar, ich würde die Übelkeit "unterbewusst" einsetzen, um nicht essen zu müssen (bin unter anderem anorektisch). Wobei ich mich mit dieser Vorstellung nicht anfreunden kann...ich HASSE diese Übelkeit...ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich diese direkt einsetzen würde, um nicht essen zu müssen....denn ich würde wirklich fast alles dafür tun, um von dieser Übelkeit endlich befreit zu werden.

Frage an dich: das Medikament, das du gerade nimmst, nimmt dir ja deine Kopfschmerzen. Bist du eventuell bereit, es das ganze Leben lang zu nehmen? Oder trägst du den Wunsch in dir, es irgendwann abzusetzen und deine psychosomatisch bedingten Kopfschmerzen vielleicht auch mal während einer stationären Therapie anzugehen?

Mich hat nämlich die Vorstellung, Zyprexa IMMER nehmen zu müssen, äußerst schockiert und fast zu Boden gedrückt. Wieder ein Grund für mich, es endlich ohne Medikament zu versuchen.

Ich schick dir nur das Beste,
Michaela

Helferlein 77 Baden-Württemberg W, 28

Hallo Michaela,

danke für deine Antwort.

Ehrlich gesagt hört sich das mit dem unterbewussten "Einsetzen" deiner Übelkeit recht plausibel an, aber natürlich kenne ich dich nicht und kann das demnach nicht beurteilen.

Überlege auch immer wieder, welcher Sinn hinter meinen Kopfschmerzen steckt, aber ich komme wirklich nicht dahinter.

Ich finde es ziemlich mutig von dir, dass du dein Medikament absetzt, ich wünsch' dir dafür wirklich alles Gute und vor allem, dass du mit der Übelkeit einigermaßen zurechtkommst oder es sogar besser wird.

Ich nehme an, du bist in therapeutischer Behandlung (unterstelle ich jetzt einfach mal zwinkernd..

). Wie geht ihr da mit dem Thema Übelkeit um?

Hm, theoretisch würde ich das Doxepin schon ein Leben lang nehmen, wenn es mir dafür besser geht... Natürlich finde ich es nicht ideal und würde lieber ohne zurecht kommen. Aber mein Leben lang zunehmen geht gar nicht!! Wieder mein Dilemma...

Über eine stationäre Therapie habe ich natürlich schon nachgedacht. Schwierig finde ich es z.B., weil ich ja "nur" Kopfschmerzen habe. Ich bin nur noch selten depressiv etc., weiß also gar nicht, wo ich hin sollte. Dann habe ich die Befürchtung, dass es mir dort besser geht (wie z.B. auch im Urlaub) und danach fängt alles wieder von vorne an. Du weißt schon, man sitzt wieder im Büro, hat wieder Stress, etc. Kann mich mit dem Gedanken an eine stationäre Therapie momentan nicht so anfreunden... Rolling Eyes

Ich wünsch dir alles Liebe und Gute!

anna

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