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Re: PT-Blog: Der soziale Preis der Covid-Maßnahmen
Verfasst: Sa., 12.02.2022, 21:35
von pandas
Nico hat geschrieben: ↑Sa., 12.02.2022, 20:24
Ja eben siehste du hast halt anscheinend keine kleine enge Wohnung und kannst leicht von Homeoffice für alle schwafeln
DAS nennst du differenzieren……
Naja, viele Großraumbüros sind auch nicht gerade Klasse zum 8 stdn aufenthalten.
Da ist manch kleine Wohnung noch besser mit dem Eckschreibtisch ...
Und dennoch nicht wirklich ausreichend, aber eben besser als Großraumbüro.
Re: PT-Blog: Der soziale Preis der Covid-Maßnahmen
Verfasst: So., 13.02.2022, 06:30
von Nico
Ihr zwei seid echt der Hit
Fähnchen im Wind, oder Pippi Langstrumpf Fans?
„Widdewiddewitt ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt“…
Wie machen wir es jetzt also?
Homeoffice Pflicht für Großbüro - Betriebe?
Mit gleichzeitiger verpflichtender Bereitstellung einer Großraumwohnung da sonst wiederum unzumutbar?
Re: PT-Blog: Der soziale Preis der Covid-Maßnahmen
Verfasst: So., 13.02.2022, 10:04
von peponi
Recht auf Home Office, da wo möglich und von Arbeitnehmer:in erwünscht. Ich weiß, ist ein schwer verständlicher Sachverhalt
Re: PT-Blog: Der soziale Preis der Covid-Maßnahmen
Verfasst: So., 13.02.2022, 11:06
von pandas
@ Nico
Tz, es ging darum, dass der Büroplatz für manchen so niedrig ausgestattet ist, dass der Platz in der kleinen Wohnung vorgezogen wird.
Für die Arbeitgeber ist es wiederum ein Ersparnis.
Bei vielen Arbeitgebern bestehen aber Ängste wegen der Datensicherheit.
Re: PT-Blog: Der soziale Preis der Covid-Maßnahmen
Verfasst: So., 13.02.2022, 14:25
von Inga
Der Spiegel schreibt über die weltweiten Auswirkungen der Pandemie auf die Psyche - übrigens auch mit dem Beispiel eines Paares, dessen Beziehung sich im Lockdown verbessert hat, das scheinen nicht bloss Einzelfälle zu sein.
Ich selbst bin leider unter den Menschen eingeordnet, die schon vorher psychische Probleme hatten, die durch die Pandemie-Situation (bei mir sind das vor allem die Massnahmen, anderen macht die Ansteckungs-Gefahr mehr zu schaffen) verschlimmert wurden.
Re: PT-Blog: Der soziale Preis der Covid-Maßnahmen
Verfasst: So., 13.02.2022, 14:50
von pandas
Ich Frage mich, was der Sinn der Erkenntnis ist, dass sich die Beziehung einiger Paare während der Pandemie verbessert hat.
Schön für die Paare, aber für was ist diese Erkenntnis gesellschaftlich wichtig?
Für die Paare selbst sicherlich, was können sie in Zukunft anders machen, aber das ist doch sehr individuell.
Und in vielen Berufsfeldern wird man ohne Pandemie nicht bei den veränderten Arbeitsstrukturen bleiben können.
Und viel freie Zeit ist ja auch durch Ausfallgelder entstanden, dies wird ohne Pandemie auch nicht so sein.
Re: PT-Blog: Der soziale Preis der Covid-Maßnahmen
Verfasst: So., 13.02.2022, 15:09
von Nico
Positive Erkenntnisse machen sowieso nie Sinn, nichteinmal Jammern kann man darüber, wofür sollen sie also gut sein?
Re: PT-Blog: Der soziale Preis der Covid-Maßnahmen
Verfasst: So., 13.02.2022, 16:46
von pandas
Nun, meine Frage ist, worin der Wert besteht?
Offensichtlich besteht eine Abhängigkeit zur sozioökonomischen Situation, durch die Menschen unterschiedlich stark von den Restriktionen betroffen sind.
Insofern ist die Erkenntnis ohnehin nicht so positiv.
Re: PT-Blog: Der soziale Preis der Covid-Maßnahmen
Verfasst: So., 13.02.2022, 16:53
von Nico
pandas hat geschrieben: ↑So., 13.02.2022, 16:46
Insofern ist die Erkenntnis ohnehin nicht so positiv.
Na dann ist ja alles bestens….
Re: PT-Blog: Der soziale Preis der Covid-Maßnahmen
In Großbritannien läuft, so wie auch skandinavischen Ländern üblich, eine Überprüfung ("inquiry") des Pandemiemanagements. Im BMJ kritisieren drei renommierte Autoren dabei den fehlenden Fokus auf Kinder und Jugendliche.
BMJ: "Es gibt immer mehr Beweise für das Ausmaß der Schäden, die die Covid-Pandemie und unsere Versuche, sie zu bewältigen, Kindern zugefügt haben. Von Fettleibigkeit über psychische Gesundheit, Autismus, Missbrauch, bis hin zur allgemeinen Gesundheit. Die Schäden für Kinder unterscheiden sich von denen, die Erwachsene erfahren, und müssen gesondert betrachtet werden. Viele dieser Schäden werden lebenslange Auswirkungen haben und die Gesundheit und das Glück von Familien, Gemeinschaften und der Nation für viele Jahrzehnte beeinträchtigen."
Gesundheitswissenschaftler Martin Sprenger: "Es wird Zeit, dass wir einmal ernsthaft versuchen abzuschätzen, wie viele gesunde Lebensjahre dadurch verloren gehen." https://www.bmj.com/content/376/bmj.o785
Eine Depression reicht nicht mehr aus für einen Klinikplatz
"Mehr Kinder und Jugendliche haben während der Pandemie Suizidversuche unternommen. Ihre Nöte treffen auf ein schon zuvor überlastetes Hilfesystem." https://www.zeit.de/gesellschaft/2022-0 ... berlastung
Re: PT-Blog: Der soziale Preis der Covid-Maßnahmen
Verfasst: Sa., 23.07.2022, 12:18
von R.L.Fellner
Der Standard, 22.07.2022:
"Auf Twitter begründete Rauch die Aufhebung von Maßnahmen wie der Quarantäne in einem Tweet, den er später löschte, so: "Dass wir 25 % plus von psychischen Erkrankungen und Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen haben, ist mit Hauptgrund, warum ich bei Corona-Maßnahmen ans unterste Ende gehe, was epidemiologisch noch vertretbar ist.“ - Auf welche Daten sich der Minister bezog, bleibt in der Wissenschafts-Community ein Rätsel." - https://www.derstandard.at/story/200013 ... nachts-auf
Hierzu einige Daten, die der "Wissenschafts-Community" dabei helfen könnten, die "Rätsel" zu lösen:
1) November 2021: "Suizidversuche haben sich laut AKH Wien im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Im ersten halben Jahr sind dort 110 Fälle behandelt worden" - https://wien.orf.at/stories/3132111/
4) "Im Zeitraum Oktober bis November 2021 wurden rund 1500 Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 20 Jahren österreichweit untersucht. „Die Häufigkeit depressiver Symptome, Angstsymptome, aber auch Schlafstörungen haben sich mittlerweile verfünf- bis verzehnfacht“, so Studienautor Univ.-Prof. Dr. Christoph Pieh - https://bit.ly/3J0vz7X
5) „Kinder und Jugendliche haben sich in der Corona-Pandemie unglaublich kooperativ, rücksichtsvoll und solidarisch gezeigt. Aber ihre Bedürfnisse wurden die längste Zeit übersehen. Viele der wichtigsten Entwicklungsaufgaben konnten nicht vollzogen werden: Schritte Richtung Selbständigkeit, außerfamiliäre Freundschaften, Abnabelungsprozesse u.v.m.… Es fehlten auch Erfolgserlebnisse, die so wichtig für den Selbstwert sind“, erklärt Dr.in Caroline Culen (Anm.: Geschäftsführerin der "Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit"): „Die Symptome der Belastung vieler junger Menschen – psychosomatische Beschwerden, Freudlosigkeit, Depression, Ängste – sind nicht mehr zu übersehen.“ - https://www.donau-uni.ac.at/de/aktuelle ... -hoch.html
6) "Wenn Krisen zum Dauerzustand werden: Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aus der Perspektive der Kinder- und Jugendpsychiatrie (Teil 1)" - https://www.schulpsychologie.at/fileadm ... ndheit.pdf
7) ähnliche Daten und Beobachtungen liegen auch aus Deutschland, der Schweiz und zahlreichen anderen Ländern mit vergleichbar restriktiven Covid-Maßnahmen vor.