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wynona
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Post Wed, 01.Oct.03, 12:33      Ein Leben lang Bulimie??? Reply with quoteBack to top

Also, ich leide schon 8 Jahre lang an Bulimie.
Vor etwa 2 Jahren habe ich aufgehört aber ab und zu überkommt mich das und ich tu es wieder, es gab schon mal 1 Jahr oder ein halbes Jahr wo ich daran überhaupt nicht gedacht habe und es auch nicht gemacht habe, wenn ich an früher zurückdenke habe ich sogar wegen eines Apfels erbrochen.

Doch jetzt habe ich zwei Tage hintereinander gekotzt zwar nicht nach jedem essen aber doch!
Das beeinträchtigt mich sehr da ich dann meinem Freund links liegen lasse und ihm vorwürfe mache wegen jeder kleinigkeit (nicht wegen der Bulimie, nicht das ihr mich da jetzt falsch versteht, so ist es nicht :=) )
Aber ich habe dann einfach schlechte laune und habe ein verzertes Denken über ihn und das jedesmal wenn ich wieder die Phasen habe zu erbrechen.

Ich verstehe es nicht weil ich wirklich lange nicht erbrochen habe und jetzt auf einmal kommt dieses Suchtverhalten wieder obwohl ich kann mich heute mehr zusammenreissen als damals und ich werde es auch lange Zeit wieder nicht tun, aber dann kommen wieder solche Phasen..


Kann Bulimie wirklich ganz verschwinden?

Wäre eine Therapie hilfreich?
Bis jetzt hab ich es alleine geschafft aufzuhören, leider nicht ganz.
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Todesmutige
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Post Wed, 01.Oct.03, 15:06      Re: Ein Leben lang Bulimie??? Reply with quoteBack to top

hallo wynona

bulimie ist in eigentherapie kaum in den griff zu kriegen. professionelle hilfe kann dir vielleicht helfen für immer gesund zu werden.

und ja man kann bulimie heilen! man muss es nur richtig anpacken.. und zwar nicht alleine

nur mut

grüße todesmutige

_________________
Ich brauche keinen Plan nur ein Ziel, der Rest kommt von alleine!
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paulinne
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Post Wed, 01.Oct.03, 21:17      Re: Ein Leben lang Bulimie??? Reply with quoteBack to top

Hallo wynona,

ich habe das gleiche durchgemacht wie du, ich hatte auch knapp 6 oder 7 jahre Bulimie und bin seit zwei Jahren "clean".

Im Gegensatz zu der Todesmutigen, glaube ich nicht, dass die Therapie das einzige ist, um davon wegzukommen.
Ich habe das auch so geschafft, und zwar weil mein Abi kam und ich mich sehr stark auf das lernen konzentrieren musste und einfach "keine Zeit" und auch Lust fand, mich wieder zu übergeben. Aber stimmt, früher habe ich auch jede Kleinigkeit zum Teil erbrechen müssen.

Nun in den zwei Jahren habe ich ab und zu mich wieder übergeben. Aber ich würde das nicht als Bulimie bezeichnen. Bulimie, wie ich und du sie gehabt haben, das war eine krankhafte Sucht, essen zu müssen, obwohl ich meist nicht mal wollte, und das dann zu erbrechen. Eine Sucht !

Im Moment aber habe ich einfach, wie du, Phasen, wo ich das vielleicht zweimal ungefähr in der Woche habe, wenn ich mich einfach zu voll fühle, was ich überhaupt nicht schön finde oder wenn ich vor dem Einschlafen vuel esse und mir das Einschlafen einfach zu schwer fällt mit vollem Magen.
Ich kann das bei dir natürlich nicht so genau beurteilen, aber wenn dein Verhalten so ist, wie das was ich von mir beschrieben habe, dann würde ich dich nicht als bulimisch bezeichnen, weil das Verhalten nichts mit der Sucht zu tun hat.

Allerdings musst du sehr aufpassen, dass du nicht die alten Gewohnheitsmuster annimmst. Bei mir war früher es fast zwanghaft, dass ich gegessen und mich erbrochen habe, wenn meine Eltern außer Haus gingen. Ich fing an zu essen, einfach weil niemand im Haus war, obwohl ich überhaupt kein Hunger hatte.

Du wirst sicherlich auch alte Gewohnheitsmuster gehabt haben, wie ich. Also pass auch, wenn du merkst, dass du sie anfängst zu wiederholen.

Damals war ich auch sehr sehr problematisch für meine Eltern, ich war sehr stark gereizt wegen jeder Kleinigkeit, weil ich so in meinem Denken an das Erbrechen beschäftigt war.

Klar nach dem Erbrechen ist man sehr schlecht gelaunt. Ich fühle mich dann auch oft "dreckig" und schäme mich für mich selbst. Ab und zu mal bin ich in diesem Zusammenhang auf meinen Freund wütend, weil ich quasi enttäuscht bin, dass er nicht erkennt, dass es mir gerade "schlecht" ging. Damals war ich auch auf meine Eltern so wütend, weil sie nie in der Zeit gemerkt haben, dass ich krank war.
Deswegen denke ich, dass du so was ähnliches nun deinem Freund "indirekt" vorwirfst.

Aber vergiss nicht, dass es für Außenstehende sehr schwer ist, so was zu erkennen, egal wie nah sie dir stehen.
Ich würde an deiner Stelle mit deinem Freund offen darüber reden, ich habe es meinem Freund auf jedem Fall erzählt und dies ist auch eine Art und Weise, mich vor dem "Rückfall" zu bewahren..

Alles Gute,

Paulinne
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Elysha
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Post Wed, 01.Oct.03, 22:22      Re: Ein Leben lang Bulimie??? Reply with quoteBack to top

hallo wynona!

einen grossen vorteil hast du auf jeden fall: du weisst und gibst zu, dass du ein problem hast. ich glaube schon, dass eine therapie helfen wuerde (die frage ist nur was fuer eine... und welche die richtige fuer DICH waere).

bei mir ist es so, dass ich eigentlich auch weiss, dass ich ein problem - eine essstoerung habe. mein verstand weiss es. mein verstand weiss auch wie schaedlich das ist und dass ich mich selbst damit frueher oder spaeter kaputt mache. aber ich kann es nicht zugeben, dass es ein problem fuer mich ist. ich weiss auch, dass ich es nicht ohne hilfe in den griff kriegen kann, aber ich will es gar nicht in den griff kriegen. und ich will mir auch nicht helfen lassen. ich weiss nicht warum das so ist, ich beobachte mich selbst dabei und irgendwie finde ich es nicht einmal beunruhigend, obwohl ich eigentlich beunruhigt sein sollte, oder?
ach - ich weiss auch nicht...

*seufz*

gruesse,
Elysha
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wynona
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Post Wed, 01.Oct.03, 22:28      Re: Ein Leben lang Bulimie??? Reply with quoteBack to top

Danke für eure Antwort!


@Todesmutige
Ich habe mir wirklich überlegt ob ich Therapie machen soll und ich weiß nicht recht ob ich das durchziehen soll, ich weiß es kann jederzeit sein das ich wieder in diesem Teufelskreis drin stecke, aber vielleicht ist es besser früher Therapie zu machen als wenn es wieder zu spät ist und ich wieder mitten drin bin .

@Pauline

Genauso war es bei mir, ich hatte einfach keine Lust mehr mich zu isolieren und ständig nur an das eine zu denken nämlich "Essen"
Es war mir sehr mühsam schon dieses ganze versteckspiel dieses geldausgeben für nichts und vor allem das Erbrechen an sich.
Dieses Teufelskreis will ich nie wieder durchmachen.

Du hast recht es ist keine Sucht mehr, ich habe keine täglichen Fressatacken mehr und vespüre sie auch gar nicht mehr.
Es ist genau so wie du sagtest, wenn ich mich mal gelegentlich zu voll gefressen habe dann kotze ich es raus, oder wenn ich abends zu viel gegessen habe, kommt nicht so oft vor.
Aber manchmal (manchmal ist gut gesagt, erst seit kurzem) denke ich mir -- soll ich mir jetzt was bestellen mich wieder richtig vollfressen und dann wieder erbrechen, da sind schon momente da wo ich wieder in die alte Gewohnheit reinrutsche --> reinrutschen will sozusagen..
Aber alles nur in dieser Zeit wo ich die zwei Tage hintereinander erbrochen hab.

Ich versuche es nicht zu tun.

Heute habe ich richtig viel gegessen und hab es bewusst nicht erbrochen obwohl ich weiß das ich zunehmen werde.
Hoffe es gibt keine Phasen mehr...


Wie kommst du damit zurecht?
Irgendwas ist ja noch da von der Bulimie!?!
sonst könnte man es ganz sein lassen... ?

Hast du überhaupt keine Fressatacken mehr oder doch ab und an wo du dann auch erbrichst?
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wynona
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Post Wed, 01.Oct.03, 22:49      Re: Ein Leben lang Bulimie??? Reply with quoteBack to top

Hi Elysha!


Dir ging es genauso wie mir zu der Zeit wo ich wirklich jeden Tag erbrochen habe, ich wusste zwar das ich diese Krankheit habe aber ich wollte nichts dagegen tun es war einfach zur Gewohnheit geworden und natürlich zur Sucht und es spielte auch verdrängung mit, ich hatte es einfach verdrängt und es war normal für mich geworden einfach so nach dem essen zu kotzen. Nur die anderen dürften das natürlich nicht erfahren und so fühlte ich mich immer mehr alleine und bin immer mehr hineingerutscht es folgte: Isolation -- keine Freunde durch die Isolation -- Geld musste ich natürlich auch viel aufwenden obwohl man mit dem Geld was ich damals ausgegeben habe NUR fürs Essen viel viel mehr machen konnte als es zu verschwenden.

Ich kann dich sehr gut verstehen und ich weiß es wird bei dir auch mal ein Tag geben wo du sagen wirst, es reicht!
Und dann wirst du die dinge auch klarer sehen und ein komplett neues Leben beginnen.
Ich sage das weil das bei mir der Fall war, ich hatte keine Lust mehr --> dieses ständige Essen und Erbrechen das war zuviel nach 6 Jahren
Es ist wirklich ein Teufelskreis und ich wünsche dir das du es schnell genug einsiehst damit du nicht noch mehr Kraft und Geld damit und dafür verschwendest.
Und gesund ist es auch nicht, für die Seele schon gar nicht Sad
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Elysha
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Post Thu, 02.Oct.03, 12:10      Re: Ein Leben lang Bulimie??? Reply with quoteBack to top

hallo wynona!

danke fuer deine antwort grinsend

ja, ich hoffe auch, dass ich mir eines tages helfen lassen kann. zur zeit geht es mir eigentlich gut - ich habe gerade heute therapie gehabt und habe ueber etwas geredet, was mir sehr hilft (immer wieder), naemlich weiss ich, wie es sich anfuehlt, sich selbst zu moegen und die verantwortung fuer sein eigenes 'inneres kind' zu uebernehmen. momentan gelingt es mir und wenn dem so ist, dann habe ich auch mit dem essen kein problem - ganz im gegenteil, dann lasse ich mir das schmecken was ich esse, ich esse hauptsaechlich gesunde sachen und nicht zu viel - und es geht auch den weg durch meinen koerper den es gehen soll grinsend

nur manches mal gibt es dann halt wieder so loecher - leider sind sie zur zeit noch oefter als diese hochs. aber ich hoffe, dass ich es eines tages schaffen kann, den spiess umzudrehen und es zum normalen zustand zu machen, mich zu moegen grinsend
dann habe ich das gefuehl, dass ich viel mehr kontrolle ueber mein leben habe (oder besser gesagt nicht mehr kontrolle brauche), ich kann dinge machen, die mir spass machen (aus ton was machen, zeichnen, malen...) und gleichzeitig mache ich aber auch die dinge, die ich machen muss (arbeiten, lernen...). das sollte der idealzustand sein. in solchen stunden lebe ich wirklich und wenn ich ein bild dazu malen muesste (ich glaube, ich werde das tun), dann waere es ein weg, von dem man nicht sehr viel sieht, weil am wegrand viele bunte blumen bluehen, da stehen baeume mit gruenen blaettern, schmetterlinge, voegel die singen und andere tiere... und mein freund ist auch irgendwo in der naehe zwinkernd..

so - jetzt aber schluss, ich will noch was machen grinsend

alles liebe und viel kraft fuer dich!

Elysha
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Post Fri, 10.Oct.03, 4:14      Re: Ein Leben lang Bulimie??? Reply with quoteBack to top

Hi!

ich hab nun seit 10 jahren ma/bul... .

so wie im letzten bericht der idealzustand beschrieben wurde,
war es bei mir zwar schon lange nicht mehr.
immerhin fühl ich mich als mich in den guten zeiten und arbeite an mir das ich weniger angst vor menschen habe... .
die waren in letzter zeit häufger.
1, 2 höchstens dreimal in der woche und nicht am tag spucken,
ist für mich ein aushaltbarer zustand in dem ich noch ein bissle hoffnung schöpfe das ich am gesund werden bin.

ich weis nicht mehr was machen.
seit tagen bin ich wieder am spucken.
mein gesicht ist aufgequollen,
ich lüge deswegen,
kann meinen mitbewohner nicht in die augen schauen und
doch war das erst was ich heute nacht tat als ich wach wurde an den kühlschrank zu gehen und zu fressen.

ich hasse mich.
ich hasse die bulimie.

ich mag nicht mehr so ein monstrum sein der jeden scheiss mit essen kompensiert und unfähig ist auf seinen eigenen beinen zu stehen.


dam it mein beitrag nicht ganz auserhalb euren themas liegt:
ich glaube das man es alleine schaffen kann,
ich glaube das man es mit therapeuten schaffen kann,
ich glaube das man es mit medikamenten schaffen kann,
ich glaube das man es ohne medikamente schaffen kann,

ich glaube das das wichtigste und einzig gesundmachende
man selber ist mit der richrichtigen einstellung u.s.w.

und daher ist das einzige das ich nicht glaube,
das man es ohne freunde schaffen kann


wünsch euch noch was

jule
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