Binge Eating Disorder (BED) aufgrund von Überlastung?

sporadischer Gast 19 W, 19

MOmentan bin ich 18, ich weiß eigentlich ganz genau, dass ich nicht dick bin, mit einem BMI von 21 und niemand merkt es, aber ich esse und esse und esse.... ich kann nicht mehr aufhören...

Ich habe das Glück, dass sich die ganze Esserei nicht mehr auf meine Figur auswirkt, deswegen merkt auch niemand was, aber trotzdem habe ich im letzten Jahr fast 7 kg zugenommen

Bevor ich mich getraut habe, hier etwas zu schreiben, habe ich langezeit im Internet nach Informationen gesucht... ich habe es nicht wahrgenommen, nicht wahrhaben wollen, aber das was ich esse icht wirklich nicht mehr normal.

Anfangs dachte ich nur, mein Appetit hätte zugenommen, aber mittlerweile ist das Ausmaß extrem! Gestern beispielsweise bin ich um 1.00 heimgekommen von einer Reise und habe vor dem Schlafengehen 2 Stk Torte, und 4 Stk Kuchen verdrückt traurig

Heute habe ich mir fest vorgenommen, normal zu essen und seit 17.00 habe ich wieder nichts anderes getan als gegessen, alles wild durcheinander.... zuerst nur Karotten und Polenta (Maisgrieß) dann 2 Becher Sojadessert, dann Kuchen, dann wieder Kuchen dann Torte dann Schokolade, dann 4 Stk Brot, dann 1/2 Schachtel Mikrowellenpopcorn... ich war alleine und niemand hat mich gesehen... niemand glaubt das von mir und niemand kann mich stoppen und ich mich selbst auch nicht mehr, ich trau mich gar nichts mehr essen, sonst fängt wieder so eine Wahnsinnsheißhungerattacke!

Meine Erklärung dafür wäre nur, das sich mit meinem momentanen Leben überlastet bin, meien Freundin leidet unter SVV und Depressionen, mein Vater hat chronische Schizoprenie und ich blick auch nicht mehr durch. Den anderen gegenüber lass ich immer die Starke raushängen, aber zuhause dann verfalle ich dem Essen hilflos, es ist mein Seelentrost, stillt den Hunger, aber nicht den Hunger nach essen, sondern irgendeinen Hunger der Seele, denn ich esse weit über meinen Appetit hinaus, bis der Magen schmerzt und mir soooooo übel ist, dass ich mir vornehme nie wieder sooo viel zu essen, ....
... und dann... am nächsten Tag... fängt alles wieder von vorne an!!!

Wer kann mir Rat geben? Wer kennt sich damit aus? Wie kann man mir wirklich helfen? Und nicht sagen ich muss stark sein und widerstehen, denn das kann ich nicht, ich versuchs schon 1 ganzes Jahr lang!!!!

BITTE HELFT MIR!!!

Helferlein 121 Fake M, 35

hallo,

mhh, ich denke, darüber musst Du Dir keine Sorgen machen.
Ich selber (fr)esse auch sooo viel... aber sieben Kilo in einem Jahr sind echt nichts schlimmes, vor allem, wenn du ja noch in der Entwicklung steckts...

habe innerhalb von etwa einem Monat 4 Kilo zugenommen...

ich denke, wenn das "gefährlich" werden sollte, würdest du das merken. aber bei 7 Kilo im Jahr musste echt keine Angst haben... ich denke, die Angst ist vielleicht resultat deiner Uberlastung und nicht das Gewicht. kann das sein grinsend

?

Kilian

sporadischer Gast 19 W, 19

Ich mache mir ja eben auch Gedanken um meine Zukunft,... so kann es eben nicht weitergehen...

auch wenn du 7 kg nicht als schlimm empfindest, was wenn ich dieses jahr nochmal 7 kg zunehmen, und das jahr darauf wieder und wieder.... dann ists nicht mehr normal... dann ists zu spät zum vorbeugen und vorsorgen.... dann kann ichs nicht mehr verhindern

... ich fühl das aber schon kommen und deswegen mache ich mir sorgen

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

Hallo surchargée,

surchargée wrote:

Ich habe das Glück, dass sich die ganze Esserei nicht mehr auf meine Figur auswirkt, deswegen merkt auch niemand was, aber trotzdem habe ich im letzten Jahr fast 7 kg zugenommen...

Anfangs dachte ich nur, mein Appetit hätte zugenommen, aber mittlerweile ist das Ausmaß extrem! Gestern beispielsweise bin ich um 1.00 heimgekommen von einer Reise und habe vor dem Schlafengehen 2 Stk Torte, und 4 Stk Kuchen verdrückt traurig

...

Meine Erklärung dafür wäre nur, das sich mit meinem momentanen Leben überlastet bin, meien Freundin leidet unter SVV und Depressionen, mein Vater hat chronische Schizoprenie und ich blick auch nicht mehr durch. BITTE HELFT MIR!!!

Das Gute ist, dass du dir Gedanken darüber machst, warum du soviel isst, und deine Gründe sind keine geringen. Du bist Tochter von einem psychisch Erkrankten, und du hast auch eine Freundin mit SVV. Diese Belastung ist schon enorm.

Hast du schon mal überlegt, selbst eine Psychotherapie zu machen. Oder dich an eine Selbsthilfegruppe für Angehörige und Freunde psychisch Erkrankter zu wenden (in Ö gibt´s da die HPE).

Ich weiß eigentlich nicht, ab wann man von BED spricht. Aber was das Zuviel-Essen angeht. Du solltest dich deswegen nicht verurteilen, sondern Verständnis für dich haben, warum du isst. Du kannst, da du dir bewusst bist, warum du zuviel isst, das Essen versuchen, bewusster zu gestalten, schön langsam weniger und bewusster zu essen versuchen. Das ist machbar. Ich selbst hab in deinem Alter auch zuviel gegessen, vor allem Süßes so wie du, war auch nie richtig dick, und hab die Sache wieder in den Griff gekriegt. War damals wegen Depressionen, nicht wegen dem Essen in psychotherapeutischer Behandlung, und das Essen hab ich so nebenbei auch mit behandelt.

LG Naomi

Helferlein 121 Fake M, 35

surchargée wrote:

Ich mache mir ja eben auch Gedanken um meine Zukunft,... so kann es eben nicht weitergehen...

auch wenn du 7 kg nicht als schlimm empfindest, was wenn ich dieses jahr nochmal 7 kg zunehmen, und das jahr darauf wieder und wieder.... dann ists nicht mehr normal... dann ists zu spät zum vorbeugen und vorsorgen....

hallo,

nein, so kann man das nicht sagen. Du bist in der Entwicklung. Auch wenn du evtl schon ausgewachsen bist, so macht dein Körper immer noch weita.
Das ist in ein paar Jahren anders, dann nimmste nimma soviel zu.
wie gesagt, ich esse auch sooooo viel und sooo oft. hatte neulich noch ca 75 kilo gewogen, jetzt schon 79...
also ich denke... versuch dir nochmal klarzumachen, ob du soviel isst, weil du überlastet bist, oder ob du angst hast, zuviel zu essen, weil du überlastet bist... vielleicht hilft das etwas... ich mein... ich kenne dich nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass 7 kilo in einem jahr nicht viel ist.

Kilian

sporadischer Gast 19 W, 19

Bist du Psychologin/Therapeutin?

In meiner Familie wurde die Krankheit von meinem Vater immer todgeschwiegen, ich kam erst vor 3 Jahren drauf, dass er einen Selbstmordversuch hinter sich hatte. Meine Mutter erklärte die Situation uns Kindern immer nur mit: der papa hat eine krankheit die man nicht sehen kann, und dass er eben verständnis braucht

Irgendwie habe ich im Lauf der Zeit Hass entwickelt ihm gegenüber, meine Mutter hat die ganze Belastung, Job, Haushalt, Kinder über und er ist arbeitslos und macht auch nichts für den Haushalt... einerseits tut er mir leid wenn ich darüber nachdenke, aber als wirklichen Vater kann ich ihn nicht annehmen, er weiß nichts über mich und ich will auch nicht dass er etwas über mcih weiß...

Ich wollte mich nie mit psychischen krankheiten auseinandersetzen, eben wegen meinem Vater bis voriges Jahr meine Freundin depressiv wurde, schön langsam, jetzt hat sie ein Ausmaß errreicht, das wirklich heftige Auswirkkungen hat: SVV, Zittern, extreme Stimmungsschwankungen,... und ich fürchte mich davor, dass ich ihr keinen Halt mehr geben kann, wo sie sich sowieso schon so schwer tut dass sie sich fremden öffnet, ich hoffe dass sie bald in Therapie geht, denn ich kann ihr keinen Rat mehr geben!

Glaubst du dass psychische Krankheiten vererbbar sind?

sporadischer Gast 19 W, 19

Naomi wrote:

Hast du schon mal überlegt, selbst eine Psychotherapie zu machen. Oder dich an eine Selbsthilfegruppe für Angehörige und Freunde psychisch Erkrankter zu wenden (in Ö gibt´s da die HPE).

Das würde mir niemand bezahlen, wir sind finanziell nicht gut beinander und ich geh selbst noch in die Schule... meine Mutter würd das nicht durchhalten wenn ich auch noch in Therapie gehen müsste

Was ist die HPE?

Helferlein 121 Fake M, 35

surchargée wrote:

Bist du Psychologin/Therapeutin?

ich denke, dass du nicht mich meinst...?

psychische krankheiten sind meines wissens nach nicht vererbbar. ich denke aber, dass durch die Stimmung in einer Familie mit einem psychisch kranken Menschen durchaus deprimierend sein kann.

Kilian

sporadischer Gast 19 W, 19

kili wrote:

ich denke, dass du nicht mich meinst...?

psychische krankheiten sind meines wissens nach nicht vererbbar. ich denke aber, dass durch die Stimmung in einer Familie mit einem psychisch kranken Menschen durchaus deprimierend sein kann.
Kilian

Nein, ich meinte nicht dich, sondern Naomi... es ist mir durchaus bewusst das Kilian ein männlicher Vorname ist Smile

Mit deinen Vorstellungen liegst du richtig, es ist schwierig, sich zu entwickeln wenn zuhause alles drunter und drüber geht, wobei ich aber betonen möchte, dass sich meine Mutter wirklich bemüht hat, es uns an nichts fehlen zu lassen!!!
Bist du aus einem besonderem Grund hier?

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

surchargée wrote:

Bist du Psychologin/Therapeutin?

Nein. Aber mein Vater hatte höchstwahrscheinlich eine Krankheit aus dem schizophrenen Formenkreis, ist aber nie zum Arzt gegangen. Mein Bruder hat paranoide Schizophrenie.

surchargée wrote:

Ich wollte mich nie mit psychischen krankheiten auseinandersetzen, eben wegen meinem Vater bis voriges Jahr meine Freundin depressiv wurde, schön langsam, jetzt hat sie ein Ausmaß errreicht, das wirklich heftige Auswirkkungen hat: SVV, Zittern, extreme Stimmungsschwankungen,... und ich fürchte mich davor, dass ich ihr keinen Halt mehr geben kann, wo sie sich sowieso schon so schwer tut dass sie sich fremden öffnet, ich hoffe dass sie bald in Therapie geht, denn ich kann ihr keinen Rat mehr geben!

Du solltest ihr zureden, dass sie eine Psychotherapie macht. Das was du beschreibst, kann sie alleine nicht bewältigen und Psychotherapie kann eine Hilfe sei. Du allein kannst ihr sicher nicht da raushelfen. das braucht professionelle Hilfe.

surchargée wrote:

Glaubst du dass psychische Krankheiten vererbbar sind?

Naja, Kinder von an Schizophrenie Erkrankten können eine größere Veranlagung dazu haben, aber sie müssen nicht daran erkranken. Ich selbst bin nicht daran erkrankt, obwohl ich auf Grund meiner Kindheitsgeschichte sicher gute Chancen dazu gehabt hätte.

Im Allgemeinen sagt man heute in etwa , ein Drittel Vererbung, ein Drittel Erziehung und ein Drittel wie dein Leben verläuft oder so.

Wichtig wäre für dich, dass du sehr gut auf dich schaust. Wie geht es dir denn sonst, außer der Sache mit dem Essen?

LG Naomi

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

Liebe surchargée,

surchargée wrote:

Das würde mir niemand bezahlen, wir sind finanziell nicht gut beinander und ich geh selbst noch in die Schule... meine Mutter würd das nicht durchhalten wenn ich auch noch in Therapie gehen müsste

Was ist die HPE?

Du könntest ja zuerst mal in eine Beratungsstelle für Jugendliche gehen. Die kostet sicher nichts. Auch in einem Kriseninterventionszentrum nicht, falls du in einer Krise sein solltest. Und wenn du dir eine/n Psychotherapeuten/in suchst, der von der Krankenkasse bezahlt wird, kostet das auch nichts.

Die HPE ist eine Hilfsorganisation, Hilfe für Angehörige und Freunde psychisch Erkrankter, die haben Vorträge und auch oft Seminare zu verschiedensten Themen, und auch Selbsthilfegruppen. Haben eine eigene Homepage, kannst reinschauen.

LG Naomi

sporadischer Gast 19 W, 19

Naomi wrote:

Naja, Kinder von an Schizophrenie Erkrankten können eine größere Veranlagung dazu haben, aber sie müssen nicht daran erkranken. Ich selbst bin nicht daran erkrankt, obwohl ich auf Grund meiner Kindheitsgeschichte sicher gute Chancen dazu gehabt hätte.

Im Allgemeinen sagt man heute in etwa , ein Drittel Vererbung, ein Drittel Erziehung und ein Drittel wie dein Leben verläuft oder so.

Wichtig wäre für dich, dass du sehr gut auf dich schaust. Wie geht es dir denn sonst, außer der Sache mit dem Essen?

LG Naomi

Was du sagst gibt mir Hoffnung, einmal nicht daran zu erkranken...

Derzeit geht es mir bis auf die Sache mit dem Essen soweit ganz ok, hin und wieder seh ich mich nicht raus, wegen meiner Freundin, weil es ja doch so ist, dass man die Freundin zum reden braucht, ich sie aber nicht belasten kann, weil sie keine Belastungen verträgt... Ich versuch es so gut es geht ihr zu helfen, aber mehr als da zu sein kann ich nicht,...

Wenn man sich in meinem Bekanntenkreis umhört, wird sicher jeder sagen, dass ich aufgeweckt bin, stark etc... aber wirklich reden über was mich bedrückt, das kann ich nicht so gut...

Wie schon gesagt, das mit meinem Vater habe ich lange nicht gewusst und dann auch teilweise in der frühen Pubertät vor meinen Freundinnen aus Scham geheimgehalten,... alles was ich jetzt weiß, ist, dass er in seinen schlimmsten Zeiten Psychosen hatte (er war 3mal in Maria Gugging - falls dir das als Wienerin was sagt) und ansonsten leidet er unter einer chronischen Schizophrenie (wobei mir das nicht wirklich was sagt)
Als ich 15 war, wollten sie mich mal zwingen, mit seinem Therapeuten zu reden, aber da weigerte ich mich... meine Eltern selbst haben nie wirklich darüber mit mir geredet

Helferlein 121 Fake M, 35

surchargée wrote:

Nein, ich meinte nicht dich, sondern Naomi... es ist mir durchaus bewusst das Kilian ein männlicher Vorname ist Smile

oki doki

surchargée wrote:

Mit deinen Vorstellungen liegst du richtig, es ist schwierig, sich zu entwickeln wenn zuhause alles drunter und drüber geht, wobei ich aber betonen möchte, dass sich meine Mutter wirklich bemüht hat, es uns an nichts fehlen zu lassen!!!
Bist du aus einem besonderem Grund hier?

und das? war ich gemeint Very Happy

denk ich mal Very Happy

naja, auch wenn sich deine Mutter bemüht hat, denke ich denoch, dass du die stimmung mitbekommst.

ob ich ausm bestimmten grund hier bin?... mhh, mein kopf halt...

Kilian

sporadischer Gast 19 W, 19

ja, die Stimmung bekam ich mit, aber gott sei dank musste ich das nicht nur alleine ertragen, sondern konnte mit meinem Bruder (1 Jahr jünger) gut darüber reden

Forums-InsiderIn 205 daheim M, 29

Hi surchargée. hi kili, Hallo Naomi

@ kili:
Hmpf, surchargée scheint damit aber unglücklich zu sein. - Also irgendwie
schon ein Grund um sich ein paar Sorgen zu machen, n'est-ce pas?

@ surchargée:
Kenne ich aus unmittelbarer Beobachtung, und hab damals auch nur
verwundert-hilflos danebenstehen und zuschauen können. Kann mir
also vorstellen, wie man nach und nach immer verzweifelter wird.

Deine Erklärungen mit Überlastung und "Hunger der Seele" kommen
mir sehr bekannt vor, ebenso wie dieses fast fetischhafte Festhalten
am "stark sein", "Halt geben müssen", und Selbstdisziplin.

Aber den ersten Schritt hast Du ja schon getan, und erkannt, daß das
nicht mehr zu Dir paßt.

Quote:

Wer kann mir Rat geben? Wer kennt sich damit aus?
Wie kann man mir wirklich helfen?

Naja... wie Naomi schon sagte, der Standardmix halt, wenn man was über
sich selbst herausfinden will, aber nicht mehr weiterkommt:

Psychotherapie, Selbsthilfegruppen, Internetforen.
Und Freunde. (Die haben zwar selten mit der tatsächlichen
Problemlösung zu tun, halten einem aber den Rücken frei...)

Mal schaun, vielleicht melden sich hier ja noch ein paar
"hungrige Löwinnen" Wink

Grüße, Marsil

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Binge Eating Disorder (BED) aufgrund von Überlastung?