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TooSensitive
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Post Sun, 26.Aug.07, 18:07      Was wurde aus User "X"? Reply with quoteBack to top

Hi Community!

Da sich hier oftmals die Frage stellt, wie es gewissen Usern von denen man nichts mehr hört, heute geht, habe ich diesen Thread eröffnet.

Die Idee ist, dem User von dem man schon lange nichts gehört hat eine PN zu schreiben und auf diesen Thread aufmerksam zu machen, vielleicht meldet sich ja der Eine oder Andere und möchte erzählen, wie es ihm heute geht.

Ich werde jetzt folgende User anschreiben:

Lapal - Hatte einen Opiumrauchenden Freund und große Angst Co-Abhängig zu werden.

Kampfgrunz - Ich kenne ihre Geschichte und würde mich freuen, wenn sie hier als "Positiv-Beispiel" niederschreibt, wie es ihrem ehemals zwinkernd.. abhängigem Freund heute geht.

Hillary + Harry - Habe schon länger nichts von Hillary gehört und es würde mich interessieren wie es Harry heute geht.

Bemme - Hatte ein Problem mit seiner Drogensüchtigen Frau

Kitty Katty - Sie hat zu Hause vom Heroin entzogen und auch hier interessiert mich, wie es ihr heute geht.

Interessiert euch auch wie es Usern geht von denen man schon lange nichts gehört hat? Macht die- oder denjenigen doch einfach auf den Thread aufmerksam.

In der Hoffnung einige positive Lebensgeschichten zu lesen,
mache ich mich jetzt einmal ans PN schreiben.

lg
sensi
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hillary
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Post Mon, 27.Aug.07, 14:38      Re: Was wurde aus User "X"? Reply with quoteBack to top

hi sensi, hi @ll

gute idee, dieser thread!
ich geh gleich mal in medias res:
harry hat nach dem benzo-entzug ca. ein jahr lang keine benzos angerührt, aber beim morphium hat sich nix verändert. er bekommt nach wie vor seinen sirup und ab und zu (keine ahnung wie oft, ich schätze im schnitt jeden 2. bis 3. tag) schießt er sich substi dazu.
am 1. august kam der lang befürchtete benzo-rückfall. ich natürlich völlig wie vom blitz getroffen (an diesem tag hatte ich in der arbeit ein unerfreuliches gespräch mit dem chef - ich werde wegrationalisiert und darf nur mehr bis ende des jahres bleiben) hab vielleicht ein bissl übertrieben reagiert, denn er war ja nicht so ganz arg drauf, aber gemerkt hab ichs trotzdem, jedenfalls hab ich ein gezeter veranstaltet mit dem endeffekt, dass er in seine wohnung (oder sonstwohin) gefahren ist und natürlich dadurch noch mehr in sich reingeschüttet hat. lange rede kurzer sinn, er war insgesamt ca. 10 tage auf benzos und die meiste zeit irgendwie anders (ich weiß nicht, ob benzos in kleinen dosen oder zuviel morph, egal, jedenfalls irgendwie nicht normal, sprich, dieser dämliche benzo-blick oder das dümmlich-wirken, ihr wisst, was ich meine). naja, und seither tu ich mir wieder mal unendlich leid und hab insgesamt schwarze zukunftsaussichten.
ausschlaggebend für den benzo-rückfall war ein typ in der "arbeit" (er ist bei so einer firma, die personal weitervermittelt udn bekommt quasi fürs bewerben bezahlt), der ihn dazu verleitet hat, sprich 2 somnubene oder praxiten oder ähnlichen sch*** geschenkt hat. natürlich kommt auch der psychische stress dazu, dass sie ihm jobs vermitteln wollen, die er seelisch nicht packen würde (unseriöse call center zb., wo er den leuten was vorlügen muss, damit sie was kaufen und so).
und so hab ich wieder mal den kontakt zum dialog hergestellt, wo ich jetzt im 14tägigen abstand betreuung hab. aber ändern tut sich an der ganzen situation natürlich nix und manchmal denk ich, dass mein leben immer schlimmer wird Sad
so, das waren, kurz zusammengefasst, die news.
auf kampfgrunz´s geschichte wär ich auch schon sehr gespannt, hoffe, sie meldet sich.
lg, hillary
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TooSensitive
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Post Mon, 27.Aug.07, 14:48      Re: Was wurde aus User "X"? Reply with quoteBack to top

Hallo Liebes,

es tut mir total leid, was ich hier lesen muss. Es tut mir leid wie es dir geht und ganz egoistisch betrachtet tut mir das ganze Leid, weil ich Angst habe, einmal vor der selben Situation zu stehen.

Ich finde es ganz toll, dass du zum Dialog gehst - ich bin auch dort und mir wird dort super geholfen. Ich mag die Menschen dort, sie sind sehr kompetent und das wichtigste: Sie sind objektiv!

Was den Rückfall betrifft möchte ich sehr kritisch fragen: Denkst du wirklich, dass er lange überredet werden musste oder hat sich der Rückfall schon vorher irgendwie angebahnt? Hat er öfters davon gesprochen oder so?

Ich hoffe sehr, dass deine Zukunft für dich bald wieder rosiger aussehen wird!

alles Liebe,
sensi
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Kampfgrunz
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Post Mon, 27.Aug.07, 21:31      Re: Was wurde aus User "X"? Reply with quoteBack to top

Hi!!!!

Freut mich mal wieder hier zu sein... ich habe seit April wieder einen interessanten Job und daher nur wenig Zeit zu posten - denn in meiner Arbeit muss ja keiner wissen in was für Foren ich mich so bewege *gg*

Nun ja, alles in allem gehts uns gut! Mein Freund hat das Gefängnis ohne Probleme überstanden...sagen wir so, einige Wochen danach haben wir eine Art "Anlaufzeit" gebraucht, irgendwie war er doch verändert nach dieser Zeit, ich aber auch, schon traurig, jemanden 7 Monate lang immer nur 30 Minuten pro Woche hinter einer Glasscheibe zu sehen.
Die Therapie hat er so guts ging (der Psychologe kam zu ihm ins GEfängnis) fortgesetzt...

Seit März ist er jetzt wieder auf seiner stationären Therapie am Bauernhof...
Wir sehen uns alle 2 Wochen für 2 Tage...telefonieren aber 5 Tage die Woche (Marathongespräche Laughing - nur gut, dass es jetzt diese Gratis-Tarife gibt...)

aber alles in allem kann ich Euch noch nicht viel berichten, wie es dann endgültig sein wird, denn wie gesagt, auf einer Therapiestation clean zu sein, ist eine Sache...in der bösen welt da draußen *gg* eine ganz andere...

Momentan hat mein Freund ziemlich viele Probleme sich in die Gruppe (16 Ex-Süchtige) einzugliedern, denn er ist schon etwas selblstbewußter geworden und sagt auch was er sich denkt. Die meisten sind hier, weil sie eine richterliche Weisung haben - sprich: Therapie statt Strafe und dementsprechend auch nicht so motiviert...
Mein Freund ist "freiwillig" da...wobei böse Zungen behaupten-er sei da weil er von mir die "Weisung" hat

kann schon sein, ich hoffe, dass diese Leute unrecht haben. Er meint, ich bin eine Art "Zusatzmotivation" aber nicht der Grund, denn sowas würde er sich NIEMALS für einen anderen Menschen so lange antun, wenn er nicht selbst überzeugt wäre, dass das Sinn macht...
mag schon sein, denn wies momentan in dieser Gruppe läuft hat er echt nichts zu lachen...in der vorigen Gruppe (durch diese 7 Monate gefängnis sind da nur mehr neue Leute) war er eine Art "Held"...und wurde auch ein wenig bewundert (alle jünger, nicht so lange drauf, nicht so motiviert....)
bei der Therapiegruppe momentan merkt man richtig, dass keiner dem anderen was gönnt, viele nur eine Rolle spielen...usw...- das merke ich schon bei den Besuchen, während ich mich in der vorigen Gruppe auch schon "akzeptiert" gefühlt habe, da waren alle netter, offener...usw... und wenn ich das schon nach ein paar Stunden so sehe, ihr könnt Euch vorstellen, wies dann für meinen Mann ist...

Dazu kommt noch, dass er jetzt eine Interferon -Therapie macht (gegen Heptatitis C) er hat die höchste Dosierung und muß das 1 Jahr durchziehen. Die letzten 2 Monate waren schlimm! Depressionen, extreme Stimmungsschwankungen, eine sehr sensible, verletzliche Seite (alle "verborgenen" Traumata...kommen so an die Oberfläche, was ja gar nicht mal so schlecht ist...) aber dazu noch eine Therapiegruppe wo er sich nicht mit den Leuten versteht... -leicht hat ers nicht momentan, aber er gibt nicht auf...immerhin....

Der Arzt würde ihm auch Antidepressiva verschreiben sozusagen als "Gegenmittel" gegen die Inferferonkur, aber bisher verweigert er jegliche Tabletten (- für jemanden, der auf 45 Praxln war wohl eine gute Idee Wink )
aber wenns so geblieben wäre wie in den letzten Wochen, so wäre auch ich dafür gewesen! aber wies ausschaut ist das schlimmste jetzt vorbei! Körperlich geht die Interferonkur halt auch recht rein - man ist irgendwie schwächer, empfindlicher, müder...magen-darm probleme, kopfweh...aber im vergleich zum Psychischen her noch ein Spaziergang...
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Kampfgrunz
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Post Mon, 27.Aug.07, 21:32      Re: Was wurde aus User "X"? Reply with quoteBack to top

Konflikte haben wir auch (wie in jeder Beziehung)...wobei ich da schon merke, dass er immer noch dazu neigt, Problemen einfach aus dem Weg zu gehen, sie wegzuleugnen, nicht hinzuschauen...und das bringt mich auf die Palme...
aber ich sehe auch große Fortschritte bei ihm! Hut ab für alles, was er bisher geschafft hat, mehr kann ich eigentlich nicht dazu sagen...

Ein gutes Gefühl hier wieder zu posten!!!

Alles Liebe,

Kampfgrunz
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Kampfgrunz
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Post Mon, 27.Aug.07, 21:38      Re: Was wurde aus User "X"? Reply with quoteBack to top

hillary wrote:
h1. august kam der lang befürchtete benzo-rückfall. ich natürlich völlig wie vom blitz getroffen (an diesem tag hatte ich in der arbeit ein unerfreuliches gespräch mit dem chef - ich werde wegrationalisiert und darf nur mehr bis ende des jahres bleiben) hab vielleicht ein bissl übertrieben reagiert, denn er war ja nicht so ganz arg drauf, aber gemerkt hab ichs trotzdem, jedenfalls hab ich ein gezeter veranstaltet mit dem endeffekt, dass er in seine wohnung (oder sonstwohin) gefahren ist und natürlich dadurch noch mehr in sich reingeschüttet hat. lange rede kurzer sinn, er war insgesamt ca. 10 tage auf benzos und die meiste zeit irgendwie anders (ich weiß nicht, ob benzos in kleinen dosen oder zuviel morph, egal, jedenfalls irgendwie nicht normal, sprich, dieser dämliche benzo-blick oder das dümmlich-wirken, ihr wisst, was ich meine).



Hi Hillary,
oja, ich kenne diesen Blick und ich wage zu behaupten, dass den wohl jeder hier kennt...
Blöde Sache mit dem Rückfall und das typische dran auch irgendwie die versteckte Schuldzuweisung: "Du bist böse auf mich? Das hast Du nun davon..."-
und weitere 10 Tage auf Benzos...

Mein Freund erklärt mir immer, dass das in dem Moment aber rein gar nichts mit der Beziehung zu tun hat und dass er das noch niemals getan hätte um jemanden zu ärgern, oder ein schlechtes Gewissen zu machen...
nun ja, ich hab da aber meine Zweifel...mag schon sein, dass unseren Männern das in dem Moment gar nicht so klar ist...

Scheiße, dass Du "wegrationalisiert" wirst! Gibts eine Chance, dass Du gleich danach wieder was findest/ bewirbst Du Dich eh schon???

Ich war 7 (!) Monate ohne Job - gerade als mein Freund ins Gefängnis ging stand ich ohne job da...und genau als er rauskam hatte ich wieder einen...gottseidank, aber allein die Angst ohne Job zu sein sitzt mir immer noch buchstäblich im Nacken...

Ich hoffe, Du findest schon bald was Neues liebe Hillary!
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Post Mon, 27.Aug.07, 22:05      Re: Was wurde aus User "X"? Reply with quoteBack to top

Hallo Mädels,

da hätten wir sie ja wieder, die "alte" 3er-Truppe die sich ständig sorgt, mal bergauf gondelt um dann wieder auf der Nase zu landen zwinkernd..,
schön euch beide wieder hier zu "sehen"!

Dazu möchte ich etwas sagen:

Quote:
Mein Freund erklärt mir immer, dass das in dem Moment aber rein gar nichts mit der Beziehung zu tun hat und dass er das noch niemals getan hätte um jemanden zu ärgern, oder ein schlechtes Gewissen zu machen...
nun ja, ich hab da aber meine Zweifel...mag schon sein, dass unseren Männern das in dem Moment gar nicht so klar ist...


Ich denke, dass es in dem Moment wo es passiert und danach auf die Beziehung geschoben wird, einfach eine Ausrede ist - irgendwie muss man ja schließich begründen wieso man scheiße baut - und was sitzt da wohl tiefer als die sowieso schon leidgeplagten Weibchen ein wenig mehr in den Dreck zu drücken?
Sorry, dass ich das jetzt so hart ausdrücke, aber so kommts mir manchmal vor.
Ich denke mir dann immer "hab ich nicht schon genug shit mitgemacht, muss er mir das jetzt auch noch anlasten?" ...
Sie denken nicht nach, wenn sie sowas tun und haben glaube ich zumindest - nicht den Funken an Ahnung, wie es uns eigentlich geht ...

Deine Geschichte ist für mich immer wieder positive kampfgrunz - immerhin ist er im GEfängnis gewesen, nicht rückfällig geworden, macht seine Therapie weiter, macht trotz Depris eine Kur - ich finde ganz toll und stark was er da alles tut. Das muss man sich immer wieder vor Augen halten, was er in den letzten Monaten alles mitgemacht hat - alleine der Ortwechsel - Bauernhof (Friede und Ruhe) - Gefängnis (das genaue Gegenteil) - Bauernhof ... muss ziemlich anstrengend sein und verwirrend. Mich wundert nicht, dass da das eine oder andere Traumata hochkommt.

Schön, dass es auch Fälle gibt in denen der Entzug nicht sofort abgebrochen wird, die Therapie gemacht und auch noch fortgesetzt wird! Supi,

schön, dass du uns teilhaben lässt.

lg
sensi
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hillary
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Post Tue, 28.Aug.07, 11:47      Re: Was wurde aus User "X"? Reply with quoteBack to top

hi!

bergaufgondeln und auf der nase landen Laughing ja, klingt lustig, aber eigentlich isses traurig und genauso!

@ kampfgrunz: deine geschichte klingt zwar oberflächlich toll, aber ich glaube, es ist auch ziemlich heftig und sicher wiegen kannst du dich auch immer noch nicht. aber es macht hoffnung. doch hoffnung haben wir alle immer wieder und sind doch oft danach enttäuscht worden. das klingt jetzt alles ziemlich pessimistisch, ganz so depri bin ich aber nicht.

die sache mit meinem job... ja, ich denke, ich werde schon was finden, zur not kann ich mich ja mit stundenweisen vertretungen über wasser halten, doch das geht m.o.w. nur schwarz, denn die ganzen beiträge sind kaum leistbar. und schwarzarbeit ist irgendwie blöd, weil man ständig angst haben muss, erwischt zu werden. egal, das gehört hier eigentlich nicht her.

meine ganze geschichte ist sehr variabel und hängt sich an der jobsituation von harry auf. morgen hat er wieder einen vorstellungstermin. ich bete, dass er den job kriegt. obwohl ich auch immer angst habe, dass er das geld dann wieder für mehr drogen ausgibt. es ist echt ein teufelskreis. beim dialog sagen sie mir zwar immer, dass keiner gerne süchtig ist, aber ich merke bei harry irgendwie nicht, dass er wirklich anstrengungen unternimmt, davon los zu kommen. aber dafür bin ich wahrscheinlich viel zu wenig psychologisch versiert, bzw. bin ich einfach ein ganz anderer mensch als er und verstehe ihn diesbezüglich deshalb so schwer.

alles in allem ist die lage ziemlich instabil. manchmal macht es den anschein, dass alles halbwegs im griff ist, dann wiederum so überhaupt nicht. ich weiß oft nicht, was ich davon halten soll und wie ich was besser machen kann, wie ich zum ende des tunnels komme und endlich so leben kann, wie ich es mir immer "geplant" bzw. vorgestellt habe, früher, wie es eigentlich sein sollte. ich habe nicht den eindruck, dass ich ein märchenziel vor augen hatte, aber manchmal scheint es sehr weit weg.

so, bevor wir alle das heulende elend bekommen, mach ich mal schluss.
alles liebe,
hillary
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Post Tue, 28.Aug.07, 13:17      Re: Was wurde aus User "X"? Reply with quoteBack to top

Liebe hillary,

Quote:
und wie ich was besser machen kann


mit hoher Wahrscheinlichkeit kannst du gar nix besser machen - denn du bist ja nicht verantwortlich für ihn - doch nur für dich.

Quote:
wie ich zum ende des tunnels komme und endlich so leben kann, wie ich es mir immer "geplant" bzw. vorgestellt habe


Ganz einfach: Leb so wie du es dir immer vorgestellt hast.
Was hindert dich im Moment bzw. welche Ziele kannst du nicht verfolgen aufgrund von Harrys Situation?
Und es wird doch auch Harry-Unabhängige Ziele geben, die du einmal hattest. Verfolge derweil ganz gezielt diese - ich bin sicher, dass die Depris dann vorerst mal wieder einen Gang zurückschalten würden...

lg
sensi
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hillary
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Post Thu, 30.Aug.07, 10:23      Re: Was wurde aus User "X"? Reply with quoteBack to top

TooSensitive wrote:
mit hoher Wahrscheinlichkeit kannst du gar nix besser machen - denn du bist ja nicht verantwortlich für ihn - doch nur für dich.


klar, weiß ich eh, aber beim dialog sagt mir meine betreuerin schon, dass wenn ich mich so und so verhalte, es klar ist, dass harry so und so reagiert, d.h. ich kann durch mein verhalten schon ein bissl eingreifen... hab´s nur noch nicht so ganz heraussen, wie, und kann auch manchmal nicht über meinen schatten springen.

Quote:
Leb so wie du es dir immer vorgestellt hast.
Was hindert dich im Moment bzw. welche Ziele kannst du nicht verfolgen aufgrund von Harrys Situation?
Und es wird doch auch Harry-Unabhängige Ziele geben, die du einmal hattest. Verfolge derweil ganz gezielt diese - ich bin sicher, dass die Depris dann vorerst mal wieder einen Gang zurückschalten würden...


ja, auch z.t., aber trotzdem hindert mich harry´s situation so ganz pauschal gesagt, schon an meinem "glück". ich meine damit, dass ich z.b. schon alleine den gedanken, einen abhängigen freund zu haben, manchmal schwer erträglich finde, und z.b. diese benzogeschichten: ich kann mich einfach nicht darauf verlassen, dass er immer "für mich da ist" bzw. immer "normal" ist. oder der gedanke daran, dass mein partner manchmal jemand ist, der durch die straßen rennt wie einer, den ich z.b. verächtlich anschauen würde, oder wo ich weiß, dass andere ihn verachten (z.b. wenn er dicht im u-bahn-netz schorrt oder tschickstummel aus den öffentlichen aschenbechern sammelt, weil er sich wieder mal keinen tabak leisten kann). da bin ich dann immer ganz traurig und denke mir, dass ich doch eigentlich sowas "nicht verdient" hab. ich hoffe, du verstehst, was ich meine. kann mich da ein bissl schwer ausdrücken.
und wenn ich schon mit einem partner zusammenlebe, kann ich nicht sagen, ich verfolge meinen weg, egal, was der partner tut oder nicht tut, denn ich "plane" natürlich schon bzw. träume halt von sachen, die man normalerweise in einer partnerschaft hat oder erreichen kann. und damit meine ich jetzt nicht eine 3wöchige karibik-kreuzfahrt oder sowas.

alles liebe,
hillary
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Kampfgrunz
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Post Sat, 01.Sep.07, 8:26      Re: Was wurde aus User "X"? Reply with quoteBack to top

Quote:

@ kampfgrunz: deine geschichte klingt zwar oberflächlich toll, aber ich glaube, es ist auch ziemlich heftig und sicher wiegen kannst du dich auch immer noch nicht. aber es macht hoffnung. doch hoffnung haben wir alle immer wieder und sind doch oft danach enttäuscht worden. das klingt jetzt alles ziemlich pessimistisch, ganz so depri bin ich aber nicht.



stimmt schon, in sicherheit wiegen werde ich mich wohl nie können und heftig ist es...oberflächlich klingt es gut, aber es stecken viele schwere Tage&Stunden, Nerven und harte Arbeit auf beiden Seiten dahinter!!!
Ist und war eine schwere Zeit, aber die Tendenz geht eindeutig aufwärts, wenn man vergleicht, wies vor 2 Jahren war... und darauf kommt schließlich an.

Ich hoffe wirklich, dass das auch so bleibt, aber Rückschläge wird es immer wieder geben...aber die hat man in anderen drogenfreien Beziehung wohl auch...
Und wie gesagt, so richtig losgehen wirds erst nach seiner Therapie...er war in den 2 Jahren grad mal 7 Monate bei mir, wo wir zwar Tag und Nacht zusammen gelebt haben, aber trotzdem, das ist zu kurz um zu sagen, dass es überhaupt funktionieren kann und ich hab auch schon Bammel vor dem Therapieende!!!

Wer weiß, bis dahin kann noch viel passieren...

Grüße an alle,

Kampfgrunz
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TooSensitive
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Post Tue, 11.Sep.07, 23:41      Re: Was wurde aus User "X"? Reply with quoteBack to top

Hi Community!

Habe Tante Käthe gerade angeschrieben - schon lange nichts mehr von ihr gehört - oder?

lg
sensi
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Tante Käthe
Helferlein
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Post Wed, 12.Sep.07, 15:38      Re: Was wurde aus User "X"? Reply with quoteBack to top

Hi @all, Hi TooSensitive,

...nun auch ich hier. TooSensitive, danke für Deine PN.

Ja, ich habe mich lange nicht zu Wort gemeldet, bin aber sehr oft im Forum und verfolge Eure Beiträge. Mit sehr oft meine ich, eigentlich fast täglich.

Tja, was gibt`s bei uns neues, es ist viel passiert in den letzten Wochen, um genauer zu sein seit Ende Juli.
Ich hatte ja vor längerer Zeit mal den Thraed "Tütchen was ist das" eröffnet und hatte meine Antworten, einerseits vom Forum und andererseits durch Briefe der Polizei. Mein Sohn hat sein Feld erweitert und ist bei Chemie gelandet, Amphetamine um es genau zu sagen. Er wurda am Steuer unter Drogen erwischt und hatte auch etwas dabei.
Soviel so "gut"...
In der letzten Juliwoche dann hat er Tabletten genommen, welche er von einer guten Freundin erhielt (die ist Krankenschwester wohlbemerkt). Diese heißen Tranxilium. Dies erzählte er mir an einem Samstag früh, bevor er zu uns kommen wollte, er wohnt ca. 80 km von uns entfernt. Als ich die Wirkstoffe im Internet heraus gefunden hatte, da hätte ich die Welt verfluchen können... Ergebnis nach seiner Einnahme: eine Woche ohne Krankenschein nicht zur Arbeit gegangen und mehrere Tage Filmriss. Im weiteren Verlauf gab es sehr sehr viel Stress, bis hin zu ernst zunehmenden Suiziddrohungen und extremer Depression meines Sohnes (um es kurz zu fassen). Die Drohungen sprach er mir gegenüber aus, verbunden mit extremen Ausrastern und Aggressionen, sodass mir nur übrig blieb, den Notarzt zu rufen. Allerdings hat sich mein Sohn wieder beruhigt und das bevor der Arzt da war. Er bot ihm an,mitzufahren, Aussage mein Sohn: die Drohungen waren Spass und er könne sich es nicht leisten, da sein Chef ihn braucht. Alle Argumente des Arztes waren erfolglos. Nebenher haben wir noch einen rückwirkenden Krankenschein erwirken können, sonst hätte er das was ihm überhaupt nicht gut getan hätte: Arbeitslosigkeit, die zur Folge gehabt hätte, die Wohnung aufzugeben und zu uns zurück zu kommen, was für alle schlecht gewesen wär. Für ihn wär es zudem auch sicher so gewesen, das er überhaupt keinen Sinn mehr an allem gesehen hätte.
Ich habe meine Konsequenz aus der Sache gezogen und mir vorgenommen, ihn nun endgültig gehen zu lassen, immer mit dem Argument, wenn Du Hilfe brauchst, in Bezug auf einen neuen, ordentlichen Lebensbeginn ohne Drogen, kann er darauf bauen. Dann habe ich ihm das Auto entzogen, ihm gehört es nicht, er fährt nur damit. Meine Begründung: ich kann es ihm selbst und anderen gegenüber nicht mehr verantworten. Mit dieser Konsequenz hat er nicht gerechnet gehabt.
Auch war ich sehr sehr verhalten ihm gegenüber, nicht abweisend aber eben verhalten. Er kam dan etwas zur Vernunft, musste den Einzug des Autos hinnehmen und nutzte die Gelegenheit, seinen Führerschein abzugeben, da er wegen zu schnellem Fahrens eh ein Fahrverbot absitzen musste.
Ja und letzte Woche Montag kam dann eine Überraschung für mich dazu. Er rief mich frühs an (gegen 8.30 Uhr) und fragte wann ich von der Arbeit heim kommen würde, nachmittags selbiger Anruf. Als ich dann heim kam, stellte er mir eine Tüte hin und sagte: "Das geb ich Dir es ist Schluss, wenn ich es nicht allein schaffe, gehe ich zur Therapie" und er will mir monatlich einen Test bringen. In der Tüte waren seine Drogenutensilien. Ich war völlig sprachlos und ein wenig, ganz wenig Freude stieg in mir hoch. Ich wünsche es ihm so sehr, hab zu ihm gesagt, dass er Zeit bekommt aber ich brauche auch Zeit, sehr viel Zeit. Ja, nun heißt es abwarten. Klar, ich bin sehr skeptisch, aber dass sage ich ihm nicht, ich lass mich überraschen.

Mein Text klingt jetzt sehr sehr nüchtern, aber momentan sehe ich es mit etwas Abstand, bedingt auch dadurch, dass er nicht immer bei uns ist und das ist gut so - für uns. Er selber leidet darunter, er ist einsam in seiner Wohnung und das ist gefährlich!

Soviel mal eben von mir/uns.

Liebe Grüße an alle

Tante Käthe
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hillary
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Post Wed, 12.Sep.07, 16:59      Re: Was wurde aus User "X"? Reply with quoteBack to top

hallo tante käthe!

oh mann, bin ja gespannt, ob er das durchzieht. erfahrungsgemäß (doch ich denke du weißt das) rate ich dir lieber, dir nicht zu viele hoffnungen zu machen. es tut so weh, wenn man dann wieder enttäuscht wird.
ist natürlich sicher eine andere situation, wenns ums eigene kind geht, kann man sicher nicht mit beziehung vergleichen. mann, bin ich froh, dass ich nicht mutter bin. die angst würde mich umbringen. ich denke, dass man als mutter beim eigenen kind selbst bei den "banalsten" drogen (gibt es die?) megamäßig angst hat, oder?
ich wünsche dir, dass alles gut geht, und er es diesmal schafft. ist ja zum ersten mal, dass er von sich aus auf die idee des aufhörens kommt, oder?

viel kraft und alles liebe,
hillary
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10Jahre
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Post Wed, 12.Sep.07, 17:25      Re: Was wurde aus User "X"? Reply with quoteBack to top

Hallo Tante Käthe!

ich wünsch mir für dich, und natürlich für deinen Sohn, dass er den Absprung schafft!

Ich finde deine Einstellung total gut! Ich habe einen Vater der mir mal das Slebe gesagt hat. Er bietet mir Hilfe an, sollte ich es mit dem Aufhören wirklich ernst meinen.
Als es dann endlich so weit war bei mir war er wirklich da für mich und er trägt einen RIESENANTEIL daran dass ich heute clean bin und ein vollkommen "normales" Leben führe.
Dabei muss es für Eltern sooooo schwer sein. Ich sehe das jetzt alles von einer ganz anderen Seite, aber die meisten Süchtigen wollen ihre Eltern nicht enttäuschen, sie wollen ihnen wirklich nicht weh tun obwohl sie wissen dass sie es tun, so krank das klingt.
Ich wünsch dri von Herzen, dass es bei euch auch gut gehen wird!

So und jetzt geh ich meinen Vater anrufen ihm sagen wie dankbar ich bin........
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