Psychotherapie-Forum

Hello everybody,

ich wollte mal wissen, wie ihr das so mit dem Dschungel seht. Irgendwie nervt jedes mit Maden überschüttete Model und dann sitze trotzdem vor der Glotze. Ist es ein "wissenschaftliches" Interesse an Gruppen-Dynamik? Belangloser TV-Kult? Oder einfach nur Freude über die Boshaftigkeit von Dirk und Sonja.Ich weiß es nicht.
Was sind eure Erfahrungen oder Überlegungen dazu.
Ich meine, man könnte denken, das Thema sei nach sechs Staffeln durch, dachte ich letztes mal auch, und dann hab ich alles angesehen und hatte mich gefreut, als das Publikum so gevotet hat, wie ich es auch für richtig fand. Schon irgendwie krank. Ich glaub, ich brauch betreutes Fernsehen...

Let me know...

sofa-held hat geschrieben:Ich glaub, ich brauch betreutes Fernsehen...

Das wär doch mal was.

Ne, also diese Dschungelsendung mag ich nicht gucken, die Neugier ist zwar seltsamer auch vorhanden, aber mein Ekel ist um ein vielfaches größer.

Dafür sind für mich Dieter Bohlen und Co. ein Muß.

Vielleicht weil bei diesen Sendungen Emotionen eine große Rolle spielen, es wird ja viel geschrien, gelacht, geweint usw. ?

Viele Kandidaten zeigen ihre wahren Gefühle nach außen hin, da wo Gefühle sind, da wird es ja meistens spannend.

sofa-held hat geschrieben:Schon irgendwie krank.

Ich finde das nicht, ich sehe das alles nicht mehr so eng inzwischen, ich finde das Leben ist manchmal so hart und streng, ich darf zum Entspannen auch mal was vollkommen sinnloses tun.

Tiger

Ich gucks nicht, habs mehrfach sogar versucht, wollte wissen, wovon alle reden. Aber nein, nein, nein und nein! Da schau ich mir lieber noch die Talentshows an, obwohl ich auch die nicht guck.

Jugenstil

Jugendstil hat geschrieben:Da schau ich mir lieber noch die Talentshows an, obwohl ich auch die nicht guck.

Hä ?

Ich meine, ich würde wenn ich wählen müsste dann lieber die ...

Wenn man sich klar macht, was für niedere Instinkte mit solchen Shows angesprochen werden, etwas hinter die Fassaden schaut, wie z.B. Kandidaten behandelt werden oder Szenen zusammen geschnitten werden, um möglichst viel von Menschen bloß zu stellen (darüber gibt's genug im Netz), wendet man sich ganz schnell angewidert ab. Zumindest geht's mir inzwischen so.

ja niedere Instinkte, wer schützt mich vor meinen niederen Instinkten Hab gestern "Verblendung" gesehen, DAS ist niedrig...

aber schon wahr Demütigung spielt eine große Rolle, ist ja auch eine der zentralen Aufgaben der "Moderatoren"

Ich habe es aus Zeitmangel (noch) nicht gesehen, werde aber.

Dieser ganze Madenquatsch interessiert mich nicht, mein Voyeurismus bezieht sich auf die gegenseitige Zerfleischung der Kandidaten, ganz ohne Hilfestellung irgendwelcher Ekeleffekte. Find ich auch eigentlich viel ekliger. Und dennoch liebe ich es gerade darum mir das anzuschaun.

Ich habe die letzte Staffel gesehen (die vorangegangen gingen an mir vorbei)... und auch die erste Folge gestern. Brauch' manchmal so ne Art Kontrastprogramm (zu meiner momentanen Stimmung) mit eher platterem Niveau . Zietlow und Bach finde ich in der Konstellation genial .

Wenn man sich klar macht, was für niedere Instinkte mit solchen Shows angesprochen werden, etwas hinter die Fassaden schaut, wie z.B. Kandidaten behandelt werden oder Szenen zusammen geschnitten werden, um möglichst viel von Menschen bloß zu stellen (darüber gibt's genug im Netz), wendet man sich ganz schnell angewidert ab.

Die Promis, die das nicht wissen, die haben den Dschungel dann echt verdient , nee, im Ernst: Ich sehe es eher so, dass vermutlich wirklich viele schreien: Ich bin kein Star (mehr), holt mich hier rein... sprich: Medienwirksamkeit wieder etwas steigern wollen. Und mithin Anzahl der Engagements (was dann natürlich auch finanziell etwas abwirft) für eine Weile wieder steigern wollen. Brachte ja Indira auf den Punkt: Ein Jahr danach ist man sehr gefragt (war ausgebucht), alles mitnehmen, was geht (nicht wählerisch werden), bringt Geld. Und nun ja: Auch negative Publicity ist Aufmerksamkeit, danach kennen dich viele (wieder) (so die Haltung einiger). Manche machen es vielleicht just for fun. Mitleid mit denen habe ich jedenfalls nicht (letzte Staffel aber in der Tat latent mit Sarah ). Das muss halt vorher abgewogen werden, wie Image-kompatibel das ist, wenn man sein fett weg kriegt... und wieviel der gestiegene Bekanntheitswert und die finanzielle Kasse das aufwiegt.

mein Voyeurismus bezieht sich auf die gegenseitige Zerfleischung der Kanidaten

es würde was abgehen *hüstel*... glaube das Publikum wartet nur förmlich darauf, wann die bisherige Harmonie kippt

ich hab es gestern auch gesehen, obwohl ich auch nicht viel davon halte - leider war die Neugier doch größer!
Ich frage mich immer was die "Promis" dazu bewegt da rein zu gehen. Klar Geld und wieder bekannt werden. Aber es ist doch inzwischen sehr bekannt, dass dort auch über die Teilnehmer hergezogen wird und Szenen zu ihrem Nachteil zusammengeschnitten und gesendet werden.

mitsuko hat geschrieben:Dieser ganze Madenquatsch interessiert mich nicht, mein Voyeurismus bezieht sich auf die gegenseitige Zerfleischung der Kandidaten

sofa-held hat geschrieben:ja niedere Instinkte, wer schützt mich vor meinen niederen Instinkten

Ja, wer bloß ?

sofa-held hat geschrieben:"Verblendung" gesehen, DAS ist niedrig...

Was ist das ? Kenne ih nicht ?

neele hat geschrieben: Ich frage mich immer was die "Promis" dazu bewegt da rein zu gehen. Klar Geld und wieder bekannt werden. Aber es ist doch inzwischen sehr bekannt, dass dort auch über die Teilnehmer hergezogen wird und Szenen zu ihrem Nachteil zusammengeschnitten und gesendet werden.

Ach, da gehts doch ganz nach dem Motto: "Bad news are good news"!

Mit dem, was an Gruppendynamik passiert, würde ich mich auch gern beschäftigen. Was ich aber gestern kurz gesehen habe, war mir zu gekünstelt, irgendwie alles Kunst-Personen, nicht nur einige der Brüste falsch, schien mir - so viel Getue und Bussibussi - vielleicht wird es ja noch interessanter, wenn die Menschen echt werden, ihre Maske können sie ja wohl nicht lange weitertragen?

Es sollte immer eine Warnung auf dem Bildschirm erscheinen, bevor die dieses Ekelzeugs zeigen...

Verblendung ist der Reißer von S. Larsson. Den gibts ja jetzt schon in Zweitauflage in den Kinos. Ich finde diesen Film an sich aber nicht dekadenter als andere Krimis auch.

Jugenstil

neele hat geschrieben:Ich frage mich immer was die "Promis" dazu bewegt da rein zu gehen. Klar Geld und wieder bekannt werden.

Denke das ist es nicht nur bzw. für jeden bzw. kann verschiedene Motive geben (z.B. Rupprath spendete seine Kohle... und über's Schwimmen ist er eigentlich relativ bekannt). Aber Fakt ist: Ein Promi="Bekannter" lebt nahezu von seinem Bekanntheitsgrad (beides ist relativ untrennbar mit einander verküpft, jemand unbekanntes kann nicht prominent sein). Manche brauchen vielleicht auch diese Inszenierung und haben kein Problem damit: Ich meine, warum ließ sich Brigitte Nielson vor öffentlichen Kameras rundum-erneuern... also manchmal kann man gewisse exhibitionistische Tendenzen nur schwer von der Hand weisen. Wer's braucht? Wieso soll man dann sagen: oh gott wie schlimm, dass er so bloss gestellt wird. Wäre dann vielmehr paradox, wenn sich selbst jemand derartig öffentlich entblösst.

Jugendstil hat geschrieben:Mit dem, was an Gruppendynamik passiert, würde ich mich auch gern beschäftigen. Was ich aber gestern kurz gesehen habe, war mir zu gekünstelt, irgendwie alles Kunst-Personen, nicht nur einige der Brüste falsch, schien mir - so viel Getue und Bussibussi - vielleicht wird es ja noch interessanter, wenn die Menschen echt werden, ihre Maske können sie ja wohl nicht lange weitertragen?

Nee, natürlich nicht. Anfangs kommt immer das übliche Verdummungs-TV-Getue, aber nach einigen Tagen Unterernährung, Schlafmangel, dem Druck gefallen zu wollen, obwohl man sich permanent wie ein stinkender Schwiemellapp fühlt und vor allem dem Dauergenerve der anderen Campbewohner, klappt das dann meist ganz schnell nicht mehr.